Die gesamte griechische Marine – sowohl die damals florierende Handelsmarine als auch die spärlich ausgerüstete königliche Kriegsmarine – verlor im Zweiten Weltkrieg den größten Teil ihrer Schiffe. Besonders betroffen war die Handelsmarine, die mit etwa 1.400.000 BRT 72 Prozent ihrer gesamten Kapazitäten einbüßte. Neben Torpedierungen und Versenkungen durch Wasserminen waren auch Charterverträge, Requisitionen und Beschlagnahmungen sowohl durch die Achsenmächte als auch durch die Alliierten dafür verantwortlich. Einen besonders wichtigen Faktor für die meisten Verluste der griechischen Handelsflotte im Zweiten Weltkrieg bildeten die hoch profitablen Verträge, die griechische Reedereien überwiegend mit Regierungen der Alliierten beschlossen. Griechische Handelschiffe und ihre Besatzungen waren daher etwa im transatlantischen Verkehr besonders der Gefahr ausgesetzt, Ziel deutscher Torpedos zu werden.
Dieses Projekt, dessen Titel Programm ist, hat zum Ziel, nicht nur eine bloße Auflistung der im Zweiten Weltkriege verloren griechischen Schiffe zu sein, sondern dem interessierten Leser darüber hinaus wichtige technische Details zu liefern und historische Zusammenhänge herauszuarbeiten. Wie die meisten Projekte seiner Art ist auch die vorliegende Arbeit in Form einer Datenbank angelegt, die während der Dauer des Projekts laufend mit aktuellen Daten, die sich aus dem Diskurs im Forum Marinearchiv ergeben können, aktualisiert werden wird.
Das Projekt steht allen Mitglieder des Forums Marinearchiv offen, die sich mit Infos, Fotos, Dokumenten und Engagement einbringen möchten. Allen potentiellen Teilnehmern sei an dieser Stelle schon im Voraus gedankt.
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Von den drei Schlachtschiffen, einen Kreuzer, zehn Zerstörern, dreizehn Torpedobooten, ein Schnellboot, sechs U-Booten, fünf Minensuchern und fünfzehn Hilfsbooten, die im Jahre 1940 den Bestand der griechischen königlichen Kriegsmarine bildeten, verblieben nach dem deutschen Angriff gegen Griechenland im April 1941 nur ein Schlachtschiff, sechs Zerstörer, fünf U-Boote und drei Hilfsboote, die anschließend Zuflucht in Ägypten suchten und fanden. Die Hauptgründe dieser Militärkatastrophe liegen in den historischen Gegebenheiten des Landes und werden in den folgenden vier Punkten zusammengefasst.
1. Das Ende des griechisch-türkischen Krieges (1919-1922) besiegelte die Niederlage Griechenlands. Diese brachte nicht nur das Ende für die so genannte „Megali Idea“ (dt. „Große Idee“ – das Motto des griechischen Nationalismus, dessen Ziel die Vereinigung aller Teile der ehemals griechischen Welt war), sondern beendete darüber hinaus auch die Präsenz der griechisch-sprechenden Bevölkerung in Kleinasien. 1,25 Millionen Griechen, die von den Osmanen als „Rum“ bezeichnet wurden und seit Jahrhunderten in Kleinasien lebten, wurden – unter Beobachtung der Ententemächte – von der türkischen Armee außer Landes getrieben und mussten als Flüchtlinge Obdach auf dem griechischen Festland suchen. Diese Umsiedlung stürzte Griechenland in eine große Wirtschaftskrise, die etwa bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges andauerte. Die dadurch verursachten ökonomischen Engpässe führten u.a. zu einer mangelhaften Ausrüstung der griechischen Kriegsflotte, die von zahlreichen Regierenden ohnehin als „Luxusartikel“ mit begrenzter Einsetzbarkeit betrachtet wurde.
2. Die massive Umsiedlung der griechischen Bevölkerung aus Kleinasien und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, die mit dem Krach von 1929 begonnen hatte, sorgte in den 30er Jahren für enorme politische, soziale und wirtschaftliche Instabilität im Land. Die aufeinanderfolgenden militärischen Interventionen verschlechterten die politische und soziale Lage und steuerten Griechenland in eine dauerhaft schwere Krise.
