1944 August

Aktualisiert am 19.Juli 2024

 

 

 

 

August 1944
Mittelmeer / Funkaufklärung
Die dt. Marine-Streitkräfte in der Ägäis erhalten einen eigene Funkkreis, »Athena«, der als »Catfish« entschlüsselt wird.

1.8.1944
Südwestpazifik
Aufstellung der 7. US Amphibious Force (RAdm. Barbey) mit den Gruppen 1 (RAdm. Struble) und 2 (RAdm. Cecil), RAdm. Cecil kommt jedoch bei einem Flugzeugabsturz auf Funafuti um.

1.8.1944
Zentralpazifik
Der Oberbefehlshaber der "Kombinierten Flotte", Adm Toyoda, gibt den Bereitschaftsbefehl für die Operation »Sho-Go-1«. Die Abwehrkräfte für den "Inneren Verteidigungsring" umfassen die landgestützten Flugzeuge auf den Philippinen und Formosa, die Schlachtflotte, die aufgrund der Ölknappheit nahe der Ölquellen von Borneo in der Bucht von Brunei liegt, die Flugzeugträger, die in der Inlandsee eine – wegen Treibstoffknappheit unzureichende – Auffrischübung durchführen, und die Unterseeboote mit Aufklärungs-, Transport- und Angriffsaufgaben. Der OBfh. der 6. Flotte, Vadm. Miwa, verfügt für Angriffe gegen US-Schiffe, die den Verteidigungsring angreifen, über die 1. U-Boots-Gruppe mit I-12, I-26, I-37, I-38, I-41, I-44, I-45, I-53, I-54, I-177, Ro-41, Ro-43, Ro-46 und Ro-47. In Truk verfügt KAdm Owada über die 3 U-Boote Ro-112, Ro-113 und Ro-115 für Verteidigungs- und Transportaufgaben.

1.– 19.8.1944
Ostsee
Nachdem die Rote Armee im Juli zur Rigaer Bucht durchgebrochen ist und die dt. Heeresgruppe Nord in Estland und Lettland eingeschlossen worden ist, muss die Versorgung der Heeresgruppe in den nächsten drei Wochen über See erfolgen. Bereits am 30.7. ist die Kampfgruppe 2 unter VAdm. Thiele aufgestellt worden, um zur Unterstützung dt. Heereseinheiten eine Küstenbeschießung vorzubereiten (siehe 20.-22.08.) und Evakuierungsgeleite zu sichern. Allein am 7. August befördert Dampfer Bremerhaven 3368 jüdische Häftlinge, Tanga 1700 Zivilpersonen von Riga nach Danzig, Lazarettschiff Berlin 1513 Verwundete von Riga nach Swinemünde. Dampfer Nordenham bringt 1483 Soldaten von Danzig nach Reval. Der Generalstab des Heeres verlangt die Bereitstellung von weiteren 12 Transportern zum Entsatz von Einheiten der Heeresgruppe Nord. "Wenn Evakuierung angemeldeter 20.000 Juden und etwa 18.000 Letten vordringlich, müsste auf Zielschiffe Kmdr. Admiral Uboote zurückgegriffen werden" (KTB.SKL). Die Forderung wird vom Ob.d.M. (GA Dönitz) abgelehnt.

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1. Halifax B Mk.VI über Paris. Diese Maschinen wurden über der Biskaya erfolgreich auch beim Küstenkommando eingesetzt.

3.7.– 27.8.1944
1.– 27.8.1944
Kanal / Biskaya
Westlich des Kanaleinganges operieren von Ende Juli bis Mitte August die 2nd und 3rd Support Group zusammen mit Flugzeugen gegen anlaufende und aus den Bretagne-Häfen verlegende deutsche U-Boote.

Am 4.8. versenken der brit. Geleitzerstörer Stayner (LtCdr. Hall) und Zerstörer Wensleydale (LtCdr. Goodfellow) das von Boulogne auslaufende U 671 (Kptlt. Hegewald). Am 6.8. versenken Sloop Starling (Cdr. Wemyss) und Fregatte Loch Killin (LtCdr. Darling) der 2. Support Group U 736 (Oblt.z.S. Reff). Am 9.8. wird U 608 (Oblt.z.S Reisener) von Liberator ‚C’ der Sq. 53 (WgCdr. Gates) mit Unterstützung der Sloop Wren (LtCdr. Woods) der 2. Support Group versenkt. Am 11.8. wird U 385 (Kptlt. Valentiner) von Sunderland ‚P’ der RAAF-Sq. 461 (P/O Southall) beschädigt und von der Sloop Starling versenkt. Am 12.8. wird U 981 (Oblt.z.S. Keller), durch eine Luftmine beschädigt und von Halifax ‚F’ der RAF-Sq. 502 (F/O Capey) versenkt, 40 Besatzungsmitglieder werden von U 309 gerettet. Auch am 12.8. wird U 270 (Oblt.z.S. Schreiber) bei der Evakuierung von Personal aus der Festung La Rochelle von Sunderland ‚A’ der Sq. 461 RAAF (F/O Little) schwer beschädigt und muß am nächsten Tag aufgegeben werden. 71 von 81 Mann werden durch Überwasserfahrzeuge gerettet. Am 14.8. wird U 618 (Oblt.z.S. Faust) von Liberator ‚G’ (F/Lt Portier) der RAF-Sq. 53 beschädigt und von den Fregatten Duckworth (Cdr. Mills) und Essington (LtCdr. Lambert) der 3rd Support Group versenkt. Am 18.8. wird U 107 (Lt.z.S. Fritz) von Sunderland ‚W’ der RAF-Sq. 201 (F/L Baveystock) versenkt. Das von Lorient als Transportboot nach Ostasien ausgelaufene U 180 (Oblt.z.S. Riesen) geht nach Entlassung aus dem Geleit am 23.8. aus ungeklärter Ursache verloren. U 445 (Oblt.z.S. Fischler Graf v. Treuberg) wird am 24.8. von der Fregatte Louis (Cdr. Majendie) versenkt. Das nach der Versenkung der kanad. Korvette Regina (Lt. Radford) und des Liberty-Schiffes Ezra Weston (7176 BRT) am 8.8. und der Landungsschiffe LST 921 und LCI 99 am 14.8. vor Nord-Cornwall zurückkehrende U 667 (Oblt.z.S. Lange) sinkt nach dem 25.8. auf der brit. Minensperre »Cinnamon« westl. La Rochelle.

