Im Jahre 1916 durch die Reederei W. Runciman & Co., London auf Stapel gelegt als Frachtdampfer ORLETTA. Nach Stapellegung von der brit. Regierung in Rahmen Emergency Wartime Construction LEAF Group Freighting Tanker übernommen. Vom Stapel als RFA OLETTA für Admiralty. Vermeßung: 5955 BRT / 3601 NRT. Antrieb: eine 3-zyl. 3-fach Exp. Dampfmaschine - John Readhead & Sons, South Shields. Abmeßungen: 129.10 x 16.77 x 8.82 m.
1916,Dez. 00.: Ablieferung als BRIARLEAF an British Government, Royal Fleet Auxilliary (RFA), London (mgrs. Lane & MacAndrew Ltd,.Marinestützpunkt Devonport.
1917,Jan. 18.: Auf Bermuda Marinetanker BRIARLEAF beölt brit. Kreuzer WEYMOUTH.
März 25.: Tanker an South Shields.
1918,Okt. 17.: Im Nordatlantik von U 152 angegriffen. Geschossene Torpedo explodierte vorzeitig. Auch versuch Tanker mit Bordgeschütz zu versenken mißlang.
1919,Mai 15.: Von Gravesend nach Trinidad.
Juli 02.: Von Trinidad kommend in Falmouth eingelaufen.
1920,Aug.: 01.: Verkauft an Anglo-Saxon Petroleum Co. Ltd. London. BRIARLEAF (WPSH). Heimathafen: London.
Aug. 02.: Von Tampico (Mexiko) nach Portsmouth.
Nov. 04.: Nach Port Eads (Louisiana) ausgelaufen.
Nov. 18.: An Port Eads.
Nov. 24.: Von Port Eads nach Port Arthur.
1921,Jan. 24.: In Port Eads eingelaufen.
Sep. 02.: An Port Eads.
Dez. 12.: Von Tampico in Clyde eingelaufen.
1922: Umbenannt in LACUNA.
Mai 15.: An Montreal.
Okt. 11.: An Port Eads.
1925,Jan. 09.: Tanker LACUNA 5 sm nördlich Vlieland-Leuchtturm leistet Hilfe bei in Seenot geratenen Dampfer EDA.
1926,April 20.: Von Curaçao nach Thames Haven.
Mai 01.: Tanker LACUNA in Antwerpen (Schiffskoch Reginald Laurence Rumsey stirbt an Darmkoliken).
1927, Mai 30.: Verkauft für 70000 £ an norwegische Reederei A/S Dovrefjell (mgr. Olson & Ugelstad), Oslo. Kurzfristig als J.J. LACUNA. Entgültig umbenannt in DOVREFJELL (LJNB). Heimathafen: Oslo.
1934: Unterscheidungssignal: LCIJ.
1938,Jan. 00.: Verkauft für 51000 £ an britische Reederei Naptha Tankers (mgr. S. Catsell & Co.Ltd.), London. Umbenannt in NAPTHA SHIPPER (GMMM). Heimathafen London.
1939,Jan. 24.: Nach Maschinenschaden zur Reparatur bei Blohm & Voß in Hamburg. Umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt.
Feb. 13.: Die britische Reederei ist Zahlungsunfähig. Auf Antrag der Blohm & Voß Werft Tanker NAPTHA SHIPPER unter Arrest gestellt.
Juni 17.: Die norwegische Firma Skibsaktieselskapet "Dovefjell" aus Oslo, erwirkte als Schiffshypothekengläubigerin ein rechtskräftig gewordenes Urteil des Landgerichts Hamburg, durch das die Schiffseigentümerin verurteilt wurde den Tanker an die genannte Hypothekengläubigerin herauszugeben und wegen einer Hypothekenteilforderung von 1000 £ die Zwangsversteigerung zu dulden.
Juli 19.: Bevor es zur Vollstreckung des Urteils vom 17.06. kam, ordnete Amtsgericht Hamburg durch Beschluß auf Antrag der Blohm & Voß Werft als Arrestgläubigerin die Zwangsversteigerung des Schiffes an.
Sep. 02.: Tanker liegt in Waltershoferhafen und wird von Wachstation Suhr bewacht. Die Zwangsversteigerung soll voraussichtlich im November stattfinden. Das Schiff wurde bereits durch Vertreter der hamburger Firma "Eurotank" (Europäische Tanklager und Transport AG.) und der Kriegsmarine besichticht. Dampfer befindet sich in tadellosen zustand.
Sep. 05.: Tanker NAPTHA SHIPPER von KMD-Hamburg als Prise aufgebracht, schriftliche Erklärung an die Atlantic-Rheederei F. & W. Joch aus Hamburg als hiesiger Agentin der brit. Reederei wird zugestellt. Für KMD-Hamburg in dessen Auftrag übernimmt die Atlantic-Rheederei den Besitz des Schiffes. Tanker lt. Schiffspapiere 5897 BRT / 3711 NRT.
Sep. 15.: Amtsgericht Hamburg übeträgt der Atlantic-Rheederei die Bewachung und Verwahrung des Tankers für die im Gange befindliche Zwangsversteigerungsverfahren an Stelle der bisher damit betraut gewesenen Witwe N. Suhr.
