1943 Mai | Aktualisiert am 3.Feb.2023 |
1. Die Westfriesischen Inseln (Holland) |
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1.5.1943
Nordsee
Seegefecht vor Terschelling. Bei einem Angriff der 31. MTB-Flottille
(MTB 624, MTB 632, MTB 630) und der 17. MGB-Flottille (MGB
605, MGB 606, MGB 610, MGB 612) auf 4 Boote der 12. Vorposten-Flottille
(KKpt. von Hoff) wird V 1241 / Stangenwalde versenkt.
1.5.1943
Luftkrieg Frankreich
Tagesangriff der 8. US-Luftflotte mit 48 B-17 Bombern auf St.
Nazaire.
1.5.1943
Ostsee
Das sowj. U-Boot Shch-323 (Kpt. 2.Rg. Andronov) läuft im
See-Kanal zwischen Leningrad und Kronstadt auf eine Luftmine und sinkt. Es wird
1944 geborgen.
1.5.1943
Mittelmeer
Angriff deutscher Flugzeuge auf den von 9 Zerstörern gesicherten britischen Konvoi MW.27 zwischen
Alexandria und Malta. Versenkt werden der Frachter British Trust (8466
BRT) und der Truppentransporter Erinpura (über 800 afrikanische und
jüdische Soldaten ertrinken).
30.4.– 9.5.43
1.– 9.5.1943
Nordatlantik
Westlich Spanien operiert U-Boot-Gruppe »Drossel« mit U
456, U 230, U 607, U 436, U 89, U 600, U 406, U 659, U 439 und U 447
gegen den alliierten Nachschubverkehr ins Mittelmeer. Auf dem Ausmarsch
versenkt U 107 (Kptlt. Gelhaus) westlich der Biskaya am 1.5. den brit.
Transporter Port Victor (12.411 BRT). Am 3.5. erfasst die dt.
Luftaufklärung 2 Konvois, von denen U 89 kurzfristig einen LST-Verband
sichtet. Beim Angriffsversuch kollidieren U 659 (KKpt. Stock) und U
439 (Oblt.z.S. Sporn) miteinander und beide Boote gehen verloren. Am 5.5.
sichtet U 447 (Kptlt. Bothe) einen Verband mit Landungsschiffen und
führt ein Artilleriegefecht mit einem LCT, anschließend wird das Boot
ins Mittelmeer detachiert. U 456 (Kptlt. Teichert) kommt an einen
Kriegsschiff-Verband mit 1 Kreuzer und 2 Zerstörern nicht heran. Am 6.5.
sichtet die Luftaufklärung den Konvoi SL.128 (48 Schiffe, 1 Sloop, 4
Korvetten), am 7.5. morgens verfehlt U 607 (Oblt.z.S. Jeschonnek) den
Konvoi, U 456 wird mit Wasserbomben, U 230 beim Fühlungshalten
zweimal mit Fliegerbomben belegt. U 436
(Kptlt Seibicke) und U 89 (KKpt. Lohmann) greifen mittags an, U 89
versenkt die griech. Laconikos (3803 BRT), bevor wegen schlechter
Sichtverhältnisse die Fühlung abreißt. Am 9.5. wird Gruppe »Drossel« auf
den HX.237 angesetzt.
29.4.– 13.5.43
1.– 13.5.1943
Mittelmeer
Endkampf um Tunis und Bizerta. Die
Heeresgruppe Afrika verfügt insgesamt noch über 76 Panzer. Katastrophale
Versorgungslage und letzte Versuche, Nachschub nach Afrika zu bringen.
Transporter Belluno läuft in Begleitung des T-Bootes Tifone am
Abend des 3.5. unversehrt von Trapani nach Tunis, werden dort jedoch gebombt. In
der Nacht zum 4.5. versenken die brit. Zerstörer Nubian und Paladin
vor Kelibia zusammen mit der Petard den Transporter Campobasso
(3566 BRT) und das T-Boot Perseo (KKpt. Marotta). Liberator-Bomber
versenken am 4.5. vor Sizilien den Transporter Sant' Antonio (6013 BRT),
die sichernden T-Boote Groppo und Calliope kehren um. Als letzte
Transporter treffen außer Marinefährprähmen am 7.5. die dt. KT 5, KT
9 und KT 21 vor Kap Bon ein, sie werden jedoch durch Bomben und
Bordwaffen so schwer getroffen, dass sie verlassen werden müssen und am 9.5.
verloren gehen. Nach dem Verlust von Bizerta und Tunis am 7.5. hört der
geordnete dt.-ital. Widerstand am 9.5. auf, bis zum 13.5. halten sich noch
einzelne Gruppen. In den tunes. Häfen werden teils durch Luftangriffe, teils
durch Selbstversenkung als Blockschiffe die Hermes, der franz. Zerstörer
L'Audacieux, die franz. U-Boote Calypso, Nautilus, Turquoise,
Circe, außerdem 12 Minensucher, 25 Frachter, 9 Schlepper und 23 kleine
Fahrzeuge versenkt. — Mit Kleinfahrzeugen versuchen
kleine Gruppen sich nach Sizilien und Sardinien abzusetzen, doch nur wenige
Boote, darunter mehrfach dt. und ital. S- bzw. MAS-Boote und als
größtes Schiff das dt. KT 22 durchbrechen die Blockade, die ab 7.5. von
brit. Zerstörern der Force K aus Malta (Nubian, Paladin, Petard,
Jervis, die am 7.5. und 9.5. Kalibia beschießen), der Force Q aus Bône
(Laforey, Loyal, Tartar, Blyskawica) und
»Hunt«-Zerstörern (Zetland, Lamerton, Aldenham, Hursley,
Kanaris (griech.), Dulverton, Lauderdale, Willen u.
a.) durchgeführt wurde. Die brit. Streitkräfte bringen rund 700 Gefangene ein.
29.4.– 27.5.43
1.– 27.5.1943
Südatlantik
Operationen deutscher U-Boote vor der Küste
Brasiliens.
U 154 (Oblt.z.S. Kusch) trifft am 8.5. vor Recife den Tanker Motocarline
(8917 BRT) mit einem Torpedoblindgänger. U 128 (Kptlt. Steinert) wird
bei Abgabe eines Funkspruches von Landpeilstellen gepeilt. Bei der angesetzten
Suche wird es von US- und brasilian. Flugzeugen gemeldet und am 17.5. durch Mariner-Flugboote
,P-5’ und ,P-6’ der VP-74 beschädigt. Bei Annäherung der US-Zerstörer Moffett
und Jouett wird das Boot von der Mannschaft selbst versenkt. Nach einer
Versorgung aus U 460 greift U 154 am 27.5. den Konvoi BT.14 an (12
Dampfer, gesichert von US-Zerstörer Borie, Korvetten Saucy, Tenacity,
Courage, U-Jäger PC 592), versenkt den amerik. Tanker John
Worthington (8166 BRT) und torpediert die amerik. Frachter Florida
(8580 BRT) und Cardinal Gibbons (7191 BRT).
1.– 31.5.1943
Luftkrieg Westeuropa
Minenoffensive des RAF Bomber Command:
In 12 Nächten werden 368 Einsätze gegen Häfen in der Biskaya, Schwerpunkte dabei
La Pallice und die Gironde-Mündung, und gegen die ostfriesische Küste geflogen.
Im Ostseebereich sinken durch Minentreffer am 7.5. der schwedische Erzfrachter
Sirvall (1516 BRT) bei Rügen, am 17.5. der norw. Frachter Bygdöy
(1252 BRT) am Nordeingang des Sundes und am 29.5. der schwed. Frachter Gondul
(1259 BRT) vor Wismar. Am 12.5. wird der schwedische Frachter Luossa
(5667 BRT) bei Moen, am 25.5. die schwed. Haneström (239 BRT) vor
Warnemünde durch Minentreffer beschädigt. In der Nordsee strandet
am 25.5. der dt. Sperrbrecher 173 (ex-ndl. Westland) nach Minentreffer
vor Ameland.
1.– 31.5.1943
Pazifik
Für US U-Boot-Operationen im Mai gibt es 34 »Ultra«-Meldungen. Mit
ihrer Hilfe kommt es aber nur zu 2 Schiffssichtungen und 1 erfolgreichen Angriff.
Von den im Mai in ihren Operationsgebieten eintreffenden U-Booten werden zahlreiche
Erfolge erzielt. — Nordpazifik: Im Gebiet der Alëuten versenkt S 41
(Lt. Hartman) am 28.5. den Frachtsegler Seiki Maru (1036 BRT), S 34
erzielt mehrere Fehlschüsse, Nautilus und Narwhal führen Aufklärungsunternehmen
für die Landung auf Attu durch. In japanischen Gewässern versenkt Pogy
(LtCdr. Wales) am 1.5. Keishin Maru (1434 BRT) und am 26.5. Tainan
Maru (1989 BRT) sowie 2 Segler (unbestätigt), am 9.5. wird Uyo Maru
(6376 BRT) beschädigt. Stingray beschädigt am 2.5. nördl. Formosa Ussuri
Maru (6385 BRT), Sawfish (LtCdr. Sands) versenkt am 5.5. Hakkai
Maru (2921 BRT). Snook (LtCdr. Triebel) versenkt im Gelben Meer am
5.5. Daifuku Maru (3194 BRT), Kinko Maru (1268 BRT) und am 7.5.
Shinsei Maru No. 3 (1265 BRT) und Tosei Maru (4363 BRT). Wahoo
(Cdr. Morton) versenkt am 7.5. Tamon Maru Nr.5 (5260 BRT) und am
9.5. aus einem Konvoi Jinmu Maru (1912 BRT) und Takao Maru (3204
BRT), Trigger (LtCdr. Benson) beschädigt am 28.5. Koshin Maru
(975 BRT). Steelhead (LtCdr. Weichel) legt am 12. und 30.5 vor Erimo
Seki ein Minenfeld, auf dem noch am 15.4.44 Sumida Maru (2022 BRT) sinkt.
— Im Zentralpazifik versenkt Seal (LtCdr. Dodge) am 4.5. San
Clemente Maru (7354 BRT), Permit (LtCdr. Chapple) am 5.5. Tokai
Maru (8359 BRT), Plunger (LtCdr. Baer) aus einem Konvoi am 10.5.
