ALSTER



Name : ALSTER
Schiffstyp : Frachter
Bauwerft : Deutsche Schiffs- und Maschinenbau AG, Werk "Vulcan", Hamburg
Baunummer : 211
Baujahr : 1928
Stapellauf : 05.01.1928
Besitzer : Norddeutsche Lloyd (NDL), Bremen
Unterscheidungssignal : DOEO


Größe : 8514 BRT
Größe : 5328 NRT
Länge : 162,96 m
Breite : 19,39 m
Tiefgang : 10,26 m
Leistung : 6500 PSi 14,0 kn
Motortyp : Dampfmaschine
Besatzung : 69
Passagiere : 12
Staffel : Ausfuhrstaffel
Erfassung für Weserübung : 18.03.1940
Abgangshafen : Hamburg
Ausgelaufen : 03.04.1940
Bestimmungshafen : Narvik
Angekommen : 00.00.0000
Ende des Einsatzes : 11.04.1940
Rückgabe an Reederei : nein
Andere KM-Verwendung : nein
1928,Aug. 25.: An die Reederei als ALSTER (QMGH) abgeliefert. Vermeßen mit: 8514 BRT / 5328 NRT / 12000 tdw. Antrieb: eine 3-zyl. 3-fach Exp. Dampfmaschine - Deutsche Schiffs- und Maschinenbau AG., Werk "Vulcan", Hamburg. Heimathafen Bremen. Im Dienst nach Ostasien und Australien eingesetzt.
1929,Jan. 19.: ALSTER auf dem Weg nach Hamburg rammt um 14:18 Uhr auf der Elbe voraus laufenden dänischen Dampfer CHILE (erhielt Signal zu stoppen). Dabei wird die CHILE an Stb.-Seite leicht beschädigt.
1933,März 20.: Dampfer aus Bremen nach Sydney ausgelaufen.
Mai 28.: ALSTER aus Brisbane mit der Rekordladung (seit 1919) von 29743 Ballen Wolle, nach Melbourne um dort noch weitere Ballen vor der Abreise nach Europa zu übernehmen. In Europa sollten Bordeaux, Antwerpen, Rotterdam, Bremen, Hamburg und schließlich Gdingen eingelaufen werden.
Aug. 28.: Von Bremen über Antwerpen nach Sydney und Adeleide ausgelaufen.
1934,Jan. 01.: Neues Unterscheidungssignal DOEO.
Nov. 10.: Von Bremen über Antwerpen nach Sydney und Brisbane ausgelaufen.
1936,Juli 00.: Dampfer von NDL eingesetzt um das 50-jährige Jubiläum seiner Australienfahrten zu feiern.
1937,April 03.: Von Bremen nach Melbourne, Sydney und Brisbane ausgelaufen.
1938,Sep. 08.: ALSTER von Bremen nach Puerto Montt und Corral in Chile ausgelaufen.
Dez. 15.: Von Bremen nach Melbourne und Sydney ausgelaufen.
1939,Aug.: 17.: ALSTER mit Bleikonzentratladung aus Australien kommend in Hamburg eingetroffen.
Aug. 23.: Ausgehend nach Brisbane in Bremen angehalten.
Bis Sept. 24.: Eine Reise Bremen - Lulea - Hamburg.
Sept. 28.: Erfaßt für Umbau in SCHIFF 17.
Okt. 06.: An Reichsverkehrsministerium.
Nov. 29.: Umbau abgebrochen.
Dez. 00./00.: Riga - Danzig Rückwanderertransport (1250 Übersiedler aus Lettland).
Dez. 20.: An Reederei zurückgegeben.
1940,März 18.: Erfaßt durch KMD-Bremen (08:00 Uhr) für das Unternehmen "Weserübung". Ausfuhrstaffel.
April 03.: Von Hamburg (02:00 Uhr Brunsbüttel) nach Narvik ausgelaufen.
April 05.: ALSTER und Tanker KATTEGATT begleitet vom norwegischen Torpedoboot TRYGG und mit norwegischen Lotsen an Bord in Kopervik eingelaufen. Im Hafen beide Schiffe vom Torpedoboot STEGG überprüft ohne etwas Beanstandungswürdiges gefunden zu haben. Die ALSTER setzte ihre Reise nach Narvik noch am gleichen Tag fort.
