1944 Juni

Aktualisiert am 7.Sep.2023

 

 

 

 

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1. Sperrbrecher 181 / Atlas wird nach dem Krieg gehoben  und wieder in Fahrt gebracht

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Juni 1944
Nordmeer / Funkaufklärung
Einführung des neuen Funkcodes »Niobe« für die dt. Nordmeer- U-Boote. Der Code wird im September 1944 als »Narwhal«/ »Mussel« entschlüsselt.

1.6.1944
Mittelmeer / Adria
Die 7. S-Flottille (KKpt. Trummer) mit den Schnellbooten S 153, S 155, S 156 und S 157 versenkt in der Nacht zum 1.6. westlich von Lissa einen jugoslawischen Motorsegler und kapert zwei weitere. Die Boote bringen über 100 Gefangene ein.

1.6.1944
Norwegen
Barracudas der Träger Victorious und Furious greifen an der norweg. Küste vor Alesund einen Konvoi mit Sicherung durch den Sperrbrecher 181/ Atlas sowie M 468 und M 421 an, sie versenken den Munitionstransporter Hans Leonhardt (4170 BRT), der mit 2200 t Munition explodiert, und werfen den Sperrbrecher und den Frachter Florida (5542 BRT) in Brand. Sperrbrecher 181 muss auf Grund gesetzt werden (siehe auch 4.5.-3.6.44).

1.– 4.6.1944
Mittelmeer / Tyrrhenisches Meer
Die US-Zerstörer Champlin und MacKenzie beschießen am 1. und 3.6. deutsche Stellungen nördlich von Anzio und decken dabei Minensuchoperationen.

1.-23.6.44
1.– 9.6.1944
Mittelmeer / Ägäis
Am 1.6. greifen 17 Baltimore, 12 Marauder, 24 Beaufighter, gesichert von 13 Spitfire und 4 Mustang nördlich Kreta ein für die Insel bestimmtes dt. Nachschubgeleit mit 3 Frachtern an, das wochenlang in Piräus auf Bereitstellung eines ausreichenden Geleitschutzes gewartet hatte und von der gegnerischen Aufklärung längst erfasst wurde; Geleitsicherung durch die 9. T-Flottille (FKpt. Dominik, RK) mit TA 14, TA 16, TA 17, TA 19, die 21. U-Jagd-Flottille (KKpt. Dr. Brandt) mit 4 U-Jägern, 3 R-Booten, und Luftsicherung durch eine Ar 196 und sechs Ju 88. Frachter Sabine (ex-ital. Salvatore, 2252 BRT), UJ 2101 und UJ 2105 sinken nach Bombentreffern, Frachter Gertrud (ex-dän. Gerda Toft, 1960 BRT), R 211 und TA 16 laufen beschädigt nach Heraklion. Dort wird am 2.6. das T-Boot bei einem weiteren Luftangriff durch Explosion der Gertrud vernichtet. Der dritte Dampfer des Geleits, Tanais (1545 BRT), wird am 9.6. auf dem Rückmarsch von Kreta nach Piräus mit 260 aus der Gemeinde Chania deportierten Juden an Bord durch das brit. U-Boot Vivid (Lt. Varley) versenkt. Nach dieser Katastrophe wird die Verbindung nach Kreta nur noch durch einzeln fahrende Kleinfahrzeuge aufrecht erhalten.

7.5.– 30.7.44
1.– 10.6.1944
Nordatlantik
Wegen des Aufbaus der U-Boot-Gruppen »Landwirt« in Frankreich und »Mitte« in Norwegen zur Invasionsabwehr operieren im Nordatlantik nur wenige Wetterboote: Ab Anfang Juni U 853, U 534 und U 857, ferner Ende Juni/Anfang Juli U 673 als Erprobungsboot für den neuen Flakturm VI. Trotz der regelmäßig abgegebenen Wetter-Funksprüche treten keine Verluste ein. U 853 (Kptlt. Sommer) führt erfolglose Angriffe gegen Escorts und wird dabei mehrfach mit HF/DF eingepeilt. Am 17.6. wird es von Flugzeugen des US-Geleitträgers Croatan angegriffen, kann jedoch entkommen. Bei Operationen südlich Nova Scotia führen wiederum U 1222 (Kptlt. Bielfeld) und U 107 (Kptlt. Simmermacher) mehrere erfolglose Angriffe gegen Konvois und Escorts.

Ab 15.6. operieren die Schnorchel-Boote U 247 (Oblt.z.S. Matschulat) in der Minch und U 719 (Oblt.z.S. Steffens) im Nordkanal. Beide verfehlen Bewacher. U 247 schießt am 18.6. einen Fehlfächer gegen ein Schlachtschiff und versenkt am 5. Juli den Trawler Noreen Mary (207 BRT; dieser Fall wurde Verhandlungssache im Nürnberger Prozess gegen den B.d.U., Großadmiral Dönitz). U 719 wird am 26.6. nach einer langen Jagd durch den Zerstörer Bulldog (Lt. Pennell) versenkt.

1.– 27.6.1944
Mittelmeer
Alliierte U-Boot-Operationen im westlichen Mittelmeer: Ultor (Lt. Hunt) versenkt am 2.6. nördlich von Port Vendres das Geleitschiff SG 11 (ex franz. Alice Robert). Die franz. Archimède und Sultane landen am 2. und 6.6. Agenten bei Barcelona. Am 10.6. versenkt Untiring (Lt. Boyd) vor Ciotat den Hilfs-U-Jäger UJ 6078 / La Havraise). Die franz. Casabianca (LtCdr Bellet) verfehlt am 9.6. östl. der Île du Levant den dt. Hilfs-U-Jäger UJ 6079 / KT 41 (850 BRT). Ultor (Lt. Hunt) muß am 18.6. vor Nizza einen Angriff auf einen Schleppzug wegen drohender Gegenwehr abbrechen, am 20.6. versenkt es südlich von Cannes den Schlepper Cebre, am 27.6. versenkt es vor Nizza aus einem stark gesicherten Geleit in zwei Angriffen die Tanker Felix 1 (ex-franz. Cap Blanc, 3316 BRT) und Tempo 3 (ex-griech. Pallas, 5259 BRT). Das franz. Curie (LtCdr. Chailley) greift am 21.6. vor Port Vendres erfolglos den Leichter Phare (mit der dt Flak-Abt. 983 an Bord) an. Am 21.6. versenkt Universal (Lt. Gordon) südlich von Marseille das Hafenschutzboot FMa 06 und am 22.6. vor Cassis die als Blockschiffe vorgesehenen Dampfer President Dal Piaz (ex-span., 4929 BRT) und Canosa (ex-ital. Sampiero Corsa, 3823 BRT). Upstart (Lt. Chapman) operiert vor Nizza und bleibt ohne Erfolg.

Alliierte U-Boot-Operationen im östlichen Mittelmeer: Vox (Lt. Michell) verfehlt am 1.6. vor Candia einen Zerstörer und wird mit Wabo angegriffen. Sickle (Lt. Drummond) wird am 4.6. vor Mytilene bei einem Artillerieduell mit den dt. Wachbooten GA 75 und GA 91 beschädigt, am 6.6. versenkt es den Dampfer Reaumur (ex-span. Turcio di Monte Jurra, 549 BRT), am 16. oder 18.6. geht das Boot durch Minentreffer im Antikythera-Kanal verloren. Das brit. Vivid (Lt. Varley) versenkt am 9.6. südl. Kreta den Dampfer Tanais (1545 BRT, siehe auch 1.-9.6.). Unswerving (Lt. Tattersall) versenkt am 17.6. zwei Motorsegler in der Patamos-Bucht. Unsparing (Lt. Piper) versenkt am 21.6. vor Monemvassia UJ 2106 / Tenedos, die Siebelfähre SF 284 und den Leichter Sybille (ex-franz. Cassion). Vampire (Lt. Taylor) versenkt am 23.6. vor Anti-Kythera den griech. Segler Abba (50 BRT) und zwei weitere bei bei Kandelusia, fünf Motorsegler werden am 24.6. bei Mandraki durch Artilleriebeschuss beschädigt. Vigorous (Lt. Ogle) operiert ohne Erfolg in der nördlichen Ägäis.

1.– 30.6.1944
Nordatlantik
Die alliierten Nordatlantik-Konvois werden auf der Route Kanada-Großbritannien von kanadischen, auf der Route Großbritannien-Gibraltar von britischen Geleitgruppen begleitet:

Escort Group C1: Fregatte New Glasgow und Korvetten Chambly, Fredericton, Halifax, Frontenac, Giffard und Orangeville (Fregatte Chebogue detachiert, Korvette Edmundston in Reparatur);

Escort Group C2: Fregatten Monnow und St. Catharine`s, Korvetten Chilliwack, Fennel, Morden und Owensound (Korvette Kamloops detachiert, Korvette Sackville in Reparatur);

Escort Group C3: Fregatte Prince Rupert sowie Korvetten Bittersweet, Napanee, Eyebright (später Austausch mit Brantford) und Forrest Hill (Fregatte Ettrick und Korvette Trillium detachiert, Korvette La Malbaie in Reparatur);

Escort Group C4: Fregatten Montreal und Wentworth, Korvetten Brandon, Collingwood und North Bay (Korvetten Amherst und Ville de Quebec detachiert);

Escort Group C5: mit der Fregatte Dunver und den Korvetten Dauphin, New Westminster, Rosthern (später Wetaskiwin), Longbranch und Hespeler (Fregatte Nene in Reparatur, Korvette Algoma detachiert);

Escort Group B2: Zerstörer Hesperus, DEs Cotton und Gardiner sowie Korvetten Flint Castle, Rushen Castle und Tunsberg Castle (norweg.), (Fregatte Mourne detachiert, Korvette Oxford Castle in Reparatur);

Escort Group B3: Fregatten Anguilla, Antigua und Towy, Korvetten Knaresborough Castle, Leeds Castle und Tintagel Castle (später auch Allington Castle, Korvette Hurst Castle in Reparatur);

Escort Group B4: Zerstörer Highlander, DEs Bayntun und Foley, Fregatte Helmsdale und die Korvtten Kenilworth Castle, Pevensey Castle und Portchester Castle (später auch Launceston Castle, Korvette Morpeth Castle in Reparatur);

Escort Group B5: Fregatten Ascension und Exe sowie Korvetten Berkeley Castle, Carisbrooke Castle, Dumbarton Castle und Hadleigh Castle (später auch Bamburgh Castle, Fregatte Moyola in Reparatur).

1.6.– 1.7.1944
Pazifik
US U-Boote setzen ihre Einsätze mit Unterstützung von »Ultra«-Meldungen und durch die Bildung von »Wolfsrudeln« fort, besonders während der Vorbereitungsphase der Operation »Forager« und bei der Schlacht in der Philippinen-See (s.a. 11.5.-12.6.44 und 18.-22.6.44). Unabhängig von diesen Operationen erzielen die im Juni in ihren Operationsgebieten eintreffenden US-U-Boote folgende Erfolge:

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2. Swordfish versenkt den japan. Zerstörer Matsukaze

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Vor Japan, Formosa und Kurilen:
Herring (LtCdr. Zabriskie) versenkt am 1.6. den Transporter Iwaki Maru (3124 BRT) und den Frachter Hiburi Maru (4366 BRT) BRT, wird aber selbst am 1.6. von jap. Küstenbatterien der 52. Garde-Div. vor Matsuwa (Kurilen) versenkt. Guitarro (LtCdr. Haskins) versenkt am 2.6. östlich von Formosa die Fregatte Awaji. Am 4.6. versenkt Flier (LtCdr. Crowley) südwestlich von Iwojima den Transporter Hakusan Maru (10.380 BRT), am 13.6. beschädigt es westlich von Luzon den Tanker Marifu Maru (5135 BRT) und am 22.6. westlich von Mindoro den Frachter Belgium Maru (5838 BRT). Golet (LtCdr. Clark) versenkt wahrscheinlich am 4.6. das Wachboot Shinko Maru No.10, wird aber seinerseits am 14.6. nördlich von Honshu von jap. Flugzeugen, dem Kanonenboot Miya Maru und den U-Jäger Bunzan Maru versenkt. Whale (LtCdr. Grady) versenkt am 7.6. nordöstlich der Bonins den Transporter Shinroku Maru mit 2857 BRT und beschädigt den Transporter Sugiyama Maru mit 4379 BRT. Swordfish (LtCdr. Montross) versenkt am 9.6. östlich von Chichi Jima den Zerstörer Matsukaze, außerdem am 15.6. nordwestlich von Chichi Jima den Frachter Kanseishi Maru (4804 BRT). Am 27.6. und 30.6. versenkt es je einen Trawler und beschädigt am 26.6. einen weiteren. Barb (LtCdr. Fluckey) versenkt in der Ochotsk-See am 11.6. die Fischereischiffe Chihaya Maru (1160 BRT) und Toten Maru (3823 BRT), am 12.6. 2 Segler und am 13.6. das Transportschiff Takashima Maru (5633 BRT), beim letzten Angriff entkommt es dem Gegenangriff des Zerstörers Hatsuharu. Tunny (LtCdr. Scott) versenkt am 16.6. einen Trawler. Batfish (LtCdr. Fyfe) versenkt am 22.6. an der Küste von Honshu den Frachter Nagaragawa Maru (887 BRT) und am 1.7. die Küstenfrachter Isuzugawa Maru No. 5 (226 BRT) und Kamoi Maru (138 BRT). Grouper (LtCdr. Walling) versenkt am 24.6. südlich von Yokosuka den Frachter Kumanosan Maru (2857 BRT) und den Tanker Nanmei Maru No. 6 (834 BRT), Parche (LtCdr. Ramage) meldet am 24.6. einen U-Jäger als versenkt. Tang (LtCdr. O'Kane) versenkt am 24.6. vor Nagasaki aus einem Konvoi die Frachter Tamahoko Maru (6780 BRT) Tainan Maru (3175 BRT) und Kennichi Maru (1937 BRT) und den Tanker Nasusan Maru (4399 BRT) ), und am 30.6. vor Mokpo (Korea) den Frachter Nikkin Maru (5705 BRT). Seahorse (LtCdr. Cutter) versenkt am 27.6. südwestlich von Formosa den Tanker Medan Maru (5135 BRT) und zusammen mit B-24 der USAAF den Transporter Ussuri Maru (6385 BRT), die Fregatte Etorofu wird beschädigt. Sealion (LtCdr. Reich) versenkt am 28.6. in der Tsushima-Straße den Kohlefrachter Sansei Maru (2386 BRT) und am 30.6. einen Segler. Archerfish (LtCdr. Wright) versenkt am 28.6. südwestlich von Iwo Jima die Korvette Kaibokan 24. . Sturgeon (LtCdr. Murphy) versenkt am 29.6. vor Taira Jima den Frachter Toyama Maru (7089 BRT, vermutlich mehr als 5.600 Tote, meist Soldaten). Plaice (LtCdr. Stevens) versenkt am 30.6. nordwestlich von Chichi Jima den Transporter Hyakufuku Maru (986 BRT). Gar hat nur Fehlschüsse, am 9.6. und 28.6. attackierte es jeweils einen Frachter mit Geschützfeuer. In japanischen Gewässern bleiben Pampanito, Pomfret und Snook, in der Luzon-Straße Apogon und Tilefish ohne Erfolg.

Im Gebiet der Mandats-Inseln:
Die Unterseeboote Pintado, Shark und Pilotfish operieren erstmals offiziell als »Rudel« (TG.17.12) gegen den Truppentransport-Konvoi 3530 auf dem Weg zu den Marianen: Pintado (LtCdr. Clarey) versenkt am 1.6. den Transporter Toho Maru (4716 BRT), am 6.6. den Frachter Kashimasan Maru (2825 BRT) und den Transporter Havre Maru (5652 BRT), Shark (LtCdr. Blakely) versenkt am 2.6. den Transporter Chiyo Maru (4700 BRT), am 4.6. den Transporter Katsukawa Maru (6886 BRT) und am 5.6. die Transportschiffe Takaoka Maru (7006 BRT) und Tamahime Maru (3080 BRT). - Balao verfehlt seine Ziele. Ohne Erfolg bleiben Tarpon vor Truk, Drum and Seawolf im Gebiet von Palau und Bang, Perch and Saury in der Philippinensee.