Mitte August trifft eine neue Welle deutscher U-Boote im Kanal ein, von der U 741 (Oblt.z.S. Palmgren) am 15.8. beim Angriff auf einen Konvoi durch die Korvette Orchis (Lt. Harris), U 621 (Oblt.z.S. Stuckmann) und U 984 (Oblt.z.S. Sieder) am 18. bzw. 20.8. durch die Zerstörer Ottawa (Cdr. Prentice), Kootenay (LtCdr. Willson) und Chaudière (LtCdr. Nixon) der 11. Support Group und U 413 (Oblt.z.S. Sachse) am 20.8. nach Versenkung der brit. Saint Enogat (2360 BRT) von den Sicherungszerstörern Wensleydale (LtCdr. Goodfellow), Forester (Cdr. Gregory) und Vidette (LtCdr. Woolley) versenkt werden. U 764 (Oblt.z.S. v. Bremen) versenkt in 3 Angriffen am 20.8. die brit. Coral (638 BRT) und torpediert am 25.8. LCT 1047, U 480 (Oblt.z.S. Förster), das mit einer Kautschukhaut (»Alberich«) gegen die Asdic-Ortung versehen ist, versenkt bei 4 Angriffen die kanad. Korvette Alberni (LtCdr. Bell), den Minensucher Loyalty und die brit. Orminster (5712 BRT), die bereits durch Minentreffer beschädigte brit. Fort Yale (7134 BRT) wird irreparabel beschädigt. U 989 (Kptlt. Rodler v. Roithberg) versenkt bei 3 Angriffen am 26.8. die brit. Ashmun C. Clough (1791 BRT) und torpediert am 23.8. die amerik. Louis Kossuth (7176 BRT). Gemeinsam mit U 275 (Oblt.z.S. Wehrkamp) und U 92 (Kptlt. Brauel), die ohne Erfolge bleiben, werden die drei Boote am 27.8. nach Norwegen zurückgerufen. U 218 (Kptlt. Stock) legt am 20.8. eine Minensperre bei Start Point, sie bleibt aber ohne Erfolg. 

20.6.– 18.8.1944
1.– 28.8.1944
Ostsee
Laufenden Angriffen sowj. Schlachtflugzeuge und Jagdbomber der Luftwaffe der Baltflot (GenLt. Samochin) gegen die dt. Sperrbewachungen in der Narwa-Bucht und gegen die Einsatzhäfen in Estland und Finnland. Im August lassen die Angriffe etwas nach, es werden M 14, M 443, M 3109, M 3128, M 3137, F 258, AF 21 und R 67 beschädigt. In der ganzen Zeit werden die Sperren mehrfach durch MFPs der 24. L-Flottille verstärkt.

Am 11.8. sinkt das dt. Räumboot R 70 südlich von Pukkio im Finnischen Meerbusen auf einer sowj. Mine. Bei dem Versuch, die »Seeigel«-Sperre zu verstärken, gerät am 17./18.8. die 6. T-Flottille (KKpt. Koppenhagen) in eine eigene Sperre und verliert T 22, T 30 und T 32 mit 393 Mann, die z.T. in sowjet. Gefangenschaft geraten. Nur T 23 kehrt zurück. Vor Kiuskeri (Viborg Bucht) sinken am 28.8. die Artilleriefährprähme AF 35 und AF 50 durch Minentreffer.

1.– 31.8.1944
Nordsee
Leichte Einheiten der Kriegsmarine, meistens MFP, legen – wie in den Monaten zuvor – an den von dt. Truppen besetzten Küsten, inbesondere vor Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Dänemark, gegen Invasionsstreitkräfte gerichtete Minensperren mit dem Minentyp KMA. 