3. Ständige Versuche politischer Parteien, mit Hilfe der Armee die Kontrolle über die angeschlagene Wirtschaft und die instabile Politik zu gewinnen, führten zu unzähligen Staatsstreichen, in die das Militär stets involviert war. Der vielleicht folgenreichste Staatsstreich des Jahres 1935 (angeführt von „demokratischen“ Offizieren der königlichen Kriegsflotte unter General Nikolaos Plastiras, die den früheren Premierminister Eleftherios Venizelos wieder an die Macht zu bringen trachteten) endete mit einer Niederlage der Aufständischen. Als Konsequenz wurde beinahe die Hälfte der Berufsoffiziere aus der Kriegsflotte entlassen und teilweise verbannt. Dadurch erlitt die griechische Kriegsflotte und Armee nicht nur eine entscheidende Schwächung der militärische Führung, sondern erfuhr auch eine tiefgehende Spaltung zwischen demokratischen und Königstreuen Einheiten.
4. Nach dem Tod von Premierminister Georgios Kondylis wurde am 13. April 1936 Ioannis Metaxas, der spätere Diktator, von König Georgios II. zum griechischen Regierungschef und Außenminister ernannt. Metaxas gelang es, ein autoritäres Regime nach dem Modell des italienischen Faschismus und des deutschen Nationalsozialismus zu etablieren. Nach der blutigen Niederschlagung eines Streiks in Thessaloniki suspendierte Metaxas am 4. August 1936 das Parlament und setzte die Verfassung außer Kraft. Damit begann eine Diktatur, die bis 1941 andauern sollte. Obgleich die Armee von der Metaxas-Diktatur profitierte, blieb die Kriegsflotte wegen der Folgen des „demokratischen“ Staatsstreichs von 1935 weiterhin unterbesetzt. In dieser Zeit wurden lediglich zwei Zerstörer, die VASILEFS GEORGIOS und die VASILISSA OLGA, in Auftrag gegeben wurden. Noch bis weit in die Nachkriegsjahre hinein war die gesamte griechische Bevölkerung tief gespalten in Pro-Demokraten und Königstreue.
Die genannten Punkte führten zu einer personellen und materiellen Unterbesetzung der griechischen Kriegsmaschine – die meisten ihrer Schiffe waren veraltet und ungeeignet für einen Krieg. So war sie im April 1941 nicht in der Lage, dem massiven Angriff der deutschen Luftwaffe Stand zu halten.
Nachdem die Reste der griechischen königlichen Kriegsmarine in Alexandria Zuflucht gefunden hatten, entschied die griechische Exilregierung, den Kampf gegen die Achsenmächte auf Seiten der Alliierten von Ägypten aus zu führen. Von den Briten erhielt die griechische Kriegsflotte Unterstützung in Form von Material, Schiffen, U-Booten und Reparaturhilfen.
Im Jahr 1942 erhielten die Griechen vier Zerstörer, die KANARIS, MIAOULIS, PINDOS und ADRIAS, den Kreuzer SACHTOURIS und das erbeutete U-Boot MATROZOS. Diese Schiffe bildeten das Rückgrat der griechischen Kriegsflotte bis in die Nachkriegszeit hinein.
Während der Kriegsoperationen der Alliierten in der Ägäis im Herbst 1943 verlor die griechische Kriegsmarine zwei ihrer berühmten Schiffe zusammen mit deren legendären Führern, das U-Boot KATSONIS (Lt. Vasilis Laskos) und den Zerstörer VASILISSA OLGA (Lt. Georgios Blessas). Die KATSONIS wurde am 14.9.43 von UJ 2101 (Kptlt. Fritz Vollheim) nördlich der Insel Skiathos versenkt. Die VASILISSA OLGA wurde in der Bucht von Portolago (heute Lakki) auf Leros am 26.09.43 nach heftigem Bombardement von 25 Flugzeugen des Typs Junkers Ju 88 zusammen mit dem britischen Zerstörer HMS INTREPID versenkt.
Im Gegensatz zur Kriegsmarine erlebte die griechische Handelsmarine in den 30er Jahren eine große Blütezeit. Obwohl sie zwei Dritteln ihrer Kapazität im ersten Weltkrieg verloren hatte und in den 30er Jahren die Weltwirtschaftskrise zu heftigen Handelseinbrüchen führte, gelang es der griechischen Handelsmarine in dieser Zeit nicht nur Profit zu machen, sondern erheblich zu expandieren und auf diese Weise Griechenland zu einer der zehn führenden Schifffahrtsnationen zu machen. Neben einer Standortpolitik mit den zwei internationalen Aktivitätszentren Piräus und London führte die Schiffskauf- und Verkaufstrategie zusammen mit dem so genannten MRS (Minimum Rate Scheme) die griechischen Reedereien zum Erfolg.