Tatsutake Maru (7068 BRT) und am 11.5. Kinai Maru (8360 BRT),
Pollack (LtCdr. Llewellen) am 18.5. Terushima Maru (3110 BRT)
und am 20.5. den Hilfskreuzer Bangkok Maru (5351 BRT), Whale (LtCdr.
Burrows) am 26.5. Shoei Maru (3580 BRT), Saury (LtCdr. Dropp)
am 26./28./30.5. Kagi Maru (2342 BRT), Akatsuki Maru (10.215 BRT)
und Shoko Maru (5385 BRT), und Finback (LtCdr. Tyree) am
27.5. Kochi Maru (2910 BRT). Skipjack und Silversides führen
Aufklärungsunternehmen durch. — Im Südpazifik versenkt Grayback
(LtCdr. Stephan) vor Kavieng am 11.5. Yodogawa Maru (6441 BRT) und am
und 17.5. England Maru (5289 BRT), Zerstörer Yuguri wird am 16.5.
beschädigt, Scamp (LtCdr. Ebert) versenkt am 29.5. vor Kavieng das Wasserflugzeugmutterschiff
Kamikawa Maru (6853 BRT), Gato befindet sich auf einer Sondermission.
— Im Südwestpazifik versenkt Gar (LtCdr. Quirk) am 15.5. die Armeetransporter
Meikai Maru (3197 BRT) und Indus Maru (4361 BRT), desweiteren
mit Artillerie einen Küstenfrachter sowie 5 Segler, Tambor (LtCdr. Ambruster)
versenkt am 29.5. Eisho Maru (2486 BRT), Thresher und Trout
führen Unternehmungen zum Unterstützung von Guerilla-Kämpfern durch.
5.4.– 20.8.43
1.5.– 1.6.1943
Südafrika / Indischer Ozean
Vor der Küste Südafrikas ist eine Welle von 7 dt. U-Booten des Typs
IXD eingetroffen und operiert hier bis zum 10.6. Aus der Gruppe »Seehund« ist
nur noch U 182 (Kptlt. Clausen) mit dabei, er versenkt 1.5. die griech.
Adelfotis (5838 BRT). Auf dem Rückmarsch jedoch wird es am 16.5. westl.
Madeira durch US-Zerstörer Mackenzie versenkt. U 195 (Kptlt. Buchholz)
versenkt bereits auf dem Anmarsch am 7.5. den US Frachter Samuel Jordan Kirkwood
(7191 BRT) und torpediert am 12.5. die amerik. Cape Neddick (6797 BRT).
U 181 (Kptlt. Lüth) versenkt am 11.5. die brit. Tinhow (5232 BRT)
und am 20.5. die schwed. Sicilia, nachdem das Schiff zuvor mit Artillerietreffern
vor den Bug gestoppt und der Besatzung Gelegenheit gegeben wurde, in Rettungsboote
umzusteigen. U 196 (Kptlt. Kentrat) versenkt in der Nacht zum 12.5. die
brit. Nailsea Meadow (4962 BRT). Aus dem Konvoi LMD.17 (6 Dampfer, 2
A/S-Trawler) versenkt U 198 (KKpt. Hartmann) am 17.5. die brit. Northmoor
(4392 BRT), aus dem Konvoi CD.20 (12 Dampfer, 4 A/S-Trawler) U 177 (Kptlt
Gysae) am 28./29.5. die amerik. Agwimonte (6679 BRT) und den norw. Tanker
Storaas (7886 BRT) und U 178 (Kptlt. Dommes) am 1.6. die niederl.
Salabangka (6586 BRT). — Vom japan. Marinestützpunkt
Penang aus versenkt im Mai lediglich I-27 (Kptlt. Fukumura) am 7.5. im
Golf von Oman die niederl. Berakit (6608 BRT).
16.4.– 5.6.43
1.5.– 5.6.1943
Nordmeer
An der norweg. Polarküste versuchen sowj. U-Boote, teilweise unter
Ausnutzung von Meldungen abgesetzter Agenten und der Luftaufklärung, dt.
Nachschubgeleite anzugreifen. Im Varangerfjord und vor Vardö operieren
nacheinander M-104, M-105, M-106, M-119 und M-172, die
jedoch trotz mehrerer Angriffe, ebenso wie die gelegentlich in kleinen Gruppen
angesetzten Torpedokutter, keine Erfolge erringen. Im Gebiet zwischen Syltefjord
und Nordkyn operieren u.a. S-51, S-55, S-56, S-101.
Am 6.5. legt L-22 (Kpt. 3.Rg. Afonin) vor dem Syltefjord Minen, darauf sinkt am 1.6. das kleine Lazarettschiff Birka (1000 BRT), weiter westlich legt L-20 (Kpt. 3.Rg. Tamman) Minen. Dagegen entgeht das Lazarettschiff Fasana am 7.5. einem Torpedoangriff vom M-172 vor Vardö. S-51 (Kptlt. Kucherenko) führt am 13.5. bei Nordkyn Unterwasserangriff auf einen Konvoi mit 4 Frachtern, 1 MFP, 1 Schlepper und 7 Geleitbooten. V 6109 verfolgt den Angreifer mit Wasserbomben. S-56 (Kptlt. Shchedrin) greift am 17.5. einen Konvoi mit 2 Frachtern und 8 Geleitbooten an. Tanker Eurostadt (1118 BRT) sinkt, Frachter Wartheland (ex-norw. Skjelbred) wird durch T-Versager nur unwesentlich beschädigt. M-122 (Kptlt. Shipin †) geht zwischen 14.5. und 4.6. auf einer Flanken-Minensperre vor Zyp Navolok, möglicherweise auch durch Angriffe von Fw 190 des JG.5, verloren.
. |
2. Lagebesprechung im brit. »War
Room« |
4.2.– 6.6.43
1.5.– 6.6.1943
Biskaya
Fortsetzung der Operation »Derange«:
Offensive der 19th Group RAF-Coastal Command (siehe 4.2.- 6.6.43).
Im Mai 98 Sichtungen, 64 Angriffe, 6 Versenkungserfolge. Am 1.5. wird das
heimkehrende U 415 von Wellington ‚N’/172 RAF, Sunderland
‚M’/461 RAAF und Whitley ‚E’ / 612 RAF mit »Leigh Light«
erfasst und beschädigt. Am 2.5. wird das auslaufende U 465 (Kptlt Wolf)
von Sunderland ‚M’/461 RAAF versenkt. Die Versenkung von U 109
(Oblt.z.S. Schramm) durch Liberator ‚P’/86 RAF ist dagegen nicht
direkt ein Erfolg der Operation »Derange« (siehe
4.5.). Am 6.5. beschädigt Whitley ‚K’ der RAF-Sq. 10
OTU das auslaufende U 214, und am 7.5. wird das auslaufende U 663 (KKpt.
Schmid) durch Sunderland ‚W’ der RAAF-Sq 10 versenkt. Am 15.5. wird
der auslaufende U-Tanker U 463 (KKpt. Wolfbauer) durch Halifax ‚R’/58
RAF versenkt, und das ebenfalls auslaufende U 591 von der Whitley ‚M’
der RAF-Sq. 10 OTU beschädigt. Am 16.5. wird das ital. U-Boot Tazzoli
(KKpt. Guiseppe Caito) ebenfalls durch Halifax ‚R’/ 58 RAF versenkt. Am
24.5. beschädigt die Whitley ‚J’ der Sq. 10 OTU das auslaufende U
523. Die Halifax ‚R’ und ‚J’/ 58 RAF, Sunderland
‚E’/10 RAAF und Sunderland ‚X’/228 RAF versenken am 31.5. das
auslaufende U 563 (Oblt.z.S. Borchardt). Am gleichen Tag wird U 440
(Oblt.z.S. Schwaff) von Sunderland ‚R’/ 201 RAF versenkt und das
heimkehrende U 621 von Liberator ‚Q’/ 224 RAF beschädigt.
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Mit Raketen versenkt Beaufighter ‚B’/236 RAF am 1.6. das einlaufende U 418 (Oblt.z.S. Lange). Am 24.5. erster Einsatz der Flakfalle U 441 (Kptlt. v. Hartmann); im Gefecht wird Sunderland ‚L’/228 RAF abgeschossen, dabei erleidet U 441 selbst starke Personalausfälle und Schäden. Außerdem schießen U 613, U 228, U 666, U 648, U 459 und U 418 in dieser Reihenfolge die folgenden Flugzeuge ab: Wellington ,N’/172 (1.5.), Halifaxes , A’/58 (7.5.) und ,N’/58 (9.5.), Whitleys ,J’/10 (17.5) und ,N’/10 (30.5) sowie Catalina ,G’/210 RAF. Die bitteren Erfahrungen führen bei den U-Booten zur neuen Taktik des Gruppenmarsches in der Biskaya.
1.4.– 10.6.43
1.5.– 10.6.1943
Nordmeer / Norwegen
Als Vorpostenstreifen gegen einen möglichen Ausbruch schwerer deutscher
Kriegsschiffe in den Atlantik werden alliierte Unterseeeboote vor die Insel
Jan Mayen gezogen. Anfang Mai stehen dort HMS Satyr, USS Barb
und Blackfish, sie werden von HMS Truculent und Surf, dann
von USS Herring und Shad abgelöst. Die amerikan. Boote werden
allerdings am 15.5. bzw. 19.5. zu Anti-U-Boot Patrouillen in den Nordatlantik
abgezogen. Danach übernimmt HMS Tuna ihre Aufgabe und verfehlt am 30.5.
bei der Insel Jan Mayen mit 8 Torpedos U 341.
Gegen dt. U-Boot-Bewegungen von Norwegen in den Atlantik werden im Mai und Juni zunächst HMS Tuna, das später ins Nordmeer abgezogen wird, dann HMS Stubborn, Ultimatum, Tally Ho, Seadog, Truculent und das niederl. O-15 aufgestellt. Truculent (LtCdr. Alexander) versenkt am 4.6. U 308 (Oblt.z.S. Mühlenpfordt) und Seadog verfehlt am 10.6. ein U-Boot, möglicherweise U 625 vor Tromsö.
1.5.– 20.7.1943
Mittelmeer
Auslegung ital. Defensiv-Minensperren.
An der griech. Westküste legen die ital. Minenschiffe Barletta
und Morosini und die dt. Minenschiffe Drache und Bulgaria
26 Sperren, die ital. Minenschiffe Vieste und Buffoluto 1 weitere
mit zusammen 3156 Minen. An der sizilianischen Küste legen die ital.