1.– 31.8.1944
Luftkrieg Westeuropa
Fortsetzung der Minenoffensive des RAF Bomber Command. In 25 Nächten werden 418 Einsätze geflogen. Ziele sind die Häfen der Biskaya und Bretagne, in den Nächten vom 16./17.8., 26./27.8. und 29./30.8. das Gebiet der Ostsee bis zur Danziger Bucht. Im August und September 1944 legt die RAF 219 und 83 Minen in den Sperrgebieten »Geranium 1« und »2« nördl. von Usedom und Wollin, 55 und 41 Minen in den Sperrgebieten »Spinach 1« und »2« nördlich von Rixhöft und Hela, 40 Minen in den »Privet«-Sperren vor Danzig und der Frischen Nehrung, 76 und 34 Minen in den Sperrgebieten »Tangerine 1«und »2« westl. von Pillau und Brüsterort (ASA, p.91 note 1). Mosquitos werfen Minen in den Dortmund-Ems-Kanal. 11 Flugzeuge gehen dabei verloren. Erfolge:

Westraum: Der dt. Hilfsminensucher M 4430 / Zoppot sinkt am 2.8. auf einer Mine vor Le Havre. Minensucher M 27 (Fl.-Chef KKpt Hölzerkopf †) sinkt am 11.8. in der Gironde-Mündung bei Pauillac. U 547 (Oblt.z.S. Niemeyer) wird auf der Gironde durch Minentreffer beschädigt, kann aber seine Fahrt nach Deutschland fortsetzen. Am 31.12. wird es in Stettin außer Dienst gestellt. Minensucher M 444 wird vor Brest durch Minentreffer beschädigt und am 4.8. durch Luftangriff versenkt, das Vorpostenboot V 605 / Arthur Duncker und M 4463 sinken am 14.8. vor La Pallice. Am 17./18.8. sinkt auf der Gironde das Minensuchboot M 4207, M 304 und M 363 werden beschädigt. Am 26.8. sinkt Hilfsminensucher M 4043 / Pommern vor La Pallice. Am 27.8. sinkt V 1269 / KFK 393 in der Nordsee westlich von Esbjerg. Nordsee: Das Hafenschutzboot DC 10 / Schwan sinkt am 2.8. vor Eiderstedt (Nordfriesland). M 3201 sinkt am 7.8. vor Zeebrügge. Am 5. und 11.8. gehen die schwed. Fischkutter Gunnaren und Gotland vor Hirtshals bzw. Hanstholm (Skagen) verloren. Am 12.8. sinkt der schwed. Frachter Naimdoe (2816 BRT) vor der Elbmündung und am 16.8. sinkt das Räumboot R 20 auf einer dt. Mine vor Sylt. Ostsee: Am 7.8. sinkt der dän. Frachter Rikke (1432 BRT) im Südausgang Sund (später gehoben). Der norwegische Frachter Erling Lindoe (1281 BRT) sinkt am 11.8. im Kattegat. Am 17.8. wird der Dampfer Eberhard (749 BRT) bei Darsser Ort beschädigt und KFK 510 geht in der Kaiserfahrt verloren. Am 19.8. bringt der daraufhin eingesetzte Sperrbrecher 104 / Martha (Kptlt. Baffy) in der Kaiserfahrt und im Stettiner Haff 9 Minen zur Detonation. Das alte T-Boot T 155 wird am 21.8. vor der Greifswalder Oie schwer beschädigt, es wird nach Swinemünde eingeschleppt, wird aber zum Totalverlust erklärt. Am 22.8. sinkt das moderne Fischmotorschiff Eisbär (382 BRT) im Kattegat. Am 25.8. wird U 1000 (Oblt.z.S Müller) in der westlichen Ostsee so schwer beschädigt, dass eine Reparatur sich nicht mehr lohnt, und das Boot wird später in Kiel (29.9.44) außer Dienst gestellt. Am 26.8. sinkt der kleine schwed. Frachter Titti (209 BRT) im Kattegat und das Schnellbootbegleitschiff Adolf Lüderitz wird in der Pommerschen Bucht beschädigt und eingeschleppt. Am 30.8. geht KFK 512 im Stettiner Haff durch Minentreffer verloren.

1.– 25.8.1944
1.– 31.8.1944
Mittelmeer
Alliierte U-Boot-Operationen im westlichen Mittelmeer:
Das franz. U-Boot Curie (LtCdr Chailley) verfehlt am 3.8. vor La Ciotat den Dampfer Pascoli. Am 4.8. versenkt Universal (Lt. Gordon) südlich von Frankreich den Hilfsminensucher Petrel (80 BRT). Die Boote der 10. U-Boot-Flotille werden danach zur Home Fleet (zum Angriff auf die dt. Handelsschiffahrt vor Norwegen) oder in andere Operationsgebiete, unter anderem die Ägäis, verlegt.