Im Gebiet des Malaya-Archipels und der Philippinen:
Hier operieren mehrere »Wolfsrudel« (s.a. 11.5.-12.6.44 und 18.-22.6.44): Puffer (LtCdr. Selby) versenkt am 5.6. in der Sulu-See die Tanker Ashizuri (7951 BRT) und Takasaki (4465 BRT). Raton (LtCdr. Shea) versenkt am 6.6. die Korvette Kaibokan 15 und am 13.6. einen Segler. Harder (Cdr. Dealey) versenkt im Gebiet der Sibutu-Passage (Celebes-See) am 6.6. den Zerstörer Minazuki und übersteht den Gegenangriff des Zerstörers Wakatsuki, am 7.6. den Zerstörer Hayanami und am 9.6. den Zerstörer Tanikaze. Cod (LtCdr. Dempsey) (USN Chronology: Rasher) versenkt am 8.6. in der Celebes-See den Tanker Shioya (7950 BRT) und am 14.6. südlich von Mindanao den Frachter Koan Maru (3183 BRT). Redfin (LtCdr. Austin) versenkt am 11.6. westlich von Jolo den Tanker Asanagi Maru (5141 BRT) und am 24.6. südlich von Leyte den Frachter Aso Maru (3028 BRT). Haddo (LtCdr. Nimitz, Jr.) versenkt am 11.6. zwei Trawler, Nautilus (LtCdr. Irvin) versenkt am 14.6. und 25.6. je einen Segler. Bluefish (LtCdr. Henderson) versenkt am 16.6. südwestlich von Tarakan (Borneo) den Frachter Nanshin Maru (1422 BRT) und am 21.6. südlich der Straße von Makassar den Frachter Kanan Maru (3280 BRT). Bream (LtCdr. Chapple) versenkt am 16.6. bei Halmahera die Frachter Yuki Maru (5704 BRT) und Hinode Maru (1916 BRT), Flounder (LtCdr. J.E. Stevens) versenkt am 17.6. südlich von Mindanao das Hilfsschiff Nihonkai Maru (2684 BRT). Hake (LtCdr. Broach) versenkt am 8.6. südwestlich von Mindanao den Zerstörer Kazegumo, am 17.6. südlich von Davao aus demselben Konvoi wie Flounder den Transporter Kinshu Maru (5591 BRT) und am 20.6. südlich von Mindanao den Frachter Hibi Maru (5875 BRT). Narwhal beschießt am 13.6. Öltanks auf Ceram, beschädigt am 21.6. angeblich ein kleines Fahrzeug, am 22.6. beschädigt es in der Sulu-See den Tanker Itskushima Maru (10.007 BRT). Bashaw (LtCdr. Nichols) versenkt am 25.6. nordwestlich von Halmahera den Frachter Yamamiya Maru (6440 BRT). Jack (LtCdr. Krapf) versenkt am 25.6. an der Nordwestküste von Luzon den Tanker San Pedro Maru (7268 BRT) sowie am 30.6. westlich von Manila die Frachter Tsurushima Maru (4645 BRT) und Matsukawa Maru (3832 BRT). Pargo (LtCdr. Eddy) versenkt am 28.6. östlich von Zamboanga den Frachter Yamagiku Maru mit 5236 BRT und beschädigt die Korvette Kaibokan 10. Am 29.6. versenkt Flasher (LtCdr. Whitaker) südöstlich von Singapur den Frachter Niho Maru (6079 BRT) und beschädigt den Tanker Notoro (ex Wasserflugzeugtender, 14.050 BRT), Growler (LtCdr. Schade) versenkt in der Straße von Luzon den Transporter Katori Maru (1920 BRT), Darter (LtCdr. Stovall) versenkt an der Nordspitze von Halmahera den Minenleger Tsugaru und Bang (LtCdr. Gallaher) beschädigt westlich von Luzon die Tanker Sarawak Maru (5135 BRT) und Miri Maru (10.564 BRT).

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3. U 505 wird von einer amerikan. Prisenbesatzung  geentert und übernommen

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1.6.– 2.7.1944
Mittelatlantik

Im Azoren-Raum operieren weiterhin US Task Groups mit je einem Geleitträger und einer Gruppe von Geleitzerstörern gegen vermutete U-Versorger. Die ablösende Task Group TG.22.3 (Capt. Gallery) mit Guadalcanal und den DEs Chatelain, Pillsbury, Pope, Flaherty, Jenks sucht seit einer HF/DF-Peilung am 1.6. das zurückmarschierende U 505 (Oblt.z.S. H. Lange). Am 4.6. wird es erfasst und von Chatelain (LtCdr. Knox) mit Wabos zum Auftauchen gezwungen. Nachdem die Besatzung aufgrund von Luftangriffen mit Wildcats (Ens. Cadle, Lt. Roberts) gezwungen ist auszusteigen, wird U 505 von einem Enterkommando (Lt. David) der Pillsbury (LtCdr. Casselman) besetzt. Die Task Group bringt es am 19.6. mit wichtigen erbeuteten Schlüsselunterlagen nach den Bermudas ein.

Anschließend kommt Task Group TG.22.5 (Capt. Vest) mit Croatan und den DEs Barber, Swasey, Snowden, Frost, Huse und Inch zur Ablösung. Sie wird am 10.6. auf einen HF/DF-Kontakt hin angesetzt, und die zuletzt genannten 3 DEs versenken am 11.6. den letzten dt. U-Tanker U 490 (Oblt.z.S. Gerlach) auf seiner 1. Feindfahrt, bevor er auch nur ein einziges U-Boot versorgen kann. Die Besatzung wird komplett von DE Frost gerettet

Die danach ablösende Task Group TG.22.2 (Capt. Vosseller) mit Bogue und den DEs Haverfield, Janssen, Willis, Francis M. Robinson und Wilhoite sucht ab 15.6. U 530 (Oblt.z.S. K. Lange), das mit FT die Abgabe von FuMB-Geräten an das jap. Transport-U-Boot I-52 (KKpt. Uno) gemeldet hat. Am 23./24.6. wird I-52 von 2 Avengers der Bogue mit Hilfe von Sonobuoys geortet und versenkt.

Vor Freetown operiert U 543 (Kptlt. Hellriegel) ohne Erfolg, U 547 (Oblt.z.S. Niemeyer) versenkt vor Liberia am 14.6. aus einem Konvoi den A/S-Trawler Birdlip und den franz. Dampfer Saint Basile (2778 BRT).

In der Karibik operiert U 516 (Kptlt. Tillessen) ohne Erfolg. U 539 (Kptlt. Lauterbach-Emden) versenkt am 5.6. die panam. Pillory (1516 BRT) und beschädigt am 11.6. den niederl. Tanker Casandra (2701 BRT). Auch U 530 operiert ab Mitte Juni vor Trinidad ohne Erfolg.

1.6.– 2.7.1944
Indischer Ozean
Anfang Juni passiert das durch Flugzeugangriff beschädigte U 843 (Kptlt. Herwatz) den Indischen Ozean. Es trifft am 11.6. in Batavia ein. Das jap. I-165 kreuzt im Juni erfolglos nordwestlich von Australien. Von Penang aus versenkt U 183 (Kptlt. Schneewind) nordöstl. des Chagos-Archipels am 5.6. die brit. Helen Moller (5259 BRT). Ab Mitte Juni treffen aus dem Atlantik die großen dt. Typ IX D2-Boote U 181 (FKpt. Freiwald), U 196 (Kptlt. Kentrat) und U 198 (Oblt.z.S. Heusinger v. Waldegg), das am 16.6. nordwestlich von Kapstadt die südafrikan. Columbine (3268 BRT) versenkt hat, im Indischen Ozean ein. Von ihnen versenkt U 181 am 19.6. nordöstl. von Madagaskar die niederl. Garoet (7118 BRT). U 183 (Kptlt. Schneewind) versorgt am 25.6. das im April aus Frankreich eingetroffene U 537 (Kptlt. Schrewe), welches im Indischen Ozean 8 Wochen lang erfolglos operiert, bevor es dort am 2.8. zum ersten Mal einen Stützpunkt (Batavia) anläuft. Das jap. I-8 (Kpt.z.S. Ariizumi) versenkt beim Chagos-Archipel am 29.6. die brit. Nellore (6942 BRT) und am 2.7. die amerik. Jean Nicolet (7176 BRT), dabei werden die Schiffbrüchigen der Jean Nicolet ermordet (Kriegsverbrechen).

1.6.– 31.12.1944
Luftkrieg Westeuropa
Luftminenoffensive der RAF gegen dt. Schifffahrtswege in der Nordsee, im Skagerrak und Kattegat sowie in der westlichen und südlichen Ostsee. Es werden bei insgesamt 1900 Einsätzen im Juni 1778, im Juli 708, im August 1586, im September 748, im Oktober 1133, im November 750 und im Dezember 1160 Minen gelegt. 36 Flugzeuge gehen verloren. Auf den Minen sinken insgesamt 124 Schiffe mit 74.545 BRT, 66 mit 100.915 BRT werden beschädigt.

Im Juni gehen an der französischen Westküste vor Brest am 3.6. M 4003/ Kerolay, am 4.6. V 724/ St. Dominique und am 6.6. M 4031/ Pesce Spada, in der Nordsee westl. von Föhr am 2.6. der Schlepper Rüstersiel, und in der Ostsee nördlich von Darsser Ort am 5.6. der dänische Dampfer Julius Madsen (4290 BRT) verloren.

2.6.1944
Allgemeine Lage / Südosteuropa
In Geheimverhandlungen zwischen der Regierung Antonescu und der sowj. Botschaft in Stockholm wird eine prinzipielle Einigung über die Bedingungen eines Ausscheidens Rumäniens aus dem Kriege erzielt. Bildung einer neuen bulgarischen Regierung unter Bagrianoff, die geheime Waffenstillstandverhandlungen mit den Westmächten aufnimmt.

2.– 3.6.1944
Kanal
Am 2.6. wird das dt. Vp.-Boot V 2004 (ex-belg. Pilote XII) vor Ijmuiden durch einen MTB-Torpedo versenkt. Durch Angriffe von Jagdbombern sinken am gleichen Tag vor Boulogne V 1810/ Condor und am 3.6. der Artilleriefährprahm AF 58. Durch Bombentreffer werden die Tore des S-Boot-Bunkers beschädigt, S 172 und S 174 für mehrere Tage im Bunker blockiert.

9.5.– 18.6.1944
2.– 14.6.1944
Mittelmeer / Tyrrhenisches Meer
Vom 2.-14.6. führen je 2 Boote der 10. T-Flottille (KKpt. von Gartzen) mit TA 24 (ex Arturo), TA 26 (ex Ardito), TA 27 (ex Auriga) und TA 30 (ex Dragone) die Minenunternehmen »Gemse«, »Brosche«, »Tor« und »Weide« durch, dabei wird TA 27 (Kptlt von Trotha) am 9.6. durch Jabos der USAAF in Portoferraio versenkt. Nach Jabo-Angriffen am 3.6. südl. von Vada müssen die Räumboote R 212 und RD 110 auf Grund gesetzt werden.

3.6.1944
Nordmeer / Grönland
Ein dt. Transportflugzeug vom Typ Ju 290 holt den seit August 1943 in Grönland eingesetzte Wetterstationstrupp »Baßgeiger« (26 Mann) zurück.

3.– 26.6.1944
Südwestpazifik

Ein Flugboot der VPB 52 USN beschädigt am 3.6. nordwestlich von Manokwari (Neuguinea) das japan. Torpedoboot Kiji. B-24 der USAAF versenken am 4.6. das Landungsschiff T-128 nordöstlich von Morotai. B-25 und A-20 der 5. Luftflotte USAAF versenken bei regelmäßigem »Abkämmen« der NW-Küste Neuguineas, vor allem im Gebiet um Manokwari, den U-Jäger Hakusan Maru No.2, die Wachboote Shimane Maru, Tokyo Maru No.3 und Gongen Maru, Armeetanker Nippo Maru No.5, 11 kleine Frachter, 4 Fischereifahrzeuge und 4 Motorsegler.

3.6.- 27.7.44
3.– 30.6.1944
Norwegen
Fortsetzung der Luftoffensive der 18th Group RAF Coastal Command gegen U-Boote vor Norwegen mit Cansos der RCAF-Sq. 162, Catalinas der RAF-Sq. 210, Catalinas und Mosquitos der norw. Sq. 333, Sunderlands der norw. Sq. 330, Liberators der RAF-Sq. 86, 59 und 207 und Fortresses der Sq. 206.

Am 3.6. versenkt Canso ‚T’ der RCAF-Sq. 162 (F/Lt. MacBride) das Schnorchelboot U 477 (Oblt.z.S Jenssen). Am 6.6. werden die ausmarschierenden Nicht-Schnorchler U 294, U 290, U 958, U 980 und U 1000 angehalten, sie werden mit den Schnorchel-Booten der Gruppe »Mitte« U 276, U 397, U 975, U 242, U 999, U 677, U 1001, U 998, U 1007, U 982, U 987, U 745 und U 1165 zu einer Defensiv-Aufstellung vor Norwegen herangezogen. Am 20./21.6. folgen als Ablösungen U 396, U 994, U 771, U 317 und U 1192, am 5.7. U 319, U 286 und U 299.

Von den in den Atlantik ausmarschierenden Schnorchel-Booten versenkt Canso ‚T’ der RCAF-Sq. 162 (W/Cdr. Chapman) am 13.6. U 715 (Kptlt. Röttger), wird aber selbst durch die Flak abgeschossen. U 998 wird am 16.6. von Mosquito ‚H’ (Lt. Johansen) der Sqn. 333 so schwer beschädigt, dass es am 27.6. außer Dienst gestellt werden muss. U 804 (Oblt.z.S. Meyer) wird zur Hilfe an U 998 umgeleitet und von Mosquito ‚R’ der Sq. 333 angegriffen. Es gelingt ihm, die Maschine abzuschießen (Besatzung von U 1000 gerettet), muss aber wegen der hohen Anzahl Verwundeter umkehren. Am 17.6. wird U 423 (Oblt.z.S. Hackländer) von Catalina ‚D’ (Lt. Krafft) der Sq. 333 versenkt. Am 24.6. wird U 1225 (Oblt.z.S. Sauerberg) von Canso ‚P’ (F/Lt. Hornell) der RCAF-Sq. 162 versenkt, die ihrerseits durch die Flak abgeschossen wird. Am 30.6. versenkt Liberator ‚E’ (F/O Smith) der Sq. 86 RAF U 478 (Oblt.z.S. Rademacher), kehrt aber ebenfalls nicht vom Einsatz zurück.

Aus der Gruppe »Mitte« versenkt Canso ‚B’ (F/O Sherman) der RCAF Sq. 162 am 11.6. U 980 (Kptlt. Dahms), das Flugzeug aber wird am folgenden Tag von U 480 abgeschossen. Am 14.6. wird U 290 (Oblt.z.S. Herglotz) von Mosquito ‚H’ (Lt. Johansen) der Sq. 333 beschädigt und muss mit 8 Verwundeten in Bergen einlaufen. Am 20.6. wird U 743 (Oblt.z.S. Kandzior) von Liberator ‚K’ (F/O Moffitt) der Sq. 86 angegriffen und muss umkehren, das Flugzeug wird aber ebenfalls durch die Flak schwer getroffen. Am 26.6. versenkt Liberator ‚N’ (F/Lt. Parker) der Sq. 86 RAF U 317 (Oblt.z.S. Rahlf), wird aber selbst von der Flak so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr repariert wird. Am 28.6. beschädigt Catalina ‚Q’ (F/O Campbell) der Sq. 210 RAF U 396 (Kptlt. Underhorst).

Von den britischen U-Booten, die gegen die Aufstellung »Mitte« angesetzt werden, versenkt Satyr (Lt. Weston) am 15.6. westlich der Lofoten U 987 (Oblt.z.S. Schreyer). Visigoth (3.-9.6.), Stygian (4.-17. 6.) und Subtle (ab 25.6.) operieren ohne Erfolg.

4.6.1944
Ostsee
Der dt. Minensucher M 37 wird bei einem Torpedoangriff des sowj. TKA-101 in der Narwa-Bucht versenkt.

25.5.– 13.6.44
4.– 13.6.1944
Südwestpazifik
Zweiter Versuch von Adm. Sakonju, mit den Zerstörern Shikinami, Uranami, Shigure 600 Mann nach Biak zu bringen, gesichert durch die Zerstörer Harusame, Shiratsuyu und Samidare. Deckung durch Kreuzer Aoba und Kinu bei Vogelkop. Am 4.6. greifen jap. Bomber die Task Forces TF.74 (RAdm. Crutchley) und TF.75 (RAdm. Berkey) an, die Kreuzer Phoenix und Nashville werden beschädigt. Die US-Luftaufklärung erfasst den jap. Verband, daraufhin wird RAdm. Crutchley mit den Kreuzern Australia, Phoenix und Boise, den US-Zerstörer-Div. 42, 47, 48 mit Fletcher, Jenkins, Radford, La Valette, Hutchins, Daly, Beale, Bache, Abner Read, Ammen, Mullany, Trathen sowie austral. Arunta und Warramunga angesetzt. B-24 Bomber der 5. US-Luftflotte verfehlen am 6.6. nordöstl. der Molukken die Kreuzer Aoba und Kinu der Deckungsgruppe. Harusame wird am 8.6. durch B-25 Bomber versenkt, Shiratsuyu und Shikinami werden beschädigt. Im Gefecht, bei dem die US-Zerstörer die ablaufenden Japaner einzuholen versuchen, wird Shigure beschädigt, kann aber entkommen.

Ein dritter Versuch, Verstärkungen nach Biak zu bringen, wird mit 2 Transportgruppen unternommen: »A« (KAdm. Sakonju) mit den Kreuzern Aoba und Kinu sowie den Zerstörern Shikinami, Uranami, Yamagumo und Nowake und »B« mit den Minenlegern Itsukushima und Tsugaru, 1 LST, Frachtern und U-Jägern, gedeckt durch eine Kampfgruppe (VAdm. Ugaki) mit den Schlachtschiffen Yamato und Musashi, den Kreuzern Myoko, Haguro und Noshiro sowie den Zerstörern Shimakaze, Okinami und Asagumo. Doch das Unternehmen wird bereits auf dem Anmarsch wegen des Beginns der US Marianen-Operation abgebrochen (12.6.) und die Schiffe werden zur Operation »A-GO« beordert.

5.6.– 11.12.1944
Schwarzes Meer
Verlegung sowjetischer U-Boote mit drei Eisenbahntransporten von der Pazifik-Flotte zur Schwarzmeer-Flotte. Vom 5.6.-8.7. M-114, M-115, M-116. Vom 30.8.-20.10. M-25, M-26, M-27, M-28. Vom 6.10.-11.12. M-23 und M-24.

6.6.1944
Zentralpazifik
Eine B-24 der USAAF beschädigt beim Angriff auf einen Konvoi nach Truk südöstlich von Woleai den jap.Minenleger Yurishima.

4. Alliierte Invasion (»D-Day«) in der Normandie.

6.6.1944
Kanal
Alliierte Invasion (»Decision-Day«) in der Normandie.
Operation »Neptune« (amphibischer Teil der Operation »Overlord«):
Oberkommandierender der Alliierten ist General Eisenhower, Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte (21. Armee-Gruppe) ist Gen. Montgomery, Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte ist Adm. Ramsay, die Zusammenarbeit mit den Luftstreitkräften obliegt Air Chief Marshal Tedder.