1938, ein Jahr vor Beginn des Zweiten Weltkrieges, befand sich die aus 638 Schiffen und 1,9 Millionen BRT bestehende griechische Handelsflotte nach England und Norwegen auf dem dritten Platz der Weltrangliste. Die meisten Schiffe der Handelsflotte waren Frachter und stellten 96 Prozent ihrer Kapazität. Die Hauptgründe des großen internationalen Erfolgs der griechischen Handelsmarine in den 30er Jahren lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
1. Die griechischen Reeder- und Handelsfirmen hatten finanzielle und Handelsstützpunkte nicht nur in Piräus und London, sondern daneben auch in allen wichtigen Handelszentren Europas vom Schwarzen Meer bis zum Baltikum. Dabei bestanden die Leitungsstrukturen der Reedereien überwiegend aus Verbindungen von Familienmitgliedern, die den Handel als eine höchst persönliche Angelegenheit betrachteten. Diese engen, familiär geprägten Bindungen förderten eine Arbeitsmoral, die die üblichen europäischen Arbeitsverhältnisse sprengte und die griechische Handelsflotte konkurrenzlos machte.
2. Der Kauf von Schiffen während der Weltwirtschaftskrise, als die Schiffspreise einen Tiefststand erreicht hatten, führte zu einer Grunderneuerung und Erweiterung der Flotte. Nach gezieltem Einsatz wurden zahlreiche Schiffe mit hohem Profit (und das entsprechende Verbot im Versailler Friedensvertrag unterlaufend) vor allem nach Deutschland verkauft. Besonders hohe Profite wurden jedoch im Zusammenhang mit dem italienisch-äthiopischen Krieg (1935-1936) und dem spanischen Bürgerkrieg (1936-39) erzielt.
3. 17 griechische maritime Handelsgesellschaften und Reedereien hatten ihren Sitz in London und vereinigten 1938 48 Prozent (knapp eine Million BRT) der gesamten griechischen Handelsflotte auf sich. Dadurch gelang es der griechische Handelsmarine an internationalen Geschäften teilzunehmen und große Profite zu realisieren.
4. Griechische Reedereien nutzten im Jahr 1935 den Umstand, dass sie, was Frachtschiffe anlangte, die zweitgrößte Handelsflotte der Welt besaßen und setzten gemeinsam mit den Briten das „Mindestsatz Schema“, das so genannten „Minimum Rate Scheme“ („MRS“), für Handelstransporttarife durch. Nach Einführung des MRS am 14.1.1935 und dessen sofortiger Akzeptierung durch Norwegen, Holland, Frankreich und Italien wurde es international anerkannt und dauerte bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. Durch das MRS gelang es, eine weitere Reduzierung der Transporttarife für Frachter der internationalen freien Handelsmarinen in den wirtschaftlichen Krisenzeiten der 30er Jahre zu vermeiden.
Unmittelbar nach Ausbruch des griechisch-italienischen Krieges am 28.10.1940 wurde ein großer Teil der griechischer Handelsflotte von der griechischen Regierung requiriert und für die Armee bis zum Ende des griechisch-italienischen Krieges im April 1941 eingesetzt. Darüber hinaus wurde auch ein großer Teil der Schiffe samt Besatzung von der britische Regierung gechartert und überwiegend als Geleittransporter im Atlantik eingesetzt. Die meisten dieser Schiffe und ihrer Besatzungen kamen nie zurück.
Nach dem Überfall Deutschlands auf Griechenland im April 1941 und dem Verlust des größten Teils der griechischen königlichen Kriegsmarine, folgte eine Reihe von Frachtern und Motorseglern der griechischen Handelsmarine, beladen mit Flüchtlingen, Zivilisten und Soldaten, dem Rest der griechischen Kriegsmarine nach Ägypten. Viele dieser Frachter und Motorsegler wurden dann als Kriegstransporter der Alliierten eingesetzt und gingen im Laufe der Kriegsjahre verloren.
Die übrigen Schiffe der griechischen Handelsflotte, die in Griechenland geblieben waren, wurden von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt und anschließend als Kriegstransporter, U-Jäger, Minensucher, Räumboote und Lazarettschiffe eingesetzt.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm die griechische Handelsflotte mit 607 Frachtern (1,8 Millionen BRT) einen der drei führenden Plätze unter den Handelsflotten der Welt ein. Bis Kriegsende verlor sie 486 Frachter, 1.408.000 BRT, die 72 Prozent ihrer Gesamtkapazität ausmachten. 52 Prozent davon gingen während der ersten beiden Kriegsjahre verloren. Die Verluste der griechischen Handelsflotte waren die höchsten aller Kriegsbeteiligten – höher sogar als jene der britischen Handelsmarine, die 63 Prozent Verluste verzeichnen musste. Ein Blick auf die Gesamtverluste der Alliierten, die im Verlauf des Krieges 4.834 Schiffe (19.700.000 BRT) einbüßten, lässt die Verluste der Griechen besonders deutlich werden.