Okt. 14.: Reichskommissar stellt beim Prisenhof Hamburg den Antrag, ihm schon jetzt vor Beendigung des Prisenverfahrens eine durch die Kriegslage gebotene Verwendung dieser Prise zu gestatten. Anmerkung: Nach Art. 68 Abs. 3 PGO (Prisengerichtsordnung) kann der Prisenhof während eines schwebenden Prisenverfahrens einen Antrag des Reichskommissars auf Gestattung einer Verwendung der Prise stattgeben, wenn die Einziehung der Prise mit Sicherheit zu erwarten ist. Das ist hier der Fall gewesen.
1940,Feb. 28.: Erfaßt durch KMD-Hamburg. Umgenannt in ALTENGAMME.
Mai 03.: Als ALTENGAMME ins Schiffsregister eingetragen.
Mai 07.: ALTENGAMME Begleitet durch F 5 und Schulboot T 108 um 4:36 Uhr von Kiel nach Oslo ausgelaufen. Auf dem Marsch nach Norden muß T 108 wegen Maschinenschaden umkehren, für ihm Sicherung des Tankers übernehmen U-Jäger A/TREFF IV und U-Jäger E/RAU IV.
Mai 09.: Tanker und Geleitfahrzeuge um 8:47 Uhr in Oslo eingelaufen.
Mai 20.: TUCUMAN, VIOLA und ALTENGAMME verlassen um 4:30 Uhr Oslo, als Geleitzugsicherung laufen 7 Boote der 3.Vp-Fltl.
Mai 21.: Zwischen 01:10 - 05:00 Uhr Geleitzug Ankert vor Frederikshavn, gegen 5:00 Uhr lichtet Anker und läuft weiter nach Süden. Um 17:40 Uhr V 303, V 304, V 306, V 308 und V 309 werden nach Aarhus entlassen. V 302 und V 305 setzen die Reise mit Geleit bis Großen Belt fort.
Mai 22.: Geleitzug erreicht um 00:25 Uhr die Lotsenstation Gr. Belt hier werden die Dampfer entlassen und steuern mit Lotsenhilfe durch die Sperre. Die beiden Vorpostenboote laufen weiter nach Rostock-Warnemünde.
1941: Versorgungstechnisch der Zweigstelle des Nachschubressort der KM-Werft Wilhelmshaven in Paris, später KM-Werft Kiel Nachschubressort (Heiz- und Treiböl) unterstellt.
März 31.: Tanker vor Le Havre durch Luftangriff beschädigt. Anschließend Werftaufenthalt.
Juli 01.: Reparatur beendet.
1942,April 01.: ALTENGAMME und DROSSEL laufen im Geleit NS 02 von Süden kommend um 21:20 Uhr in Bergen ein.
April 03.: ALTENGAMME, BOLTENHAGEN, AEGIR und DROSSEL setzen ihre Reise im Geleit NS 11 um 07:05 Uhr nach Norden fort.
April 05.: ALTENGAMME in Geleit Vp-Boot V 5701/THÜRINGEN um 22:50 Uhr in Trohdheim eingelaufen.
Aug. 00.: ALTENGAMME Liegetanker KM-Werft Trondheim (Heiz- und Treiböl).
1943,Juni 00.: Lt. Liste Reichseigen.
Aug . 05.: Im Nordgeleit um 20:00 Uhr aus Trondheim ausgelaufen.
Aug 20.: ALTENGAMME mit Vp-Boot V 5705/ELSASS um 20:00 Uhr aus Bodø nach Süden ausgelaufen.
Sep.: 02.: Im Nordgeleit um 05:15 Uhr aus Trondheim ausgelaufen.
Sep. 07.: ALTENGAMME bei Kvænangen aufgelaufen.
Sep. 12.: Tanker mit Hilfe von zwei Schleppern wieder freigekommen.
Nov. 18.: ALTENGAMME mit Dampfer MARGA im Südgeleit um 08:00 Uhr ab Rørvik.
1944,Juli: Schiffsboden Reparaturen in Oslo.
Okt. 04.: In Ålesund ALTENGAMME kollidiert mit kleinen norwegischen Dampfer ULV. Als Folge der Kollision sinkt die ULV.
1945,April 19.: Vor Sassnitz beim britischen Luftangriff beschädigt. Flüchtlings- und Verwundetentransporte aus deutschen Ostprovinzen (Operation "Hannibal").
Mai 04.: Mai 04.: ALTENGAMME vor Neu Mukran (Priorer Wiek) von sowj. Flugzeugen angegriffen und nach Bombentreffern gesunken (Pos. 54.26 00'' N / 13.37 00'' O). Der Tanker ALTENGAMME - strandete nicht bei Mukran. Er wurde vielmehr wegen Maschinenschaden zurückgelassen als die letzten deutschen Truppen Sassnitz bei Kriegsende verließen. Der verlassene Tanker wurde nach Ankunft der Sowjets zwei Tage lang bombardiert, zunächst ohne Treffer. Zwischen den einzelnen Angriffen holten sich Mukraner Fischer Brauchbares vom Schiff. Beim letzten Angriff, bei dem dann endlich ein Treffer gelang, mußten die Fischer unter Bordwaffenbeschuß überstürzt flüchten und einen Jungen zurücklassen. Der Tanker hat dann zwei Tage gebrannt, der Junge kam ums Leben (Quelle: Zeitzeuge/Internet).
Bemerkung:
Lt. Gröner Vermeßung: 8866 BRT, Abmeßungen: 124.05 x 16.56 x 8.82 m.