Nach schweren Luftangriffen (Einsatz von 3467 schweren Bombern, 5409 Jägern, 1645 mittleren, leichten und Torpedo-Bombern und 2316 Transportflugzeugen) Landung der 82. und 101. US Luftlande-Div. im südlichen Teil der Contentin-Halbinsel sowie der brit. 6. Luftlande-Div. südöstlich von Caen. Am Morgen landen von See aus mit starker Unterstützung von Seestreitkräften: die 4. US Inf. Div. an der Ostküste der Cotentin-Halbinsel (»Utah«), die 1. US Inf. Div. bei Vierville (»Omaha«), die 50. brit. Inf. Div. bei Arromanches (»Gold«), die 3. kanad. Inf. Div. bei Courseuilles (»Juno«) und der 3. brit. Inf. Div. bei Lyon-sur-Mer (»Sword«).

Die »Western Naval Task Force« (RAdm. Kirk, an Bord des US Kreuzers Augusta) operiert zusammen mit der 1. US Armee (LtGen. Bradley). Zunächst räumen 102 amerik., brit. und alliierte Minensucher und 16 Bojenleger die Zugänge. In der Nacht kommen die Force U (RAdm. Moon an Bord des Führungsschiffes Bayfield, VII. US Korps, LtGen. Collins) mit der 4. US Inf. Div. (MajGen. Barton) in den Konvois U.2A, U.2B, U.1, U.3, U.3C, U.4, U.5A und U.5B, sowie die Force O (RAdm. Hall an Bord des Führungsschiffes Ancon, V. US Korps, LtGen. Gerow) mit der 29. Inf. Div. (MajGen. Huebner) in den Konvois O.2A, O.2B, O.1, O.3, O.3C, O.4A, O.4B und O.5 heran. Die Konvois für »Utah« und »Omaha« bestehen insgesamt aus 16 Angriffstruppentransportern, 1 LSD, 106 LST, 1 LSR, 15 LCC, 93 LCI, 350 LCT, 34 LCS, 94 LCA, 189 LCVP, 38 LCS(S), 54 LCP und als Feuerunterstützung 9 LCG, 11 LCF, 14 LCT(R), 2 LCS(M) und 36 LCS(S). Die Unterstützungskräfte für »Utah« bestehen aus der Force A (RAdm. Deyo) mit dem US Schlachtschiff Nevada, dem brit. Monitor Erebus, den US Kreuzern Tuscaloosa und Quincy, den brit. Kreuzern Black Prince, Hawkins, Enterprise, dem niederl. Kanonenboot Soemba, den US Zerstörern Hobson, Fitch, Forrest und Corry (Desdiv 20) sowie Butler, Shubrick, Herndon und Gherardi (Desdiv 34) und den DEs Bates und Rich. Die Unterstützungskräfte für »Omaha« bestehen aus der Force C (RAdm. DeBryantyo) mit den US Schlachtschiffen Texas und Arkansas, dem brit. Kreuzer Glasgow, den franz. Kreuzern Montcalm und Georges Leygues, den US Zerstörern McCook, McCormick, Doyle, Baldwin, Harding, Satterlee und Thompson (Desron 18) und Emmons sowie den brit. »Hunt«-Zerstörern Melbreak, Tanatside und Talybont. Als Sicherung für die U- und O-Konvois werden die US Zerstörer Jeffers und Glennon (Desron 17), Barton, O´Brien, Walke, Laffey und Meredith (Desron 60), die franz. Korvetten Aconit und Renoncule bzw. die US Zerstörer Frankford, Nelson, Murphy und Plunkett (Desron 33), die brit. Zerstörer Vesper und Vidette, die US DEs Borum, Amesbury und Blessman sowie die franz. Fregatten L´Aventure und L´Escarmouche eingesetzt. Als Reserve für die »Western Naval Task Force« stehen bereit: das brit. Schlachtschiff Nelson, der brit. Kreuzer Bellona, die US Zerstörer Somers, Davis und Jouett (Desdiv 18) sowie die franz. Fregatten La Surprise und La Découverte. Am 6.6. landen 23.450 Mann im »Utah«- und 34.250 im »Omaha«-Sektor.

Die »Eastern Naval Task Force« (RAdm. Vian, an Bord des brit. Kreuzers Scylla) operiert zusammen mit der brit. 2. Armee (GenLt. Dempsey). Zunächst räumen 102 brit. und kanad. Minensucher mit 27 Bojenlegern die Zugänge. In der Nacht kommt die Force G (Commodore Douglas-Pennant an Bord des Führungsschiffes Bulolo, XXX. brit. Korps, LtGen. Bucknall) mit der 50. brit. Inf. Div. in den Konvois G.1 bis G.13, die Force J (Commodore Oliver an Bord des Führungsschiffes Hilary) mit der 3. kanad. Inf. Div. in den Konvois J.1 bis J.13 sowie die Force S (RAdm. Talbot an Bord des Führungsschiffes Largs, I. brit. Korps, LtGen. Crocker) mit der 3. brit. Inf. Div. in den Konvois S.1 bis S.8, heran. Die Konvois für »Gold«, »Juno« und »Sword« bestehen insgesamt aus 37 LSIs, 130 LSTs, 2 LSRs, 1 LSD, 11 LCCs, 116 LCIs, 39 LCI(S)s, 487 LCTs, 66 LCSs, 408 LCAs, 73 LCS(S), 90 LCPs und 10 LCP(S)s. Feuerunterstützung durch 16 LCG(L)s, 22 LCT(R)s, 14 LCS(L)s, 24 LCS(M)s, 18 LCFs, 45 LCA(H)s und 103 bewaffnete LCTs. Die Unterstützungskräfte für »Gold« bestehen aus der Force K (Capt. Longley-Cook) mit den brit. Kreuzern Argonaut, Orion, Ajax und Emerald, dem niederl. Kanonenboot Flores, den brit. Zerstörern (25. Flottille) Grenville, Ulster, Ulysses, Undaunted, Undine, Urania, Urchin, Ursa und Jarvis sowie den brit. »Hunt«-Zerstörern Cattistock, Cottesmore, Pytchley und Krakowiak (poln.). Die Unterstützungskräfte für »Juno« bestehen aus der Force E (RAdm. Dalrymple-Hamilton) mit den brit. Kreuzern Belfast und Diadem, den brit. Zerstörern Faulknor (8. Flottille), Fury und Kempenfelt (27. Flottille), Venus, Vigilant, Algonquin (kanad.), Sioux (kanad.) und den »Hunt«-Zerstörern Stevenstone, Bleasdale, Glaisdale (norweg.) und La Combattante (franz.). Die Unterstützungskräfte für »Sword« bestehen aus der Force D (RAdm. Patterson) mit den brit. Schlachtschiffen Warspite und Ramillies, dem Monitor Roberts, den Kreuzern Mauritius, Arethusa, Frobisher, Danae und Dragon (poln.), den Zerstörern Saumarez (23. Flottille), Scorpion, Scourge, Serapis, Swift, Stord (norweg.), Svenner (norweg.), Verulam, Virago und Kelvin, sowie den »Hunt«-Zerstörern Slazak (poln.), Middleton und Eglinton. Als Sicherung für die G-, J- und S.-Konvois werden 6 Zerstörer, 4 Sloops, 8 Fregatten, 17 Korvetten und 21 Trawler eingesetzt (brit., kanad., franz. und norweg.). Das brit. Schlachtschiff Rodney und der Kreuzer Sirius befinden sich unter den Reserve-Einheiten für die »Eastern Task Force«. Am 6.6. werden im »Gold«-Sektor 24.970, im Sektor »Juno« 21.400 und im Sektor »Sword« 28.845 Mann angelandet.

Zur Sicherung der ersten Nachfolge-Landungswelle werden aufgestellt:
Im Westen die Force B (Commodore Edgar) mit den US Zerstörern Rodman, Ellyson und Hambleton, die brit. Zerstörer Boadicea, Volunteer und Vimy, die »Hunt«-Zerstörer Brissenden und Wensleydale sowie die Korvetten Azalea, Bluebell und Kitchener (kanad.). Im Osten die Force L (RAdm. Parry) mit dem »Hunt«-Zerstörer Cotswold, dem Geleitzerstörer Vivacious, den Fregatten Chelmer und Halsted, den Korvetten Clematis, Godetia, Mignonette, Narcissus und Oxlip, 3 A/S-Trawler, 49 LSTs, 19 LCI(L)s und 53 LCT(3)s.

Deckungsverband gegen Angriffe von Überwasserstreitkräften:
Vor dem westlichen Kanal-Zugang steht die brit. 10. Z-Flottille mit Tartar, Ashanti, Haida (kanad.), Huron (kanad.), Blyskawica (poln.), Piorun (poln.), Eskimo und Javelin, eine Gruppe von Fregatten und 8 Gruppen von MTB und MGB. Im Osten steht die 17. Z-Flottille mit Onslow, Onslaught, Offa, Oribi, Obedient, Orwell, Isis und Impulsive sowie 7 Gruppen von Küstenfahrzeugen. Außerdem gehören folgende Einheiten zu den Sicherungsstreitkräften: die Kreuzer Despatch, Ceres und Capetown; die Zerstörer Kimberley, Opportune, Pathfinder, Beagle, Bulldog, Icarus, Campbell, Mackay, Montrose, Walpole, Windsor, Whitshed, Vanquisher, Versatile, Wanderer, Walker, Westcott, Wrestler, Caldwell, Leeds, Lincoln, Ramsey, Skate, Saladin und Sardonyx; die »Hunt«-Zerstörer Garth, Holderness, Meynell, Avon Vale, Belvoir und Goathland; die Sloops Scarborough, Rochester, Hart, Kite, Lapwing, Lark, Magpie und Pheasant; die Fregatten Deveron und Nene und die ex-US DEs Cubitt, Dakins, Ekins, Holmes, Lawford, Retalick, Stayner und Thornborough; die Korvette Puffin, die brit. »Flower«-Korvetten Armeria, Balsam, Burdock, Buttercup, Campanula, Celandine, Dianthus, Gentian, Heather, Honeysuckle, Lavender, Nasturtium, Pennywort, Primrose, Starwort, Sunflower und Wallflower, die franz. Cdt Estienne D'Orves, die norweg. Acanthus, Eglantine, Potentilla und Rose sowie die kanad. Alberni, Baddeck, Battleford, Calgary, Camrose, Drumheller, Lindsay, Louisburg, Lunenburg, Mimico, Moosejaw, Port Arthur, Prescott, Regina, Rimouski, Summerside, Trentonian und Woodstock.

Alles in allem werden auf alliierter Seite 7 Schlachtschiffe, 2 Monitore, 23 Kreuzer, 3 Kanonenboote, 105 Zerstörer und 1073 kleinere Kriegsschiffe eingesetzt. Die dt. Kriegsmarine besitzt dagegen am 6.6.1944 im Kanal-Bereich: 5 Torpedoboote, 31 Schnellboote, 163 Minensuch- und Räumboote, 57 Vorpostenboote und 42 Artillerieträger. An der Atlantikküste von Brest bis Bayonne sind vorhanden: Z 24, Z 27, Z 32, T 24, 146 Minensuch- und Räumboote, 59 Vorpostenboote.

6.– 13.6.1944
Kanal / Nordsee
Angriffsversuche dt. Überwasserschiffe gegen die Invasionsflotte.
In der Nacht vom 5./6.6. greift von Le Havre aus die 5. T-Flottille (KKpt. Hoffmann) mit T 28, Möwe und Jaguar (T-Boot Falke in Reparatur) die zur Eastern Naval Task Force gehörenden brit. Schiffe der Force S vor »Sword«-Beach an und versenkt den norweg. Zerstörer Svenner. Weitere Torpedos laufen zwischen den Schlachtschiffen Warspite und Ramillies hindurch und verfehlen das Führungsschiff Largs. In derselben Nacht sinkt V 1509 / Rau II bei einem Aufklärungsvorstoß von Le Havre westwärts im Gefecht mit brit. Deckungsstreitkräften. Am Morgen des 6.6. werden die 4., 5. und 9. S-Flottillle zu Aufklärungsvorstößen eingesetzt, finden aber keine Ziele. Am Morgen des 6.6. werden die 4., 5. und 9. S-Flottillle zu Aufklärungsvorstößen eingesetzt, finden aber keine Ziele

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5. Das brit. Führungsschiff (LSH) Largs

In der Nacht zum 7.6. greifen von Le Havre aus T 28, Möwe, Jaguar erfolglos an. Aus Cherbourg laufen die 5. S-Flottille (KKpt. Klug) mit S 136, S 138, S 140, S 142, S 100 und S 139 (S 84 kehrt wg. Maschinenschadens um) und die 9. S-Flottille (Kptlt. von Mirbach) mit S 130, S 144, S 145, S 146, S 150, S 167 und S 168 aus. Bereits auf dem Auslaufweg gehen vor Cap Barfleur S 139 und später auch S 140 auf einer von der brit. 64. MTB-Flottille (LtCdr. Wilkie) nordöstlich von Kap Barfleur gelegten Minensperre verloren. Dagegen durchbrechen S 142, S 100, S 150 und S 168 die Verteidigungslinien der Küstenstreitkräfte und versenken LST 715 sowie 1 LCT vor St. Vaast. Die anderen Boote werden von der Fregatte Stayner (LtCdr. Hall), MTB 448 und MTB 478 abgedrängt. Vor Le Havre kommt es zu einem Gefecht zwischen der dt. 4. R-Flottille (Kptlt. Anhalt) und der brit. 55. MTB-Flottille (LtCdr. Bradford) und der kanad. 29. MTB-Flottille (LtCdr. Law). Beim Werfen der Minensperre »Blitz« wird R 49 schwer beschädigt, ebenso MTB 624 und MTB 682. Die 4. S-Flottille (Kptlt. Fimmen) mit S 169, S 171, S 172, S 174, S 173, S 175, S 187 und S 188 läuft aus Boulogne aus, findet aber bis auf S 172, das einen Zerstörer mit Torpedos verfehlt, keine Ziele. S 174 muß nach Ruderschaden vorzeitig umkehren. Die 2. S-Flottille (KKpt. Opdenhoff) mit S 177, S 178, S 179, S 181 und S 189 sowie die 8. S-Flottille (KKpt. Zymalkowski) mit S 83, S 117, S 127 und S 133 führen von Ostende aus einen erfolglosen Aufklärungsvorstoß in die südliche Nordsee.

In der Nacht vom 7./8.6. verlegt die 2. S-Flottille von Ostende nach Boulogne. Die 4. Flottille greift mit 8 Booten einen vom Zerstörer Beagle gesicherten Konvoi an. S 174, S 175, S 187 und S 172 melden Treffer auf Landungsfahrzeugen. LST 376 und LST 314 werden versenkt. Die angesetzten Zerstörer Saumarez, Stord, Virago und Isis kommen nicht heran. S 174 fällt nach Kurbelwannenexplosion für 10 Tage aus, die Flottille läuft in Le Havre ein. Die 5. S-Flottille (neuer Chef: KptLt Johannsen) greift mit S 100, S 138, S 84, S 136 und S 142 von Cherbourg aus an, wird aber durch Gefechte mit den Fregatten Stayner und Retalick (LtCdr. Brownrigg) abgedrängt. S 84, S 138 und S 142 erhalten Treffer. Die Flottille meldet fälschlich die Versenkung eines Kreuzers und zweier Zerstörer. Die 9. S-Flottille greift mit 6 Booten einen von ML 903 gesicherten Landungsverband an und versenkt LCI 105 und LCT 875. In Gefechten werden S 168, S 144 und S 145 beschädigt.

In der Nacht vom 8./9.6. versucht die 8. Z-Flottille (Kpt.z.S. v. Bechtolsheim) mit Z 32, Z 24, ZH 1 und T 24 von Brest zum Invasionsraum vorzustoßen, wird aber nordwestlich der Isle de Bas durch die brit. 10. Zerstörer-Flottille (Capt. Jones) mit Tartar, Ashanti, Haida (kanad.) und Huron (kanad.) sowie Blyskawica (poln.), Piorun (poln.), Eskimo und Javelin abgefangen. In Gefecht wird ZH 1 (ex-ndl. Gerald Callenburgh, KKpt. Barckow) durch Torpedos der Ashanti versenkt, Z 32 (FKpt. von Berger) nach Gefecht mit Haida und Huron bei der Isle de Bas aufgesetzt und gesprengt, Tartar wird schwer beschädigt. In der gleichen Nacht laufen 5 bzw. 3 Boote der 5. und 9. S-Flottille zu Minenunternehmungen von Cherbourg aus, die Boote werden von den US-Zerstörern Frankford, Baldwin und Hambleton, die zum »Dixie«-Patrol (Capt. Saunders, USN) gehören, abgedrängt, können aber ihre Minen werfen. Die 9. S-Flottille meldet (unzutreffend) die anschließende Versenkung von 2 LST. Die 4. S-Flottille läuft mit 7 Booten aus, erreicht aber wegen starker gegnerischer Abwehr das Minenwurfgebiet nicht und kehrt zurück. Der Einsatz der 2. S-Flottille fällt wegen schlechter Wetterlage aus. Die 5. T-Flottille mit T 28, Möwe und Jaguar wird in ein Gefecht mit der brit. 55. MTB-Flottille verwickelt.