Alliierte U-Boot-Operationen im Ägäischen Meer:
Die 1. U-Boot-Flottille verfügt Anfang August über die Boote Unswerving, Vigorous, Vox, Vampire, Virtue und Vivid, die durch Voracious und Visigoth verstärkt werden. Von den griechischen Booten sind nur Pipinos und Nereus einsatzklar. Vox (Lt. Michell) versenkt am 1.8. südl. Santorin einen Kleinsegler mit Artillerie und verfehlt am 3.8. einen U-Jäger. Am 4.8. torpediert es vor Heraklion (Kreta) aus einem Geleitzug das Hafenschutzboot GK 61 / Pétrel 8 und versenkt die Segler Thetis und SA 83 mit der Bordkanone, am 10.8. greift es bei Santorin erfolglos einen Geleitzug an. Vigorous (Lt Ogle) und Vox (Lt Michell) operieren in den letzten Augusttagen auf der Route Candia-Santorin, am 31.8. verfehlt Vox nordöstlich Candia UJ 2171 ex KT4/ Heidelberg mit Torpedo und versenkt einen Segler mit Artillerie. Unswerving (Lt. Tattersall) greift am 3. und 8.8. ohne Erfolg Motorsegler an. Das griech. U-Boot Pipinos (LtCdr Loundras) versenkt am 9.8. nach achtstündiger Wartezeit das aus Karlovassi auslaufende T-Boot TA 19 (ex it. Calatafimi, Kptlt. Hahndorff) und feuert mehrere Torpedos auf den im Hafen liegenden Dampfer Orion (700 BRT), der aber nur von Splittern getroffen wird. Am 10. und 11.8. verfehlen nacheinander Unswerving und Vivid (Lt. Varley) den KM-Transporter Toni (638 BRT, ex ital. Tealia) zwischen Milos und Suda; Vivid beschädigt das Schiff mit Geschützfeuer, muß dann aber vor einem herankommenden R-Boot tauchen. Visigoth (Lt. Haddow) fährt einen ereignislosen Einsatz vor dem Antikithera-Kanal. Virtue (Lt. Cairns) versenkt vom 16.-21.8. durch Geschützfeuer oder Rammen insgesamt 6 Kleinsegler zwischen Milos und Kap Spatha. Vigorous (Lt. Ogle) meldet ohne Angabe des Datums zwei Segler mit Artillerie versenkt. Vampire (Lt Taylor) meldet am 25.8.die Versenkung von drei Seglern mit Artillerie vor Mykonos. Pipinos führt am 31.8. erfolglose Angriffe auf 2 Lastkähne. Die Artillerieerfolge gegen Kleinsegler wurden alle nie bestätigt.

8.8.-25.9.44
1.– 31.8.1944
Indischer Ozean
Operationen brit. U-Boote im Gebiet der Malakka-Straße.
Am 1.8. versenkt Storm im Mergui-Archipel drei Küstenfahrzeuge und eine Dschunke. Terrapin (LtCdr. Martin) beschießt am 5.8. Küstenanlagen auf der Insel Nias westl. von Sumatra, versenkt einen Küstenfrachtschiff und beschädigt ein weiteres. Stratagem verfehlt am 7.8. das von Japan zurückkehrende U 181, das am 8.8. in Penang einläuft. Am 9.8. versenkt Trenchant (Cdr. Hezlet) den Fischkutter Hiyoshi Maru No.3 (48 BRT), ein Motorboot und einen Küstenfrachter. Sturdy (Lt. Andersen) versenkt am 14.8. zwei kleinere Fahrzeuge und am 27.8. ein Fischereifahrzeug. Das niederl. Zwaardvis (Lt. Goossens) versenkt vom 18.8. bis 21.8. insgesamt 4 Dschunken. Am 22.8. versenkt Statesman (Lt. Bulkeley) den Frachter Sugi Maru No.5 (1983 BRT), Tudor (Lt. Porter) versenkt eine Dschunke, und Spiteful beschießt die Öltanks auf der Weihnachts-Insel. Tally Ho (Cdr. Bennington) versenkt am selben Tag ein Küstenschiff und am 24.8. drei Dschunken. Strongbow verfehlt am 30.8. ein Schiff, Tantalus (Lt. Mackenzie) versenkt am 31.8. eine Dschunke und beschädigt eine weitere. Der jap. Minenleger Hatsutaka wird am 3.8. in der Klang-Straße durch eine Mine beschädigt, die das brit. U-Boot Truculent am 24.6. gelegt hat.

Im August verlegen 3 Unterseebootsflottillen der Royal Navy in den Indischen Ozean: die 2. U-Flottilla (Capt. Slaughter) mit dem Depotschiff Wolfe und 4 U-Booten und die 4. U-Flottilla (Capt. Ionides) mit dem Depotschiff Adamant und 9 Booten werden in Trincomalee (Ceylon) stationiert. Die 8. U-Flottille (Capt. Shadwell) mit dem Depotschiff Maidstone und 12 Booten wird nach Fremantle (Australien) verlegt.

1.– 31.8.1944
Luftkrieg Südwestpazifik
Intensivierung der alliierten Luftangriffe (USN, USAAF, RAAF, RNLAF) gegen den japanischen Nachschubverkehr im Gebiet nördl. der Banda-See: Catalinas der US-Navy versenken am 1.8. in der Molukkensee den Munitionstransporter Seia Maru (6658 BRT) und am 5.8. Eiko Maru No.2 bei Halmahera, B-25 der USAAF am 5.8. den Frachter Shirohama Maru (2812 BRT) südlich von Celebes und am 9.8. die Tokuyu(san) Maru bei Halmahera, B-25 der RNLAF am 6.8. die Uwajima Maru No.15 in der Banda-See. –– Beaufighter der RAAF versenken am 13.8. Hamayoshi Maru No.3 vor der Westspitze von Neuguinea und am 20.8. Yamada Maru No.3 an der Nordküste von Ceram, B-25 der RAAF am 15.8. Sakura Maru No.14 nördlich von Timor, am 17.8. Jun Maru No.2 südlich von Miscol und am 31.8. Sanko Maru No.8 an der Nordküste von Alor, B-24 der USAAF am 15.8. im Nordteil der Banda-See aus einem Konvoi den Armeetransporter Tosho Maru (1236 BRT) und Catalinas der US-Navy am 31.8. Kairyu Maru No.2 und Kabuchi Maru bei Ceram. –– Der japan. Minenleger Itsukushima wird am 24.8. vor Menado (Celebes) durch einen Flugzeugangriff beschädigt. 

