BAYARD



Name : BAYARD
Griechischer Name : ΜΠΑΓΙΑΡΝΤ
Schiffstyp : Dampfschlepper
LRS-Name : BAYARD
Hafenamt : Braila 104
Frühere Namen : 1902 STYRBJÖRN
1903 SALTVIK I
1911 KHORLINETZ
1915 T 59
1916 T 66
1916 T 266
1917 T 366
1920 STANDARD
1923 SAADET
1926 BAYARD
Spätere Namen : 1942 W 47
Erste Handelsflagge : Schweden
Besitzer : 1902 Jönköpings Mekaniska Werkstads AB (Manag. J.G. Sandvall), Jönköping, Schweden
1903 Saltviks Trävaru AB, Hudiksvall, Schweden
1903 Rederi AB Saltvik (H. Calissendorff), Saltvik, Schweden
1911 S.B. Falz-Fein, Khorly (Ukraine), Russland
1914 Kaiserliche Russische Marine
1917 Sowjetunion
1918 Kaiserliche Marine, Deutschland
1919 Weiße Armee, Russland
1920 M. Cunningham, London, Großbritannien
1923 Abram Asseo, Istanbul, Türkei
1924 Mehmet Murat Bey, Istanbul, Türkei
1926 B. Presente, Galatz, Rumänien
1933 Artemis Bunea (Violatos) und Adrian Gattorno, Braila, Rumänien
1941 Deutsches Reich
Bauwerft : Jönköpings Mekaniska Werkstads AB, Jönköping, Schweden
Baunummer : 30
Baujahr : 1902


Größe (BRT) : 137
Größe (NRT) : 41
Länge (m) : 25,6
Breite (m) : 5,8
Tiefgang (m) : 2,7
Besatzung : 6
Maschine : Dampfmaschine/2 Zylinder/Jönköpings Mekaniska Werkstads AB, Jönköping, Schweden
Leistung : 32 NHP
Propeller : 1
Geschwindigkeit (kn) : 10
1902 von der Werft Jönköpings Mekaniska Werkstads AB (Manag. J.G. Sandvall), Jönköping, Schweden, als Schlepper STYRBJÖRN fertig gestellt.
15.01.1903 von der Saltviks Trävaru AB, Hudiksvall, Schweden, abgekauft und in SALTVIK I umbenannt. Im selben Jahr weiter an die Rederi AB Saltvik (H. Calissendorff), Saltvik, Schweden, verkauft. [E]
31.07.1911 an Frau S.B. Falz-Fein, Khorly (Ukraine), Russland, verkauft und in KHORLINETZ umbenannt, anschließend in das Hafenregister Khorly mit der Nr. 7 eingetragen.
00.11.1914 von der russischen Kaiserlichen Marine requiriert und als Minensucher für die Schwarzmeer Flotte umgebaut.
1915 in T 59 umbenannt („T“ ist die Abkürzung für „Tralshik“ = russ. Minensucher).
1916 in T 66 und am 10.11.1916 in T 266 umbenannt.
1917 in T 366 umbenannt.
16.12.1917 Besitz der sowjetischen Armee.
01.05.1918 von der deutschen Kaiserlichen Marine in Sewastopol (Krim), Russland, erfasst.
00.11.1918 unter britisch-französische Kontrolle.
1919 an die russische Weiße Armee übergeben.
14.11.1920 mit der „Wrangels Flotte“ von Krim, Russland, nach Istanbul, Türkei.
1920 von M. Cunningham, London, Großbritannien, abgekauft und in STANDARD umbenannt.
1923 an Abram Asseo, Istanbul, Türkei, verkauft und in SAADET umbenannt. [E]
1924 von Mehmet Murat Bey, Istanbul, Türkei, abgekauft. [E]
1926 an B. Presente, Galatz, Rumänien, verkauft und in BAYARD umbenannt. Das Schiff lief unter rumänische Flagge.
1933 von Frau Artemis Bunea (Violatos) und Herrn Adrian Gattorno, Braila, Rumänien, abgekauft. Besitzanteile: Artemis Bunea 60% und Adrian Gattorno 40%. Das Schiff lief unter griechische Flagge und war als Schlepper und Eisbrecher in der unteren Donau tätig. Als unerwähnte Hauptbesitzer galt der Reeder Panagis Violatos der vermutlich der Ehemann von Frau Artemis Bunea war. [C][D]
00.08.1940 von der britischen Firma „Goeland Transport & Trading Co. Ltd“, London, gechartert. Aus Angst von Verstaatlichung durch Zwangsenteignung von der rumänischen Regierung, wurde die BAYARD im Herbst nach Istanbul evakuiert. Sie war das einzige Schiff der Violatos-Flotte das die rumänische Verstaatlichung entwischte. [C][D]
00.03.1941 von Istanbul, Türkei, nach Thessaloniki, Griechenland.
19.03.1941 in Thessaloniki von der griechischen Regierung (Stelle Δ.Θ.Μ./Γ΄) requiriert*. [A]
26.04.1941 vor den Inseln „Tselevinia“ (in der Nähe der Insel Poros), Trizinia Provinz, Peloponnes, Griechenland, von Flugzeugen der deutschen Luftwaffe angegriffen und beschädigt. Später von der deutschen Besatzungsarmee zur Prise erklärt und nach Piräus abgeschleppt und repariert.
31.03.1942 zusätzlich die Bezeichnung W 47 erhalten und in Salamis in Dienst gestellt. [F]
04.08.1942 von Insel Salamis nach Thessaloniki verlegt. [F]
08.01.1943 gegen 15:30 Uhr, auf der Fahrt von Moudania nach Thessaloniki, wurde zuletzt von dem Fischerboot ADOLF gesehen. Beobachtet wurde auch, von dem Batterie-Beobachtungsstand, eine Explosion und Feuerschein in Richtung englischer Minensperre. Der Zeitpunkt fiel zusammen mit einem möglichen Standort von BAYARD bei falschem Kurs. Es wurden jedoch keinerlei Wrackstücke oder anderes Beweismaterial gefunden. Die Besatzung war eingefahren und vertraut mit dem Einlaufweg. An Bord befanden sich der Bootsmann Heinz Gräfe und sechs Mann der griechischen Besatzung. [G][B]
Vermutlich nach dem Krieg nicht abgewrackt.