In der Nacht vom 9./10.6. werden die 5. S-Flottille mit S 84, S 100, S 136, S 138 und S 142 sowie die 9. S-Flottille mit S 130, S 144, S 146, S 150 und S 167 von US Zerstörern der »Dixie«-Patrol und MGBs abgedrängt. Ein Angriff der von Le Havre ausgelaufenen T-Boote T 28, Möwe, Jaguar gegen eine Zerstörer-Patrouille mit Glaisdale (norweg.), Ursa und Krakowiak (poln.) wird von letzterer ausmanövriert. Die 4. S-Flottille läuft mit S 188, S 169, S 173, S 172, S 187 und S 175 zu einem Minenunternehmen aus und wirft 24 Minen nördlich von »Juno« Beach. Auf dem Hin- und Rückmarsch Gefechte mit Zerstörern. S 188 meldet einen Treffer auf einem »hohen, vierkantigen Fahrzeug«. Tatsächlich getroffen und versenkt wird vermutlich ein «Phoenix»-Senkkasten des «Mulberry»-Hafens. S 172 und S 187 melden Treffer auf 2 Dampfern mit jeweils 2000 BRT. Die 2. S-Flottille greift mit 4 Booten von Boulogne aus ein Nachschubgeleit an. S 177, S 178, S 179 und S 189 feuern FAT-Torpedos und die Flottille meldet die Versenkung von 2 Dampfern mit 900 und 1500 BRT. Ein Durchbruch nach Cherbourg wird durch dauernde Berührungen mit Sicherungs- und Landungsfahrzeugen vereitelt. Die Boote laufen in Le Havre ein. — Die zum Verlegungsmarsch von Vlissingen nach Boulogne ausgelaufene Rotte der 2. S-Flottille mit S 180 und S 190 kehrt nach Minentreffer auf S 190 um.

In der Nacht vom 10./11.6. laufen aus Cherbourg die 5. S-Flottille mit S 84, S 100, S 112, S 136, S 138 und S 142 sowie die 9. S-Flottille mit S 130, S 144, S 146, S 150 und S 167 aus. Die 5. S-Flottille wird in ein Gefecht mit der brit. 35. MTB-Flottille (LtCdr. Cowen) und der Fregatte Stayner verwickelt. MTB 448 und S 136 gehen verloren, die Fregatte Halstead wird von einem Torpedofächer am Bug getroffen. Die 9. S-Flottille durchbricht den Sicherungsriegel nördlich von Barfleur nach kurzem Gefecht mit den SGB Grey Wolf und Grey Goose, versenkt den US-Schlepper Partridge und LST 496 und torpediert LST 538. Vor Cherbourg wird S 130 bei einem Jabo-Angriff schwer beschädigt. Die Rotte S 144, S 146 wird nach Osten abgedrängt und läuft in Le Havre ein. Die 4. S-Flottille mit S 169, S 171, S 172, S 173, S 187 und S 188 wirft eine Sperre mit 24 UMB-Minen westlich von Le Havre und entkommt einem Abfangsversuch der Zerstörer Sioux (kanad.) und Krakowiak (poln.) sowie der 55. MTB-Flottille mit der Fregatte Duff. Die 2. S-Flottille mit S 177, S 179, S 189 und S 178 manövriert eine Zerstörer-Patrouille mit der Stord (norweg.), Scorpion, Scourge und Kelvin aus, legt 16 Minen westlich von Kap d'Antifer und greift dann südlich der Isle of Wight ein Nachschubgeleit an; S 177 und S 178 versenken die Frachter Brackenfield (657 BRT), Ashanti (534 BRT) und Dungrange (621 BRT). Die Zerstörer verfolgen die S-Boote längere Zeit.

In der Nacht vom 11./12.6. greift die Rotte S 144, S 146 von Le Havre aus mehrfach Zerstörer bei Kap d' Antifer an, hat aber wegen Versagens der Torpedoanlage nur Fehlschüsse. S 84 und S 100 von der 5. S-Flottille geraten durch Kompassausfall zu weit nach Osten, werden von Zerstörern verfolgt und laufen in Le Havre ein. S 150 und S 167 von der 9. S-Flottille sowie S 138 und S 142 von der 5. S-Flottille greifen einen Zerstörer-Verband mit Somers, Laffey und Nelson an, im Gefecht torpediert S 138 (Fl.-Chef Kptlt. von Mirbach an Bord) die Nelson. Die 2. S-Flottille wird vor Le Havre in ein Gefecht mit den MTB 461, MTB 463 und MTB 464 der kanad. 29. MTB-Flottille sowie deren Führungs-Fregatte verwickelt. S 181 und S 179 werden durch Detonationen von akustischen Minen beschädigt. Die 4. S-Flottille mit S 169, S 187, S 173, S 188, S 171 und S 172 läuft von Boulogne aus und wird in ein Gefecht mit einer Zerstörer-Patrouille mit Onslow, Onslaught, Offa und Oribi verwickelt. Die zweite Gruppe führt ein Gefecht mit MGB, dabei wird MGB 17 von S 171 durch Geschützfeuer versenkt.

In der Nacht vom 12./13.6. brechen von Cherbourg aus die S-Boote S 150, S 167, S 138 und S 142 mit Unterstützung der Küstenbatterien am Kap Barfleur durch die Zerstörer-Linien der »Dixie«-Patrol, vor Le Havre kommt es zum Gefecht mit einer Zerstörergruppe mit Glaisdale (norweg.), Stevenstone und Isis, dabei wird S 138 beschädigt. S 100, S 84 und S 143 (5. S-Flottille) und S 169, S 173, S 188, S 171 und S 172 (4. S-Flottille) laufen von Le Havre aus, werden von Jagdbombern angegriffen und in ein Gefecht mit Sicherungsfahrzeugen, darunter die kanad. Korvetten Camrose, Baddeck und Louisburg, verwickelt. Nach einem Minentreffer kehrt S 169 um. Die 2. S-Flottille läuft mit 4 Booten von Le Havre nach Boulogne aus, entkommt der kanad. 29. MTB-Flottille, wird aber vor dem Einlaufen durch „Strike Wing"-Beaufighters der RAF-Sq. 143 und 236 angegriffen. Nacheinander werden S 178, S 189 sowie das zur Hilfeleistung für S 179 angesetzte R 97 versenkt. Auch S 179 muss aufgegeben werden. S 181, M 402 und R 99 werden beschädigt. Von Le Havre greifen T 28 und Möwe ohne Erfolg die Zerstörer Stord und Scorpion an.

6.– 14.6.1944
Kanal
Bei Luftangriffen und Vorstößen brit. Küstenseestreitkräfte kommt es zu Verlusten auf deutscher Seite, ebenfalls durch Selbstversenkung in Häfen, um die Übernahme in Feindeshand zu verhindern.

Am 6.6. werden in Port-en-Bessin und Isigny die Artilleriefährprähme AF 62, AF 64, AF 67 und AF 72 selbstversenkt. R 221 sinkt bei einem Luftangriff auf Blainville. Am 8.6. wird die Artilleriefähre AF 15 bei Minenlegen westlich Tréport durch Raketenbomben beschädigt und sinkt beim Einschleppen in Dieppe durch Brechen der Unterfangstander. Am 10.6. greift die 58. brit. MTB-Flottille mit MTB 687, MTB 681, MTB 683, MTB 666, MTB 723 und MTB 684 vor Den Helder das dt. Geleit Nr.1253 an und versenkt die Sicherungsfahrzeuge V 1314, V 2021 und V 2020 bei Verlust von MTB 681. In der gleichen Nacht greift die norw. 54. MTB-Flottille (LtCdr. Monssen) mit MTB 712, MTB 715, MTB 618, MTB 623 und MTB 688 vor Hoek van Holland die dt. 11. M-Flottille (KKpt. Seifert) an, die mit M 348, M 307, M 347, M 264 und M 131 von Borkum aus nach Westen verlegt. MTB 712 wird beschädigt. Am 12.6. werden in Caen V 206 / Otto Bröhan und V 212/ Fritz Busse sowie Räumboot R 231 selbstversenkt. Am 13.6. greifen zwischen St. Malo und Jersey die Zerstörer Piorun (poln.) und Ashanti ein dt. Geleit an und versenken aus dem Geleitschutz der 24. M-Flottille M 343. Auf deutscher Seite werden außerdem M 412, M 422, M 432, M 442 und M 452 und auf alliierter Seite Piorun beschädigt. Beim Versuch der Hilfeleistung für die M-Flottille werden V 203 und M 4615 durch Jabos beschädigt. Etwa zur gleichen Zeit gerät die 6. M-Flottille beim Kap de la Hague in ein Gefecht mit feindlichen Motortorpedobooten. M 83 wird dabei versenkt (vgl. Warsailors Forum).

6.– 30.6.1944
Kanal
Alliierte Kriegsschiffsverluste vor der Normandieküste durch dt. Luftangriffe, Minen und Küstenartillerie. Bereits am 5.6. sinkt der brit. Minensucher Osprey 30 sm nordwestlich von Kap d´Antifer (Normandie) nach einer Minendetonation, LST 981 wird beschädigt. Am 6.6. läuft der brit. Zerstörer Wrestler 20 sm westnordwestlich von Le Havre auf eine Mine und wird zum konstruktiven Totalverlust. Der US-Zerstörer Corry sinkt vor dem Abschnitt »Utah« auf einer Mine, die Überlebenden werden unter Beschuss durch dt. Artillerie von den Zerstörern Fitch und Hobson gerettet. Durch Küstenartillerie werden die Landungsboote LCT 612, LCI(L) 93 und LCI(L) 553 versenkt. LCT 362 kentert und sinkt und LC(FF) 31, LCT 25, LCT 197, LCT 294, LCT 305, LCT 332, LCT 362, LCT 364, LCT 555, LCT 593, LCT 597, LCT 703, LCT 777, LCI(L) 85, LCI(L) 91, LCI(L) 232, LCI(L) 497, LCT 27 und LCT 30 gehen durch starke Beschädigungen beim Auflaufen auf den Strand verloren.

Am 7.6. sinkt vor dem »Utah«-Abschnitt der US-Minensucher Tide auf einer Mine, beim Retten der Überlebenden wird der Minensucher Pheasant durch Auflaufen auf das Wrack beschädigt. Auch der Transporter Susan B. Anthony und die Landungsboote LCT 436, LCT 458 and LCT 586 gehen beim Anmarsch nach ‘Utah’ durch Minentreffer verloren. Der Zerstörer Harding wird durch Grundberührung und der Zerstörer Jeffers durch Treffer einer Küstenbatterie beschädigt. Das Schnellboot PT 505 wird, ebenso wie der Frachter Francis Harrington vor »Omaha« durch Minendetonation beschädigt.

Am 8.6. wird der US-Zerstörer Meredith (II) vor »Utah«-Beach durch eine Mine beschädigt, er sinkt am 9.6. nach einem Bombennahtreffer. Die brit. Fregatte Lawford wird bei einem dt. Luftangriff, vermutlich durch Do 217 der III./KG.100 mit Hs 293, vor »Juno«-Beach versenkt, der US-Zerstörer Glennon läuft auf eine Mine und wird am 10.6. durch dt. Artillerie versenkt, Geleitzerstörer Rich läuft bei Hilfeleistung für Glennon auf eine Mine.

Am 10.6. sinken LST 499 und LCI(L) 416 nach Minentreffern, der Transporter Bayfield wird durch Bomben-Nahtreffer beschädigt und LCI(L) 495 durch einen abgeschossenen Sperrballon. Der Minensucher YMS 305 und der Frachter Ezra Weston werden durch Küstenartillerie, der DE Maloy durch eigene Artillerie beschädigt Der franz. Zerstörer Mistral wird vor Quineville durch dt. Küstenartillerie so schwer beschädigt, dass er zum konstruktiven Totalverlust wird, LCT 209 sinkt nach Grundberührung, und der Frachter Charles Morgan (7244 BRT) wird vor »Utah« durch Bomben so schwer beschädigt, dass er zum Totalverlust wird. Am 11.6. sinkt LCI(L) 219 nach Bomben-Nahtreffern, der brit. Transporter Fort McPherson (7132 BRT) wird von einer nicht explodierten Gleitbombe beschädigt, die mehrere Decks durchschlägt. Am 12.6. wird der brit. Tanker British Engineer (6993 BRT) auf der Fahrt zum Landegebiet »Omaha«-Beach durch Minentreffer beschädigt. In der Nacht vom 12./13.6 passiert HMS Warspite auf dem Weg zu Reparaturarbeiten in Rosyth die Dover-Enge, gerät aber bei einem Ausweichmanöver vor Beschuss durch deutsche Küstenbatterien 28sm vor Harwich auf eine (britische?) Seemine. Am 13.6. wird der brit. Zerstörer Boadicea südwestlich von Portland Bill durch einen dt. Lufttorpedo oder eine Gleitbombe getroffen und explodiert, der Kabelleger Monarch wird durch Geschützfeuer eines US-Zerstörers und die brit The Viceroy vor »Juno« durch Minentreffer beschädigt. Am 15.6. werden die Landungsschiffe LST 2, LST 266, LST 307, LST 331 und LST 360 von Küstenbatterien beschädigt, LST 133 durch Minendetonation und das Landungsboot LCT 447 durch Bombennahtreffer. Am 16.6. sinkt der zurückmarschierende brit. Tonnenleger Alert (793 BRT) nach Minentreffer. Am 17.6. wird das brit Landungsschiff Glenroy vor »Utah« durch Minetreffer beschädigt und muß abgeschleppt werden. Am 18.6. geht die brit. Albert C. Field (1764 BRT) durch Luftangriff verloren. Am 19.6. sinken die brit. Westdale (424 BRT) und LST 523 nach einem Minentreffer.

Am 21.6. wird vor »Sword«-Beach der brit. Zerstörer Fury durch einen Minentreffer beschädigt, er wird in Schlepp genommen, in einem Sturm reißen aber die Trossen. Der Zerstörer läuft auf Grund und wird zum Totalverlust. Der US-Zerstörer Davis wird durch Minentreffer beschädigt. Am 22.6. wird der Frachter Cyrus H.K.Curtis vor »Sword«-Beach durch Minentreffer beschädigt. Am 23.6. läuft vor »Sword«-Beach der brit. Kreuzer Scylla auf eine Mine und wird zum konstruktiven Totalverlust, vor »Omaha« wird die norw. Nesttun (1271 BRT) durch Minentreffer beschädigt und muß aufgesetzt werden. Am 24.6. sinken vor dem »Sword«-Abschnitt der brit. Zerstörer Swift und die brit. Transporter Derrycunihy (7093 BRT) und Fort Norfolk (7131 BRT) auf Minen, außerdem der Trawler Lord Austin und MMS 8. Am 28.6. geht der US-Frachter Charles W. Eliot (7176 BRT) nach 2 Minentreffern vor »Juno« verloren. Im Gesamtzeitraum gehen außerdem – ohne genaue Datumsangabe - LCT 572, LCT 713 and LCT 714 durch Minen, LCT 147 durch Strandung, und LCT 200, LCT 244 und LCT 413 aus unbekannter Ursache verloren. Zu den Verlusten sind noch der norweg. Zerstörer Glaisdale, die franz. Fregatte La Surprise und 2 Minensucher hinzuzurechnen, die durch die erlittenen Schäden zu Totalverlusten werden.

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6.– 30.6.1944
Luftkrieg Westeuropa
Fortsetzung der Luftminenoffensive des RAF Bomber Command mit schwächerer Intensität. In 21 Nächten werden 313 Einsätze gegen die Häfen der Biskaya, Bretagne und im Kanal, Lorient, St. Nazaire, Brest und St. Malo, vor Jersey, Guernsey und den Friesischen Inseln, im Kattegatt und in der westlichen Ostsee. 1 Flugzeug geht verloren. Deutsche Schiffsverluste: Am 8.6. Vorpostenboot V 622/ Almuth vor St. Nazaire, am 10.6. Räumboot R 110 bei Hoek van Holland, am 12.6. V 1507/ Rau 1 bei Cap d`Antifer, R 95 bei Gravelines und Vorpostensicherungsboot Vs 217 in der Pommerschen Bucht, am 15.6. R 51 vor Rouen (Seine), am 17.5. Hilfsminensucher M 3238 westlich Vlissingen bei Rettungsversuchen am sinkenden M 3242. Am 21.6. sinkt der Frachter Memelland (ex-estn., 1890 BRT) in der Elbmündung, am 29.6. der schwed. Frachter Libau (326 BRT) nördlich von Kolberg, am 30.6. Trinchen Behrens (218 BRT) in der Außenjade. R 50 sinkt am 13.6. auf einer deutschen Küstenschutzmine vor Tourville.

6.– 30.6.1944
Kanal / Biskaya
Gegen die dt. U-Boot-Gefahr während der Invasion werden die verstärkte 19th Group RAF Coastal Command und unter dem CINCWA die Geleitträger Tracker, Activity und Vindex sowie 3 Zerstörer-Gruppen und 7 Fregatten-Gruppen in überlappenden Einsätzen angesetzt: die 14th Escort Group mit den brit. Zerstörern Hesperus, Havelock, Fame, Inconstant und Icarus, die 11th Escort Group mit den kanad. Zerstörern Ottawa, Kootenay, Chaudière, St. Laurent und Gatineau, die 12th Escort Group mit den kanad. Zerstörern Qu'Appelle, Saskatchewan, Skeena und Restigouche, die 9th Escort Group mit den kanad. Fregatten Matane, Swansea, Stormont, Port Colborne, St. John und Meon, die 1st Escort Group mit den brit. DEs Affleck, Balfour, Bentley, Capel, Garlies und Gore, die 6th Escort Group mit den kanad. Fregatten Waskesiu, Outremont, Cape Breton, Grou und Teme, die 3rd Escort Group mit den brit. DEs Duckworth, Essington, Braithwaite, Berry, Cooke und Domett, die 5th Escort Group mit den brit. DE Bickerton, Aylmer, Bligh, Keats und Goodson, die 15th Escort Group mit den brit. DE Inglis, Lawson, Louis, Moorsom und Mounsey und der attachierten Fregatte Cam, sowie der 2nd Support Group mit den Sloops Starling, Woodpacker, Wren, Fregatten Loch Killin, Loch Fada und Dominica. Ab 6.6. operieren 4-6 Kampfgruppen mit Fregatten im Operationsgebiet »CA« westlich des Kanals und der Biskaya, 2 Gruppen mit Zerstörern im Kanaleingang. Am selben Tag laufen von Brest 17, von St. Nazaire 14, von La Pallice 4 U-Boote und von Lorient 1 U-Boot der Gruppe »Landwirt« aus.