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2. Japanischer Transporter No.9 

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1.8.– 1.9.1944
Pazifik
Operationen amerikanischer U-Boote gegen von »Ultra« gemeldete Konvois, teilweise als »Wolfsrudel« organisiert. Hauptziele sind wieder Tanker sowie Zerstörer oder Geleitschiffe, Schwerpunktgebiet ist die Straße von Luzon.

Vor Japan, Formosa und den Kurilen: Tautog (LtCdr. Baskett) versenkt am 2.8. an der Südküste von Honshu den Frachter Konei Maru (1992 BRT). Sterlet (LtCdr. Robbins) versenkt am 4.8. die Wachboote Miyagi Maru (248 BRT) und Zensho Maru (99 BRT) und am 8.8. den Hilfs-U-Jäger Tama Maru No. 6 (275 BRT). Cobia (LtCdr. Becker) versenkt am 5.8. bei Chichijima den Transporter Yayoi Maru (495 BRT). Barbel (LtCdr. Keating) versenkt am 5.8. nordöstlich von Okinawa den Transporter Miyako Maru (970 BRT), am 9.8. nördlich von Okinoshima die Frachter Yagi Maru (1937 BRT) und Boko Maru (2333 BRT) sowie am 12.8. das Hilfsschiff Koan Maru (223 BRT), es übersteht am 9.8. einen Gegenangriff der Korvette CD-1 und der Minensuchers W-17. Pintado (LtCdr. Clarey) versenkt am 6.8. südwestl. von Kyushu den Frachter Shonan Maru (5401 BRT) und beschädigt die Fregatte Etorofu, am 22.8. versenkt es südöstlich von Shanghai das als Tanker eingesetzte Walfangmutterschiff Tonan Maru No.2 (19.262 BRT). Croaker (LtCdr. Lee) versenkt am 7.8. südlich von Nagasaki den Leichten Kreuzer Nagara, am 14.8. südwestlich von Inchon (Korea) das Hilfskanonenboot Daigen Maru Nr.7 (1289 BRT) und in demselben Seegebiet am 16.8. den Hilfsminensucher Taito Maru (267 BRT) und am 17.8. den Frachter Yamateru Maru (6862 BRT). Sailfish (LtCdr. Ward) versenkt in der Straße von Luzon am 7.8. die Frachter Shinten Maru (1254 BRT) und Kinshu Maru (238 BRT), am 18.8. verfehlt es dort einen Zerstörer und am 24.8. versenkt es den Transporter Toan Maru (2110 BRT). Greenling (LtCdr. Corbus) versenkt am 8.8. einen Trawler. Bowfin (LtCdr. Corbus) versenkt am 10.8. den Frachter Seiyo Maru (197 BRT), am 22.8. im Nansei Shoto den Frachter Tsushima Maru (6754 BRT) und am 28.8. einen Trawler. Tang (Cdr. O'Kane) versenkt an der Südküste von Honshu am 11.8. den Frachter Roko Maru (3328 BRT), am 22.8. den Frachter Nansatsu Maru No. 2 (116 BRT), am 23.8. den Frachter Tsukushi Maru (1859 BRT) und am 25.8. den Tanker Nanko Maru No. 8 (834 BRT). Pompon (LtCdr. Gimber) versenkt am 12.8. östlich von Sakhalin den Frachter Mayachi Maru (2159 BRT). Tambor (LtCdr. Germershausen) versenkt am 13.8. in der See von Okhotsk den Frachter Toei Maru (2324 BRT), Archerfish (LtCdr. Wright) beschädigt am gleichen Tag ein Wachboot. Ronquil (LtCdr. Monroe) versenkt vor Keelung (Formosa) aus einem Konvoi am 23.8. den Frachter Yashida Maru No. 3 (4646 BRT) und am 24.8. den Frachter Fukurei Maru (5969 BRT). Seal (LtCdr. Turner) versenkt am 24.8. südöstlich von Hokkaido den Frachter Tosei Maru (531 BRT). Bei einem gemeinsamen Angriff am 31.8. auf einen Konvoi südlich von Formosa versenken Queenfish (LtCdr. Loughlin) den Tanker Chiyoda Maru (4700 BRT) und Sealion (LtCdr. Reich) den Minenleger Shirataka, zusammen mit Growler (LtCdr. Oakley) und Barb (LtCdr. Fluckey) torpediert und beschädigt Sealion außerdem den Tanker Rikko Maru (9181 BRT). Barb versenkt den Frachter Okuni Maru (5633 BRT) und den Hilfsminensucher Hinode Maru No.20 (281 BRT). Ohne Erfolg bleiben vor Japan Archerfish und Scabbardfish und im Südchinesischen Meer Sea Flier (13.8. verloren) und Hake. Barbero, Batfish, Cavalla, Growler, Hawkbill, Baya und Becuna werden von Pearl Harbor nach Fremantle, Gar and Stingray nach Brisbane verlegt.

