Reguläre Geleitzugbewegungen im September 1943
7.— 14.9.1943
Nordatlantik
Vom 7.- 9.9. laufen in den Nordkanal ein: Tanker-Konvoi CU.4 (US
TG.21.6. mit den Zerstörern Madison, Landsdale, Charles F. Hughes, Hilary
P. Jones und Broome), Konvoi MKF.22 (siehe
23.8.-4.9.) sowie HX.254 (EG C4, Cdr. McKillop RN, mit den Zerstörern
Hotspur, Churchill und den Korvetten Nasturtium, Collingwood,
Orillia, Trillium). ON.200 überholt im mittleren Nordatlantik den
Konvoi ONS.17. Östlich von Neufundland werden die ostgehenden Konvois SC.141
(EG B2 mit den Zerstörern Hesperus, Vesper, der Fregatte Mourne
und den Korvetten Campanula, Clematis, Sweetbriar) und HX.255
(EG C3 mit den Zerstörern Saskatchewan, Skeena, Burnham und den
Korvetten Mayflower, Pictou, Sorel) vom Truppen-Konvoi UT.2 (US
TF.67 mit Schlachtschiff Nevada, den Zerstörern Nelson, Murphy, Glennon,
Jeffers, Butler, Gherardi, Herndon, Cowie, Earle, Quick, Fitch, Capps
und dem Geleitzerstörer Weber), der sich auf dem Weg nach Großbritannien
befindet, überholt. Außerdem fahren die Truppentransporter Pasteur, Queen
Mary und Mauretania einzeln nach Westen, General Pope nach
Osten.
Auf der Route Großbritannien-Gibraltar erreicht
der Konvoi KMS.25 die Straße von Gibraltar, nachdem er sich vom OS.54, der nach
Freetown weitermarschiert, getrennt hat (siehe 23.8.-4.9.).
Von Gibraltar laufen die Geleitzüge MKS.23 (EG B1 mit den Zerstörern Hurricane,
Wanderer und den Korvetten Borage, Dahlia, Wallflower, Monkshood)
und später XK.11 (Sicherung durch Zerstörer Warwick, Sloop Cygnet
und Korvette Godetia) aus.
Auf der Route USA-Gibraltar marschieren folgende
Geleitzüge: Konvoi GUS.13 (TF.65 mit den Zerstörern Livermore, Eberle,
Kearny, Ericsson, Swanson, Doran, Tarbell, Broome und Upshur, unterstützt
von TG.21.15 (Capt. Vest) mit Geleitträger Croatan und den Zerstörern
Belknap, Paul Jones, Parrott – diese Gruppe übernimmt später den
Konvoi GUS.14), Konvoi UGS.16 (TF.61 mit den Geleitzerstörern Evarts,
Wyffels, Decker, Dobler, Smartt, Walter S. Brown, unterstützt von
TG.21.11 mit Geleitträger Santee und den Zerstörern Bainbridge, Simpson,
MacLeish), die zurückmarschierende TG.21.14 mit Geleitträger Card
und den Zerstörern Borie, Barry, Dupont, Konvoi UGS.17
(TF.62 mit den Zerstörern Frankford, McCook, Doyle, den Geleitzerstörern
Pope, Pillsbury, Flaherty und den Minensuchern Portent und
Pioneer, unterstützt von TG.21.12 (Capt. Dunn) mit Geleitträger Bogue
und den Zerstörern George E. Badger, Osmond-Ingram, Clemson).
— Am 9.9. verläßt Konvoi GUS.14 (TF.66
mit den Zerstörern Baldwin, Harding, Endicott, McCormick und den
Geleitzerstörern Lawrence, Daniel T. Griffin, Hopping, Reeves)
Casablanca und wird von der TG.21.15 (Zusammensetzung
wie am GUS.13) aufgenommen. Am 11.9. folgt aus Gibraltar GUF.10
(TF.68 mit dem Schlachtschiff Texas und den Zerstörern Parker, Laub,
MacKenzie, McLanahan, Tillman, Boyle, Champlin, Nields, Ordronaux, Davison,
Mervine, Beatty) aus, Aufnahme des Konvois durch TG.21.11 (Zusammensetzung
wie am UGS.16).
