Eine Datensammlung von Werften, Firmen und deren Binnenschiffe, über ihren Einsatz in der Wirtschaft und in den Kriegsmarinen.
Mit dem Beginn der Industrialisierung in Deutschland war auch die Entwicklung des Transportwesens unabdingbar. Hierfür wurden enorme Leistungen durch die Wirtschaft erbracht. Ob es der Bau von Schiffen, Kanälen oder der Bau von Häfen war.
Auf Grund der geographischen Lage in Europa waren die Wasserwege schon immer ein Standortvorteil für Deutschland. Der natürliche Verlauf unserer Flüsse von Süd nach Nord gaben uns ideale natürliche Voraussetzungen. Was fehlte war ein ebenso leistungsfähiges System der „Querverbindungen“ zu den Flüssen untereinander.
Um einen Warenstrom von West nach Ost oder von Ost nach West durchführen zu können wurden effiziente Transportwege und Möglichkeiten benötigt. Natürlich trifft dies auch für die Süd-Nord-Richtung und umgekehrt zu. Wer diese Möglichkeiten hatte, konnte sich durch geringere Transportkosten einen Preisvorteil für seine hergestellten Waren sichern.
Um diesen Transportvorteil aber nutzen und ausbauen zu können bedurfte es riesiger Anstrengungen für den weiteren Ausbau des Transportwesen auf dem Wasserwege.
Somit entstanden zahlreiche Werften an den Flussläufen, die kaum in der Lage waren den riesigen Bedarf an Schiffen gerecht zu werden. Neubauten standen noch nicht ausreichend zu Verfügung. So galt der Markt zum Kauf von gebrauchten Schiffen in einigen Regionen als „leer gefegt“. Die Preise für gebrauchten Schiffsraum stiegen. So musste von staatlicher Seite interveniert werden, um eine Unterversorgung an Schleppkräften in bestimmten Gebieten zu verhindern. Die königlichen Ämter überwachten den Verkauf von gebrauchten Schleppern. Es durften teilweise nur Schlepper veräußert werden, die nicht im aktiven Schleppdienst waren.
Für den Bau von Kanälen wurde im nördlichen Raum die Königliche Kanalbaudirektion gegründet. Um die Finanzierungen langfristig abzusichern wurde die Sektsteuer für den damaligen Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals eingeführt. Zur weiteren Finanzierung und Refinanzierung der Kanalneubauten wurde das staatliche Schleppmonopol auf den Kanälen eingeführt. Hierzu wurden Königliche Schleppämter gegründet.
In der Entwicklung entstanden später daraus der Reichsschleppbetrieb und nach 1945 der Bundesschleppbetrieb. Für das Monopol wurde eine Flotte aus Schleppern und für die technische Versorgung notwendige Schiffe angeschafft. Auch für die Weiterführung des Baues von Kanälen wurden Spezialschiffe benötigt. Um sich ein Überblick über den Schiffbau verschaffen zu können werden nicht nur einige Werften vorgestellt sondern auch die größte Binnenreederei der damaligen Zeit in Deutschland, Monopol und deren Flotte.
VINI 2017
An Hand der Bauliste die bis 1930 geführt wurde und weiterer Nachweise aus Firmenangaben, Registern und Fachliteratur erstellte Schiffsdatensammlung der auf der Gebrüder Wiemann Werft gebauten Schiffe.
Dargestellt in einem grafischen Merkblatt mit übersichtlicher Struktur wird versucht ein Schiffsverlauf bis in die heutige Zeit zu rekonstruieren und weiterzuführen.