Von den ca. 19.000 griechischen Matrosen starben während des Krieges etwa 4.000 auf allen Weltmeeren – überwiegend Opfer von Torpedierungen. Ungefähr 2.500 Männer überlebten als Kriegsversehrte. Dazu kommen etwa 200 Matrosen, die schwer traumatisiert aus den furchtbaren Kriegserlebnissen heimkehrten.
Nach dem Zusammenbruch der griechischen Nordfront im April 1941, der darauf folgenden Kapitulation der griechischen Armee und dem Rückzug der griechischen und britischen Truppen in Richtung Süden, wurden zahlreiche Schiffe der Handelsmarine für den Transport der Truppen nach Kreta und für die allgemeine Evakuierung des Landes eingesetzt. Viele davon, mit Soldaten und fliehenden Zivilisten beladen, wurden von der die Ägäis beherrschenden deutschen Luftwaffe versenkt. In dieser Zeit stand die gesamte Schifffahrt in der Ägäis unter Beschuss der Achsenmächte, und die griechische Handelsflotte verlor innerhalb eines Monats etwa 18 Prozent ihrer gesamten Kapazität.
Unmittelbar nach der vollkommene Besetzung Griechenlands Ende Mai 1941 wurde eine ansehnliche Reihe von Schiffen, die sowohl der griechischen Handelsflotte als auch der königlichen Kriegsmarine angehörten, von der Wehrmacht beschlagnahmt und in die deutsche Kriegsmarine integriert – überwiegend mit griechischer Besatzung. Eine weitere Maßnahme der Wehrmacht nach der Besetzung Athens am 27. April 1941 war, alle Wracks, die sich auf griechischem Territorium befanden, als Eigentum des deutschen Reichs zu deklarieren. Unter Aufsicht der deutschen Kriegsmarine wurden zunächst Firmen gegründet, die in Kooperation mit griechischen Bergungsfirmen, wie jene von Vernikos-Matsas, alle in erreichbare Tiefe liegenden Wracks hoben, reparierten und dann in die deutsche Kriegsmarine (fast immer mit griechischer Besatzung) integrierten. Die Mehrzahl dieser Schiffe stammen von der griechischen Handelsflotte und wurden bis zum Ende des Krieges in verschiedenen Gebieten eingesetzt, wobei die meisten von den Alliierten – samt Besatzung – versenkt wurden. Die Kriegstagebücher der deutschen Kriegsmarine sind voll mit Berichten über griechischen Matrosen, die auf der Seite der deutschen Besatzungen der Kriegsmarine kämpften.
Doch auch auf Seiten der griechischen königlichen Marine, die auf der Seite der Alliierten stand, als auch der Royal Navy, findet man unzählige Einträge in Kriegstagebüchern mit Berichten von griechischen Matrosen, die gegen die Achsenmächte auf der Seite der Alliierten kämpften und ihr Leben opferten. Diese offensichtliche Diskrepanz zeigt deutlich, dass damals in der griechischen Gesellschaft eine politische und soziale Spaltung herrschte, deren Wurzeln in der Vorkriegsgeschichte Griechenlands lagen. Diese Spaltung fand nach Kriegsende ihre Fortsetzung und kulminierte im griechischen Bürgerkrieg, der von Juni 1946 bis Oktober 1949 dauerte und über 150.000 Menschen das Leben kostete.
Vier zeitliche Abschnitte gliedern die Verluste der griechischen königlichen Kriegsmarine und der Handelsmarine:
1. Von Beginn des Zweiten Weltkrieges (01.09.1939) bis zum Beginn des griechisch-italienischen Krieges (28.10.1940)
In dieser ersten Phase des Krieges wurden zahlreiche Schiffe der griechischen Handelsflotte mit griechischer Besatzung, die für die Alliierten fuhren, überwiegend von deutschen U-Booten im Atlantik versenkt. Ein Teil davon wurde auch in den Häfen der Achsenmächte beschlagnahmt. Einzelne Geheimaktionen, wie etwa die Versenkung des griechischen Kreuzers ELLI im Hafen der Insel Tinos am 15.8.1940 durch das italienische U-Boot DELFINO, sowie einige unfallbedingte Verluste, gehören ebenfalls dazu. Die Gesamtschiffsverluste dieser Periode betrugen etwa 368.621 BRT.