April 08.: Dampfer in Vestfjord eingelaufen wo sie auf das norwegische Wachboot SYRIAN stieß, das sie vor gerade gelegten britischen Minenfeld warnte. Die ALSTER läuft weiter nach Bodø.
April 10.: In der Nähe von Vestfjord liegende brit. Kriegsschiffe werden in Marsch gesetzt, um die ALSTER zu finden, dabei läuft der Leichte Kreuzer PENELOPE nahe Bodø auf und erleidet schwere Schäden.
April 11.: Im Vestfjord nördlich vom Bodø (ca. 01:00 Uhr) vom brit. Zerstörer ICARUS aufgebracht (Pos. 67.48 N / 13.15 O). Nach Bericht des Kapitäns (aus dem Gefangenenlager), Dampfer wurde geentert und beschossen, Dauer 2-3 min. Beim entern Sprengladung im Hinterschiff gezündet, lief voll Wasser wurde vom Bergungsdampfer abgedichtet und eingeschleppt. Sprengladungen in Maschine und Vorschiff waren Versager. 6 Tote. Dampfer nach Skjelfjord (Lofoten) gebracht wo eine Prisenbesatzung der PENELOPE das Schiff übernahm. Die ALSTER (mit zusätzlichen Kränen ausgestattet) wird für Reparaturen an beschädigten Einheiten der Royal Navy genutzt, wie der Zerstörer ESKIMO, Dazu dient der Dampfer als Wohnschiff.
April 24.: Prise ALSTER von Skjelfjord (Lofoten) nach Tromsø verlegt, wo sie eine britische Besatzung erhielt. Die Ladung des Schiffes wird in Tromsø den norwegischen Truppen übergeben. ALSTER wird aufgedockt. Die britische Besatzung wird durch zivile norwegische Besatzung ersetzt.
Mai 17.: Dampfer eskortiert durch britischen Hilfs-U-Jäger ULLSWATER nach Kirkenes ausgelaufen.
Mai 19.: In Kirkenes 10000 to. Eisenerz geladen, geleitet vom ULLSWATER und einem norw. Wachboot nach Harstad ausgelaufen.
Mai 23.: Geleitzug zwischen Kirkenes - Harstad um 14:41 Uhr (Pos. 71.12 N / 26.50 O) vom brit. U-Boot TRUANT mit 2 Torpedos angegriffen und verfehlt.
Mai 26.: Geleitzug in Harstad eingelaufen.
Mai 27.: Britische Prise ALSTER in einem Geleitzug von fünf Schiffen, darunter schwer beschädigte Zerstörer ESKIMO nach Scapa Flow ausgelaufen. Außer der Erzladung hatte sie noch 209 britische Soldaten, 46 norwegische Soldaten und 72 deutsche Kriegsgefangene an Bord. An Deck transportierte sie den "B"-Geschützturm der ESKIMO, der im Rahmen der Notreparatur des Zerstörers abgenommen worden war.
Mai 31.: Geleitzug in Scapa Fow eingelaufen. Nach der Abgabe der Passagiere lief sie mit einem norwegischen Schiff im Geleit der brit. Zerstörer ASHANTI und BEDOUIN nach Rosyth weiter.
Juni 06.: ALSTER (Booth Steamship Co.) von Scapa Flow kommend in Leith eingelaufen.
Dez. 10.: Prisenurteil Prisenhof London. Ministry of Shipping (Booth Steamship Co. Ltd.), Middlesbrough. Umbenannt in EMPIRE ENDURANCE (GMJJ). Heimathafen Middlesbrough.
Aug. 21.: EMPIRE ENDURANCE im Transatlantik-Konvoi OA.202 (40 Dampfer und 2 Geleitfahrzeuge) nach Kanada ausgelaufen.
Aug. 25: Nach Auflösung des Konvois nach Montreal weiter gedampft.
Sep. 03.: In Montreal eingelaufen.
Sep. 12.: EMPIRE ENDURANCE im Transatlantik-Konvoi HX.74 (31 Dampfer und 3 Geleitfahrzeuge) von Kanada nach Großbritannien ausgelaufen.
Sep. 15.: Nach einer Hurrikanwarnung auf Bermuda, Konvoi nach Halifax zurückgelaufen.
Okt. 02.: Dampfer verläßt das Konvoi und läuft weiter nach Newcastle.
