1933,Dez. 30.: An die Reederei als Kühlschiff PIONIER (DJML) abgeliefert. Vermeßen mit: 2863 BRT / 1935 NRT / 2739 tdw. Antrieb: ein 6-zyl. 2-takt - MAN, Augsburg (3600 PS) Dieselmotor. Heimathafen Hamburg. In Fruchtfahrt zw. Hamburg-Westafrika eingesetzt.
1939,Aug. 24.: An Tiko (Kamerun).
Aug. 25.: Nach erhalt QWA 8 ausgelaufen nach Fernando Po.
Aug. 27.: An Santa Isabel auf Fernando Po. Dort muß die gesamte Ladung Bananen vernichtet werden.
Okt. 28. - Nov. 11.: Von Santa Isabel nach Las Palmas.
Dez. 12.: Ausgelaufen nach Hamburg.
1940,Jan. 08.: An Hamburg (über Narvik).
April 13.: Erfaßt von der KMD-Hamburg als Frachtschiff zur Personenbeförderung.
April 20.: Dampfer TOGO, PIONIER (um 05:30 Uhr) und AHRENSBURG (06:20 Uhr) gesichert durch Torpedoboote JAGUAR, FALKE, T 107, T 108, T 151, Geleitboote F 5, F 8 sowie Räumboote R 26, R 27 R 29 (2. R-Fltl.) R 33, R 35, 36, R 37, R 38, R 40 (3. R-Flottille) von Frederikshavn nach Larvik und Oslo ausgelaufen. Geleitzug um 10:08 Uhr im Skagerrak von brit. U-Boot TRIAD mit sechs Torpedos Erfolglos angegriffen. F 8 sichtet drei Torpedos die TOGO verpassen und wirft zwei Wabo's, R 26 weitere sieben. Die PIONIER wird um 12:20 Uhr(?) mit JAGUAR, FALKE, R 26, R 27 und R 29 nach Oslo entlassen. Dampfer und Geleitfahrzeuge erreichen Oslo um 19:20 Uhr.
April 22.: Aus Oslo ausgelaufen.
April 24.: Ab Frederikshavn nach Larvik.
Mai 03.: Ab Frederikshavn nach Larvik.
Mai 07.: Truppentransporter in Frederikshaven.
Mai 09.: PIONIER in Frederikshavn eingelaufen.
Mai 13.: PIONIER in Frederikshavn eingelaufen.
Mai 15.: PIONIER in Frederikshavn eingelaufen.
Mai 18.: PIONIER um 11:05 Uhr gesichert durch Räumboot R 40 (Führung) und Torpedoboote FALKE (Bb.-Sicherung), JAGUAR (Stb.-Sicherung) von Frederikshavn nach Larvik ausgelaufen. Um 19:30 Uhr in Larvik festgemacht. Dampfer BETTY zur Sicherung vor Hafeneinfahrt ausgelegt.
Mai 19.: Um 17:30 Uhr von Larvik nach Frederikshavn ausgelaufen. Um 15:40 Uhr in Frederikshavn festgemacht.
Mai 21.: PIONIER mit 130 Soldaten an Bord (Gebirgsjäger, Luftwaffe, Marine) geleitet durch Torpedoboot JAGUAR (Führung) und 4 Räumboote R 40, R 38 (Bb.-Sicherung), R 33, R 39 (Stb.-Sicherung) um 13:30 Uhr von Frederikshavn nach Larvik ausgelaufen. Um 21:53 Uhr in Larvik festgemacht. Dampfer BETTY zur Sicherung vor Kopfende der Pier gelegt.
Mai 22.: Um 03:00 Uhr mit gleicher Sicherung von Larvik nach Frederikshavn ausgelaufen. Um 11:00 Uhr in Frederikshavn festgemacht.
Mai 24.: Dampfer gesichert durch R 36 und R 39 (Führung) gefolgt von Torpedoboot JAGUAR und Räumboote R 38 (Bb.-Sicherung), R 33 (Stb.-Sicherung) um 12:55 Uhr von Frederikshavn nach Larvik ausgelaufen. Um 20:55 Uhr in Larvik festgemacht.
Mai 25.: Um 07:30 Uhr in Larvik abgelegt und im Geleit Torpedoboot JAGUAR (Führung), Räumboote R 33, R 38 (Bb.-Sicherung), R 39, R 36 (Stb.-Sicherung) am 15:50 Uhr in Frederikshavn festgemacht.
Mai 26.: PIONIER mit 575 Soldaten an Bord um 13:00 Uhr im Geleit Torpedoboot JAGUAR (Führung und 118 Soldaten an Bord) und Räumboote R 40, R 36 (Bb.-Sicherung), R 34, R 35 (Stb.-Sicherung) sowie 2 weitern R-Boote (6 R-Boote 212 Soldaten) aus Frederikshavn nach Larvik ausgelaufen. Um 21:00 Uhr in Larvik festgemacht.