14.9.— 5.10.1943
Nordatlantik
Geleitzugstrecke Großbritannien-
Nordamerika: Am Abend des 12.-13.9. entschlüsselt Bletchley Park die
ersten Meldungen über Wartestellungen und Versorgungspositionen von U-Booten.
Neue technische Entwicklungen werden durch die Schlüsselbegriffe »Aphrodite«
(Radar-Täuschungsballon), »Hagenuk« (Funkmessbeobachtungsgerät im cm-Bereich)
und »Zaunkönig« (Akustischer Zielsuchtorpedo) angezeigt. Doch die Marschrouten
der Konvois ON.201 (EG C1 mit den Zerstörern Assiniboine, Forester
und den Korvetten Agassiz, Celandine, Galt, Lunenburg) und HX.256
(EG C5 mit dem Zerstörer Kootenay und den Korvetten Arvida, Kitchener,
Sudbury, Eyebright, Wetaskiwin) werden wie geplant eingehalten.
Am 14.9. marschiert der Konvoi UC.4 (TG.21.6 mit den Zerstörern Madison,
Landsdale, Charles F. Hughes, Hilary P. Jones sowie den Geleitzerstörern
Sims und Donnell) aus dem Nordkanal auf einer Route nördlich des
dt. Wartegebietes, ihm folgt der Geleitzug ONS.18 (EG B3, Cdr. Tyson,
mit den Zerstörern Keppel, Escapade und den Korvetten Narcissus,
Orchis, Lobélia, Renoncule, Roselys, im Konvoi ferner der Merchant
Aircraft Carrier (MAC) Clan MacAlpine). Am 16.9. folgt Konvoi ON.202
(EG C2, Cdr. Burnett, mit den Zerstörern Gatineau, Icarus, der
Fregatte Lagan und den Korvetten Polyanthus, Drumheller,
Fennel (aber am 18.-23.9. Kamloops).
Am 15.9. erhalten die Boote der Gruppe »Leuthen«, die
von Norwegen kommenden U 238, U 422 und U 275 und die aus ihrem
Warteraum bzw. aus Frankreich kommenden U 341, U 260, U 386, U 338, U 731,
U 305, U 270, U 645, U 402, U 584, U 229, U 666, U 641, U 952, U 378, U 758,
U 377 und U 603, vom B.d.U. den Befehl, am 20.9. einen neuen Vp.-Streifen
zu bilden, um den nächsten nach Westen gehenden Geleitzug abzufangen. Am gleichen
Tag wird die TG.21.12 mit dem Träger Bogue norwärts zu einem entdeckten
Versorgungspunkt beordert, erreicht ihn aber spät, die Versorgung von U 536
und U 170 durch U 460 ist bereits am 15.9. beendet worden.
Westlich der Biskaya hat die 2nd EG (Cpt. Walker, Sloops Starling, Kite,
Wild Goose, Woodcock, Wren) mehrfach Gefechtsberührung mit dt. Ju
88. Am 16.9. wird die neue kanad. 9th EG (Cdr. Dobson, Zerstörer St.
Croix, brit. Fregatte Itchen und die Korvetten Chambly, Morden,
Sackville) angewiesen, nicht die 2nd EG abzulösen, sondern nach Nordwesten
zu marschieren, um die Konvois auf der nördlichen Route zu unterstützen, da
diese das Ziel neuer dt. Angriffe zu werden scheinen.