Am 7.6. attackiert um 1:37h Wellington ‚C'/407 (SqLdr. Farrell) U 441, um 1:45h Liberator ‚M'/224 (F/O Allen) U 256, um 2:20h Liberator ‚B'/224 (F/O Buchon-Hepburn) U 415, und um 3:25h Liberator ‚M'/53 (SqLdr Crawford) wiederum U 441, alle 4 Flugzeuge werden aber von den U-Booten abgeschossen. - Außerdem werden angegriffen und beschädigt: ab 1:37h kurz nacheinander U 441, U 629 und U 740 durch Wellington ‚C'/407 RCAF, um 2:15h U 989 von Liberator ‚B'/224 und Wellington ‚C'/407 RCAF, um 2:20h U 415 durch Wellington ‚G'/179, um 4:35h U 963 durch Liberator ‚L'/53. U 212 wird von den Mosquitos ‚O' und ‚L' der RAF-Sq. 248 beschädigt. Die beschädigten U-Boote müssen umkehren. - In der Frühe wird der Rückmarschierer U 955 (Oblt.z.S. Baden) in der Biskaya von Sunderland ‚S'/201 versenkt, das Flugzeug kollidiert in der Dunkelheit beinahe mit Sunderland ‚N'/461 RAAF. Um 5:13h versenkt Liberator ‚L'/53 dann U 629 (Oblt.z.S. Bugs) und U 740 (Kptlt. Stark). Um 23:58h versenkt Sunderland ‚R'/228 schließlich das auslaufende U 970 (Kptlt. Ketels). - Am 8.6. versenkt Liberator ‚G'/224 (F/O Moore) U 373 (Oblt.z.S. v. Lehsten); beschädigt werden an gleichen Tag U 413 von Halifax ‚F'/502, U 821 von Liberator ‚B'/120 und U 993 von Sunderland ‚P'/461 RAAF. Am 10.6. wird U 821 nach Luftangriffen mehrerer Mosquitos der Sq. 248 RAF (ein Flugzeug geht dabei verloren) von Liberator ‚K'/206 (F/Lt. Dundas) versenkt.

Es erweist sich als unmöglich, mit U-Booten ohne Schnorchel in den Kanal vorzustoßen. In der Biskaya werden bis zum 15.6. U 766 von den Brest-Booten, U 228, U 255, U 260, U 270, U 281, U 382, U 437, U 445, U 608, U 650, U 714, U 758, U 985, U 993 von den St. Nazaire-Booten, U 262, U 333 aus La Pallice und U 981 aus Lorient aufgestellt. Von den 9 Schnorchelbooten muss U 212 zweimal umkehren, die anderen versuchen, gefolgt von den aus Norwegen kommenden U 767, U 1191, U 988, U 671 und U 971, in den Invasionsraum vorzudringen. Am 7. und 8.6. schießen U 984 (Oblt.z.S. Sieder), U 621 (Oblt.z.S. Struckmann) und U 953 (Oblt.z.S. Marbach) T-5 Torpedos gegen die 4 Zerstörer der 12th Support Group. Alle Torpedos werden zu Früh- oder Kielwasserdetonierern. Am 9.6. früh schießt U 764 (Oblt.z.S. v. Bremen) vier T-5 während des Zerstörergefechtes, ohne zu treffen. Bis zum 11.6. greifen U 621, U 269 (Oblt.z.S. Uhl) und U 275 (Oblt.z.S. Bork) im westlichen Kanaleingang erfolglos einige Zerstörergruppen an.

Am 11.6. beschädigt Sunderland ‚U’/228 (F/Lt. Slaughter) U 333, wenig später attackiert eine andere Sunderland der Sq 228 RAF (F/Lt. Hewitt) U 228, beide Flugzeuge werden jedoch abgeschossen. Am 12.6. sichtet Liberator ‚S’/224 (F/Lt. Jenkinson) mehrere U-Boote, wird aber ebenfalls abgeschossen. Am 13.6. schießt U 270 die Liberator ‚C’/53 (F/Lt. Carmichael) ab, wird aber danach von Wellington ‚Y’/172 beschädigt.

Ab 14.6. erreichen die ersten U-Boote zeitgleich mit den z.T. in den Kanal verlegten Support Groups die Schiffahrtswege. Am 14.6. verfehlt U 984 eine Suchgruppe, am 15.6. versenkt U 621 das Landungsschiff LST 280, versenkt U 767 (Oblt.z.S. Dankleff) die mit der 5th Support Group operierende Fregatte Mourne und U 764 den DE Blackwood der 4th Support Group (eingeschleppt, Totalverlust). Am 18.6. verfehlt U 621 mit einem Fächer 2 US-Schlachtschiffe, U 767 wird durch die Zerstörer Fame (Cdr. Currie), Inconstant (LtCdr. Eaden) und Havelock (LtCdr. Hart) der 14th Support Group versenkt.

Von den in der zweiten Juni-Hälfte eintreffenden Schnorchel-U-Booten verfehlt U 763 (Kptlt. Cordes) in der Nacht vom 22./23.6. mit 2 T-5 eine Suchgruppe; U 988 (Oblt.z.S. Dobberstein) wird am 22.6. nordwestl. Cherbourg von Liberator 'K' der VB-110 USN versenkt; U 971 (Oblt.z.S. Zeplin) wird am 24.6. im Westkanal von Liberator ‚O’ der tschech. Sq. 311 sowie den Zerstörern Eskimo (LtCdr. Sinclair) und Haida (Capt De Wolf) versenkt, nachdem ein Angriffsversuch aufgrund von Rohrkrepierern fehlgeschlagen ist und das Boot am 20.6. von der Wellington ‚L’ der RCAF-Sq. 407 und Wellington ‚D’ der RAF-Sq. 502 beschädigt wurde. Die Besatzung des U-Bootes wird fast vollständig gerettet.

Am 25.6. versenkt die Bickerton (LtCdr.Thorpe) U 269 (Oblt.z.S. Uhl), die DE's Affleck und Balfour zerstören nicht U 1191, sondern das Wrack des zuvor versenkten U 269; dagegen muss U 1191 (Oblt.z.S. Grau) schon nach dem 12.6. aus unbekannter Ursache verloren gegangen sein. U 984 aus der gleichen Gruppe torpediert die Goodson und verfehlt einen anderen DE. Das Schnorchelboot U 719 (Oblt.z.S. Steffens) wird am 26.6. vom Zerstörer Bulldog (Lt. Pennell) versenkt. Ende Juni gehen 3 Schiffe augenscheinlich durch Torpedoangriff verloren, am 27.6 die Korvette Pink (konstruktiver Totalverlust), am 28.6. die brit. Maid of Orleans (2386 BRT) und am 29.6. die Empire Portia (7058 BRT), bevor am 30.6. U 441 (Kptlt v. Hartmann) westl. Guernsay von Liberator ‚L’ (F/Lt. Barling) der RAF-Sq. 224 und den Fregatten Essington (LtCdr. Lambert), Duckworth (Cdr. Mills), Dommett (LtCdr.Gordon) und Cooke (LtCdr.Hill) der 3rd Support Group versenkt wird.

Am 29.6. greift U 984 den Konvoi EMC.17 an und trifft 4 Schiffe, the Edward M. House (7240 BRT), H.G.Blasdel (7176 BRT), James A.Farrell (7176 BRT) und John A.Treutlen (7198 BRT), von denen nur Edward M.House auf Strand gesetzt und geborgen werden kann, während die anderen 3 Schiffe zu Totalverlusten werden. U 671 (Kptlt. Hegewald) verfehlt am 30.6. einen Zerstörer einer Suchgruppe, nach einem weiteren fehlgeschlagenen Angriff gegen eine Suchgruppe am 2.7. wird das Boot durch Wabos beschädigt und muss Boulogne anlaufen. Die Schnorchel-Minen-U-Boote U 214 und U 218 legen am 26.6. vor Plymouth und am 1.7. vor Landsend Minen, auf der zuletzt genannten Sperre wird am 6.7. die brit. Empire Halberd (7177 BRT) beschädigt. Bis zum 30.6. erreichen in Nachschubgeleiten 570 Liberty-Schiffe, 788 Kümos, 905 LST, 1442 LCT, 180 Truppentransporter und 372 LCI den Landungsraum. Die Sicherung der Konvois erfolgt überwiegend durch brit. und kanad. Korvetten.

7.6.– 2.7.1944
Kanal
Fortsetzung der Operation »Neptune«. In den Tagen nach den ersten Landungen werden weitere Verbände durch Folgekonvois in der Normandie gelandet: Im Sektor »Utah« am 7.- 9.6. die 90. US Inf.Div. und am 10.-13.6. die 9. US Inf.Div.; im Sektor »Omaha« am 7.- 8.6. die 2. US Inf.Div. und am 10.-13.6. die 2. US Pz.Div.; im Sektor »Gold« am 8.-10.6. die brit. 7. Pz.Div. und am 11.-12.6. die 49. Inf. Div; in den Sektoren »Juno« und »Sword« am 9.-11.6. die brit. 51. Inf. Div. Bis zum 12.6. sind bereits 326.000 Soldaten, 104.000 t Nachschub und 54.000 Fahrzeuge gelandet. Bis zum 2.7. werden unter verhältnismäßig geringen Verlusten 4 Korps der 1. US-Armee (LtGen. Bradley) mit 2 Panzer- und 11 Infanteriedivisionen (mot.) sowie 4 Korps der 2. brit. Armee (LtGen. Dempsey) mit 3 Panzer- und 4 Infanteriedivisionen an Land gesetzt. Bis zu diesem Tag sind insgesamt 929.000 Soldaten, 177.000 Fahrzeuge und 586.000 t Nachschub und Material gelandet. Am 7.6. besuchen Gen. Eisenhower und Adm. Ramsay an Bord des schnellen Minenlegers Apollo die Landungsgebiete. Am 12.6. bringt PT 71 die Generäle Marshall, Eisenhower, Arnold, Bradley und Hodges sowie die Admiräle King, Stark, Kirk, Moon und Wilkes in die Normandie.

Ab dem 8.6. trägt das teilweise »vernichtende« Feuer der schweren Artillerie alliierter Schlachtschiffe und Kreuzer zur Zerschlagung dt. Gegenangriffe auf die Brückenköpfe bei, besonders am 14./15. bei Quineville (Cotentin) und am 16./17.6. östlich der Orne (HMS Rodney und Ramillies).

9.6.1944
Kanal
Anlage von künstlichen Häfen (»Mulberries«) an der Küste der Normandie.
In der 1. Phase werden 53 alte Handels- und Kriegsschiffe 1500 Yards vor dem Strand selbstversenkt, um ein 4 Meilen großes Becken zu bilden. Vor dem kanad. Abschnitt werden die alten franz. Schlachtschiffe Centurion und Courbet, die holl. Kreuzer Durban und Sumatra und das brit. Flak-Schiff Alynbank selbstversenkt. Sie sorgen für die notwendige Artillerie-Abwehrbereitschaft.

9.– 10.6.1944
Luftkrieg Italien
Bei einem US Luftangriff auf Venedig sinkt das dt. Lazarettschiff Innsbruck durch Bombentreffer. Bei einem deutschen Luftangriff auf alliierte Schiffe vor Anzio werden der US-Minensucher Symbol sowie LST 211, LCI-41 und der Frachter Tarleton Browne durch Nahtreffer beschädigt.

10./11.6.1944
Südpazifik
Ro-111 (Kptlt. Nakamura), auf einer Patrouille nördlich der Admiralitätsinseln, fällt nordwestl. Kavieng dem US Zerstörer Taylor zum Opfer, und Ro-42 (Kptlt. Wada), auf einer Aufklärungfahrt in Richtung Majuro, wird in der Nacht nordöstlich Kwajalein von dem Geleitzerstörer Bangust mit Hedgehog versenkt.

10.– 28.6.1944
Nordmeer
Sowj. kombinierte Operation (RV-5) gegen dt. Konvoi-Verkehr vor der Polarküste. U-Boot L-20 (Kpt. 2. Rg. Tamman) legt Minen bei Rolvsöy, klärt auf und legt am 28.6. eine zweite Sperre. S-14, S-104, M-200 und M-201 liegen in Wartepositionen. Am 15.6. wird das erste dt. Sommer-Geleit mit starker Sicherung und Nebelverwendung trotz Angriffe sowj. Torpedokutter und Flugzeuge ohne Verluste von Kirkenes nach Petsamo durchgebracht. Am gleichen Tag sichtet ein sowj. Aufklärer ein dt. Geleit mit 10 Dampfern bei Hammerfest. Sicherung durch M 31, M 35, M 154, M 202, M 252 (5. M-Flottille, KKpt. Klünder), R 202, R 160, R 223, V 6102, V 6107, V 6110, V 6111, V 6722, V 6725, UJ 1209, UJ 1211, UJ 1212, UJ 1219 und UJ 1220. Am 16.6. abends wird das Geleit erneut von einem Aufklärer im Svaerholthavet gemeldet. Am 17.6. drängen die dt. M 35, UJ 1209 und UJ 1220 das sowj. M-200 (Kptlt. Gladkov) ab. Bei Angriffen von Il-2 Flugzeugen des Schlachtflieger-Regt. 46 erhält der Dampfer Florianopolis (7419 BRT) mehrere Treffer, Il-4-Torpedoflugzeuge versenken mit Fallschirmtorpedos die Dixie (1610 BRT) südl. von Vardö. Die von Torpedokuttern vor den Geleitkurs gelegten Minen bei Kirkenes werden von den R-Booten geräumt. Gegen das einlaufende Geleit fliegen sowj. Bomber Angriffe, bei denen der Dampfer Marga Cords (1112 BRT) beschädigt wird.

Ein am 19.6. aus Kirkenes auslaufendes Rückgeleit mit 5 Dampfern, 6 Vp.-Booten, 5 U-Jägern und 2 R-Booten wird am 20.6. kurz nach Mitternacht (Tageslicht) von der sowj. Luftaufklärung südl. von Vardö erfasst. Das kurz darauf von einer He 115 beim Schuss bemerkte U-Boot M-200 (Kptlt. Gladkov) wird von UJ 1209, UJ 1219, UJ 1220 und UJ 1212 unter Wasser gedrückt und mehrere Stunden mit Wabos belegt, kann aber entkommen. Ein Angriffsversuch von S-14 vor dem Syltefjord wird durch eine BV 138 vereitelt. Nach Entlassung einiger Dampfer aus dem Geleit greift das sowj. U-Boot S-104 (Kpt. 2.Rg. Turaev) nachmittags den Restkonvoi mit dem Dampfer Reinhart L.M. Russ und R 159, R 173, V 6107, V 6111, NKi 08, NKi 12, UJ 1211 und UJ 1209 vor dem Tanafjord an und versenkt UJ 1209. Ein weiterer Angriff von M-201 (Kptlt. Balin) bleibt unbemerkt.

Am 22.6. greifen sowj. Il-2, Airacobras und Kittyhawks ein kleines Geleit bei Vardö an und beschädigen die Artillerie-Fähre AF 39. Am 27. und 28.6. führen sowj. Bomber-Verbände mit Jagdschutz Angriffe gegen Schiffe in Kirkenes, bei denen die Dampfer Herta (717 BRT) und Florianopolis ausbrennen. Aus einem Geleit Kirkenes-Petsamo (Sicherung 7. und 21. R-Flottille) am 28.6. gehen von 6 Dampfern die Vulkan (989 BRT) durch sowj. Küstenbatterien und die Nerissa (992 BRT) durch den Torpedokutter TKA 239 verloren.

 
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7. Der brit. Geleitträger Atheling

10.– 30.6.1944
Indischer Ozean
Vom 10.-13.6. führen der brit. Träger Illustrious und der Geleitträger Atheling mit Deckungsstreitkräften einen Ablenkungsraid gegen Sabang für die US-Operation »Forager« (Marianen), um jap. Flottenteile zu binden. Am 19.6. führt VAdm. Power die Operation »Pedal« durch, einen Vorstoß gegen Port Blair (Nicobaren) mit dem Träger Illustrious, dem Schlachtkreuzer Renown und dem franz. Schlachtschiff Richelieu sowie den Kreuzern Ceylon, Kenya, Nigeria, Phoebe und 8 Zerstörern. Insgesamt 8 Corsair und 15 Barracuda Maschinen greifen den Flugplatz bzw. den Hafen an, dabei 2 Verluste.

In der Malakka-Straße und nördlich operieren folgende brit. U-Boote:
Stoic (Lt. Marriott) legt am 3.6. ein Minenfeld, auf dem möglicherweise am 8.1.45 die Malay Maru (4556 BRT) leicht beschädigt wird, versenkt mit Torpedos und Geschützfeuer am 3.6. vor Penang zwei Dschunken, am 12.6. vor Phuket den Transporter Kainan Maru (1134 BRT), am 8.6. ein Küstenmotorschiff, am 13.6. 1 Landungsfahrzeug, am 17.6. vor Penang zwei Dschunken. Sirdar (Lt. Spender) versenkt am 8.6. eine Dschunke und beschädigt am 11.6. ein Motorboot. Tantalus (LtCdr. Mackenzie) legt in der Malakka-Straße am 2.6. eine Minensperre und versenkt am 10.6. mit Geschützfeuer den Frachter Hiyoshi Maru (536 BRT). Truculent (LtCdr. Alexander) legt in der Malakka-Straße am 24.6. eine Minensperre (auf dieser wird am 3.8. der Minenleger Hatsutaka beschädigt) und versenkt am 17.6., 25.6., 27.6., 28.6. und 29.6. je eine Dschunke, am 26.6. auch den Frachter Harugiku Maru (3040 BRT). Storm (Lt. Young) versenkt am 18.6. vor Penang das Hilfskanonenboot Eiko Maru mit 3011 BRT, am 20.6. verfehlt es das zur Rückfahrt nach Frankreich auslaufende U 1062. Das niederl. K-XIV (Kptlt. v. Hooff) greift am 21.6. zwischen Sorong und den Molukken den jap. Minenleger Tsugaru an (Versenkung am 29.6. durch USS Growler), am 23.6. versenkt es ein Landungsboot vor Ceram (wahrscheinlich Dornia Baru mit 446 BRT). Das brit. Sea Rover (Lt. Angell) versenkt am 27.6. eine Dschunke vor Penang. Clyde beschädigt am 27.6. ein Motorboot. Templar (Lt. Ridgway) legt in der Malakka-Straße am 4.6. eine Minensperre. Sturdy (Lt. Andersen) versenkt am 29.6. eine Dschunke. Spiteful (Lt. Sherwood) versenkt am 30.6. einen Segler. Tantivy und Surf (Lt. Lambert) legen am 7.6. bzw. 14.6. Minensperren in der Malakka-Straße.