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3. Südlich von Formosa versenkt das amerikanische U-Boot Sealion den japanischen Minenleger Shirataka.

Im Gebiet der Mandats-Inseln: Cod (LtCdr. Atkins) versenkt am 3.8. in der Molukken-See den Netzleger Seiko Maru (708 BRT), am 10.8. den Hilfs-U-Jäger Toseki Maru (89 BRT), am 11.8. südlich v. Celebes den Frachter Shinsei Maru No. 6 (260 BRT) und am 14.8. das Landungsschiff T-129, mit dem es zuvor am 13.8. ein Überwassergefecht geführt hat. Plunger hat am 13.8. einen Fehlschuss, Batfish (LtCdr. Fyfe) versenkt am 23.8. den Minensucher W-22 und zerstört am 26.8. den am 18.8. bei Palau gestrandeten Zerstörer Samidare (siehe 25.– 27.7.44).

Im Gebiet des Malaya-Archipels und der Philippinen: Puffer (LtCdr. SeIby) beschädigt am 1.8. den Treibstofftanker Sunosaki (4465 BRT), versenkt am 7.8. bei Zamboanga den Hilfs-U-Jäger Kyo Maru No. 2 (340 BRT), am 12.8. greift es bei Mindoro 2 Tanker an, versenkt die Teikon Maru (5113 BRT) und torpediert die Shimpo Maru (5135 BRT), die daraufhin vor Golo strandet und am 17.8. von Bluefish versenkt wird. Raton hat am 4.8. einen Fehlschuss, Ray (LtCdr. Kinsella) versenkt am 4.8. in der Straße von Makassar den Frachter Koshu Maru (2812 BRT), am 14.8. nordwestlich von Borneo den Frachter Zuisho Maru (5286 BRT), am 18.8. an der Südspitze von Palawan den Tanker Nansei Maru (5878 BRT) und am 21.8. beim gemeinsamen Angriff mit Haddo und Guitarro auf einen Konvoi vor Mindoro den Tanker Taketoyo Maru (6964 BRT). Cero (LtCdr. Dissette) versenkt 5.8. in der Sulu-See südlich von Jolo den Tanker Tsurumi Maru (14.050 BRT). Rasher (LtCdr. Munson) versenkt am 6.8. westlich von Manila den Frachter Shiroganesan Maru (4379 BRT), am 18.8. an der Westküste von Luzon bei einem mit Redfish koordinierten Angriff auf den Konvoi HI 71 den Frachter Eishin Maru (542 BRT), den Tanker Teiyo Maru (9849 BRT), den Geleitträger Taiyo sowie den Transporter Teia Maru (17.537 BRT) und beschädigt den Transporter Noshiro Maru (7184 BRT), Sandlance (LtCdr. Garrison) wird am 7.8. nördlich von Celebes bei einem Luftangriff beschädigt. Bluegill (LtCdr. Barr) versenkt am 7.8. südlich von Mindanao den Transporter Yamatama Maru (4642 BRT), am 13.8. vor dem Golf von Davao den Transporter Kojun Maru (1931 BRT), den Hilfs-U-Jäger Misago Maru (154 BRT) sowie den U-Jäger Ch-12 und am 15.8. einen Segler. Guitarro (LtCdr. Haskins) versenkt am 7.8. westlich von Manila die Fregatte Kusagaki und entkommt einem Gegenangriff des Zerstörers Asakaze, der Fregatte Yashiro und der Korvette CD-14, am 10.8. versenkt es an der Nordwestküste von Luzon den Tanker Shinei Maru (5135 BRT), am 21.8. beim gemeinsamen Angriff mit Haddo und Ray auf einen Konvoi vor Mindoro den Frachter Uga Maru (4433 BRT), am 27.8. erneut bei Mindoro die Tanker Nanshin Maru No. 27 (834 BRT) und Nanshin Maru No. 25 (834 BRT) und beschädigt ebenfalls am 27.8. den Tanker Nanshin Maru No. 3 (834 BRT) und den Hilfs-U-Jäger Nanshin Maru (52 BRT). Stingray (LtCdr. Loomis) versenkt am 11.8. einen Trawler. Flier (LtCdr. Crowley) sinkt am 13.8. auf einer Mine in der Balabac Strasse. Bluefish (LtCdr. Henderson) versenkt am 17.8. den aufgesetzten, am 12.8. von Puffer torpedierten Tanker Shimpo Maru (5135 BRT) und am 19.8. aus dem Konvoi HI 71 (siehe Rasher) den Tanker und Seeflugzeugtender Hayasui (18.300 BRT) und das Lazarettschiff Awa Maru (11.249 BRT). Hardhead (LtCdr. McMaster) versenkt am 18.8. östlich von Samar den Leichten Kreuzer Natori, die sichernden Zerstörer Uranami und Kiyoshimo retten den größten Teil der Besatzung. Redfish (Cdr. McGregor) torpediert an der Westküste von Luzon am 18.8. aus dem Konvoi HI 71 den Tanker Eiyo Maru (8673 BRT) und versenkt am 25.8. aus dem zuvor durch Picuda (s.d.) angegriffenen Konvoi den Frachter Batopaha Maru (5953 BRT). Spadefish (LtCdr. Underwood) versenkt am 19.8. westlich von Luzon den Landungboot-Tender Tamatsu Maru (9589 BRT) und torpediert am 22.8. in der Straße von Luzon den Tanker Hakko Maru Nr. 2 (10.023 BRT), der nach Aufsetzen zum Totalverlust wird. Muskallunge (LtCdr. Russillo) versenkt am 21.8. vor Cam Ranh Bay (Indochina) aus einem Konvoi den Transporter Durban Maru (7163 BRT). Haddo (LtCdr. Nimitz, Jr.) versenkt am 21.8. beim gemeinsamen Angriff mit Ray und Guitarro auf einen Konvoi vor Mindoro die Frachter Kinryu Maru (4392 BRT) und Norfolk Maru (6576 BRT) und torpediert den Tanker Taiei Maru (10.045 BRT) und versenkt vor der Bucht von Manila bei einem gemeinsamen Angriff mit Harder auf eine Geleitgruppe am 22.8. die Fregatte Sado und am 23.8. den Zerstörer Asakaze. Harder (Cdr. Dealey) versenkt am 22.8. westlich von Luzon die Fregatten Matsuwa und Hiburi, wird selbst aber am 24.8. in der Davao-Bucht von der Korvette Kaibokan-22 versenkt. Picuda (LtCdr. Donaho) versenkt am 25.8. an der Nordwestspitze von Luzon den Tanker Kotoku Maru (1943 BRT) und den Zerstörer Yunagi. Jack (LtCdr. Krapf) versenkt am 29.8. nordwestlich von Menado (Celebes) den Frachter Mexico Maru (5785 BRT) und den Minensucher W-28, unbestätigt ist die Versenkung eines kleinen Frachters am 25.8. mit Geschützfeuer. Redfin (LtCdr. Austin) legt in der Api-Passage (Sarawak) am 19.8. eine Minensperre. Guavina hat einen Fehlschuss, meldet aber am 31.8. die Versenkung von zwei kleinen Frachter mit Geschützfeuer (unbestätigt). Narwhal landet am 30.8. und 1.9. Personal und Nachschub an der Ostküste von Luzon. Ohne Erfolg bleiben Grouper vor Palau, Piranha, Razorback and Segundo in der Philippinensee, Tarpon vor Truk, Mingo und Redfin vor Celebes, und Flounder vor Davao. Flying Fish wird von Brisbane nach Pearl Harbor verlegt.