Schiffe Vieste und Vallelunga mit den Prähmen G 53, G 56
und G 58 zusammen 12 Sperren mit 1036 Minen, an der Küste Sardiniens
werden von den ital. Schiffen Durazzo, Volturno, Buccari, Mazara,
Vieste und Buffoluto sowie einem Verband mit dem ital. Zerstörer Vivaldi
(Kpt.z.S. Camicia) und den dt. Minenschiffen Pommern und Brandenburg
24 Sperren mit 4248 Minen gelegt. In der Ägäis werden von dem dt.
Minenschiff Bulgaria ferner 3 Sperren mit 140 Minen, in der Adria
durch die ital. Fasana 1 Sperre mit 137 Minen gelegt.
2.5.– 29.6.43
2.– 29.5.1943
Mittelmeer
Brit. U-Boot-Operationen: Im westlichen
Mittelmeer versenkt Safari (Lt. Lakin) am 2.5 die ital. Sogliola
(307 BRT), am 6.5. den Fischereisegler Onda (98 BRT) und am 8.5. die
ital. Peppino Palomba (2034 BRT), bei diesem Angriff wird der norw. Dampfer
Liv (3069 BRT) beschädigt. Tactician (LtCdr. Collett) versenkt
am 5.5. den ital. Frachtsegler Maria Pia (385 BRT) mit Artillerie, ebenso
versenkt Shakespeare (Lt. Ainslie) am 13.5. 2 Kleinsegler mit zusammen
236 BRT. Sickle (Lt. Drummond) versenkt am 15.5. den U-Jäger UJ 2213/
Heureux und – nach vergeblichem Angriff auf ein deutsches U-Boot am Vorabend
– am 21.5. das deutsche U 303. Sportsman (Lt. Gatehouse) versenkt
am 19.5. den französ. Passagierdampfer Général Bonaparte (2795 BRT),
dessen Überlebende von den dt. Torpedobooten TA 11 (ex-franz. L'Iphigenie,
KKpt. Loerke) und TA 10 (ex-franz. La Pomone) gerettet werden,
und verfehlt am 26.5. mit 6 Torpedos den großen franz. Tanker Marguerite
Finaly (12.309 BRT). —
Im zentralen Mittelmeer und der Südadria versenkt Unrivalled
(Lt. Sprice) am 7.5. den ital Frachtsegler Albina (223 BRT) und am 9.5.
die Santa Mariana Salina (763 BRT), Unbroken (Lt. Andrew) am 16.5.
den Schlepper Enrica (269 BRT) und am 21.5. die Bologna (ex frz.
Monaco, 5439 BRT), Unruly (Lt. Fyfe) torpediert am 16.5. die Nicolo
Tommaseo (4573 BRT). Das poln. Dzik (LtCdr Romanowski) torpediert
am 24.5. den ital. Tanker Carnaro (8357 BRT) und das niederl. Dolfijn
(LtCdr Van Oostrom-Soede) beschießt am 25.5. den ital. Wachkutter M-9
mit Bordgeschütz. — In der Ägäis versenkt
das brit. Parthian (Lt. St. John) am 4. und 7.5. drei ital. Kleinsegler
mit Artillerie, ebenso das griech. Papanikolis (LtCdr. Roussen) am 8.5.
zwei ital. Caiques mit 237 BRT, gleichfalls mit Artillerie beschädigt das griech.
Katsonis (LtCdr. Laskos) am 29.5. die dt. Rigel (ex span. Turcio
di Monte Jurra, 552 BRT).
18.3.– 16.6.43
2.– 29.5.1943
Südpazifik
Japan U-Boot-Operationen: Vor der austral.
Ostküste versenkt I-180 (KKpt. Kusaka) am 5.5. die norw. Fingal
(2137 BRT), am 12.5 werden aus Konvoi PG.50 die austr. Dampfer Ormiston
(5832 BRT) und Caradale (1881 BRT) torpediert, I-177 (Kptlt. Nakagawa)
versenkt in der Nacht zum 14.5. das gekennzeichnete und beleuchtete brit. Lazarettschiff
Centaur (3222 BRT, 168 Tote, Kriegsverbrechen).
I-178 (Kptlt. Utsuki) wird am 29.5. durch U-Jäger SC 669 vor Espiritu
Santo versenkt. — Bei Operationen vor Samoa, Fiji
und Nouméa torpediert I-19 (Kptlt. Kinashi) am 2.5. den US Liberty-Frachter
William Williams (7181 BRT) und versenkt am 16.5. die William K. Vanderbilt
(7181 BRT), I-25 (FKpt. Tagami) versenkt am 17.5. den US Tanker H.M.
Storey (10.763 BRT), I-17 (Kptlt. Harada) versenkt am 23.5. panam.
Tanker Stanvac Manila (10.169 BRT) mit den Schnellbooten PT 165
und PT 173 an Bord.
2.– 31.5.1943
Luftkrieg Großbritannien
Minenoffensive der dt. Luftwaffe.
In den Nächten vom 2./3.5. und 3./4.5. verseuchen je 16 Do 217
des KG.2 die Humber- und Themse-Mündungen bzw. den Geleitweg zwischen Dover und
Themse-Mündung mit Luftminen. In der Nacht vom 11./12.5. werfen 20 Do 217 des
KG.2 und II./KG.40 sowie 22 Ju 88 des KG.6 insgesamt 26 Minen auf dem
Geleitweg Humber-Themse. Dabei gehen 5 Flugzeuge verloren. In der Nacht vom
29./30.5. werfen 15 Do 217 und 36 Ju 88 des KG.6 nochmals 62 Minen
in dieselben Flussmündungen. Diesmal gehen 2 Flugzeuge verloren.
3.– 7.5.1943
Nordsee
Die dt. Minenschiffe Brummer und Ostmark werfen die
Minensperren »Samuel« und »Quersprung« zur Verstärkung der
»Westwall«-Sperre. Sicherung durch die T-Boote Jaguar, Greif, Möwe und
10 Minensucher.
4.5.1943
Nordatlantik
Das auslaufende U 109 (Oblt.z.S. Schramm) wird von der zur
Sicherung des nordöstl. der Azoren befindlichen Geleitzuges HX.236 (Escort
Group B1) entsandten Liberator ‚P’ der RAF-Sq. 86 versenkt.
. |
4. Geleitzug ONS.5 läuft geradewegs in die Fänge des Vorpostenstreifens »Fink« |
25.4.– 6.5.43
4.– 6.5.1943
Nordatlantik
Die vom Konvoi ONS.5 (siehe
25.4.-1.5.) kommenden »Star«- und die »Specht«-Boote werden
für den 4.5. als neuer Vp.-Streifen »Fink« mit U 438, U 630, U 662,
U 584, U 168, U 514, U 270, U 260, U 732, U 628, U 707, U 358, U 264, U 226, U
125, U 378, U 192, U 648, U 533, U 531, U 954, U 413, U 381, U 231, U 552, U
209, U 650 und U 614 vor dem Konvoi SC.128 zusammengezogen, der
jedoch westwärts ausweicht, wobei Canso-Flugboot ‚W’ der
RCAF-Sq. 5 das dt. U 209 (Kptlt. Brodda) beschädigt, dieses geht
einige Tage später (am 8.5.) verloren, wahrscheinlich wegen der erlittenen
Schäden.
Hauptschlacht um den
Konvoi ONS.5 (siehe
25.4.-1.5.).
Am Abend des 4.5. läuft der Geleitzug von Norden in die Mitte der Gruppe
»Fink« ein und wird von U 628 (Kptlt. Hasenschar) gemeldet. Sofort
werden »Fink« und die weiter südlich stehenden Gruppen »Amsel 1« mit U
638, U 621, U 402, U 575, U 504 und U 107 und »Amsel 2« mit U
634, U 223, U 266, U 383 und U 377 sowie 2 Rückmarschierer
angesetzt. Da wegen hohen Seegangs am 2., 3. und 4.5. keine Versorgung möglich
ist, muss Cdr. Gretton (Escort Group B7) mit den Zerstörern Duncan, Impulsive,
Penn und Panther den Konvoi wegen Brennstoffmangel verlassen. Am
4.5. stehen an dem noch aus 31 Schiffen bestehenden Konvoi die Fregatte Tay
(LtCdr. Sherwood, SOE), die Zerstörer Vidette (Lt. Hart), Offa
(Capt. McCoy), Oribi (LtCdr. Ingram) und die Korvetten Sunflower
(LtCdr. Plomer), Snowflake (LtCdr. Chesterman), Loosestrife
(LtCdr. Stonehouse). Am Konvoi gewinnen tagsüber 5 Boote Fühlung, einige
werden von Tay, Offa und Oribi abgedrängt, U 270
wird durch Wabos von Snowflake und Oribi beschädigt. Achteraus
läuft Korvette Pink (Lt. Atkinson) mit 5 Nachzüglern. Weitere 5
Nachzügler und UJ-Trawler Northern Spray versuchen aufzudampfen. Aus
dieser Gruppe versenkt U 125 (Kptlt. Folkers) nachmittags die brit. Lorient
(ex-franz., 4635 BRT).
In der Nacht zum 5.5. gewinnen 6 Boote Fühlung. Aus der Pink-Gruppe
versenkt U 707 (Oblt.z.S. Gretschel) am frühen Morgen die brit. North
Britain (4635 BRT), aus dem Konvoi selbst versenken U 628 (Kptlt.
Hasenschaar) die brit. Harbury (5081 BRT), U 264 (Kptlt. Looks)
die amerik. West Maximus (5561 BRT) und die brit. Hasperley (4586
BRT), U 358 (Kptlt. Manke) die brit. Bristol City (2864 BRT) und Wentworth
(5212 BRT) und U 123 (Kptlt. v.Schroeter) die brit. Holmbury (4566
BRT). U 628 greift offenbar ohne Erfolg eine Korvette an. U 264
übersteht kurz darauf einen Angriff der Loosestrife unbeschadet.
