Ohle, Paul


Persönliche Daten

Geboren :
Geburtsort :
Gestorben :
Todesort :
Begraben :


Militärische Daten

Rang : 1.Ing.
Personalnr./
Eintrittsdatum :
Orden :

Marine-Karriere

"NEUWERK"+ 807 BRT
Baujahr 1912
Reederei Knöhr & Buchardt NFL in Hamburg
Unter Reichsdienstflagge fahrend und zu den der KMD unterstellten "Flüchtlingesschiffen" gehörend.
Das Schiff verließ am 09.04.1945 um 20.00 Uhr Pillau mit 854 Verwundeten, 100 Flüchtlingen, 60 Eisenbahnern, 6 Mann Wehrmachts-Sanitäts-Personal und einem DRK Helfer an Bord.
Insgesamt 1021 Menschen und 13 köpfige Besatzung liefen mit einem Sicherungsschiff in Richtung Hela.
An Bord befand sich keine ES (Erkennungssignale), was der Kapitän aber mit der Bemerkung, dass sie ja im Geleit der Sicherungseinheit laufen, auch nicht benötigen würden.
Die Nacht war grau, später häsig und zwischen 24.00 - 04.00 Uhr ging der Sichtkontakt mit dem nur 300 Meter vorauslaufenden Sicherungsschiff verloren !
Ebenfalls kam die Neuwerk vom Kurs ab, konnte später aber zwei deutsche S Boote ausmachen und wiegten sich erneut in Sicherheit.
Kurz darauf zischten Sternsignale in den Himmel.
Diese konnten von der Neuwerk nicht gedeutet werden und der Dampfer erhielt einen Schuß vor den Bug !
Anschließend wurde die Neuwerk mit automatischen Waffen bestrichen und änderte den Kurs, um einem dritten Schatten, welcher für das Sicherungsfahrzeug gehalten wurde, entgegen zu laufen.
Im selben Augenblick wurde der kleine Dampfer von einer Torpedodetonation zerrissen und sank in kürzester Zeit.
Lediglich die Personen, welche sich an Deck befanden, kamen ins Wasser.
Wie sich später herausstellte, befand sich die Neuwerk aufgrund des Navigationsfehlers vor der Küste von Gotenhafen und nicht vor Hela.
Die beiden deutschen Schnellboote S 708 und S 225 hatten die Neuwerk als feindliches Schiff angesprochen, da es aufgrund fehlender ES Mitteln sich nicht zu erkennen gab.
Die Schuld für diesen "tödlichen Unfall" lag hierbei bei der Schiffsführung der Neuwerk. und war einmal in der Rettungsgeschichte Ostsee 1945.
Der Gefechtsbericht von Oblt. z.See Karl Silies, der Kommandant von S 708, welches die Neuwerk versenkte, ist bis in die Gegenwart (Seite 405 / 406 des o.g. Buches) erhalten geblieben.
Erst als S 708 um 05:04 Uhr die Untergangsstelle anlief, um Angaben über das versenkte Schiff zu erhalten, wurde der tragische Irrtum bemerkt, dass ein eigenes Flüchtlingsschiff versenkt wurde.
Die Rettung der Überlebenden, welche alle verwundet waren, gestaltete sich als äußerst schwierig, da russischer Artilleriebeschuss von Land her einsetzte und S 225 die Rettungsaktion durch eine Nebelwand sichern sollte.
Letztendlich konnten von den 1034 Menschen an Bord der Neuwerk lediglich 78 lebend aus der Ostsee geborgen werden !
Unter den Toten des 10.04.1945 befanden sich u.a.: Kähler, Herrmann, Kapitän der "Neuwerk"
Maack, Wilhelm, 3. Offizier der "Neuwerk"
Ohle, Paul, 1. Ingenieur der"Neuwerk"
Reyenga, Bouwe, 2. Ingenieur der "Neuwerk", Niederländer aus Amsterdam, verstirbt nach der Rettung
Sattler, Hermann, Smutje der "Neuwerk"
Reisland, Wolfgang, Matrose an Bord der "Neuwerk"
Das Schicksal von:
Reinke, Arthur, (ältester) Matrose an Bord der"Neuwerk", aus Danzig
Maresch, Matrose an Bord der "Neuwerk"

ist unbekannt.
Gerettet werden konnten:
Zuccon, Giovanni, Italiener aus Mandolino, geboren 1906, Heizer auf der "Neuwerk"
Voelger, Otto, 1. Offizier der "Neuwerk" Quelle Matze

Weitere Fotos

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