11.– 17.6.1944
Zentralpazifik
Zur Vorbereitung und Unterstützung der Operation »Forager« (siehe 14.6.-9.7.) führt US-Task Force TF.58 (VAdm. Mitscher) Vorstöße der Träger gegen die Marianen- und Vulcan-Inseln.

TG.58.1 (RAdm. Clark) mit den Trägern Hornet, Yorktown, Belleau Wood, Bataan, den Kreuzern Boston, Baltimore, Canberra, Oakland und den Zerstörern Izard, Charrette, Conner, Bell, Burns, Boyd, Bradford, Brown, Cowell. TG.58.2 (RAdm. Montgomery) mit den Trägern Bunker Hill, Wasp, Monterey, Cabot, den Kreuzern Santa Fé, Mobile, Biloxi, San Juan und den Zerstörern Owen, Miller, The Sullivans, Stephen Potter, Tingey, Hickox, Hunt, Lewis Hancock, Marshall. TG.58.3 (RAdm. Reeves) mit den Trägern Enterprise, Lexington, San Jacinto, Princeton, den Kreuzern Indianapolis (OB 5. Flotte, Adm. Spruance), Reno, Montpelier, Cleveland, Birmingham und den Zerstörern Clarence K. Bronson, Cotten, Dortch, Gatling, Healy, Cogswell, Caperton, Ingersoll, Knapp, Anthony, Wadsworth, Terry, Braine. TG.58.4 (RAdm. Harrill) mit den Trägern Essex, Langley, Cowpens, den Kreuzer San Diego, Vincennes, Houston, Miami und den Zerstörern Lansdowne, Lardner, McCalla, Lang, Sterett, Wilson, Case, Ellet, Charles Ausburne, Stanly, Dyson, Converse, Spence, Thatcher. Battle Line Task Group TG.58.7 (VAdm. Lee) mit den Schlachtschiffen Washington, North Carolina, Iowa, New Jersey, Indiana, South Dakota, Alabama, den Kreuzern Wichita, Minneapolis, New Orleans, San Francisco und den Zerstörern Mugford, Conyngham, Patterson, Bagley, Selfridge, Halford, Guest, Bennett, Fullam, Hudson, Yarnall, Twining, Stockham, Monssen. Die Einheiten sind zunächst noch auf die anderen Gruppen verteilt.

Am 11.6. führen alle 4 Gruppen zunächst einen Jäger-Strike gegen alle Marianen-Inseln, bei dem 36 jap. Flugzeuge zerstört werden. TG.58.4 greift einen gerade von Saipan ausgelaufenen Konvoi an und versenkt T-Boot Otori, Netzleger Kokku Maru und 12 Schiffe mit 40.184 BRT, darunter den Flugzeugtransporter Keiyo Maru (6442 BRT). Weitere Hilfsschiffe werden beschädigt. Am 12. und 13.6. greifen die Task Groups 58.2, 58.3 und 58.4 Saipan und Tinian an, TG.58.7 Saipan, TG.58.1 Guam. Am 14. und 15.6. während Versorgung der TG.58.2 und 58.3 gibt es nur einzelne Einsätze über den Marianen. RAdm. Clark verlegt mit TG.58.1 und 58.4 nach Norden, greift am 15.6. nachmittags und am 16.6. Iwojima, Chichijima und Hahajima an, dabei versenken die Zerstörer Boyd und Charrette den durch Luftangriff zuvor beschädigten Transporter Tatsutakawa Maru (1923 BRT). Auf dem Weg zum Treffpunkt der Task Force 58 greift TG.58.4 am 17.6. noch die Insel Pagan an.

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8. Das dt. Lazarettschiff Erlangen in Genua

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12.6.1944
Luftkrieg Deutschland
Bei einem Luftangriff auf Wesermünde wird das Vp.-Boot V 1250 versenkt.

12.6.1944
Mittelmeer / Adria
Der britische Geleitzerstörer Eggesford versenkt bei der Insel Hvar das dt. Schnellboot S 153.

12.6.1944
Südwestpazifik
US Zerstörer Kalk wird nördlich von Neuguinea durch Bombentreffer beschädigt.

13.6.1944
Mittelmeer / Ägäis
Das mit Hilfsmitteln des Roten Kreuzes beladene schwedische Motorschiff Fenja (2043 BRT) geht auf dem Weg nach Saloniki durch Minentreffer östlich von Kalymnos verloren.

13.6.1944
Nordpazifik
US Task Force TF.94 (RAdm. Small) beschießt mit 2 schweren und 2 leichten Kreuzern sowie 9 Zerstörern Matsuwa auf den Kurilen (siehe auch 24.-28.6.).

10.6.– 4.7.44
13.– 21.6.1944
Zentralpazifik
Operation »A-GO«: Die japanische Marine setzt, nachdem ein von dem U-Boot I-10 gestartetes Aufklärungsflugzeug den Ankerplatz Majuro am Vortag als »geräumt« gemeldet hat, all ihre verfügbaren U-Boote östlich der Marianen gegen die im Anmarsch auf die Inselkette erwartete US-Flotte an. Beteiligt sind I-5, I-6, I-10, I-38, I-41, I-44, I-53, I-184, I-185, Ro-36, Ro-42, Ro-44, Ro-48, Ro-109, Ro-112, Ro-113, Ro-114, Ro-115 und Ro-117. Von ihnen kommen jedoch nur Ro-114 (Oblt. Ata) zu einem erfolglosem Angriff auf ein Schlachtschiff der Iowa-Klasse (16.6.) und Ro-115 (Oblt. Koreeda) auf einen Träger (19.6.), da die Masse der amerik. Verbände westlich der Marianen operiert.

Dagegen fällt Ro-36 (Oblt.z.S Kawashima) am 13.6. östlich von Saipan dem Zerstörer Melvin zum Opfer, desweiteren Ro-44 (Kptlt. Uesugi) am 16.6. östlich von Eniwetok dem Geleitzerstörer Burden R. Hastings, Ro-114 am 16.6. westlich von Tinian den Zerstörern Melvin und Wadleigh, Ro-117 (Oblt.z.S. Enomoto) am 17.6. nordwestlich von Truk einer Liberator der VB-109 von Eniwetok, I-184 (Kptlt. Rikihisa) am 19.6. südlich von Guam einer Avenger der VT-60 des Geleitträgers Suwannee und I-185 (Kptlt. Arai) am 21.6. nordöstlich von Saipan dem Zerstörer Newcomb und dem schnellen Minensucher Chandler.

14.6.1944
Ostsee
Das dt. Räumboot R 73 sinkt auf einer Mine der dt. »Seeigel«- Sperre im Finnenbusen.

14.– 16.6.1944
Luftkrieg Frankreich
In der Nacht vom 14./15.6. greifen 213 Lancaster-Bomber der Gruppen Nr. 1, 3, 5 und 8 des RAF-Bomber Command gezielt den Hafen von Le Havre und die dort konzentrierten dt. leichten Seestreitkräfte an. Ein Flugzeug geht verloren. 22 Lancaster werfen jeweils eine 5,45 t schwere »Tallboy«-Bombe ab. Es sinken oder werden zerstört: die T-Boote Falke, Jaguar, Möwe der 5. T-Flottille, die S-Boote S 169, S 171, S 172, S 173, S 187 und S 188 der 4. S-Flottille, S 84, S 100, S 138, S 142 und S 143 der 5. S-Flottille sowie S 144, S 146 und S 150 der 9. S-Flottille (Chef der 5. S-Flottille Kptlt. Johannsen †), die Geleitboote PA 1, PA 2, die Räumboote R 182 und RA 9 (ex brit. ML 306), die Minensucher M 3801, M 3802, M 3822, M 3855, M 3873, M 3874, M 4627, die Vp.-Boote V 207, V 1505, V 1506, V 1511, V 1537, V 1540, V 1541 und V 1805, Artilleriefährprahm AF 69 sowie zahlreiche kleinere Hilfskriegsschiffe und Hafenfahrzeuge. Das Torpedoboot Kondor wird beschädigt, aber noch nicht aufgegeben.

In der Nacht vom 15./16.6. greifen 297 Lancaster, Halifax und Mosquitos der Gruppen Nr. 1, 4, 5, 6 und 8 der RAF den Hafen von Boulogne an. Es sinken die R-Boot-Begleitschiffe Von der Gröben, Brommy, Von der Lippe, die R-Boote R 81, R 92, R 125, R 129, R 232, R 237, die Minensucher M 402, M 3650, M 3815, die Vp.-Boote V 1814, V 1815, die Artilleriefährprähme AF 3 und AF 11, 3 Schlepper, 5 Hafenschutzboote, darüber hinaus werden die Räumboote R 96, R 100 und R 117 schwer beschädigt.

9.5.– 18.6.1944
14.– 18.6.1944
Mittelmeer / Tyrrhenisches Meer
Beim Minenunternehmen »Nadel« der 10. T-Flottille sinken am 14./15.6. durch Angriffe von PT 558, PT 552 und PT 559 die T-Boote TA 26 (ex Ardito, Kptlt. Albrand, 90 Tote) und TA 30 (ex Dragone, Kptlt. Kopka, 20 Tote). Das am 15.6. zur Hilfeleistung für TA 26 und TA 30 auslaufende dt. Lazarettschiff Erlangen wird auf dem Anmarsch durch alliierte Flugzeuge in Brand geworfen und muss bei Sestri Levante auf Grund gesetzt werden (Kriegsverbrechen) Es wird geborgen und zur Ausbesserung nach Genua geschleppt. Bei einem Luftangriff auf die Stadt am 4.9. wird es schließlich versenkt. Am 17./18.6. führen TA 29 und TA 24 beim Legen der Sperre »Steh« ein Gefecht mit dem US PT 207 und den brit. MTB 633, MTB 640, MTB 655 und MGB 658.  

 
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9. Der Hafen von Saipan und zwei Panzerlandungsschiffe

14.6.– 9.7.1944
Zentralpazifik
Operation »Forager«: Task Force TF.52 (VAdm. Turner) landet das V. Amphibische Corps (LtGen. H..M. Smith, USMC) auf Saipan. Ab 14.6. beginnen die Fire Support Groups mit der vorbereitenden Beschießung und unterstützen am 15.6. die Truppen: Task Group TG.52.17 (RAdm. Oldendorf) mit den Schlachtschiffen Tennessee, California, Maryland und Colorado, den Kreuzern Indianapolis (bis 14.6. Task Force 58), Louisville, Birmingham, Montpelier und Cleveland und den Zerstörern Remey, Wadleigh, Norman Scott, Mertz, Robinson, Bagley, Albert W. Grant, Halsey Powell, Coghlan, Monssen, McDermut, McGowan, Melvin, McNair, Yarnall, Twining und Stockham. Task Group TG.52.10 (RAdm. Ainsworth) mit den Schlachtschiffen Pennsylvania, Idaho und New Mexico, den Kreuzern Honolulu, Minneapolis, San Francisco, Wichita, New Orleans und St. Louis, und den Zerstörern Anthony, Wadsworth, Hudson, Halford, Terry, Braine, Guest, Bennett und Fullam, ferner 2 APD, 2 DMS, 1 AVD. Luftunterstützung durch Task Group TG.52.14 (RAdm. Bogan) mit den Geleitträgern Fanshaw Bay, Midway, White Plains und Kalinin Bay und den Zerstörern Cassin Young, Irwin, Rosse, Porterfield, Callaghan und Longshaw sowie Task Group TG.52.11 (RAdm. Sallada) mit den Geleitträgern Kitkun Bay, Gambier Bay, Corregidor und Coral Sea und den Zerstörern Laws, Morrison, Benham, Bullard, Kidd und Chauncey.

Am 14.6. werden das Schlachtschiff California vor Saipan und der Zerstörer Braine vor Tinian durch Feuer japan. Küstenbatterien, das Schlachtschiff Tennessee, die Kreuzer Indianapolis und Birmingham und die Zerstörer Remey und Wadleigh durch Nahtreffer beschädigt. Tags darauf werden erneut die Tennessee, der Kreuzer St. Louis sowie LCI(G) 451 und LCI(G) 726 beschädigt. Am 15.6. landen die Transporter-Gruppen TG.52.3 (Capt. Knowles) mit 13 APA, 5 AK, 1 LSD die 2. Mar.-Div. (MajGen. Watson) und TG.52.4 (Capt. Loomis) mit 13 APA, 3 AKA und 3 LSD die 4. Mar.-Div. (MajGen. Schmidt). Sicherung durch die Zerstörer Newcomb, Bennion, Heywood L. Edwards, Bryant, Prichett, Philip, Cony, Mugford, Selfridge, Ralph Talbot, Patterson, Bagley, Phelps, Shaw und Renshaw. Weitere Wellen auf Landungsschiffen und Booten, alles in allem besteht die Task Force 52 aus 551 Schiffen. Insgesamt werden 67.451 Mann gelandet. Am 16.6. vernichten der Schnelltransporter (APD) Gilmer und der Zerstörer Shaw einen jap. Konvoi mit 5 kleinen Schiffen, der nach Saipan durchzubrechen versucht. Am 17.6. wird der Geleitträger Fanshaw Bay durch Bomben beschädigt, das von einem Lufttorpedo getroffene LCI(G) 468 wird durch den Zerstörer Stembel selbstversenkt. Am 22.6. werden vor Saipan das Schlachtschiff Maryland durch Lufttorpedo und der Transporter Prince Georges durch Bomben-Nahtreffer und LST 119 vor Tinian durch Küstenartillerie beschädigt.

Auf japan. Seite werden bei einem Luftangriff der US Träger-Flugzeuge am 4.7. Minenleger Sarushima und Minensucher W-25 vor den Bonin-Inseln versenkt. Nach schweren Kämpfen mit den jap. Verteidigern, GenLt. Saito mit der verstärkten 43. Inf.-Div. und Marineeinheiten unter VAdm. Nagumo, wird die Insel Saipan am 9.7. erobert. Japans Verluste: 23.811 Tote, 1780 Gefangene. US Verluste: 3426 Tote, 13.099 Verwundete.

15.6.1944
Nordsee
Beaufighter-Torpedobomber des Coastal Command versenken nördlich der niederl. Insel Schiermonnikoog aus einem dt. Geleitzug den Frachter Amerskerk (7900 BRT), das S-Boot-Begleitschiff Gustav Nachtigal sowie das Minensuchboot M 103.

15.6.1944
Kanal
Der dt. Stützpunkttanker Sonderburg (ex-norw. Solglimt, 12246 BRT, Prise des HSK Pinguin im Februar 1941) wird im Hafen von Cherbourg als Blockschiff selbstversenkt.

17.5.-3.8.44
15.6.1944
Südatlantik
Auf dem Wege nach Ostasien wird U 860 (FKpt. Büchel) am 15.6. durch die Avengers ,T-33’ (LtCdr. Avery), ,T-11’ (Ens. Spear), ,T-32’ (Lt. Chamberlain), ,T-1’ (Lt. Weigle) und die Wildcats ,T-17’ (Ens, Wadsworth) und ,T-23’ (Ens. McMahon) der VC-9 der US-Task Group 41.6 (Capt. Crist) mit dem Geleitträger Solomons versenkt, nachdem es 2 der Maschinen abgeschossen hat. Das nachfolgende U 861 (KKpt. Oesten) geht an die brasilian. Küste (Fortsetzung 2.-26.7.).

15.– 23.6.1944
Ostsee
Sowj. Angriff gegen die der karelischen Landenge vorgelagerten Inseln. 15.6. Finn. IV. Korps muss sich unter dem Druck der 59. und 21. sowj. Armee aus der Mannerheim-Stellung nach Viborg absetzen. Anfangs Feuerunterstützung der sowj. Truppen durch Schlachtschiff Oktyabrskaya Revolutsiya. Zur Deckung der Seeflanke setzen die Finnen leichte Seestreitkräfte und 2 U-Boote ein und fordern dt. Unterstützung an. T 30 und T 31, die 3. M-Flottille, die 1. R-Flottille und eine AF-Gruppe der 24. L-Flottille werden in der Viborg-Bucht und im Koivisto-Sund eingesetzt. Bei einem Angriff sowj. Torpedokutter unter Kpt. 2.Rg. Osipov geht T 31 verloren (s. Kriegsverbrechen), bei Luftangriffen am 20./21.6. sinken AF 32 und der Minentransporter Otter, das R-Boot-Begleitschiff Nettelbeck, M 29, R 119 und R 120 werden beschädigt. Sowj. Landungen auf Koivisto können verzögert, aber nicht verhindert werden, bis 23.6. sind die Inseln geräumt und von den Sowjets besetzt, die dabei durch die K-Boote Volga, Zeya, Kama und Oka unterstützt werden. — Wegen der kritischen Lage in Karelien Einsatz finn. und dt. U-Boote im inneren Finnenbusen. Die 3 großen finn. Boote operieren ab Mitte Juni südlich Koivisto, die 2 kleinen bei Tiurinsaari.

16.6.1944
Luftkrieg Norwegen
Bei einem Luftangriff auf Bergen wird U 998 schwer beschädigt und muss außer Dienst gestellt werden.

16.6.1944
Zentralpazifik

I-6 (Kptlt. Fumon) läuft von Yokosuka nach Saipan aus. Nordöstlich von Hachijo-Shima stößt es auf einen japanischen Konvoi auf der Route Bonin nach Yakasuka. Der Frachter Toyokawa Maru (5123 BRT) sichtet das auftauchende Boot und rammt es nach einem scharfen Wendemanöver. Danach feuert es mit Maschinenkanonen auf das angeschlagemne Boot und wirft mehrere Wasserbomben. I-6 sinkt mit 104 Mann an Bord.