Gegen den vom dt. B-Dienst erfassten Konvoi ON.203 wird am 27.9. im mittleren
Nordatlantik die U-Boot-Gruppe »Rossbach« mit U 389, U 279, U 643, U 641,
U 731, U 539, U 666, U 336, U 758, U 584, U 610, U 419, U 378, U 952, U 645,
U 260, U 603, U 275, U 448, U 305, U 631 und U 402 aufgestellt. Konvoi
ON.203 (EG C4 [Cdr. McKillop, RN] mit den brit. Zerstörern Hotspur,
Churchill und den Korvetten Collingwood, Nasturtium [RN], Trillium
und Orillia (nur bis Island), unterstützt von der 4th Support Group mit
den DE Fregatten Blackwood, Burgess, Byard, Drury) umgeht am 28./29.9.
den Vp.-Streifen im Norden.
Trotz einer Verschiebung der Gruppe »Rossbach« nach Norden passiert auch der
vom B-Dienst gemeldete Konvoi ONS.19 (EG C3 [Cdr. Medley, RN] mit den
Zerstörern Saskatchewan, Skeena, Burnham (brit.) und St. Francis,
den Korvetten Eyebright, Mayflower und Pictou, unterstützt von
der 10th Escort Group mit den Zerstörern Musketeer, Oribi, Orkan (poln.)
und Orwell) am 30.9. den Streifen im Norden, dabei wird U 279
von einer Hudson der RAF-Sq. 269 angegriffen. Am 4.10. werden U 731 und
U 641 durch Hudson ‚S’ und eine weitere Hudson der RAF-Sq.
269 beschädigt, am 5.10. versenkt Hudson ‚F’ der RAF-Sq. 269 U
389 mit Raketen.
Am 1.10. passiert der Konvoi HX.258 (EG C1 [Cdr. Adams, RCN] mit den
Zerstörern Assiniboine, Forester, der Fregatte Waskesiu und
den Korvetten Agassiz, Celandine (brit.) und Galt, unterstützt
von der 2nd Support Group (Capt. Walker) mit dem zugewiesenen Geleitträger Tracker
und den Sloops Starling, Kite, Wild Goose, Woodcock und Wren)
den Vp.-Streifen im Süden, U 631 wird gebombt, U 448 und U
402 wehren mit Flak Venturas der USN-Sq. VB-128 ab.
Bei Operationen zur Sicherung des Konvois ON.204 (EG B1, Cdr. Bayldon,
mit den Zerstörern Hurricane, Wanderer, der Fregatte Glenarm
und den Korvetten Borage, Dahlia, Wallflower, unterstützt von der
5th Escort Group mit Fregatte Nene und den Korvetten Calgary, Edmundston,
Camrose) werden U 610 und U 275 durch Flugzeuge,
U 336 und U 666 durch Sicherungsfahrzeuge angegriffen, U 666
dabei durch Wabos beschädigt. Am 4.10. versenkt die Ventura ‚B’ der
USN VB-128 U 279 und beschädigt U 305 und die Liberator
‚X’ der RAF-Sq. 120 versenkt U 336. Der Konvoi wird nicht erfaßt.
14.9.— 23.10.1943
Nordatlantik
Geleitzugstrecke Großbritannien-Gibraltar:
Konvois SL.136/MKS.24, Sicherung durch 40th EG mit den Fregatten Exe,
Moyola, den Sloops Bridgewater, Milford und den Korvetten
Armeria, Clarkia, Petunia (3.9. Freetown, 14.9. Zusammenschluß
mit MKS.24, 24.9. Clyde); KMF.24, Sicherung durch 1st EG mit der Sloop
Pelican und den Fregatten Evenlode, Jed, Rother, Spey, Wear
(16.9. Londonderry, 24.9. Algier); OS.55/KMS.27, Sicherung durch 37th
EG mit den Sloops Fowey, Stork, Hastings, der Fregatte Johan
Maurits (niederl.) und den Korvetten Campion, Friso (niederl.), Myosotis
(16.9. Londonderry, 28.9. Abmarsch des KMS.27, 6.10. Freetown); MKS.25,
Sicherung durch EG B4 mit den Zerstörern Highlander, Walker, Westcott
und den Korvetten Abelia, Asphodel, Clover, Pennywort (25.9. Gibraltar,
4.10. Londonderry); SL.137/MKS.26, Sicherung durch 38th EG mit den Sloops
Enchantress, Leith, Sandwich und den Korvetten Anchusa, Columbine,
Violet (23.9. Freetown, 4.10. Zusammenschluß mit MKS.26, 16.10. Londonderry);
OG.94/KMS.28, Sicherung durch EG B2 mit Zerstörern Hesperus, Vesper,
der Fregatte Mourne und den Korvetten Campanula, Clematis, Heather,
Sweetbriar (26.9. Liverpool, 9.10. Gibraltar); MKF.24, Sicherung
durch 1st EG, Zusammensetzung wie oben (28.9.
