PARALOS



Name : PARALOS
Griechischer Name : ΠΑΡΑΛΟΣ
Schiffstyp : Hilfsminenleger
LRS-Name : PARALOS
Spätere Namen : 1941 12 V 3
1942 UJ 2103
Erste Handelsflagge : Griechenland
Besitzer : 1926 Griechische Königliche Marine
1941 Deutsches Reich
Bauwerft : J. & A. van der Schuijt's Scheepswerf, Papendrecht, Niederlande
Baujahr : 1926


Stapellauf : 00.00.1925
Indienststellung : 00.01.1926
Größe (BRT) : 259
Größe (NRT) : 81
Länge (m) : 46,3
Breite (m) : 6,4
Tiefgang (m) : 2,7
Bewaffnung : 1 x 5,7 cm
Maschine : Dampfmaschine/3 Zylinder/J. & A. van der Schuijt, Papendrecht, Niederlande
Leistung : 97 NHP
Propeller : 1
Geschwindigkeit (kn) : 13
Chronik:
1926 von der Bauwerft „J. & A. van der Schuijt's Scheepswerf en Machinefabriek“, Papendrecht, Niederlande, als PARALOS für die griechische Königliche Marine fertig gestellt. Das Schiff wurde in den Dreißigerjahren als Personaltransportschiff zwischen Piräus und Stutzpunkt Salamis eingesetzt. Vor dem Griechisch-Italienischen Krieg (28.10.1940 - 06.04.1941) umgebaut und als Hilfsminenleger für die Königliche Minensucherflottille eingesetzt. Das Schiff wurde mit einem 5,7 cm Geschütz bewaffnet und konnte 52 Minen transportieren. [A][B][C][D][E][G]
17.12.1940 unter dem Kommando von Korvettenkapitän Damaskinos und zusammen mit den Minenlegern STRYMON, NESTOS, ALIAKMON und AGHIOS IOANNIS von Stutzpunkt Salamis ausgelaufen um die Minensperre „Saranda“ zwischen Cap Sankt Katerina (Korfu) – Cap Kiephali (Albanien) zu legen. In der Bucht von Patras wurde eine Leckage am Heck entdeckt und die PARALOS musste in den Hafen von Mesolonghion einlaufen wo sie bis 20.12.1940 blieb. [H][E]
23.04.1941, 07:45 Uhr, in der Bucht von Vouliagmeni (Attika) von deutschen Junkers 87 (Stuka) mit Bomben und MG angegriffen und im niedrigem Wasser versenkt. Nach der Besetzung Athens (27.04.1941) wurde das Schiff von der deutschen Besatzungsarmee gehoben und repariert. [H][E][L]
01.09.1941 als Vorpostenboot mit dem taktischen Zeichen 12 V 3 für die 12. Küstensicherungsflottille in Dienst gestellt. Das Schiff eskortierte Geleite in der Ägäis und erledigte Vorpostenarbeiten. [J][G]
17.09.-18.11.1941 außer Kriegsbereitschaft. [J]
01.11.1941 unter dem Kommando von Obersteuermann Lamm. [J]
19.-22.11.1941 Probefahrtverhältnis. [J]
23.11.1941 im Geleit für L-Boote nach Kreta. [J]
01.12.1941 unter dem Kommando von Obersteuermann Noack. [J]
08.12.1941 mit Geleit von Kreta in Piräus eingelaufen. [J]
09.-20.12.1941 außer Kriegsbereitschaft. [J]
24.12.1941 im Geleit für L-Boote nach Kreta. [J]
28.12.1941 U-Jagd in den Bereichen Berta I (Insel Arsida bis Insel Patroklos) und II. [J]
19.12.1941 im Geleit für den Dampfer APRILIA nach Suda (Kreta) ausgelaufen. [J]
21.12.1941 mit der 12 V 1 und dem Dampfer APRILIA in Piräus eingelaufen. [J]
23.01.1942 zusammen mit der 12 V 1 (ex griech. Minensucher STRYMON) an die U-Jagdflottille Ägäis übergeben. Unter dem Kommando von Ltn.z.S. Walther als U-Jäger in Dienst gestellt. Seiner Hauptaufgaben waren überwiegend Geleitsicherungen. Im März wurde das Boot zur Überholung nach Triest (Italien) geschickt wo es unbesetzt und außer Kriegsbereitschaft bis Anfang Dezember 1942 blieb. [J][K]
15.04.1942 durch die Umbenennung der U-Jagdflottille Ägäis in 21. U-Jagdflottille in UJ 2103 umbenannt. [I]
10.12.1942 nach beendeter Werftzeit wieder in Kriegsbereitschaft und unter dem Kommando von Ltn.z.S. Walther in Marsch von Triest nach Piräus angetreten. Das Schiff wurde überholt mit 1 x 8,8 cm und 1 x 3,7 cm Geschütze bewaffnet und hatte als Ziel Geleite in der gesamten Ägäis zu begleiten. [G][I][K]
21.12.1942, 15:50 Uhr, in Piräus eingelaufen. [I]
15.01.1943, 14:40 Uhr, zusammen mit der UJ 2101 und dem Dampfer BURGAS von Piräus nach Saloniki ausgelaufen. [I]
16.01.1943, 01:30 Uhr, außer Sicht gekommen. Es wurde zunächst angenommen, dass die UJ 2103 bei dem unsichtigen Wetter vom Geleit abgekommen und mit einer Maschinenstörung zurückgeblieben war. Das Schiff antwortete jedoch nicht auf FT-Anrufe und wurde von den Flugzeugen die nachgesucht hatten nicht geortet. Alle Nachforschungen nach dem U-Jäger 2103 blieben erfolglos. Die später auf der Insel Andros angetriebenen Leichen des Kommandanten Ltn.z.S. Walther und von vier Besatzungsmitglieder wiesen keinerlei Schuss- Brand- oder sonstige Verletzungen auf, sodass ihr Tod durch Ertrinken angenommen werden musste. Bei eingehender Nachprüfung aller Umstände, die zum Verlust der UJ 2103 geführt hatten, konnte als sehr wahrscheinlich angenommen werden, dass der U-Jäger, der dicht unter Land stand, bei dem unsichtigen Wetter auf eine Felsnadel bei Kap Doro (Süd Euböa) aufgelaufen und sofort gesunken war. [K][I][F]

