Dorgeist/Tesapsides/Stenzel: Chronik der Küstenschutzflottille Nordgriechenland


Broschiert: 348 Seiten
Verlag: Monsenstein und Vannerdat, 1. Auflage (Juni 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-86582-698-5



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Über das Buch:

Von 1941 bis 1944 war Saloniki in Nordgriechenland Heimathafen einer Flottille, deren Werdegang wechselvoller nicht hätte sein können. Am Ende war aus der Hafenschutzflottille Saloniki durch 4 Umbenennungen und der Vereinigung mit der Küstenschutzflottille Lemnos die Küstenschutzflottille Nordgriechenland entstanden. Was mit 3 Booten begann, mit über 40 Booten zur zweitgrößten Flottille im ägäischen Raum wurde, endete mit der Selbstvernichtung der Boote bei der Räumung Griechenland. Dreieinhalb Jahre Kampf und Kriegsalltag aus den ungekürzten Original-Kriegstagebüchern wird hier nach über 60 Jahren erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.Der Leser soll sich selbst ein Bild vom Einsatz dieser, zumeist mit kleinen Motorseglern ausgerüsteten Flottille machen können. Durch die fast lückenlose Erhaltung des Kriegstagebuches ist es heute möglich jeden Tag zu eruieren. Durch die tägliche Darstellung der Ereignisse spricht dieses Buch nicht nur den Marinehistoriker an, sondern soll auch dem Ahnenforscher die Möglichkeit geben, sich ein Bild von den Einsätzen seines Vorfahren machen zu können. Zur grafischen Darstellung dienen über 60, zum Großteil bisher unveröffentlichte Fotos, mehrere Gefechtsskizzen und 5 Übersichtskarten der Ägäis.

Leseprobe eines Gefechtsberichtes:

...Am 11.05.41 20.00 Uhr traf ich in Chalkis ein. Nach Meldung beim Seekommandanten Volos lief ich am 20.05.41 im Verband um 03.45 Uhr nach Kap Kolones aus. Am 21.05.41 09.00 Uhr lief ich mit 4 Stunden Verspätung wegen Maschinenhavarie hinter dem Verbande her. Ich hatte Befehl die Insel Milos anzusteuern, um mich dort dem Verbande wieder anzuschließen. Da ich kein Schiff mehr vorfand, bin ich auf befohlenem Kurs nach Candia auf Kreta weitergefahren. Als ich um 07.30 Uhr etwa 30 sm von der Insel Milos entfernt war, sichtete ich 2 leichte Kreuzer, 2 Zerstörer und 2 Torpedoboote, die ein deutsches Flugzeug beschossen. Ein Zerstörer, drehte auf mich zu und eröffnete mit 3,7 cm und Maschinenwaffen das Feuer auf uns aus einer Entfernung von anfänglich 800 m, die sich bis auf 100 m verringerte. Unser Versuch, das Feuer aus den an Bord befindlichen 2 MG's zu erwidern, scheiterte an den sofort einsetzenden großen Verlusten. Da das Schiff zu sinken begann und um weitere Verluste durch Feindbeschuß in die dicht gedrängte Besatzung zu vermeiden, gab ich den Befehl " Alle Mann außenbords ". Ich hielt meine Besatzung von der Flottille zusammen, barg nach Möglichkeit zuerst die treibenden Verwundeten in das kleine Beiboot und setzte 2 Schlauchboote aus. Ich nahm 22 Mann in das Boot auf, so daß ich nur noch 15 cm Freibord hatte. Wegen dem Seegang 3-4 konnte ich mit dem überfüllten Boot nicht zurück nach Milos, sondern steuerte die Insel Christiane, die ich am Horizont erblickte, an. Ich erreichte sie nach 15 Stunden. Inzwischen wurden die Verwundeten, so gut es ging mit unserer Leibwäsche verbunden. Auf die im Wasser Schwimmenden wurde von dem Zerstörer noch geschossen. Ich sah den Untergang meines Schiffes und bemerkte weiter, daß der Zerstörer...