Okt. 25.: EMPIRE ENDURANCE im Transatlantik-Konvoi OB.234 (29 Dampfer und 9 Geleitfahrzeuge) nach Kanada ausgelaufen.
Nov. 06.: EMPIRE ENDURANCE in Montreal eingelaufen.
Nov. 18.: Dampfer nach Großbritannien ausgelaufen.
Nov. 27.: Dampfer in Clyde eingelaufen.
1941,Jan. 05.: EMPIRE ENDURANCE im Transatlantik-Konvoi OB.270 (16 Dampfer und 7 Geleitfahrzeuge) nach Kanada ausgelaufen.
Jan. 17.: Dampfer in Saint John (New Brunswick) eingelaufen.
Feb. 03.: EMPIRE ENDURANCE nach Großbritannien ausgelaufen.
Feb. 21.: Dampfer in Großbritannien eingetroffen.
Ab Feb. 23.: Dampfer läuft mehrere Häfen in Wales und im Südwesten Englands zur Ladungsübernahme und zu Instandsetzungsarbeiten an.
März 19.: EMPIRE ENDURANCE (mit 90 Besatzungsmitgliedern und 5 Passagieren) aus Milford Haven nach Kapstad und Alexandien ausgelaufen. Außer Stückgut und Post als Decksladung waren zwei Patrouillenboote vom Typ Fairmile-B, ML-1003 und ML-1037 an Bord.
April 20.: EMPIRE ENDURANCE ca. 500 Meilen westlich Irlands-südwestlich Rockall durch das deutsche U-Boot U 73 torpediert und versenkt (Pos. 53.05 N / 23.14 W). Dabei sind 65 Mann der Besatzung und ein Passagier getötet worden.
April 21.: Kanadische Korvette TRILLIUM rettet 20 Besatzungsmitglieder und 4 Passagiere .
Mai 09.: Britische Motorschiff HIGHLAND BRIGADE rettet weitere 5 Besatzungsmitglieder.

Bemerkung:
ASA: Am 23.05.1940 um 14:41 von brit. U-Boot TRUANT mit 2 Torpedos angegriffen und verfehlt. ALSTER war mit brit. Prisenbesatzung und einer Ladung Erz auf dem Weg nach nach Großbritannien.
1:Erich Gröner- Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945 Bände 1 bis 8
2:Hans Jürgen Abert - Die deutsche Handelsmarine 1870 bis 2000 Ratzeburg 2002
3:Nachlass Cai Boie Ausarbeitung - "Weserübung"
4:Nachlass Gerhard Koop - "Weserübung"
5:Schell / Starke: Register of Merchant Ships Completed in 1880 bis 1939
6:Gerd Uwe Detlefsen Die Deutschen Reedereien Band 1 bis 44
7:Handbuch der Deutschen Handelsflotte 1939
8:Amtliche Liste der Deutschen Seeschiffe mit Unterscheidungssignalen als Anhang zum Internationalen Signalbuch 1938, 1939 und Anhang
10:Erfassungslisten der KMD Hamburg
12:Bestand R 147 Reichskommissars für die Seeschiffahrt
14:Archiv Theodor Dorgeist
16:Germanischer Lloyd Register1918 bis 1966
17:Reinhard Schmelzkopf - Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 - 1939 1/2
34:Lloyd’s War Losses 1939-1945 (-1957) Bd. 1 + 2, London 1989, 1991
51:Geheime Ostsee Tagesbefehle
57:OKM - Verlustlisten
Eingefügt am : 24.06.2012
Eingefügt von : Christoph Fatz
Letzte Änderung : 13.07.2016
Geändert von : Christoph Fatz
Änderung : -24.06.2012 Christoph Fatz- Datensatz eingestellt
-22.07.2012 T. Reich Dokument 1 eingefügt
-24.04.2013 Christoph Fatz, Quellen eingefügt
-05.07.2013 Christoph Fatz, eingefügt: 06.10. und 20.12.1939; ergänzt: 18.03.40 Erfaßt durch KMD-Bremen (08:00 Uhr)
-04.04.2014 Christoph Fatz, ergänzt: 25.08.28; eingefügt: 19.01.29
-08.07.2016 Christoph Fatz, eingefügt: 01.01.34
-13.07.2016 Christoph Fatz, Text neu überarbeitet