Verlustdatum : 23.04.1941
Verlustzeit : 07:45 Uhr
Verlustort : Bucht von Vouliagmeni, Attika, Griechenland
Verlustart : Luftangriff
Verlustursache : Luftangriff
Gegner-Typ : Junkers 87 (Stuka)
Gegner-Name : Deutsche Luftwaffe
01. [A] Lloyds Register of Shipping
02. [B] Kavadias, Epaminondas P. (Vizeadmiral): Der Marinekrieg von 1940 – Wie ich ihn erlebte, Edit. Pyrsos, Athen 1950 (gr.)
03. [C] Paisis-Paradelis, Konstantinos: Die Schiffe der Griechischen Königlichen Kriegsmarine 1830-1979, Ekdosis GEN, 1979 (gr.)
04. [D] Dounis, Christos: Die Wracks der griechischen Gewässern 1900-1950, Band I, Finatec, Athen 2000 (gr.)
05. [E] Fokas, Dimitrios: Der Einsatz der königlichen Marine im Krieg 1940-1944, Edit. GEN, 1968 (gr.)
06. [F] KTB des Marinegruppenkommandos Süd
07. [G] Gröner, Erich (Fortgeführt von Dieter Jung und Martin Maass): Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 8/2, Bernard & Graefe Verlag
08. [H] Kriegstagebuch der griechischen Königlichen Kriegsmarine (Historisches Institut der Griechischen Kriegsmarine)
09. [I] KTB Admiral Ägäis
10. [J] KTB der 12. Küstensicherungsflottille
11. [K] KTB der U-Jagdflottille Ägäis und der 21. U-Jagdflottille
12. [L] BA-MA RW 19-5524 (Bundesarchiv-Militärarchiv)
Eingefügt am : 17.10.2015
Eingefügt von : Dimitris Galon
Letzte Änderung : 20.01.2016
Geändert von : Dimitris Galon
Änderungen : - 04.01.2016 D. Galon Bild 1-3 und Dokument 1-6 eingefügt