Am 5.5. tags trifft U 358 auf die Pink-Gruppe, Pink ortet
es und greift das Boot mit »Hedgehog« an, das Boot entkommt aber schwer
beschädigt und muß den Rückmarsch antreten. Am Konvoi selbst gewinnen im
Laufe des Tages 15 Boote Fühlung, in Unterwasserangriffen versenken U 584
(Kptlt. Deecke) die amerik. West Madaket (5565 BRT), möglicherweise U
638 vor der eigenen Vernichtung die brit. Dolius (5507 BRT) und U
266 (Kptlt. v.Jessen) am Abend die brit. Selvistan, Gharinda und die
norw. Bonde mit zusammen 12.012 BRT.
Für die Nacht zum 6.5. bahnt sich eine Katastrophe an, als 2 Stunden vor
Dunkelheit plötzlich Nebel einsetzt, der die angreifenden U-Boote blind auf die
mit Radargeräten ausgerüsteten Geleitschiffe prallen lässt. Sunflower
ortet nacheinander 4 U-Boote, von denen U 638 (Kptlt. Staudinger)
versenkt und U 267 (Kptlt. Tinschert) nach einem Fehlschuß durch
Artilleriefeuer beschädigt wird. Loosestrife ortet 2 Boote, von denen U
192 (Oblt.z.S. Happe) bei einem Angriffsversuch überrascht und mit
Wasserbomben versenkt wird. Vidette drängt 3 Boote ab. Snowflake
ortet fast gleichzeitig 3 U-Boote, von denen U 531 (Kptlt. Neckel) die
Korvette verfehlt, mit Wabos eingedeckt wird und auftauchen muss. Es wird von Vidette
(um 1:09h) mit »Hedgehog« versenkt.
5. Kptlt. Folkers: |
. |
Am 6.5. prallt von den zur Unterstützung heranbeorderten Schiffen Oribi auf U 125 Kptlt. Folkers), das (um 4:25h) gerammt wird, sich aber in einer Regenbö zunächst absetzen kann, bis es von der Snowflake, die ihre Wabos verbraucht hat, gefunden und (um 5:45h) mit Artillerie versenkt wird. Vidette ortet ein getauchtes Boot, U 630 (Oblt.z.S. Winkler), und versenkt es (um 6:06h) mit »Hedgehog«. Sunflower ortet und rammt (um 6:43h) U 533 (Kptlt. Hennig), das beschädigt entkommt. Ein Rammversuch der Offa gegen ein geortetes U-Boot geht knapp vorbei und Loosestrife führt 3 weitere Waboangriffe. Gegen Morgen trifft die vom CINCWA aus St. John's zur Unterstützung entsandte 1st Support Group (Capt. Brewer) mit den Sloops Pelican und Sennen und den Fregatten Jed, Wear und Spey ein. Pelican ortet mit Radar U 438 (KKpt. Heinsohn) und versenkt es zusammen mit Jed. Auf dem Wege zur abgesetzten Pink-Gruppe trifft Sennen auf U 650 und U 575, beschädigt letzteres leicht mit Artillerie, die U-Boote können aber entkommen. Am Morgen wird die Operation durch den B.d.U. abgebrochen. Größter Erfolg des Radargerätes Typ 271M in einer Geleitzugschlacht. Insgesamt waren 55 U-Boote auf den Konvoi angesetzt, von denen maximal 15 Boote gemeinsam Fühlung hatten. 14 Schiffe mit 67.266 BRT wurden versenkt, dafür gingen 6 Boote (U 638, U 192, U 531, U 125, U 630, U 438) verloren.
Noch während die schicksalhafte Schlacht um Konvoi ONS.5 tobt, marschiert Geleitzug ON.180 (EG C3 [Cdr. Medley] mit den Zerstörern Burnham [brit.], Skeena [kanad.] und den Korvetten Eyebright, Mayflower, Bittersweet, La Malbaie), der dem ONS.5 folgt, südl. Cape Farewell weiter westwärts, um den hinter ONS.5 versammelten U-Booten auszuweichen. Konvoi HX.236 (EG B1 [Cdr. Bayldon] mit den Zerstörern Hurricane, Rockingham, Watchman, der Fregatte Kale und den Korvetten Monkshood, Dahlia, Meadowsweet, Wallflower) wird, wie sein Vorgänger HX.235, auf die südliche Umgehungsroute gesetzt. Unterstützung erfolgt durch die neue 2nd Support Group (Capt. Walker) mit den Sloops Starling, Wren, Woodpecker, Kite und Wild Goose. Die Konvois ON.181 (EG B3) und ONS.6 (EG B6) marschieren auf einer direkteren, mehr nördlichen Route. Sie werden von der 4th Support Group unterstützt. Ebenfalls auf dieser Route marschiert der Konvoi ON.182 (Erster Einsatz der EG C5 [Cdr. Pullen] mit dem Zerstörer Ottawa, den Korvetten Arvida, Kitchener, Sudbury, Wetaskiwin, Dauphin, und der brit. Korvette Dianthus. Damit ist die letzte US Escort Group A3 abgelöst).
4.– 13.5.1943
Nordsee
Britische Bomber versenken am 4.5. den Frachter Aegir (4500
BRT) nördl. von Juist und am 13.5. den Frachter Klaus Howaldt (5956 BRT)
südl. von Lister.
4.5.– 2.6.1943
Nordpazifik
Operation »Landcrab«: Rückeroberung
von Attu durch die 7. US Inf.-Div. (MajGen. Brown, ab dem 16.5. MajGen. Landrum).
Oberkommando: RAdm. Kinkaid von der Task Force TF.16. Am 4.5. läuft die Invasions-Flotte
von der Cold-Bay (Alaska) aus. Wegen der Wetterlage muss die zunächst für den
8.5. geplante Landung auf den 11.5. verschoben werden. Am 11.5. landet Task
Force TF.51 (RAdm. Rockwell) mit 4 Transportern, 1 Schnelltransporter, gesichert
von den Zerstörern Dewey, Dale, Monaghan, Aylwin,
2 Minenlegern und 4 Minensuchern das verstärkte 17. Inf.Regt., dem die übrigen
Einheiten in den nächsten Tagen folgen. Feuer-Unterstützung durch Task Group
51.1 (RAdm. Kingman) mit den Schlachtschiffen Nevada, Pennsylvania,
Idaho, Geleitträger Nassau, Zerstörer Phelps, Farragut,
Hull, MacDonough, Meade, Edwards, Abner Read und Ammen.
Süd-Deckungsgruppe TG.16.6 (RAdm. McMorris) mit Kreuzern Raleigh, Detroit,
Richmond, Santa Fé und Zerstörern Bancroft, Caldwell,
Coghlan, Frazier, Gansevoort. Nord-Deckungsgruppe (RAdm. Giffen)
mit Kreuzern Wichita, San Francisco, Louisville, Zerstörer Balch,
Hughes, Mustin, Morris. Die U-Boote Narwhal und Nautilus
dienen als Markierungsposten und setzen »Scouts« (Agenten) ab.
6. US-Schnellboote operieren vor Attu (Nordpazifik). |
Am 11.5. Beginn des Landungsunternehmens. Am 12.5. beschießen Pennsylvania (Capt Corn) und Nevada (Capt Kidds) japan. Stellungen an der Holtz- und der Massacre-Bucht, am 13.5. beschießt Idaho (Capt Clarke), unterstützt durch Zerstörer Phelps, japan. Stellungen auf Attu. Das jap. U-Boot I-31 (KKpt. Inoue) verfehlt zweimal knapp die Pennsylvania und wird selbst am 12./13..5. vor Kiska von den Zerstörern Edwards und Farragut versenkt. I-35 (Kptlt. Yamamoto) greift die Santa Fé erfolglos an. Bis zum 30.5. wird der Widerstand der rund 2600 jap. Verteidiger (Oberst Yamazaki) gebrochen. Der Plan der Japaner, die Verteidiger mit der 5. Flotte zu evakuieren wird am 29.5. verworfen. 2379 Japaner werden getötet, nur 28 ergeben sich, die restlichen werden von U-Booten evakuiert. Bis zum 2.6. werden 12.000 Mann gelandet. Auf US Seite gibt es 600 Tote und 1200 Verwundete.
5.– 8.5.1943
Kanal
3 Minenunternehmungen der dt. 2. T-Flottille (KKpt. Erdmann) mit T
2, T 5, T 18, T 22, T 23 im Kanal. — Am
6.5. werfen 6 Boote der 5. S-Flottille (Kptlt. Klug) 32 Minen südlich von
Selsey Bill: keine Erfolge.
6.5.– 8.6.1943
Ostsee
Erster Ausbruchsversuch sowj. U-Boote
mit Unterstützung durch die sowj. Marine-Luftwaffe sowie starke Räumverbände
und Torpedokutter. Am 7.5. läuft Shch-303 (Kpt. 3.Rg. Travkin) von Kronstadt,
am 11.5. von Lavansaari aus, durchbricht die »Seeigel«-Sperre und versucht vom
18.-24.5. vergeblich, die Netzsperre zu durchbrechen. Auf dem Rückweg wird das
Boot von einer Ar 196 der SAG.127 gesichtet und mehrfach von den zur
U-Jagd zwischen den Netzsperren eingesetzten MFP der 24. L-Flottille
verfolgt, erreicht aber durch die Narva-Bucht am 8.6. wieder Lavansaari. Von
den am 19. und 20.5. auslaufenden Booten wird Shch-408 (Kptlt. Kuzmin)
am 22.5. durch 6 finn. VMV-Boote und den Minenleger Riilahti vor
der Netzsperre beschädigt, am 23. und 24.5. durch. Flugzeuge und den Minenleger
Ruotsinsalmi erneut mit Wabos angeschlagen und am 26.5. durch KFK
der dt. 31. M-Flottille vernichtet. Shch-406 (Kpt. 3. Rg. Osipov) wird
am 27., 28. und 29.5. mehrfach von der 24. L-Flottille verfolgt und am 1.6.
bei Steinskär nach Bombenabwurf einer Ar 196 durch MFP der 24.
L-Flottille versenkt.
7./ 8.5.1943
Gibraltar
Angriff einer ital. Kleinkampfgruppe (KKpt. Notari) mit 6 SLC-Torpedoreitern
auf Frachter in der Bucht von Algeciras. Trotz umfangreicher Gegenmaßnahmen
einer brit. »Unterwasser-Sicherungsgruppe« (LtCdr. Crabb) mit Wachbooten, Wasserbomben
und Tauchern gelingt es den Italienern, Sprengsätze anzubringen, den Frachter
Pat Harrison (7491 BRT) zu versenken, Mahsud (7540 BRT) und Camerata
(4875 BRT) zu beschädigen.