2.8.1944
Luftkrieg Frankreich
Tagesangriff des RAF Bomber Command mit 54 Flugzeugen gegen Le Havre. Dabei werden die Schnellboote S 39 und S 114, das Minensuchboot M 4430 / Zoppot, der Netztender NT 28 / Planet (ex franz. Tonnenleger Charles Ribiere), das Hafenschutzboot FH 02 / Orme, ein Taucherboot, ein Schlepper und ein Kran versenkt. S 79 und S 91 werden schwer beschädigt, das Torpedoboot Kondor erhält im Dock liegend einen Volltreffer auf der Back und der Dampfer Maas (941 BRT, schon am 14.06 in Le Havre im Dock getroffen, seither in Reparatur befindlich) gerät in Brand. Der Luftschutzbunker erhält ebenfalls einen Volltreffer, hält jedoch stand. Weitere Schäden entstehen am Kai, am Schleusentor des Docks 5 und an einer Brücke. Ein Flugzeug geht verloren (Fortsetzung siehe 5.8.-2.9.).

2./3.8.1944
Mittelmeer / Adria
Im der nördlichen Adria legen die Torpedoboote TA 38 und TA 39 nordöstlich Pesaro die Minensperre »Paula«, der Minenleger Fasana und TA 37 die Sperren »Zobel 1« und »Zobel 2« und MFPs und R-Boote die Sperre »Dachs«. Der Sperre »Paula« fällt im Oktober der brit. Zerstörer Loyal zum Opfer (s. 9.-12.10.44).

2.-21.8.44
2.– 15.8.1944
Kanal
Operationen deutscher Schnellboote: Bei einem Gefecht der 2. S-Flottille (KKpt. Opdenhoff) mit drei brit. MTBs in der Nacht vom 2./3.8. werden vor Le Havre S 180 und S 181 durch Geschützfeuer beschädigt, S 167 und MTB 608 werden bei Kollisionen beschädigt. Die restlichen Boote der 2. und 6. S-Flottille, S 174, S 176, S 177 sowie S 97, S 132 und S 135 führen in den folgenden Nächten von Le Havre aus Angriffe mit den neuen Langstrecken-Torpedos T3D »Dackel« durch. Am 4./5.8 werden 24, am 5./6.8. 12, am 6./7.8. 12, am 8./9.8. 10, am 9./10.8. 11 und am 14./15.8. 8 »Dackel« in alliierte Schiffsansammlungen in der Seine-Bucht geschossen. Dabei führen jeweils 3 S-Boote Angriffe mit »Dackeln« und 2 bis 3 Boote fungieren als Torpedoträger. Am 5./6.8. werden die S-Boote vor Le Havre durch MTB 475, MTB 476 und MTB 474 angegriffen, S 91 wird durch eine Torpedodetonation beschädigt. Am 7.8. werden der Frachter William L. Marcy (7176 BRT) und das Lazarettschiff Amsterdam (4220 BRT, möglicherweise auch durch Minentreffer) versenkt. Vor dem Landungsabschnitt »Juno« werden am 9.8 der brit. Kreuzer Frobisher, am 10.8. der Versorger (store ship) Iddesleigh (5205 BRT) torpediert und das Minensuchboot Vestal durch Minennahtreffer beschädigt, darüberhinaus wird am 11.8. das Werkstattschiff Albatross (4800 BRT) durch eine nicht geklärte Unterwasserdetonation beschädigt. In den Nächten vom 11./12.8. und 13./14.8. werden wieder Unternehmungen mit herkömmlichen T3-Torpedos gefahren.