16.– 17.6.1944
Mittelmeer
Die franz. Zerstörer Le Fantasque und Le Terrible stoßen in die Bucht von Quarnaro vor und versenken den Küstentanker Giuliana (350 BRT). Die zur Sicherung eingesetzten dt. Räumboote R 4, R 8, R 14 und R 15 können entkommen.

16.– 30.6.1944
Kanal / Nordsee
Erfolge britischer Küstenstreitkräfte: In der Nacht vom 16./17.7 greift die kanad. 65. MTB-Flottille (LtCdr. Kirkpatrick) mit MTB 748, MTB 745, MTB 726 und MTB 727 westlich der Cotentin-Halbinsel einen dt. Geleitzug an. MTB 748 torpediert den Minensucher M 133, der in den Hafen von St. Malo eingeschleppt und dort am 6.8. selbstversenkt wird.

Fortsetzung der Schnellboot-Unternehmungen: In der Nacht vom 15./16.6. läuft die »Cherbourg-Gruppe« mit S 130, S 145 und S 168 aus, hat eine kurze Gefechtsberührung mit MGB und kehrt dann wegen Kompassausfalls auf S 130 um. Die 2. S-Flottille (Boulogne) läuft wegen schlechter Sicht nicht aus. Die Boote S 180 und S 190 der 4. S-Fltl verlegen von Ostende nach Boulogne und erleiden Ausfälle durch Nahdetonation von Grundminen. Beide Boote werden anschließend der 2. S-Flottille unterstellt.

In der Nacht vom 16./17.6. kehrt die 2. S-Flottille mit S 177, S 181, S 174, S 175, S 180 und S 190 nach Angriffen von Jagdbombern um und läuft statt in Le Havre wieder in Boulogne ein. Die von Ostende nach Boulogne ausgelaufene 8. S-Flottille mit S 83, S 127 und S 133 findet keine Ziele, wird in einige schwere Luftangriffe verwickelt, wobei S 133 und S 83 beschädigt werden, und kehrt nach Ostende zurück. Die Cherbourg-Gruppe (s.o.) läuft aus, findet aber in Regenschauern und schlechter Sicht keine Ziele und kehrt um.

In der Nacht vom 17./18.6. bleiben die 2. S-Flottille (6 Boote, Boulogne) und die 8. S-Flottille (3 Boote, Ostende) wegen schlechten Wetters im Hafen. Die Cherbourg-Gruppe läuft wieder aus, wird aber von den Zerstörer-Patrouillen und der brit. SGB-Flottille (LtCdr. Baker) abgedrängt. In der Nacht vom 18./19.6. verlegt die dt. 2. S-Flottille mit 6 Booten (s.o.) von Boulogne nach Le Havre. Eine geplante Verlegung der 6. S-Flottille von Kiel nach Ijmuiden kann nicht stattfinden, da die Schleusentore in Brunsbüttel durch Bombentreffer beschädigt sind.

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10. »Mulberry A« vor dem Landungsraum Omaha

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Vom 19. bis 22.6. herrscht im Kanal ein sehr schwerer Sturm, der Einsätze der leichten Seestreitkräfte auf beiden Seiten unmöglich macht. Im Sturm wird der künstliche Hafen »Mulberry A« vor dem Landungsraum »Omaha« weitgehend zerstört und unbrauchbar. Viele Landungsfahrzeuge werden an Strand geworfen und zerstört. Die Landung von Nachschubgütern ist erheblich gestört.

In der Nacht vom 22./23.6. kehrt die schon am 19.6. zu einer Versorgungsunternehmung von Cherbourg nach St. Malo mit 4 Booten ausgelaufene Gruppe (Führer Oblt.z.S. Rabe, Kdt. S 130) mit 3 Booten (ohne S 112) zurück nach Cherbourg. Die 2. S-Flottille mit S 177, S 181, S 180, S 190, S 174, S 175 und dem zugeteilten S 167 kann das vorgesehene Minenunternehmen in der Seine-Bucht nicht durchführen, da sie immer wieder abgedrängt wird. In Gefechten mit brit. Zerstörer-Patrouillen wird S 190 getroffen und muss aufgegeben werden. Die 8. S-Fltl mit S 83, S 127 und S 133 verlegt unter dauernden Bombenangriffen von Ostende nach Boulogne.

In der Nacht vom 23./24.6. wird Cherbourg geräumt. Die »Gruppe Rabe« (s.o.) mit S 130, S 145 und S 168 verlegt nach St. Malo. Die 2. S-Flottille (KKpt. Opdenhoff) wirft mit 3 Booten eine Sperre mit 12 Minen, während 3 Boote der Torpedo-Gruppe Gefechte mit MTB und Zerstörern, darunter Stord und Venus, führen. Dabei wird S 175 schwer, S 181 leicht beschädigt.

In der Nacht vom 24./25.6. verlegt die «Gruppe Rabe» von St. Malo nach Alderney. Die 2. S-Flottille muss eine Minenunternehmung mit 5 Booten wegen schlechter Sicht abbrechen. Die 8. S-Flottille verlegt von Boulogne nach Le Havre. Die 6. S-Flottille verlegt mit S 76, S 90, S 91, S 97, S 114 und S 132 von Cuxhaven nach Ijmuiden, S 39 und S 135 müssen nach Motorschaden umkehren und folgen in der Nacht darauf.

In der Nacht vom 25./26.6. versuchen S 130, S 168 und S 145 von Alderney nach Dieppe durchzubrechen. Südlich von Selsey Bill werden sie in ein Gefecht mit den kanad. Zerstörern Gatineau und Chaudière verwickelt, die Zerstörer weichen den abgefeuerten Torpedos aus und zwingen S 145 nach Treffern, die zum Ausfall von 2 Maschinen führen, zur Umkehr. S 130 und S 168 werden vom F.d.S. nach B-Dienst-Erkenntnissen um britische Zerstörergruppen herum geführt und erreichen wohlbehalten Dieppe. Die 2. und 8. S-Flottille kommen wegen schlechter Sicht nicht zum Einsatz. — RAF-Flugzeuge versenken am 26.6. irrtümlich das brit. Schnellboot MTB 734.

In der Nacht vom 26./27.6. verlegt S 145 von Alderney nach St. Malo. Alle Flottillen bleiben wegen schlechter Sicht in der Seine-Bucht im Hafen. In derselben Nacht geht M 4620 bei einem Angriff von 4 brit. MTBs vor St. Hélier verloren. In der Nacht vom 27./28.6. muss ein Vorstoß der 2. und 8. S-Flottille von Le Havre aus wegen schlechter Sicht abgebrochen werden.

In der Nacht vom 28./29.6. werfen S 174, S 177, S 180 und S 181 in der Seine-Bucht 16 Minen. S 83, S 167, S 127 und S 133 bilden die Deckungsgruppe für das Unternehmen. In derselben Nacht wird Artilleriefährprahm AF 8 bei einem Luftangriff mit Bomben und Raketen vor Le Tréport versenkt. In den folgenden beiden Nächten bleiben alle Schnellboote wegen schlechter Sicht erneut im Hafen.

17.6.1944
Südwestpazifik
B-25 der 5. USAAF versenken im Hafen von Sorong die Transporter Minyu Maru and Sanko Maru No.12 und den Frachter Shofuku Maru.

17.– 19.6.1944
Mittelmeer / Tyrrhenisches Meer
Alliierte Küstenstreitkräfte (RAdm Troubridge), darunter 6 US Zerstörer, 1 Geleitzerstörer, 5 Minensucher, 15 Räumboote, 20 U-Jäger, 10 LST, 20 LCT, 19 LCI und 37 US PT-Boote, landen am 17.6. auf Elba Senegalschützen der franz. 9. Kolonial-Division, die die Insel in 2 Tagen besetzen, nachdem der anfängliche Widerstand gebrochen ist. Größere Schiffe werden wegen der zahlreichen dt. Minensperren nicht eingesetzt. Eine Gruppe von 4 PT-Booten versenkt 4 MFP, darunter F 542, bei dem Versuch, dt. Truppen von der Insel zu evakuieren.

18.6.1944
Mittelmeer / Ägäis
Das britische »Royal Marine Boom Patrol Detachment« entsendet einen Sabotagetrupp (Lt. J.F. Richards, RM) mit 3 Faltbooten und 6 Mann Besatzung auf die Insel Leros. Die Torpedoboote TA 14 (ex Turbine) und TA 17 (ex San Martino) der 9. T-Flottille werden im Hafen von Portolago durch Haftminen beschädigt, das Hafenschutzboot GD 91 und der Bergungsschlepper Titan sinken. TA 17 wird im Oktober bei Reparaturarbeiten auf Salamis von der griechischen Sabotageorganisation »Ivonne« weiter zerstört, am 12.10. als irreparabel aufgegeben und vor Piräus selbstversenkt (Platon Alexiades, Target Corinth Canal, 2015, S.227).

18.– 20.6.1944
Luftkrieg Deutschland
Bei einem Luftangriff auf Hamburg am 18.6. werden die dt. Frachter Bugsee (2307 BRT) und Henry John (1995 BRT) versenkt. Bei einem Luftangriff auf Brunsbüttelkoog am 20.6. werden die Tore der neuen Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals beschädigt. Eine Durchfahrt ist erst am 28.6. wieder möglich. Es kommt zu einem Stau von Schiffen auf beiden Seiten des Kanals. Unter anderem wird die Verlegung der 6. S-Flottille (KKpt. Obermaier) aus der Ostsee zur Unterstützung der arg geschwächten S-Flottillen im Westraum um eine Woche aufgehalten.

18.– 22.6.1944
Zentralpazifik
Schlacht in der Philippinen-See.
Zur Unterstützung der Marianen-Operation sind ab 12.6. die US U-Boote (TF 17, VAdm. Lockwood) Plunger, Gar, Archerfish, Plaice, Swordfish im Gebiet der Bonin-Insel, Pintado, Pilotfish, Tunny südostwärts Formosa, Albacore, Seawolf, Bang, Finback, Stingray im Gebiet der Marianen, Flying Fish, Muskallunge, Seahorse, Pipefish, Cavalla ostwärts der Philippinen und Growler vor der Surigao-Straße, ferner von den U-Booten der 7. Flotte (RAdm. Christie) Hake, Bashaw, Paddle südostwärts Mindanao, Harder, Haddo, Redfin, Bluefish vor Tawi-Tawi, Jack und Flier vor Luzon aufgestellt.

Während der jap. Aufmarschbewegungen für die Operation »A-GO« versenkt das US U-Boot Harder (Cdr. Dealey) zwischen dem 6. und 9.6. vor Tawi-Tawi die Zerstörer Minatsuki (6.6.), Hayanami (7.6.) und Tanikaze (9.6.). Hake versenkt am 8.6. südwestlich von Mindanao den Zerstörer Kazegumo. Die von Tawi-Tawi am 13.6. auslaufende Flotte wird von Redfin (LtCdr. Austin) gemeldet, am 15.6. durch Flying Fish (LtCdr. Risser) das Passieren der Träger durch die San-Bernardino-Straße und durch Seahorse (LtCdr. Cutter) ein Schlachtschiffsverband ostwärts Mindanao. Am 16./17.6. werden die jap. Verbände nach ihrer Vereinigung und während der Versorgung aus den 2 Tankergruppen durch Cavalla (LtCdr. Kossler) zweimal gemeldet. Damit erhält Adm. Spruance rechtzeitige Warnungen, so dass er Task Force TF.58 (siehe 11.6.) westlich der Marianen zur Deckung der Operation »Forager« versammeln kann (18.6.).

Die japan. Flotte (VAdm. Kurita) besteht aus den Leichten Trägern Chitose, Chiyoda und Zuiho, den Schlachtschiffen Yamato, Musashi, Haruna, Kongo, den Kreuzern Atago, Takao, Maya und Chokai sowie den Zerstörern Naganami, Asashimo, Kishinami, Okinami, Tamanami, Hamakaze, Fujinami und Shimakaze mit dem Führerkreuzer Noshiro; der Trägergruppe A (VAdm. Ozawa) mit den Trägern Taiho, Shokaku, Zuikaku, den Kreuzern Myoko und Haguro und den Zerstörern Asagumo, Isokaze, Hatsutsuki, Wakatsuki, Akitsuki und Shimotsuki mit dem Führerkreuzer Yahagi; und der Trägergruppe B (KAdm. Joshima) mit den Trägern Junyo, Hiyo, Ryuho, dem Schlachtschiff Nagato, dem Kreuzer Mogami und den Zerstörern Michishio, Nowake, Yamagumo, Shigure, Samidare, Hayashimo, Akishimo, Shiratsuyu (am 15.6. auf dem Marsch nach einer Kollision mit Tanker Seiyo Maru gesunken). Die Tankergruppen bestehen aus 4 Tankern mit den Zerstörern Hibiki, Hatsushimo, Yunagi, Tsuga bzw. 2 Tankern und den Zerstörern Yukikaze und Uzuki.

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11. Japans Flotte unter Beschuß von Trägerflugzeugen. Ein großer japan. Träger der Shokaku-Klasse brennt.

Absicht Ozawas: Start der Trägerflugzeuge außerhalb der Reichweite der Task Force 58, Zwischenlandung auf Guam nach Angriff, dann Rückflug mit zweitem Angriff. Die japan. Aufklärer erfassen am 18.6. abends und 19.6. früh Teile der Task Force 58. Von 8 bis 11 Uhr starten die jap. Träger in 4 Wellen 372 Flugzeuge, sie werden jedoch von den US-Schiffen auf bis zu 150 km Entfernung mit Radar geortet und von sofort startenden Jägern (300 Einsätze) abgefangen, die, z.T. von der Schiffsflak unterstützt, 242 Flugzeuge abschießen (»Truthahnschießen«). Cdr. David McCampbell vom Träger Essex, das „As" der amerikanischen Träger-Jagdflieger, schießt allein mindestens 7 Flugzeuge ab. Nur wenige Flugzeuge brechen durch und erzielen 1 Bombentreffer eines Sturzkampfbombers auf der South Dakota , eines Kamikaze-Flugzeugs auf Indiana und Beschädigungen durch Bunker Hill, Wasp, dem Kreuzer Minneapolis und dem Zerstörer Hudson. Nur 29 US-Jäger verloren. Bei der Landung auf Guam greifen US-Jäger an und schießen 30 Flugzeuge ab, die gelandeten 19 werden schwer beschädigt. Kurz nach dem Start der jap. Flugzeuge greift das US U-Boot Albacore (Cdr. Blanchard) die Gruppe A an und trifft die Taiho, die nach mehreren Explosionen sinkt (1650 Tote). Cavalla versenkt die Shokaku mit 3 Torpedos (1263 Tote). Während Ozawa am 20.6. aus den Tankern versorgt, nähert sich Mitscher mit TG.58.1, TG.58.2 und TG.58.3 und startet am Nachmittag auf größte Entfernung (ca. 300 sm) von den Trägern Hornet, Bunker Hill, Lexington, Belleau Wood, Wasp, Monterey und San Jacinto 216 Flugzeuge (85 Jäger, 77 Sturzkampfbomber, 54 Torpedobomber) die über den jap. Schiffen 75 Flugzeuge, darunter nur 35 Jäger, antreffen. Flugzeuge der Belleau Wood versenken den Träger Hiyo, Flugzeuge der Wasp beschädigen die Flottentanker Genyo Maru (10.018 BRT) und Seiyo Maru (10.536 BRT), die von den Zerstörern Uzuki und Yukikaze selbst versenkt werden müssen. Zuikaku, Chiyoda, Haruna und Maya , die Zerstörer Samidare und Shigure und der Seeflugzeugtender Hayasui werden beschädigt. 20 US- und 40 jap. Flugzeuge gehen verloren. Auf dem Rückflug und bei den Landungen auf den Trägern, die den Flugzeugen mit Höchstfahrt entgegengelaufen sind, gehen trotz der von Admiral Mitscher angeordneten Beleuchtung der Flugdecks 72 Maschinen durch Bruchlandungen und Notwassern wegen Treibstoffmangel verloren. Von 209 Mann fliegendem Personal werden 160 gerettet. In der Nacht zum 21.6. gibt der Chef der Vereinigten Flotten in Tokio, Adm. Toyoda, den Rückzugsbefehl. Adm. Spruance lehnt Mitschers Vorschlag, mit den schnellen Schlachtschiffen die Verfolgung fortzusetzen, ab. Die jap. Flotte entkommt deshalb.

Nach Versorgung am 22./23.6. gehen 3 Gruppen der TF.58 nach Eniwetok, RAdm. Clark stößt mit den Trägern Hornet, Yorktown, Bataan, Belleau Wood nach Norden vor, wobei die Trägerflugzeuge am 23.6. bei Rota die Shoun Maru (4396 BRT) versenken, und führt am 24.6. einen Vorstoß gegen Iwojima und Chichijima, bei dem weitere 66 japan. Flugzeuge zerstört werden. Ein japan. Gegenangriff wird abgefangen.

18.– 23.6.1944
Schwarzes Meer
Auf sowj. Luftminen sinken am 18.6. vor Sulina der U-Jäger UJ 316 und am 23.6. vor Varna die U-Jäger UJ 307 und UJ 2306.