7.– 13.5.1943
Südpazifik
US-Minenunternehmungen zur Unterbindung
jap. Nachschubtransporte nach New Georgia. Während die US-Task Force TF.68
(RAdm. Ainsworth) mit den Kreuzern Honolulu, St. Louis, Nashville
und den Zerstörern O'Bannon, Strong, Chevalier und Taylor zur
Ablenkung der Japaner in den Vella-Gulf vorstößt, legt eine Minenleger-Gruppe
(TG.36.3) mit Preble, Gamble und Breese am 7.5. in
Sichtweite der anlaufenden Japaner und unter Sicherung des Zerstörers Radford
eine Sperre in der Blackett-Straße. Am 8.5. gerät eine jap.
Transport-Zerstörergruppe (Kpt.z.S. Mutaguchi) auf die Sperre und verliert den
Zerstörer Kuroshio sofort, Kagero
und Oyashio werden beschädigt und am nächsten Morgen von SBD-Bombern
aus Guadalcanal versenkt. Rettungsoperationen durch Küstenkommandos ziehen sich
bis zum 12.5. hin, nur 152 Armee- und 618 Marineangehörige werden gerettet.
Allein die Michishio kann entkommen, schwer beschädigt durch
Luftangriffe bei der Bergung Überlebender (Einwand). — Bei
einer zweiten Unternehmung in der Nacht vom 12./13.5. beschießt RAdm. Ainsworth
mit den Kreuzern Honolulu, Helena, Nashville und den Zerstörern O'Bannon,
Strong, Chevalier, Taylor und Radford Vila (durch Explosionen
vor den Geschützmündungen werden Nashville, Chevalier und Nicholas
beschädigt); Kreuzer St. Louis mit den Zerstörern Jenkins und Fletcher
beschießt Munda; Preble, Gamble und Breese legen eine Minensperre
vor dem Kula Golf, die jedoch von den Japanern entdeckt und bereits am nächsten
Tage geräumt wird.
10.4.– 28.5.43
7.– 28.5.1943
Mittelmeer
Durchbruch durch die Straße von Gibraltar:
Von den aus dem Atlantik kommenden U-Booten wird U 447 (Kptlt. Bothe)
am 7.5. von den Hudsons ‚X’/ 233 und ‚I’/ 48 RAF versenkt,
ostwärts Gibraltar wird U 410 (Oblt.z.S. Fenski) durch Hudson ‚O’/
500 RAF schwer beschädigt, U 616 (Oblt.z.S. Koitschka) kommt durch,
erzielt jedoch zunächst keine Erfolge — ebenso wenig
die vor Algerien operierenden U 375, U 407 und U 561. Am 18.5.
versenkt U 414 (Oblt.z.S. Huth) aus dem Konvoi UGS.8 / KMS.14 (Sicherung
durch Zerstörer Holcombe, Farndale, Wheatland, Haydon, Korvette
Pentstemon, UJ-Trawler Bream und Prodigal) die brit.
Empire Eve (5979 BRT) und torpediert die Fort Anne (7134 BRT),
wird aber seinerseits am 25.5. beim Angriff der Korvette Vetch (Lt. Menzies) aus
der Sicherung des Konvois CTX.1 versenkt. Am 21.5. fällt U 303 (Kptlt. Heine)
vor Toulon dem brit. U-Boot Sickle zum Opfer. U 755 (Kptlt. Göing)
wird am 28.5. vor Algier durch Hudson ‚M’/ 608 RAF mit Raketen vernichtet.
Das ital. U-Boot Gorgo (KKpt. Ragusa) geht aus unbekannter Ursache verloren.
8.5.1943
Südwestpazifik
Erneute Angriffe der 5. US-Luftflotte mit Langstreckenbombern auf den
japanischen Nachschubverkehr im Gebiet der Bismarck-See. Am 8.5. werden vor
Madang die Frachter Sumida Maru (546 BRT) und Tomioka Maru (970
BRT) versenkt.
8.– 15.5.1943
Nordatlantik
Aus den an der ONS.5-Operation nicht beteiligten »Amsel 1« und »2«-Booten
wird die Gruppe »Rhein« mit U 709, U 569, U 525, U 468, U 448, U 752,
U 466, U 454, U 359, U 186, U 403 und U 103 gegen den nach B-Meldung
erwarteten HX.237 gebildet, dessen Ausweich bewegung nach Süden der B-Dienst
meldet. Am Südende von »Rhein« erfasst am 9.5. U 359 (Oblt.z.S. Förster)
den Konvoi HX.237 (46 Schiffe, EG C2 mit Zerstörer Broadway [RN,
Capt. Chevasse], Fregatte Lagan [RN], den Korvetten Chambly, Drumheller,
Morden und Primrose [RN] und dem Rettungsschlepper Vizalma),
wird aber sofort mit HF/DF eingepeilt und unter Wasser gedrückt. Ein vor dem
Konvoi gebildeter Vp.-Streifen wird durchbrochen, nachdem eine Swordfish
der FAA-Sq. 811, die mit der 5th Support Group (Capt. Abel-Smith mit Geleitträger
Biter und den Zerstörern Inglefield, Obdurate, Opportune, Pathfinder)
die reguläre Geleitgruppe EG C2 verstärkt, das im Weg stehende U 454
unter Wasser gedrückt hat. U 403 gewinnt bei der Verfolgung des zurückgebliebenen
Rettungsschleppers am 10.5. wieder Fühlung, kann eine Swordfish mit Flak
abwehren, wird aber von einem der 3 Zerstörer der 5th SG unter Wasser gedrückt.
Da die »Rhein«-Boote nicht mehr nach vorn kommen, wird die Operation ab 11.5.
mit den von Osten kommenden Booten der Gruppe »Drossel«, U 456, U 230, U
607, U 436, U 89, U 600, U 221, U 753, fortgesetzt. Mit Hilfe eines vom
B-Dienst entzifferten Passierpunktes findet am 11.5. abends U 436 (KKpt.
Seibicke) den HX.237. U 403 (Kptlt. Clausen) bzw. U 456 (Kptlt.
Teichert) werden herangeführt und versenken die brit. Fort Concord (7138
BRT), U 753 (FKpt. v. Mannstein) verfehlt den Konvoi. Nach Hellwerden am
12.5. versuchen die U-Boote sich die Swordfish-Flugzeuge der HMS Biter
mit ihrer Flak vom Leibe zu halten, U 230 (Kptlt. Siegmann) schießt eine
von ihnen ab, die Boote werden aber von herangerufenen Escorts zum Tauchen
gezwungen. U 89 (KKpt. Lohmann) wird durch die von einer Swordfish
herangerufene Broadway und die Fregatte Lagan versenkt, U 456
(Kptlt. Teichert) ist nach schwerer Beschädigung nicht mehr tauchklar und wird
durch einen Treffer der Liberator ‚B’/ 120 RAF mit
zielsuchendem Torpedo sowie von den herankommenden Zerstörern Pathfinder
und Opportune versenkt. Eine Swordfish des Geleitträgers Biter
führt den Zerstörer Pathfinder an U 603 heran, dieser
beschädigt das U-Boot aber nur leicht. U 628 (Kptlt. Hasenschar), ein
Rückmarschierer, hält bis zum 13.5. morgens Fühlung, während achteraus U
221 (Oblt.z.S. Trojer) und U 603 (Oblt.z.S. Baltz) je 1 Nachzügler,
den norw. Tanker Sandanger (9432 BRT) und die norw. Brand (4819
BRT), versenken.
8. U 402 führt nach der 6. Feindfahrt im Februar 1943 insgesamt 7 Siegeswimpel. |
. |
Am 13.5. morgens übernehmen Sunderland-Flugboote der RCAF-Sq. 423 zusätzliche Luftsicherung. Sunderland ‚G’/423 RAF führt die Fregatte Lagan und die Korvette Drumheller an U 753 (FKpt. v. Mannstein) heran, das daraufhin versenkt wird. Am Konvoi drängen die Korvetten Chambly und Morden weitere U-Boote ab. Der B.d.U. muss die Operation als aussichtslos abbrechen.
Inzwischen hat die hinter den HX.237 zurückgefallene Gruppe »Rhein« mit der aus den ONS.5-Booten geschlossenenen Gruppe »Elbe« gegen den ebenfalls vom B-Dienst erfassten Konvoi SC.129 die Gruppen »Elbe l« mit U 634, U 575, U 584, U 650, U 752, U 709, U 569, U 231, U 525, U 514, U 468 und U 267 und »Elbe 2« mit U 103, U 621, U 448, U 466, U 223, U 454, U 504, U 402, U 377, U 359, U 107, U 383 und U 186 gebildet. Unmittelbar nach der Schlacht um den HX.237 läßt der CINCWA die 5th Support Group mit hoher Fahrt zum SC.129 stoßen, der trotz einer Ausweichbewegung nach Süden bereits am 11.5. abends von U 504 (Oblt.z.S. Luis) gemeldet worden ist. Während die Sicherung den mit HF/DF eingepeilten Fühlungshalter abdrängt, greift U 402 (KKpt. Frhr. v. Forstner) vor Dunkelwerden den Konvoi SC.129 (26 Schiffe, EG B2 mit den Zerstörern Hesperus [Cdr. MacIntyre], Whitehall und Vanessa sowie den Korvetten Gentian, Clematis, Heather, Sweetbriar und Campanula) an und versenkt im Unterwasserangriff die brit. Antigone (4545 BRT) und die norw. Grado (3082 BRT). In der Nacht zum 12.5. werden U 383 und U 359 von dem Zerstörer Whitehall und der Korvette Clematis abgedrängt. Hesperus führt ein dramatisches Duell mit dem durch Wabos zum Auftauchen gezwungenen U 223 (Kptlt. Wächter), das den Zerstörer mit 5 Torpedos verfehlt, selbst aber trotz flach geworfener, Wabos, Artilleriebeschuss und einem aus Vorsicht nur schwach geführten Rammstoß nicht sinkt, sondern entkommen kann.
