Chronik des Seekrieges
Miszellen

1.— 17.2.1945
Südpazifik
Operationen jap. U-Boote gegen die US Landung auf West-Luzon: Nach einem Fehlschuss am 1.2. versenkt das südwestl. Leyte eingesetzte U-Boot Ro-50 (Kptlt. Kimura) am 7.2. aus einem Nachschubkonvoi den amerik. LST 577. Westlich Luzon wird am 7.2. das jap. U-Boot Ro-55 durch den Geleitzerstörer Thomason schwer beschädigt und vermutlich auf dem Rückmarsch am 9.2. durch das amerik. U-Boot Batfish versenkt.

1.– 28.2.1945
Pazifik
Südlich von Formosa beschädigt Batfish (LtCdr. Fyfe) am 4.2. ein Landungsfahrzeug, am 9.2. versenkt es ein nicht identifiziertes U-Boot (wahrscheinlich Ro-55), und am 11.2. und 13.2. die U-Boote Ro-112 und Ro-113.

11.2.1945
Südwestpazifik
… Das japan. U-Boot Ro-50 (LtCdr Kimura) greift zwischen Hollandia und Leyte einen Truppennachschub-Konvoi an und torpediert das Landungsschiff LST 577, das von dem Zerstörer Isherwood versenkt werden muss. Ro-50 wird durch Artilleriefeuer von US Kriegsschiffen beschädigt.

Sander Kingsepp schreibt :
empresa88(at)solo.delfi.ee

1) Am 1.2 hat Ro-50 zwar ein Schiff gesichtet, den Angriff aber abgebrochen, denn es handelte sich um ein Alliertes Lazarettschiff (s. dazu Kimata I, S.714). Deswegen gab es auch keinen Fehlschuß. Die LST-577 wurde von Kimura am 11.2 angegriffen (ebenda, Sakamoto S.544). Die amerikanischen Quellen (Roscoe u.a.) bestätigen diese Angabe.

2) Zuerst bleibt es für mich völlig unverständlich, warum sollte Ro-55 (falls sie den Angriff von Thomason wirklich überlebt hat) den Rückmarsch gerade durch Luzon-Straße antreten, wo der Angriff von Batfish bekanntlich stattgefunden hat? Die zwei anderen japanischen U-Boote (Ro-112 und Ro-113), die in dieser Gegend von Batfish versenkt wurden, hatten den Auftrag, Flieger von Batulinao abzuholen. Ro-55 bekam niemals einen solchen Auftrag - vielleicht liegt hier eine Verwechslung mit dem Ro-50 vor? Es gibt Versuche zu beweisen, daß die Batfish nicht zwei, sondern drei gegnerische U-Boote versenken konnte. Ro-55 ist dazu keineswegs geeignet (s. dazu die Diskussion in Kimata I, S.741-747).

3) Ro-50 wird keineswegs durch Artilleriefeuer von US Kriegsschiffen beschädigt, denn es handelte es sich auch in diesem Fall nicht um einen Überwasserangriff (siehe dazu TROM für Ro-50 in Sakamoto, S.544). Eine längere Schilderung in Kimata (I, S.714-715) erwähnt aber eine Waboverfolgung, die fast 13 Stunden dauerte. Nach dem Auftauchen fanden die U-Bootsmänner die Reste eines der Wasserbomben auf dem Deck des Ro-50.

Quellen:
Nippon Sensuikan Senshi von Jirô Kimata (weiterhin als Kimata I bezeichnet).
Sensuikan Kôgeki (Kôjinsha NF Bunko, 2000, weiterhin als Kimata II)
Nippon Kaigun Sensuikan-shi von Sakamoto Kaneyoshi (Nippon Kaigun Sensuikan-shi Kankô-kai, 1979, weiterhin als Sakamoto)