2. Von Beginn des griechisch-italienischen Krieges (28.10.1940) bis zum deutschen Überfall auf Griechenland (06.04.1941, Balkanfeldzug)
In dieser Periode gingen griechische Schiffe überwiegend im Mittelmeer durch Angriffe der „Regia Marina Italiana“ verloren. Unter den versenkten Schiffen waren sowohl Frachter als auch Motorsegler, die aus der Handelsflotte stammten und für die griechische königliche Kriegsmarine als Transporter oder Lazarettschiffe eingesetzt wurden. Zu dieser Phase des Krieges zählen auch jene Schiffe, die von der Regia Marina in italienischen Häfen beschlagnahmt wurden unmittelbar nachdem Emanuelle Grazzi, italienischer Botschafter in Athen, dem griechischen Premierminister Metaxas Mussolinis Ultimatum übermittelt hatte, in dem freier Durchmarsch der italienischen Armee durch Griechenland gefordert wurde. Die Gesamtschiffsverluste dieser Periode betrugen etwa 135.162 BRT.
3. Von Beginn des deutschen Überfalls (06.04.1941) bis zur Gesamtbesetzung Griechenlands (31.05.1941)
In dieser Kriegsphase verlor die griechische königliche Kriegsmarine 25 Schiffe und die Handelsflotte 220.581 BRT aufgrund unmittelbarer Kriegsaktionen der Deutschen. Hauptziel der deutschen Luftwaffe war Piräus, Griechenlands wichtigster Hafen, aber auch alle übrigen Häfen des Landes sowie der gesamte ägäische Seeraum standen unter Dauerbeschuss. Allein im April 1941 verlor die griechische königliche Kriegsmarine den größten Teil ihres Bestandes und floh mit dem alten Panzerkreuzer GEORGIOS AVEROFF, sechs Zerstörern und fünf U-Booten unter der Leitung von Admiral Alexandros Sakellariou nach Alexandria. Die Schiffsverluste der griechischen Marine im Zusammenhang mit dem Unternehmen MERKUR auf Kreta betrugen etwa 39.700 BRT.
4. Von der Gesamtbesetzung Griechenlands (31.05.1941) bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges (15.08.1945)
In dieser letzte Phase des Krieges gingen bezogen auf die BRT die meisten Schiffe der griechischen Marine verloren. Der größte Teil der Schiffe, die mit überwiegend griechischer Besatzung fuhren, wurde von den Achsenmächten auf allen Weltmeeren versenkt. Ein Großteil, der unter deutschem oder italienischem Kommando stand, wurde von den Alliierten versenkt. Nicht nur die knapp gewordenen Dampfer sondern auch zahlreiche Motorsegler die im Mittelmeer unter der Flagge der deutschen Kriegsmarine fuhren, wurden auch von alliierten U-Booten, Kriegschiffen und Flugzeugen attackiert. Zu den Verlusten dieser Periode gehören auch die Beschlagnahmungen der griechischen Dampfer in China und Japan, die durch die japanischen Behörden durchgeführt wurden. Die Verluste während dieser letzten Phase des Krieges betrugen allein für die Handelsflotte etwa 535.280 BRT.
Wegen der problematischen Transliterierung der Schiffsnamen vom Griechischen ins Deutsche wurden auch die griechischen Schiffsnamen hinzugefügt.
Als Folge neugriechischer Sprachbesonderheiten müssen die so genannten griechischen Diphthonge wie „EI“ und „OI“ als „I“, „AI“ als „E“, sowie „OY“ als „U“ gelesen werden.
Das griechische „H“ (Eta) wird als „I“ und das griechische „Ω“ (Omega) als „O“ gelesen.
Eine Besonderheit stellt das griechische „Y“ (Ypsilon) dar. Zusammen mit „E“ wie z.B. „ΕΥΓΕΝΙΑ“ (dt. EUGENIE) wird als „EV“ ausgesprochen (EVGENIA), mit „A“ wie „ΑΥΤΟΝΟΜΟΣ“ (dt. AUTONOM) wird als „AV“ ausgesprochen (AVTONOMOS), in all den anderen Fällen als „I“.
Das griechische „Z“ wird immer als ein weiches deutsches „S“ ausgesprochen.
Die Kombination „TΣ“ („TS“) wird als deutsches „Z“ ausgesprochen.
Das griechische „Θ“ (Theta) wird als „TH“ ausgesprochen wie „ΘΕΟΔΩΡΟΣ“ (dt. THEODOR).
Das griechische Suffix „OY“ macht den Genitiv kenntlich, und wird daher im englischen als „OS“ transliteriert. Aus diesem Grunde ist das Suffix z.B. „ELENI STATHATOU“ auch als „ELENI STATHATOS“ (Nominativ) zu verstehen.
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