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9. Freiherr von Forstner (U 402) |
Am 12.5. vormittags versenkt Hesperus den mit HF/DF eingepeilten Fühlungshalter U 186 (KKpt. Hesemann), doch gewinnen im Laufe des Tages 11 andere Boote Fühlung. Vor Einsetzen der Dämmerung werden sie alle durch Hesperus, Whitehall und die Korvetten Sweetbriar, Clematis und Heather abgedrängt und mit einer scharfen Kursänderung abgeschüttelt. Am 13.5. früh setzt die Luftsicherung durch Swordfish-Flugzeuge der inzwischen herangekommenen 5th Support Group mit HMS Biter ein, am Nachmittag stoßen auch Liberators der RAF-Sq. 86 dazu. Am 14.5. greift Liberator ‚B’ / 86 ohne Erfolg U 403 an. Am 15.5. wird U 266 (Kptlt. v.Jessen) achteraus vom Konvoi durch Halifax ‚M’ der RAF-Sq. 58 versenkt. Die Operation wird abgebrochen. Auf dem Rückmarsch versenkt U 607 (Kptlt. Mengersen) einen Einzelfahrer, die Irish Oak (5589 BRT), der Konvoi ON.184 (EG B4 mit dem Führer-Zerstörer Highlander) dagegen weicht den U-Bootgruppen mit Erfolg aus.
9.5.1943
Luftkrieg Italien
US Luftangriff auf Palermo (Sizilien). 210 Tote und 421 Verletzte
unter der Zivilbevölkerung.
11.5.1943
Nordatlantik
Der beschädigte Rückmarschierer U 528 (Kptlt. v.Rabenau) wird
nahe beim Konvoi OS.47 (Escort Group 39) von Halifax ‚D’ der RAF-Sq.
58 angegriffen und anschließend von der Sloop Fleetwood und der Korvette
Mignonette mit Wasserbomben versenkt.
11.– 23.5.1943
Nordatlantik
Am 11. und 12.5. werden südostwärts Cape Farewell die U-Bootgruppen
»Isar« mit U 304, U 645, U 952, U 418, »Lech« mit U 209, U 202, U
664, U 91 und »Inn« mit U 258, U 381, U 954, U 92 gebildet. Von den
zu weiteren geplanten Gruppen anmarschierenden Booten sichtet in der Nacht zum
12.5. U 640 (Oblt.z.S. Nagel) den Konvoi ONS.7 (40 Schiffe, EG B5
mit Fregatte Swale, Zerstörer Volunteer, den Korvetten Buttercup,
Godetia, Lavender, Saxifrage sowie dem Rettungsschiff Copeland).
Das mehrfach abgedrängte Boot hält zäh bis zum 13.5. Fühlung, bis U 760,
U 636, U 340, U 731 und U 657 als Gruppe »Iller« angesetzt werden,
dann wird U 640 durch Catalina ‚G’ der USN-VP-84
gebombt und geht verloren. — Um die
abgerissene Fühlung wiederherzustellen, bildet der B.d.U. aus den genannten
Gruppen und der von der Versorgung anmarschierenden Gruppe »Nahe« ab 15./16.5.
die Gruppen »Donau l« mit U 657, U 760, U 636, U 340, U 731. U 304, U 645,
U 952, U 418, U 258, U 381 und »Donau 2« mit U 954, U 92, U 209, U 202,
U 664, U 91, U 707, U 413, U 952, U 264, U 378, U 218.
Der ONS.7 umgeht die Aufstellung in der Nacht zum 17.5. am Nordende, dabei greift U 657 (Kptlt. Göllnitz) an und versenkt die brit. Aymeric (5196 BRT), wird aber selbst anschließend von der Swale versenkt. Südlich Island aufklärenden Hudson-Bombern ‚J’ und ‚M’ der RAF-Sq. 269 fallen am 17. und 19.5. die anmarschierenden U 646 (Oblt.z.S. Wulff) und U 273 (Oblt.z.S. Rossmann) zum Opfer.
. |
10. Titelblatt der wöchentlichen xB-Berichte |
Aus B-Dienst-Meldungen wird am 17. und 18.5. die Ausweichbewegung der Konvois
HX.238 und SC.130 erkannt und deshalb die Aufstellung nach Süden gezogen und
durch die südlich neu gebildete Gruppe »Oder« mit U 221, U 666, U 558, U
752, U 336, U 642, U 603, U 228 verlängert. Doch Konvoi HX.238 (45
Schiffe, EG C3 mit den Zerstörern Burnham (RN) und Skeena, den
Korvetten Bittersweet, Eyebright, La Malbaie und Pictou, dazu der
auf dem Verlegungsmarsch befindliche Geleitträger Fencer) passiert den
Streifen ungesehen. Der folgende Konvoi SC.130 (38 Schiffe [Commodore
Capt. Forsythe], EG B7 [Cdr. Gretton] mit den Zerstörern Duncan, Vidette,
der Fregatte Tay, und den Korvetten Snowflake, Sunflower, Pink,
Loosestrife und Kitchener [kanad., bis 19.5. angehängt]) wird in der
Nacht zum 19.5. von U 304 (Oblt.z.S. Koch) gemeldet, das noch U 645
und U 952 heranführen kann, doch reißt am Morgen nach einer scharfen
Kursänderung die Fühlung ab. Die Luftsicherung durch Liberators der
RAF-Sq. 120 vereitelt die Vorsetzversuche der U-Boote. Liberator ‚T’ /
120. (Ft/Sgt Shores) greift beim ersten Anflug U 731 an, das
unbeschädigt bleibt, und drückt 5 weitere Boote unter Wasser, von denen U
952 durch die Tay mit Wasserbomben schwer beschädigt wird. U 381 (Kptlt.
Graf v. Pückler u. Limburg) geht aus unbekannter Ursache verloren. Das zum
Unterwasserangriff ansetzende U 636 wird von Snowflake geortet und
zusammen mit Duncan in mehreren Überläufen mit Wabos angegriffen,
bleibt aber unbeschädigt. Zwei andere Boote entkommen über Wasser der Pink
und der Sunflower. Mittags sichtet die achtern aufkommenende 1st Support
Group mit den Fregatten Wear, Jed, Spey und der Sloop Sennen
2 U-Boote, von denen U 954 (Kptlt. Loewe) beim Tauchen Torpedos schießt,
jedoch von Sennen und Jed mit »Hedgehog« versenkt wird. (Mit dem
Boot geht auch Peter Dönitz, Sohn des B.d.U., unter.) Duncan
vereitelt einen Angriff von U 707, das beschädigt wird. Liberator
,P’/ 120 drückt, z.T. mit Unterstützung der Vidette, 6 Boote
unter Wasser, Liberator ,O’/ 120 und ,Y’/ 120 nochmals 4 bzw.
2 Boote, 3 von ihnen werden gebombt. Vor Dunkelwerden drängen Jed und Spey
den letzten Fühlungshalter ab, nur U 92 führt noch einen erfolglosen
Angriff. Morgens wird die Operation abgebrochen, Liberator ‚P’/ 120
versenkt danach noch U 258 (Kptlt. von Mässenhausen).
Aus den restlichen U-Booten U 552, U 264, U 378, U 607, U 221, U 666, U 752,
U 558, U 336, U 650, U 642, U 603, U 228, U 575, U 621, U 441, U 305, U 569, U
468, U 231 und U 218 bildet der B.d.U am 19.5. die Gruppe »Mosel«
gegen den vom B-Dienst erkannten Konvoi HX.239 (siehe
unten). Wiederum wird eine befohlene Ausweichbewegung vom B-Dienst
erkannt und die Gruppe »Mosel« kann nach Süden verlegt werden. Am 21.5.
abends erreicht von Osten her Konvoi ON.184 (39 Schiffe, EG C1 mit
Fregatte Itchen [RN], den Zerstörern St. Laurent und St. Croix
sowie den Korvetten Agassiz, Sackville und Woodstock) den
Vp.-Streifen. Er wird von der 6th Support Group (Capt. Short) mit
US-Geleitträger Bogue (Squadron VC-9) und den Zerstörern Belknap,
Greene, Osmond-Ingram und George E. Badger unterstützt. Avenger-Bomber
der Bogue beschädigen U 231, die Zerstörer Osmond-Ingram
und St. Laurent drücken 2 andere Boote unter Wasser und durch die Lücke
passiert der ON.184. Am 22.5. morgens wehrt U 468 (Oblt.z.S. Schamong)
eine Avenger mit Flak ab, erst am Mittag kommt eine Funkmeldung von U
305 (Kptlt. Bahr) über den Konvoi durch, und die südlichen »Mosel«-Boote
werden angesetzt, U 305 wird jedoch dreimal von Avengers gebombt
und beschädigt, am Nachmittag versenken 2 Avenger noch
U 569 (Oblt.z.S. Johannsen).
Gleichzeitig horcht U 218 (Kptlt. Becker) den Konvoi HX.239 (42 Schiffe, EG B3 [Cdr. Evans] mit den Zerstörern Keppel, Escapade, der Fregatte Towy, den Korvetten Orchis, Narcissus und den franz. Roselys, Lobélia und Renoncule), auf den die übrigen »Mosel«- und die vom SC.130 kommenden »Donau«-Boote angesetzt werden. Doch auch zu diesem Konvoi ist eine Trägergruppe, die 4th Support Group (Capt. Scott-Moncrieff) mit Geleitträger Archer und den Zerstörern Milne, Matchless, Eclipse, Fury hinzugestoßen. Eine Swordfish der Archer wird von U 468 abgewehrt und das Boot entkommt ebenso wie U 218 den angesetzten Zerstörern. U 664 und U 413 melden am 23.5. den Konvoi, aber kein Boot kommt zum Angriff. U 752 (Kptlt. Schroeter †) wird im Tauchen von Swordfish ,G’ der 819. FAA-Sqn. der Archer mit Raketen getroffen – erster erfolgreicher Einsatz dieser Waffe bei der U-Bootbekämpfung. Durch den Raketentreffer ist der Druckkörper durchschossen und der Wassereinbruch unkontrollierbar.Der Kommandant ist gefallen, aber unter Kommando des I.WO geht der Abwehrkampf weiter. Das Boot kann sich mit der Flak noch drei Swordfish und einen Martlet-Jäger (,B’/869 FAA der Archer) vom Leibe halten. Erst bei Annäherung der Zerstörer Keppel und Escapade öffnet die Besatzung die Ventike und steigt aus. Das Boot muss aufgegeben werden. Unterdessen haben beide Konvois die U-Boot-Aufstellungen ohne Verluste passiert.