19.– 30.6.1944
Kanal
Erste Operation dt. Kleinkampfmittel-Verbände gegen die alliierte Operation »Neptune«. Am 19.6. trifft die K-Flottille 211 (Kptlt. Kolbe) mit 10 »Kommando«- und 24 »Sprengbooten« in Bolbec (östlich von Le Havre) ein und verlegt in der Nacht vom 20./21. Juni zu einem vorgeschobenen Stützpunkt bei Honfleur. Der erste Angriff soll in der Nacht vom 25./26.6. stattfinden. Dazu werden von Räumbooten am Abend 8 Kommando- und 9 Sprengboote in Schlepp genommen. Eines der Sprengboote stößt jedoch gegen die Bordwand von R 46, explodiert und versenkt das Räumboot.und zwei Kommandoboote. Trotz des Unglücksfalles wird die Unternehmung fortgesetzt, aber schlechtes Wetter macht alle Pläne zunichte. Nur zwei Rotten erreichen schließlich den Abgangspunkt, finden aber kein Ziel und müssen unverrichteter Dinge zurückkehren. Zwei weitere Versuche im Juni führen infolge von Unglücksfällen und Materialfehlern zu Mißerfolgen, so daß der Führer der Einsatzkommandos Le Havre, Kpt.z.S. Böhme, am 30.6. dem OKM berichten muß, daß der Einsatz von Sprengbooten in der Seinebucht nicht infrage komme und künftig »Marder« zum Einsatz kommen sollten. Ab 28.6. trifft im Straßentransport von Deutschland die K-Flottille 361 (Kptlt. Krieg) mit 60 Kleinst-U-Booten des Typs »Marder«in Trouville ein. Die Einheit verlegt anschließend in einen Wald bei Villers-sur-Mer, um dort ihre Einsätze vorzubereiten.

5.5.– 20.7.44
19.– 20.7.1944
Schwarzes Meer
An der Kaukasus-Küste operieren weiterhin dt. und rumän. U-Boote gegen den sowj. Küstenverkehr. Im nördlichen Teil bleibt das rumän. U-Boot Requinul im Juni und Juli ohne Erfolg. Das deutsche U 20 (Oblt.z.S. Grafen) versenkt am 19.6. vor Trapezunt den Frachter Pestel (1850 BRT) und am 24.6. mit Artillerie und Handgranaten den Fährprahm DB-26 (9 t). Am 27.6. versenkt U 19 (Oblt.z.S. Ohlenburg) nordwestl. von Tuapse aus einem Schleppgeleit den Leichter Barzha No.75 (ca 500 t). Im Juli führen deutsche Boote nur Fehlschüsse und keine erfolgreichen Angriffe.

20.– 26.6.1944
Mittelmeer / Tyrrhenisches Meer
Am 20./21.6. führen die dt. T-Boote TA 25 (ex Intrepido) und TA 29 (ex Eridano) das Minenunternehmen »Messer« im Ligurischen Meer durch; im Gefecht mit US PT-Booten sinkt TA 25 (Oblt.z.S. Iversen, 60 Tote) südlich von Viareggio. Der ital. Zerstörer Grecale und das Schnellboot Ms 74 bringen brit. und ital. Kleinkampfmittel nach La Spezia, die am 22.6. in den Hafen eindringen und den in Reparatur befindlichen Schweren Kreuzer Bolzano zerstören. Am 26.6. versenken sie den als Blockschiff vorgesehenen Kreuzer Gorizia.

20.– 29.6.1944
Allgemeine Lage / Deutschland
Hitler ernennt Gen.Adm. Marschall zum »Sonderbevollmächtigten für die Aufrechterhaltung der Donauschiffahrt«, da die Verminung der Donau seit April 1944 durch Flugzeuge der RAF zu immer größeren Schwierigkeiten bei der Nutzung dieses wichtigen Schiffahrtsweges geführt hat.

Die durch alliierte Luftangriffe auf Raffinerien und Hydrierwerke seit Mai 1944 zunehmenden Schwierigkeiten der dt. Treibstoffversorgung führen zu Kürzungen bei den Marine-Zuteilungen von Heizöl (für Dampfschiffe) und Treiböl (für Boote mit Dieselmotoren). Nur die Zuteilung für offensiv eingesetzte U-Boote bleibt uneingeschränkt.

20.6.-18.8.44
20.6.– 1.7.1944
Ostsee
Bei laufenden Angriffen sowj. Schlachtflugzeuge und Jagdbomber der Luftwaffe der Baltflot (GenLt. Samokhin) gegen die dt. Sperrbewachungen in der Narwa-Bucht und die Einsatzhäfen in Estland und Finnland werden im Juni der Zerstörer Z 39, die M-Boote M 15, M 29, M 3112, der Fährprahm F 194 und der Flakjäger FJ 26 beschädigt. Vom 30.6. bis 1.7. werden in Gefechten in der Narwa-Bucht die sowj. TK 43, TK 63 und TK 161 versenkt. 68 Tote und 144 Verwundete. (Fortsetzung 1.- 31.7.)

21.– 26.6.1944
Nordmeer
Der sowj. Konvoi BK.16 läuft mit 2 US-Transportern und Geleitschutz durch den Zerstörer Baku und 2 Minensucher von Arkhangelsk nach Murmansk. Ab 23.6. geleiten die Zerstörer Gremyashchi und Grozny und der U-Jäger BO-210 einen Transporter und einen Tanker von Murmansk nach Arkhangelsk, BO-210 wirft dabei auf einen U-Boot-Kontakt hin Wasserbomben.

22.6.1944
Luftkrieg Frankreich
Bei einem Luftangriff der USAAF auf Toulon werden die gerade erst geborgenen franz. U-Boote Sirène, Galatée, Eurydice und Diamant wieder versenkt.

22.– 28.6.1944
Ostsee
Operation »Steinhäger«: Gegen die am 22.6. von den Sowjets mit leichten Fahrzeugen besetzte Insel Narvi wird ein dt.-finn. Kommando-Unternehmen angesetzt. Mit Unterstützung der dt. 2. T-Flottille (KKpt. Kaßbaum) mit T 30, T 8 und T 10, der 3. M-Flottille (KKpt. Kieffer) mit M 18, M 19, M 22, M 15 und M 30 und der 1. R-Flottille (Kptlt. W. E. Schneider) mit R 67, R 68, R 76 und R 249 sollen durch die 2. finn. Bewacherflottille (Kptlt. Jääsalo) mit 9 VMV-Booten und dem Bewacher Vasama sowie der 2. und 1. S-Boot-Flottille (Kptlt. Salo, Kptlt. Pirhonen) mit 5 bzw. 4 S-Booten finn. Einheiten abgesetzt werden. Das Unternehmen scheitert wegen starker sowjetischer Abwehr und mangelnder Koordinierung der Verbündeten. Die Insel wird am 15./16.7. durch die dt. Torpedoboote beschossen, die ein Gefecht mit sowj. Wachbooten führen.

22.– 29.6.1944
Kanal
Räumung der Kanalinseln Alderney, Guernsey, Jersey in mehreren Schüben. Es handelt sich dabei im Gros um Zwangsarbeiter der I. SS-Baubrigade auf Alderney (Außenlager des KZ Neuengamme) und ihre SS-Bewachungseinheiten. Etwa 1400 Häftlinge, die im Auftrag des OKW Befestigungsanlagen auf Alderney errichten mussten, werden aufgrund der befürchteten Invasion der Alliierten ab 24.6 mit den Schiffen Claus, Gerfried, Klaus Wilhelm, Lucie Eckmann, Franka, Georgi, Lena und Spinel der Organisation Todt zunächst nach Guernsey und schließlich nach Saint Malo verbracht. —

Erfolge britischer Küstenstreitkräfte: In der Nachtvom 22./23.6. greift die kanad. 65. MTB-Flottille mit MTB 748, MTB 727, MTB 745 und MTB 743 und 4 brit. MTB einen dt. Geleitzug bei St. Hélier (Jersey) an und versenkt den Versorger Hydra und M 4624. — In der Nacht vom 23./24.6. wird vor Cap de la Hague ein dt. Geleitzug mit 4 Artilleriefährprähmen der 6. Artillerieträger-Flottille, 3 Kümos und 2 Schleppern trotz Feuerunterstützung durch die Küstenbatterie »Yorck« von 3 Booten der brit. 14. MTB-Flottille (Lt. Shaw) und 3 Booten der 35. MTB-Flottille (LtCdr. Dixon) angegriffen und verliert AF 66, das Kümo Holsatia sowie die Schlepper Johann und Pillkoppen. — In der Nacht vom 26./27.6. erfolgt ein Angriff der 52. MTB-Flottille mit 4 Booten vor St. Hélier. MTB 673 beschädigt augenscheinlich einen Trawler mit dem Bordgeschütz. — In der Nacht vom 27./28.6. sinken bei einem Gefecht mit den Zerstörern Eskimo und Huron vor Jersey M 4611 und V 213. Dagegen kann V 203, nachdem auf dem Zerstörer Eskimo Treffer erzielt wurden, nach Jersey entkommen.

Erfolge des RAF Coastal Command: Durch Jagdbomber des RAF Coastal Command wird am 23.6. das dt. Räumboot R 79 vor Boulogne mit Raketen versenkt. — Durch einen Fliegerangriff mit Bomben und Raketen in der Nacht vom 28./29.6. wird Artilleriefährprahm AF 8 vor Le Tréport versenkt.

23.– 29.6.1944
Luftkrieg Großbritannien
Flak-Rgt. 155 (Oberst Wachtel) vollzieht seit Monatsmitte den Abschuss von unbemannten V 1 Flugkörpern gegen den Großraum London. Allein im Juni werden 2000 dieser »Raketen« abgefeuert, knapp 1000 erreichen die brit. Hauptstadt, 661 von ihnen werden, meist von britischen Jagdflugzeugen, abgeschossen. Schiffsverluste: Der brit. Transporter Empire Tristram (7167 BRT), der Tanker Shell Spirit I (440 BRT), die Schlepper Jacob (65 BRT) und Toro (87 BRT) und der Frachter Viking (1957 BRT) werden im Hafengebiet von London durch V 1-Einschläge beschädigt.

24.– 25.6.1944
Mittelmeer / Adria
Nach einem Angriff der brit. MGB 659, MGB 662 und MGB 670 wird am 24.6. das mit kroat. Besatzung fahrende dt. T-Boot TA 34 (ex jugosl. T-7, ex-k.u.k. 96 F) auf der Insel Murter auf Strand gesetzt und brennt aus. Am 25.6. wird das T-Boot TA 22 (ex-ital. DD Giuseppe Missori) bei einem Luftangriff südöstlich von Triest beschädigt. Es wird nicht mehr repariert.

24.– 26.6.1944
Luftkrieg Deutschland
Bei Luftangriffen auf Wesermünde werden am 24.6. das in Reparatur befindliche dt. Räumboot R 141 und das Lazarettschiff Alexander von Humboldt (686 BRT), am 26.6. der Artilleriefährprahm AF 85 versenkt.

24.– 28.6.1944
Kanal
Dt. Küstenbatterien beschädigen südl. von Dover die brit. Frachter Gurden Gates (1791 BRT), Betswood (1051 BRT), City of Malines (373 BRT) und Dalegarth Force (825 BRT). — Am 25.6. wird bei der Beschießung dt. Küstenbefestigungen vor Cherbourg der Kreuzer Glasgow von zwei 17 cm-Granaten der Batterie »Yorck« getroffen und muß das Einsatzgebiet verlassen. Die Reparaturen in einer Werft am Tyne dauern bis zum Juni 1945.

24.– 28.6.1944
Nordpazifik
US Task Force TF.94 (RAdm. Small) mit den Kreuzern Chester, Pensacola, Concord und den Zerstörern Picking, Wickes, Sproston, Young, William D. Porter, Isherwood, Kimberly, Luce und Charles J. Badger stößt im Schutz einer Wetterfront nach Westen vor und beschießt am 26.6. Paramushiru (Kurilen).

24.– 30.6.1944
Zentralpazifik

Anordnung der japanischen Admiralität, das Hauptquartier von VAdm. Takagi und seinem an der Ostküste Saipans zu evakuieren. Adm. Owada befiehlt I-10 (Kptlt. Nakajima) die Blockadelinie amerikanischer Schiffe vor Saipan zu durchbrechen und die Evakuierung durchzuführen. Doch die Aktion scheitert. Am 27.6. mittags gibt I-10 etwa 40 sm nordöstl. Saipan die letzte Positionsmeldung ab. Es kehrt nicht zurück (siehe 4.-21.7.).Am 28.10. erhält I-38 (Kptlt. Shimose) als weiteres Boot den Befehl, den Stab der 6. Flotte von Saipan zu evakuieren, muss die Mission aber ebenfalls erfolglos abbrechen. Nachdem die Rettungsversuche von I-10 und I-38 erfolglos blieben, wird I-6 (Kptlt. Fumon) über Funk angewiesen, das Unternehmen durchzuführen, bestätigt den Auftrag aber nicht (siehe 16.6.). Das Boot wird als vermisst gemeldet, nachträglich schreibt ihm die japan. Admiralität für den 30.6. einen Angriff auf einen US-Träger vor Saipan zu

25.6.1944
Westl. Mittelmeer
Der in Toulon gehobene und als schwimmende Nebel-Plattform dienende franz. Zerstörer Bison (ex Le Flibustier) wird vom dt. U 642 gerammt und sinkt im Hafen. Wegen Fliegeralarms müssen alle deutschen Boote den Hafen verlassen. Wie üblich, wird der Hafen eingenebelt, die Sicht ist fast null. Durch diese Umstände kommt es zur Kollision mit dem Zerstörer. U 642 (an diesem Tag unter Führung des I WO) bohrt sich drei Meter tief in den Rumpf des Zerstörers und wird dabei selbst so schwer beschädigt, dass es zur Reparatur ins Dock muss. Am 5.7.44 erleidet das Boot zusammen mit U-586 bei einem Luftangriff Totalschaden und wird außer Dienst gestellt.

25./26.6.1944
Kanal
Erste Operation dt. Kleinkampfmittel-Verbände gegen die alliierte Operation »Neptune«. Am 25./26.6.1944 versuchen 8 Kommando- und 9 Sprengboote (»Linsen«) im Schlepp von R-Booten den ersten Angriff durchzuführen. Wegen des schlechten Wetters stößt eines der Sprengboote gegen die Bordwand von R 46, explodiert und versenkt das Räumboot. Das Unternehmen scheitert. — Am 25.6. trifft von Kiel über Aachen und Paris ein Kleinst-Unterseeboot des Typs »Biber« in Rouen ein, um von dort aus die Brücken über den Caen-Kanal und die Orne anzugreifen. Doch zum Zeitpunkt seines Eintreffens ist die Gegegenheit für diese Art Angriff bereits verstrichen und statt des Kleinst-U-Bootes werden Kampfschwimmer eingesetzt. Über den Verbleib des »Bibers« ist nichts bekannt.

25.– 27.6.1944
Kanal
Angriff des VII. US-Korps gegen Cherbourg. Zur Unterstützung beschießen 2 Kampfgruppen am 25.6. die dt. Batterien west- und ostwärts der Stadt: Gruppe I (RAdm. Deyo, USN) mit Schlachtschiff Nevada, den Kreuzern USS Tuscaloosa, Quincy, HMS Glasgow, Enterprise und den Zerstörern USS Ellyson, Emmons, Rodman, Murphy, Gherardi, Hambleton im Westen gegen die Batterien bei Querqueville, Gruppe II (RAdm. Barbey, USN) mit den Schlachtschiffen Texas, Arkansas und den Zerstörern Barton, O'Brien, Laffey, Plunkett, Hobson im Osten gegen die Batterie »Hamburg«, die 28-cm-Treffer auf Texas und O'Brien erzielt. Glasgow, Barton und Laffey werden leicht beschädigt, die dt. Batterien weitgehend zerstört. Am 26.6. unterstützen das brit. Schlachtschiff Rodney, Monitor Roberts, und die Kreuzer Argonaut, Belfast, Diadem die Angriffe brit. Einheiten im Raum Caen. Am 27.6. beschießt US Zerstörer Shubrick Querqueville.

26.– 28.6.1944
Finnland / Ostsee
Der finn. Staatspräsident Ryti verpflichtet sich bei einem Besuch des dt. Außenministers Ribbentrop in Helsinki, jeden Sonderfrieden mit der Sowjetunion abzulehnen. Erst auf diese Zusage hin wird weitere dt. Waffenhilfe für die bedrohte finnische Front westlich von Viborg zugesagt. —
Unternehmen »Tanne West«:
Am 28.6. beginnen Vorbereitungen für die deutsche Besetzung der Aaland-Inseln im Falle einer finnischen Kapitulation. Der schwere Kreuzer Lützow und die Zerstörer Z 28, Z 25, Z 35, Z 36 gehen bei Utö vor Anker, das Unternehmen wird aber verschoben und später ganz aufgegeben.

28.6.1944
Luftkrieg Frankreich
Das am 14.6. bei einem Luftangriff auf Le Havre erneut schwer beschädigte dt. Torpedoboot Kondor wird außer Dienst gestellt und bei Räumung des Stützpunktes Le Havre im Innenhafen gesprengt.

28.6.1944
Westpazifik
B-24 der 14. USAAF (14. Luftflotte, China) versenken aus einem Konvoi an der Küste Formosas den Transporter Ussuri Maru (6386 BRT)

29.6.1944
Mittelmeer
Im Tyrrhenischen Meer führen die US-Schnellboote PT 308 und PT 309 (Lt. Newall) ein Gefecht mit 2 RSI-Schnellbooten; MAS 562 wird beschädigt, von seiner Besatzung verlassen und von PT 306 nach Bastia eingeschleppt. In der Adria beschießen die brit. Zerstörer Tenacious, Terpsicore und Tumult eine Beobachtungsstation südlich von Valona (Albanien).

30.6.1944
Frankreich / Biskaya
Der letzte deutsche Widerstand in der Festung Cherbourg (Kommandant Gen.Lt. Karl-Wilhelm von Schlieben) erlischt.
Bei alliierten Luftangriffen auf den Schiffsverkehr an den französischen Küste wird vor Concarneau der U-Jäger UJ 1408/ Mob-F.D.84 von Mosquitos versenkt.

30.6./ 1.7.1944
Nordmeer
Operation »Südwind«: Die dt. 4. Z-Flottille (Kpt.z.S. Johannesson) führt mit den Zerstörern Z 29, Z 31, Z 33, Z 34 und Z 38 einen Vorstoß zur Bären-Insel.

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