Mai 27.: PIONIER um 03:30 Uhr mit gleicher Sicherung wie am Vortag nach Frederikshavn ausgelaufen. Um 10:50 Uhr Torpedoboote GREIF und KONDOR auf Gegenkurs passiert. Geleitzug um 12:15 Uhr in Frederikshavn festgemacht. PIONIER um 15:00 Uhr mit JAGUAR (Führung), R 40, R 37 (Bb.-Sicherung), R 34, R 35 (Stb.-Sicherung) nach Larvik ausgelaufen. Um 22:38 Uhr in Larvik eingelaufen. Torpedoboot JAGUAR entlassen, geht nach Kiel.
Juni 06.: PIONIER und PETER WESSEL um 08:00 Uhr aus Oslo nach Frederikshavn in Geleit 4 R-Boote und zunächst Torpedoboote T 107 und T 108. Torpdedoboote inzwischen nach Oslo beordert, dort eingelaufen.
Juni 07./Juli 31.: PIONIER und PETER WESSEL im Pendelverkehr Frederikshavn - Oslo eingesetzt.
Juni 26.: PIONIER und PETER WESSEL in Skagen eingelaufen. Beide Truppentransporter mußten 10 sm nördlich Skagen kehrtmachen, da das Geleit gegen den hohen Seegang nicht andampfen konnte. Ohne Geleit lehnte der Seetransportoffizier die Verantwortung ab. Transport bestand aus 45 Offizieren und 967 Unteroffizieren und Mannschaften.
Juli 04-08.: Werft überholung bei A/S Frederikshavn Værft & Flydedok.
Aug. 01.: PIONIER nach Kopenhagen zum Einbau von MES ausgelaufen.
Aug. 30.: PIONIER von Kopenhagen kommend in Frederikshavn eingelaufen. Transporter im Pendelverkehr Frederikshavn - Oslo.
Sep. 02.: PIONIER mit 823 Menschen an Bord um 18:30 Uhr von Frederikshavn nach Oslo ausgelaufen. Um 21:10 Uhr (Lt. KTB-Abschnitt Nord Jütland meldet Skagen eine Explosion auf See) in schwerer See (Windstärke 7-8)15 Seemeilen nordöstlich von Skagen von brit. U-boot STURGEON torpediert und versenkt. (Pos. 57.58 N / 10.45 O). In Skagen und Frederikshaven liegende Boote der 10.Vp.-Flottille und 15.Vp-Flottille erhalten den Befehl zu Unglücksstelle auszulaufen.
Sep.03.: Um 05:20 Uhr laufen die ersten 4 Boote der 15.Vp.-Flottille und um 07:00 Uhr die beiden letzten mit 25 Überlebenden und 24 Toten in Frederikshaven ein. Boote der 10.Vp.-Flottille bergen 150 Überlebende (darunter 12 Schwerverletzte) und 67 Tote. Weitere 312 Überlebende und 152 Tote werden von Dampfer UTLANDSHÖRN und seine Geleitfahrzeuge geborgen. 93 Personen werden als Vermißt gemeldet. Unter den Toten war die gesamte Besatzung und der Kapitän*.
2018,Sept. 06.: Experten des Seekriegsmuseums Jütland haben bei einer Expedition das Wrack des deutschen Truppentransportschiffs PIONIER entdeckt. Das Wrack sei in 177 Meter Tiefe im Skagerrak etwa 15 Seemeilen von Skagen entfernt gefunden worden, teilte das Museum in Thyborøn mit. Es habe sich wesentlich weiter östlich befunden als bisher angenommen. Der hintere Teil des Schiffs fehle. Wrack gilt als Kriegsgrab.
Bemerkung:
Laut ASA: Am 2.09.1940 Truppentransporter PIONIER (23:00 Uhr) von brit. U-Boot STURGEON mit 2 Torpedos Angegriffen und versenkt (Pos. 57.58n / 10.45e).
*Ein interessanter Beitrag von Alexander Marialke: Eines der beiden Torpedoboote die die PIONIER begleiteten war T 4, das Wasserbomben warf. Dem Maschinengefreiten Alfred Marialke (meinem Vater) gelang es vom Schraubenschutz aus 17 Mann der PIONIER, die vorbei trieben, aus dem Wasser zu fischen. Das andere Torpedoboot wird ein Schwesterschiff von T 4 gewesen sein. Mein Vater wurde für seine Rettungsinitiative erst getadelt (von der Brücke hieß es: "Kommen sie da weg, wir werfen Wasserbomben!"), später gelobt (EK II).