Algier, 6.10. Londonderry); OS.56/KMS.29, Sicherung durch 41st EG mit
den Sloops Bideford, Fleetwood, Banff, den Fregatten Odzani,
Barle und den Korvetten Aubrietia, Cyclamen, Stonecrop (6.10.
Londonderry, 18.10. Trennung vom KMS.28, 28.10. Freetown); MKS.27, Sicherung
durch EG B2, Zusammensetzung wie oben (14.10.
Gibraltar, 23.10. Londonderry).
15.9.— 30.10.1943
Mittelatlantik
Geleitzugstrecke USA-Gibraltar-Mittelmeer
(US Task Forces nur bis Gibraltar): Konvois UGS.18, Sicherung durch TF.63
mit den USCG-Cutters Bibb, Ingham, den Zerstörern Wilkes,
Swanson, Roe und den Geleitzerstörern Moore, J. Richard Ward,
Chase, Keith (15.9. Norfolk, 2.10. Gibraltar, 14.10. Port Said); GUS.15,
Sicherung durch TF.61 mit den Zerstörern Hobby, Gillespie, Kalk
und den Geleitzerstörern Evarts, Wyffels, Decker, Doffler, Smartt, Walter
C. Brown, zusätzliche Unterstützung durch TG.21.11 mit Geleitträger Santee
und den Zerstörern Bainbridge, Simpson, MacLeish (9.9.
Alexandria, 18.9. Gibraltar, 4.10. Norfolk); UGS.19, Sicherung durch
TF.64 mit den Zerstörern Stevenson, Stockton, Thorn, Turner, dem
USCG-Cutter Spencer und den Geleitzerstörern Jacob Jones, Hammann,
Robert E. Peary, Sturtevant, Merak, Weight, Unterstützung durch
TG.21.14 mit Geleitträger Card und den Zerstörern Borie, Goff,
Barry, Dupont (25.9. Norfolk, 12.10. Gibraltar, 23.10. Port Said); GUS.16,
Sicherung durch TF.62 mit den Zerstörern Frankford, McCook, Doyle,
den Geleitzerstörern Pope, Pillsbury, Flaherty und den
Minensuchern Portent, Pioneer, zusätzliche Unterstützung durch
TG.21.12 mit Geleitträger Bogue und den Zerstörern George E. Badger und
Osmond-Ingram (19.9. Alexandria, 28.9. Gibraltar, 15.10. New York); UGS.20,
Sicherung durch TF.65 mit den Zerstörern Livermore, Eberle, Kearny, Ericsson,
den USCG-Cutters Duane, Campbell und den Geleitzerstörern Hayward,
Farquhar, J.R.Y. Blakely, Unterstützung durch TG.21.5 mit
Geleitträger Core und den Zerstörern Greene, Goldsborough, Belknap
(15.10. Norfolk, 21.10. Gibraltar, 1.11. Port Said); GUS.17, Sicherung
durch TF.63 mit den Zerstörern Wilkes, Swanson, Roe, Schenck, Ward, den
USCG-Kuttern Bibb, Ingham und den Geleitzerstörern Moore, Keith
(29.9. Alexandria, 10.10. Gibraltar, 27.10. New York).
***
Chronik des Seekrieges |