*) Als Besitzer wurde ein gewisser Zotof angegeben [A]. Dounis erwähnt als Besitzer Byron Tsigarisianos [B]. Im LRS wurde jedoch das Schiff als Besitz von Frau Artemis Bunea (Violatos) und Herrn Adrian Gattorno, Braila, Rumänien, weitergeführt.

Verlustdatum : 26.04.1941
Verlustort : Insel Tselevini, Provinz Trizinia, Peloponnes, Griechenland [E]
Verlustart : Luftangriff
Verlustursache : Luftangriff
Gegner-Name : Deutsche Luftwaffe
1. Lloyds Register of Shipping
2. [A] Melissinos, Ioannis: Die Marine im Zweiten Weltkrieg – Der gesamte Beitrag der griechischen Handelsmarine (Motorsegler und Dampfer) 1940-1945, Band I und II, Universität Ioannina 1995 (gr.)
3. [B] Dounis, Christos: Die Wracks der griechischen Gewässern 1900-1950, Band I, Finatec, Athen 2000 (gr.)
4. [C] Focas, Spyridon G.: Die Griechen in der Flussschifffahrt der unteren Donau, Forschungsinstitut der „AIMOS“-Halbinsel, Thessaloniki 1975 (gr.)
5. [D] Direcţia Generală a Marinei Comerciale Serviviul Vaselor, Imprimeria Centrală Bucureşti
6. [E] tugboatlars.se
7. [F] Theodor Dorgeist Archiv
8. [G] KTB des Kommandanten der Seeverteidigung von Saloniki
Eingefügt am : 18.04.2015
Eingefügt von : Dimitris Galon
Letzte Änderung : 04.12.2015
Geändert von : Thorsten Reich
Änderungen : - 07.05.2015 D. Galon englische und griechische Chronik eingefügt
- 19.07.2015 T. Reich Bild 1 und Dokumente 1-3 eingefügt
- 04.12.2015 T. Reich Dokument 4 eingefügt