Chronik des Seekrieges
Miszellen

7.— 13.5.1943
Südpazifik
US-Minenunternehmungen zur Unterbindung jap. Nachschubtransporte nach New Georgia. Eine US Task Group legt eine Minensperre in der Blackett-Str., auf die eine jap. Transport-Zerstörergruppe gerät und Oyashio, Kagero und Kuroshio verliert. Nur Michishio entkommt nach Bergung Überlebender mit schweren Schäden durch Luftangriffe. (Darstellung der Chronik, hier gekürzt).

Michael Meyer, Mainz
monacomeyer©gmx.de
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Michishio
hatte im November 1942 bei US-Luftangriff vor Guadalcanal schwere Schäden erhalten und lag bis November 1943 in Yokusuka in der Werft. Sie kann bei dem Transport im Mai 1943 nicht dabei gewesen sein.
Quelle: Website: Nihon Kaigun (unter Long Lancers von Allyn D. Nevitt). Auf der Website sind fast alle Schiffsbewegungen japanischer Flotteneinheiten als sogenannte TROM (Tabular Record of Movement) verzeichnet (sehr zuverlässige Quelle unter http://www.combinedfleet.com).

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Jürgen Rohwer, Stuttgart:
weis©wlb-stuttgart.de

Sehr geehrter Herr Meyer, die Sache mit der Michishio ist nicht eindeutig geklärt.
In Morison, Band VI, S.114-115 wird die Minenlegung durch die drei Minenlege-Zerstörer Preble (Lt-Cdr Steinke), Gamble (Lt Armstrong) und Breese (Lt-Cdr Coxe) unter Führung und Sicherung durch den großen Zerstörer Radford (Lt-Cdr Romoser) in der Blackett Straße am frühen Morgen des 7.Mai 1943 beschrieben. Es wurden über 250 Minen in drei Reihen gelegt. (Morison hat die Kommandanten der drei Minenleger kurz darauf interviewt). In der Nacht vom 7/8.Mai kamen vier japanische Zerstörer vom Vella Gulf um Kolombangara herum in die Blackett Straße. Oyashio wurde von drei Minen in Brand gesetzt, kurz darauf wurde Kagero von drei Minen getroffen, beide blieben liegen, die Kurashio wurde als drittes Schiff getroffen und sank. Am nächsten Morgen sah ein australischer Küstenwachposten (Sub-Lt.Evens) auf Kolombangara die beiden beschädigten Zerstörer und einen weiteren unbeschäödigten Zerstörer (lt. Morison die Michishio), der Überlebende rettete. Er informierte sofort Guadalcanal und kurz darauf kamen von gestarteten 60 Flugzeugen am Nachmittag 19 SBD-Bomber an und trafen Oyashio mit einer 1000 pdr Bombe unter dem Bug und erzielten mehrere Nahtreffer bei der Kagero, beide sanken. Michishio wehrte den Angriff von drei Wildcat-Jägern mit Bordwaffen ab und entkam schwer beschädigt. Das wird auch in dem Buch von Paul S.Dull: Die kaiserlich japanische Marine 1941-1945', Stuttgart, Motorbuch 1978, S.391 bestätigt: Danach wurde Oyashio (durch Minen) in Brand gesetzt und manövrierunfähig und am nächsten Tag durch Flugzeuge versenkt, 35 Tote, 225 Mann erreichten schwimmend Kolombangara. Kagero wurde ebenfalls in Brand gesetzt und manövrierunfähig und am nächsten Tag durch Flugzeuge versenkt, 18 Tote und 36 Verwundete. Kusoshio sank, ohne Angaben über Verluste. Michishio bemühte sich, die beiden beschädigten zerstörer zu bergen und Besatzungen zu retten, wurde dann aber selber durch Flugzeuge angegriffen und kroch schwer beschädigt zum Heimathafen zurück. Dull gibt als Quelle an: Japanese Operation Monograph Series, KTB 2.Zerstörergeschwader (JD 26), also eine japanische Quelle. Erstmal sollten wir die Sache doch stehen lassen!
Beste Grüße, Ihr Jürgen Rohwer.

Quellen: Morison, Band VI, S.114-115. - Paul S.Dull: Die kaiserlich japanische Marine 1941-1945, Stuttgart: Motorbuch 1978, S.391. Dull gibt seinerseits als Quelle an: Japanese Operation Monograph Series, KTB 2.Zerstörergeschwader (JD 26).