5.4.– 20.8.43
11.5.– 26.8.1943
Atlantik / Indischer Ozean
Von den als Blockadebrecher von Bordeaux ausgelaufenen ital. U-Booten
gehen Tazzoli und Barbarigo in der Biskaya verloren, Cappellini
(11.5.- 9.7.), Giuliani (16.5.- 17.6.)
und Torelli (18.6.- 26.8.) erreichen, vom ital.
Kolonialkreuzer Eritrea aufgenommen, Sabang und Singapore.
Im Indischen Ozean operiert im Mai erfolglos das dt. U 180 (KKpt. Musenberg). Erst auf dem Rückmarsch versenkt es am 3.6. im Südatlantik die griech. Boris (5166 BRT). Das ital. U-Boot Da Vinci (Kptlt. Gazzana-Priaroggia) wird auf dem Rückmarsch bei Cap Finisterre am 24.5. durch die brit. Fregatte Ness und den Zerstörer Active versenkt, die zu diesem Zeitpunkt den Geleitzug WS.30 / KMF.15 sichern.
31.5.– 14.6.43
12.– 31.5.1943
Mittelmeer
Unternehmen »Corkscrew«: Der brit.
Kreuzer Orion (Capt. Menzies), führt am 12./13.5. eine Beschießung von
Pantelleria durch. Am 31.5. beschießt er die Insel mit den Zerstörern Troubridge
und Petard nochmals (Fortsetzung
1.-14.6.).
13.– 14.5.1943
Luftkrieg Italien
Bei US Luftangriffen auf Cagliari (13.5.), Civitavecchia und Olbia
(14.5.) sinken in Cagliari (Sizilien) das ital. U-Boot Mocenigo.
Außerdem gehen in Olbia und Citavecchia 4 größere ital. Handelsschiffe (Agata,
Città di Trieste, Erice, Mira) mit etwa 13.000 BRT verloren
13.– 14.5.1943
Nordsee
Unternehmen »Stemmbogen«: Westlich Hoek
van Holland wird von der 1. und 7. M-Flottille (KKpt. von Grumbkow und FKpt.
Schulz-Carstensen) sowie der 9. R-Flottille (Kptlt. Hartrumpf) die dt. Minensperre
»SW12« ausgebracht. Auf dem Rückmarsch Angriff durch brit. MTB 234 (LtCdr.
P.G.O. Dickens), MTB 244, MTB 241 und MTB 232. Im Gefecht wird
das Führungsboot M 8 (Oblt.z.S. Hardam †) durch 2 Torpedotreffer versenkt.
2.4.– 24.5.43
13.– 19.5.1943
Westatlantik
Im Gebiet der Großen Antillen versenkt U 176 (Kptlt. Dierksen)
am 13.5. aus dem Konvoi NC.18 die Tanker Nickeliner (amerik., 2249 BRT)
und Mambi (kuban., 1983 BRT), entkommt einer Jagd mit dem Geleitzerstörer
Brennan, 8 U-Jägern und 1 Luftschiff, wird aber am 15.5. durch eine Kingfisher
der VP-62 USN entdeckt und von dem kuban. U-Jäger CS 13 versenkt. An
der US-Ostküste versenkt U 161 (Kptlt. Achilles) am 19.5. den kanad.
Segler Angelus (255 BRT)
11. Verkehr mit Kleinfahrzeugen
(MFP) |
. |
13.5.– 8.6.43
13.– 30.5.1943
Schwarzes Meer
Bei Angriffen auf die dt. Schiffahrt
schießen die sowj. Torpedokutter TKA-115 und TKA-125 in der Nacht
zum 13.5. Torpedos in den Hafen von Anapa, der in der folgenden Nacht von dem
Flottillenführer Kharkov und Boiki beschossen wird. Erfolgloses
Gefecht bei einer Begegnung mit den dt. S-Booten S 51, S 26 und S
49. — In der Nacht zum 21.5. beschießt die Kharkov Feodosia und der
Zerstörer Besposhchadny Alusta. Sowj. Flugzeuge legen in zunehmendem
Umfang Luftminen aus brit. Fabrikation in der Kertsch-Straße, die viele
Verluste verursachen. — Bei Angriffen auf den sowj. Nachschubverkehr
torpedieren am 20.5. S 72 und S 49 vor Sotschi 2 Kleinfahrzeuge,
U 9 und U 18 kommen bei starker Abwehr vor Suchumi und Poti nicht
zum Erfolg. Am 22.5. greifen Ju 87 des I. Fliegerkorps vor Gelendzhik
mehrere sowj. Konvois an. Aus einem von den M-Booten T-407/ Mina und
T-409/ Garpun gesicherten Konvoi wird der Wachkutter SKA-041 versenkt,
den beschädigten Transporter Internatsional können die Wachschiffe Shtorm
und Shkval einbringen.
14.5.1943
Südwestpazifik
Das jap. U-Boot Ro-102 (Kptlt. Kanemoto) wird 5 sm westl.
Lae durch die US Schnellboote PT 150 und PT 152 versenkt.
. |
12. Air Marshal John Slessor, |
14.– 18.5.1943
Nordsee / Kanal
Der »Shipping Strike Wing« (Sqn. 143, 236, 254 RAF) des Coastal Command
erzielt mit seinen Beaufighters weitere Erfolge. Am 17.5. werden vor
Texel der dt. Minensucher M 414 und Transporter Kyphissia (2970
BRT) durch Torpedotreffer versenkt. Auch das Vorpostenboot V 1110 / Hermann
Hinrichs wird vor Vlieland mit Lufttorpedo versenkt. Am 18.5. versenken
Torpedoflugzeuge aus demselben Geleit vor Borkum das Vorpostenboot V 1106
/ Ernst von Briesen. — Eine Hampden
der RAF-Sq. 145 versenkt am 18.5. den Minensucher M 345 vor Gravelines.
14.– 29.5.1943
Luftkrieg Deutschland / Frankreich
Die 8. US-Luftflotte führt Tagesangriffe gegen folgende Häfen: Am
14.5. mit 108 Fortress und 17 Liberators gegen Kiel (250 t), dabei
sinken die zu Restarbeiten in der Germania-Werft liegenden U-Boote U 235, U
236 und U 237 (später gehoben und repariert). Am 15.5. mit 59 Fortress
gegen Emden. Am 17.5. mit 119 Fortress gegen die Hafenanlagen von Lorient
(250 t) und mit 35 Liberators gegen die Docks von Bordeaux (90 t). Am
19.5. mit einem starken Verband gegen die Werften von Kiel. Am 21.5. mit
zahlreichen Fortress gegen Wilhelmshaven (200 t). Am 29.5. greifen Fortress
und Liberators die U-Bootstützpunkte St. Nazaire und La Pallice mit 300
ts Bomben an.
14.5.– 8.6.1943
Mittelatlantik / Mittelmeer
Am 14.5. läuft von New York der Konvoi UGS.8A aus. Er besteht aus
80 Schiffen, Sicherung durch die TF.66 mit USCGC Bibb und Ingham,
den Zerstörern Babbitt, Greer, Upshur, Doyle und den Minensuchern
Pioneer, Portent und Threat. Unterstützung durch die TG.21.3 mit
Geleitträger Card und den Zerstörern Bristol, Ludlow und Woolsey.
Im diesem Gebiet gibt es keine dt. U-Boote, einige befinden sich aber auf dem
Weg vom Nordatlantik in Wartestellung vor den Azoren. Eines dieser Boote wird
am 26.5. erfolglos von Bibb angegriffen.
Am 31.5. trennen sich 22 Schiffe vom Konvoi mit Ziel Casablanca. Die Sicherung der restlichen 58 Schiffe übernehmen die brit. Zerstörer Brocklesby und Quantock, der amerik. Zerstörer Bernadou, die Korvette Pentstemon und 4 A/S Trawler. Am 2.6. stößt vor Gibraltar der Konvoi KMS.15 mit 71 Schiffen hinzu. Dies ist bis dahin der größte Konvoi des Krieges, der als solcher auch die Straße von Sizilien passiert. Die gemischte Escort Group im Mittelmeer besteht aus den US Zerstörern Champlin, Rowan, Rhind und Niblack, dem brit. Flak-Kreuzer Carlisle, einem Flak-Schiff, den brit. Zerstörern Lauderdale und Quantock, dem brit. Minensucher Sharpshooter und 4 A/S Trawlern. Am 3.6. laufen die ersten Schiffe nach Oran, am 4.6. die für Algier bestimmten 86 Schiffe ab, am 5.6. die Schiffe nach Philippeville und Bône, am 6.6. die Schiffe nach Bizerta, am 7.6. die für Sousse und Sfax bestimmten Schiffe, am 8.6. die Schiffe nach Tunis ab.
2.4.– 15.6.43
15.5.– 15.6.1943
Mittelatlantik
Nach einer Versorgung aus U 460 setzen U 126 (am 17.5.)
und U 105 (am 19.5.) und U 515 (am 22./23.5.) die Operation
vor der Küste Westafrikas fort, es werden mehrere Konvois gesichtet, doch nur U
126 (Oblt.z.S. Kietz) torpediert am 30.5. die amerik. Flora MacDonald
(7177 BRT), die zum Totalverlust wird, und am 2.6. den brit. Tanker Standella
(6197 BRT). Danach keine weiteren Erfolge. U 105 (Kptlt. Nissen) wird am
2.6. durch das franz. Potez-Flugboot der 141 Sq. RAF Antarès von
Dakar aus versenkt. U 515 bleibt ohne Erfolg.
13. Leichter Kreuzer Miguel de Cervantes in El Ferrol |
. |
17.5.1943
Biskaya
Das auslaufende U 229 (Kptlt. Schetelig) wird von Catalina
‚E’ der RAF-Sq. 190 beschädigt und muss umkehren. Nach Abgabe seines Brennstoffes
an U 377 und U 161 erreicht es am 7.6. Bordeaux.
17.5.1943
Frankreich / Mittelmeer
Der Befehlshaber der franz. Force X, VAdm. Godfroy stellt seine
Schiffe den frei-französischen Streitkräften zur Verfügung. Sein Geschwader
besteht aus dem Schlachtschiff Lorraine, den Schweren Kreuzern
Duquesne, Tourville und Suffren, dem Leichten Kreuzer
Duguay Trouin, den Zerstörern Basque, Le Fortuné, Forbin
und dem U-Boot Protée.
17.5.1943
Spanien
Bei einem Großfeuer im span. Flottenstützpunkt El Ferrol werden die
Leichten Kreuzer Miguel de Cervantes, Galicia und Mendez Nunez
sowie die Zerstörer Alsedo und Lazaga z. T. stark beschädigt.
19.5.1943
Luftkrieg Nordafrika
Ju 88 der 3./KG.26 bombardieren den Schiffsverkehr in Oran
und beschädigen außer kleinen Fahrzeugen den US Transporter Samuel Griffin
(7176 BRT).
19.– 20.5.1943
Mittelmeer
Deutsches Lazarettschiff Konstanz (ex-griech. Eleni,
1426 BRT) wird von Einheiten der brit. Force H als Prise eingebracht und nicht
zurück gegeben, da ursprünglich griechisch. Die Konstanz wird
nordwestl. Pantelleria von brit. Zerstörer Jervis angehalten und unter
Bewachung nach Malta geschickt. Von dort aus kommt ihr am nächsten Tag
HMS Ashanti entgegen, die das Schiff dann einbringt.
20.5.1943
USA / Atlantik
Aufstellung der 10. US Flotte unter Kommando des CNO, Adm. King,
der den Kampf gegen die U-Boote im Atlantik führen und koordinieren soll.
20.5.1943
Mittelmeer
Der brit. Minensucher Fantome wird nach Minentreffer vor Kap
Bon zum konstruktiven Totalverlust erklärt.
22.–
30.5.1943
Ostatlantik
Fw 200
des KG.40 versenken bei Kap St. Vincent die brit. Frachter Alpera (1777
Brt, 22.5.) und Llancarvon (4910 BRT, 30.5.)
23./24.5.1943
Südwestpazifik
Japanische Flugzeuge beschädigen das amerik.
Schnellboot-Begleitschiff Niagara auf dem Weg von Tulagi nach Neuguinea
so schwer, dass es am nächsten Tag von PT 147 (selbst-) versenkt werden
muß.
23.5.– 12.6.1943
Kanal
Dt. Schnellboote der 2. (KKpt. Feldt mit S 62, S 67, S 83, S 89,
S 94; ab 1.6. unter Führung von Kptlt. Klose zusätzlich mit S
98), 4. (KKpt. Lützow mit S 63, S 110, S 117 und S 122), 5.
(Kptlt. Klug mit S 65, S 81, S 82, S 90, S 112, S 116 und S 121)
und 6. S-Flottille (KKpt. Obermaier mit S 76, S 79, S 91 und S 114)
führen von Cherbourg und St. Peter Port aus Minenunternehmen vor der brit. Südküste
durch: am 23.-24.5. zwischen der Isle of Wight und Portland, am 28.-29.5., 30.-31.5.,
5.-6.6. und 11.-12.6. in der Lyme Bay sowie am 6.-7.6. vor Start Point. In 77
Einsätzen werden 321 Minen und 84 Sperrschutzmittel geworfen. Keine Erfolge.
25.– 28.5.43
24.– 30.5.1943
Luftkrieg Italien
Bei US Luftangriffen auf Olbia (24.5.), Messina (25.5.), Maddalena
(26.5.), Livorno (28.5.) und Neapel (30.5.) sinken in Messina das ital. T-Boot
Groppo, in Livorno die ital. T-Boote Angelo Bassini und Antares
sowie die Korvette FR.52, außerdem 11 ital. Handelsschiffe (u.a. Gimma,
Nirvo, Polluce, Caralis, Tiziano) mit etwa 16.000 BRT.
24.5.– 5.6.1943
Nordatlantik
Am 24.5. entschließt sich der B.d.U. auf Grund der hohen Verluste
bei den letzten Konvoi-Operationen und der erfolglosen Angriffsversuche mit den
Gruppen »Donau« und »Mosel«, den Geleitzugkampf im Nordatlantik bis zur
Klärung der Lage und Bereitstellung neuer Waffen vorübergehend
einzustellen.
Befehlshaber der U-Boote, Adm
Karl Dönitz (Mitte), |
. |
Die brennstoffstarken Boote werden nach Süden auf die USA-Gibraltar-Route abgezogen, die brennstoffschwachen U 91, U 202, U 264, U 304, U 378, U 413, U 418, U 552, U 575, U 621, U 636, U 645, U 650, U 664 und U 731 werden locker über den Nordatlantik verteilt, um durch Funkverkehr das Vorhandensein stärkerer Gruppen vorzutäuschen.
Wendepunkt der Schlacht im Atlantik
Der CINCWA setzt die 2nd Support Group (Capt. Walker) mit den Sloops Starling, Wren, Woodpecker, Cygnet, Wild Goose und Kite an, um den Konvois ONS.8 (52 Schiffe, Escort Group C4 mit Zerstörer Churchill) vom 22. bis 25.5. und HX.240 (56 Schiffe, Escort Group C5 mit Zerstörer Ottawa) vom 27. bis 30.5. den Durchbruch durch nach dem Funkbild vermutete U-Boot-Gruppen zu ermöglichen. Es werden aber keine U-Boote gesichtet, nur die Liberator ,E’/ 120 RAF versenkt am 28.5. U 304 (Oblt.z.S. Koch) am HX.240. Liberator ‚S’ der RAF-Sq. 59 beschädigt am 29.5. südwestl. Irland U 552 schwer. Auf der 3. Feindfahrt stellt Starling am 1.6. U 202 (Kptlt. Poser) und versenkt es nach 15stündiger Jagd.
25.5.1943
Nordatlantik
Das ausmarschierende U 467 (Kptlt. Kummer) wird von Catalina
‚F’ der amerik. VP-84 USN südöstl. Island mit Torpedo (»Fido«) versenkt.
25.5.– 23.8.1943
Nordatlantik
In der Zeit, in der keine dt. U-Boot-Gruppen im Nordatlantik
operieren, können in beide Richtungen folgende Konvois marschieren (in Klammern
die Escort Groups): SC.131 (B6), HX.240 (C5), ON.185 (B1), ONS.9 (B2) und ON.186
(C2) laufen im Mai aus, SC.132 (B5), HX.241 (B4), HX.242 (C1), SC.133 (C4),
HX.243 (C2/B1), SC.134 (B2), HX.244 (C3), HX.245 (C5), ON.187 (C3), ONS.10 (B7),
ON.188 (C5), ON.189 (B6), ONS.11 (B4) und ON.190 (C1) laufen im Juni aus; SC.135
(B7), HX.246 (B6), SC.136 (B4), HX.247 (C1), HX.248 (C2), SC.137 (C4), HX.249
(C3), ON.191 (C2), ONS.12 (C4), ON.192 (C3), ONS.13 (B2), ON.193 (C5), ON.194
(B6) und ONS.14 (B7) laufen im Juli aus; HX.250 (C5), SC.138 (B2), SC.139 (B7),
HX.251 (B6), ON.195 (C1), ONS.15 (B3), ON.196 (C2) und ON.197 (C4) laufen im
August aus.
26.5.1943
Biskaya
Das zurückmarschierende U 436 (KKpt. Seibicke) wird
westl. Cap Finisterre von der brit. Fregatte Test und der ind. Korvette Hyderabad
aus der Sicherung des Konvois KX.10 versenkt.
26.5.1943
Nordpazifik
US Kanonenboot Charleston beschießt Stellungen im Hafenbereich
von Chichagof auf Attu (Alëuten). — Beginn von Evakuierungseinsätzen
japanischer U-Boote zwischen Kiska und Paramushiro (siehe
1.6.-28.7.).
26./27.5.1943
Nordsee
Artillerie-Angriff der britischen Schnellboote MTB 632, 629, 628
und MGB 607 auf 4 Trawler einer Vorposten-Flottille vor Terschelling.
Trotz heftigem Abwehrfeuer, durch das eines der britischen Boote in Brand gerät
und ein Besatzungsmitglied fällt, wird auch eines der Vorpostenboote beschädigt.
27.5.1943
Mittelmeer
Der franz. Flottillenführer Léopard läuft bei der Sicherung
eines Malta-Alexandria-Konvois nordöstlich Bengasi auf Grund und wird zum
konstruktiven Totalverlust.
28./29.5.1943
Kanal
4 dt. Schnellbootsflottillen werfen Minen auf
dem Geleitweg vor der Küste Südenglands:
die 6. (mit 4 Booten), die 4. (mit 3 Booten) und die 2. (mit 5 Booten) bringen südlich des Portland Bill je einen Sperrriegel
(gemischt LMF/UMB) aus. Die 5. S-Flottille (KKpt. Klug)
verseucht mit 7 Booten das Seegebiet östlich der Insel Wight. Ebenda stoßen SGB 4 (Lt. Boyd), MGB 614 und MGB 615
auf diese Boote. Es kommt zu einem
kurzen Artilleriegefecht zwischen den feindlichen Verbänden. MGB 614
wird von S 81 getroffen und gerät in Brand. Auch drei deutsche
Boote erhalten Treffer. (Reynolds, Dog Boats at War).
28./29.5.1943
Nordsee
Vor
Dünkirchen sichert die 9. MGB-Flottille (SO Lt. Richards) mit MGB 110, 116,
118 und 108 ein Minenunternehmen der 5. MTB-Flottille (SO Lt.
Ward) mit MTB 219 und MTB 221. Dabei kommt es zu einem heftigen Gefecht mit Trawlern der 36. M-Flottille
sowie Räumbooten der 8. R-Flottille. Alle MGBs erhalten Treffer, MGB 110
(Lt. Richards †) sinkt, 5 Überlebende werden aufgefischt und in dt.
Gefangenschaft geführt (Quellen siehe
FMA
vom 07.04.2019).
30.5.1943
Großbritannien
Bei einer U-Bootsjagdübung mit der 84th Escort Group vor Campbeltown
geht nach einem Bedienungsfehler das brit. U-Boot Untamed (Lt. Noll)
mit der ganzen Besatzung verloren. Das Boot wird Ende Juni 1943 geborgen und
nach Barrow-on-Furness gebracht, wo es anschließend zur Reparatur kommt. Im
Juli 1944 wird es als HMS Vitality wieder in Dienst gestellt.
31.5.1943
allgemeine Lage / Deutschland
Großadmiral Dönitz überträgt die Verantwortung der gesamten dt. Marinerüstung
auf den Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, Albert Speer.
***