2.– 17.8.1944
Luftkrieg Italien
Bei einem Luftangriff auf Genua werden am 2.8. die ital. Garibaldi (5278 BRT) und 3 Küstenfrachter, der dt. Transporter KT 20 und 2 MFP zerstört. Das Räumboot RA 257 (ex ital. VAS 302) wird durch Nahtreffer beschädigt und auf Strand gesetzt. Bei einem Luftangriff auf Savona wird am 9.8. der ital. Tanker Splendor (12.175 BRT) versenkt. Bei weiteren Luftangriffen auf Genua werden am 13.8 das Minenschiff Dietrich von Bern (ex ital. Mazara, 984 BRT, Oblt.z.S. Luckey) und am 17.8. die Korvette UJ 2223 (ex ital. Marangone) versenkt.  

25.6.– 31.8.1944
2.– 31.8.1944
Kanal
Letzter Einsatz deutscher Kleinkampfmittel-Verbände an der franz. Kanalküste.
Anfang August trifft die K-Flottille 211 (Kptlt Bastian) in Houlgate ein, um einen kombinierten »Marder«- und »Linsen«-Einsatz unter gleichzeitiger Beteiligung von Schnellboot-Flottillen durchzuführen (siehe 5.-20.8.44). Diese sollen den neuen Langstrecken-Torpedo T3D »Dackel« einsetzen.

In der Nacht vom 2./3.8. findet, verbunden mit einem Luftangriff, der kombinierte Einsatz statt. Beteiligt sind eine aus 16 Kommando- und 28 Spreng-»Linsen« bestehende Gruppe sowie eine zweite Gruppe mit 58 Einmann-Torpedos vom Typ »Marder«. Der Angriff führt zu einem Chaos im Invasionsbereich , aber nur der Zerstörer Quorn, der A/S-Trawler Gairnsay und das Landungsboot LCT 764 werden versenkt und die Frachter Fort Lac la Ronge (7131 BRT) und Samtory (7219 BRT) beschädigt. Mindestens 6 »Marder« fallen Spitfires der 2. TAF zum Opfer, 1 weiterer wird unbeschädigt erbeutet.

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4. Demonstration zum Einsatz von Spreng-»Linsen« vor Offizieren der verschiedenen Teilstreitkräfte

In der Nacht vom 8./9.8. findet unter Einsatz von 12 Kommando- und 16 Spreng-»Linsen« und Schnellbooten (siehe 5.-20.8.44) wieder ein kombinierter Angriff statt. Die Gefechtsberichte melden die Versenkung von neun Schiffen, einschließlich eines Zerstörers. Erfolge sind nicht nachweisbar; 4 Kommando-»Linsen« kehren nicht zurück.

In der Nacht vom 15./16.8. ist der Einsatz von 53 »Mardern« geplant, wegen schlechten Wetters laufen nur 11 aus. Die gemeldete Versenkung eines Munitionsschiffes läßt sich nicht bestätigen, da auf alliierter Seite keine entsprechenden Verluste eintreten. Auf deutscher Seite gehen 5 »Marder« verloren.

Letztmalig werden in der Nacht vom 16./17.8. aus 42 »Marder« eingesetzt. Sie versenken das Schulboot HMS Fratton (757 BRT) sowie das Landungsboot LCF(II) No.1. Zwei Torpedos treffen das als Blockschiff versenkte franz. Schlachtschiff Courbet, ein weiterer versenkt die durch einen Schnellboot-Angriff beschädigte Iddesleigh (5205 BRT, siehe 5.-20.8.44). Nur 16 »Marder« überstehen den Einsatz und kehren nach Le Havre zurück, da Villers-sur-Mer von der zurückweichenden Front überrollt wird.

In der Nacht vom 30./31.8. werden von der K-Flottille 261 (KKpt. Bartels) erstmals »Biber«-Kleinst-U-Boote eingesetzt: 22 Fahrzeuge sollen von Fécamp aus eingesetzt werden, da Le Havre zu diesem Zeitpunkt bereits geräumt ist. Tatsächlich liegt Fécamp für den Operationsbereich der »Biber« schon zu weit östlich. Wegen des schweren Wetters laufen nur 14 »Biber«aus. 12 von ihnen brechen den Einsatz vorzeitig ab. Die beiden anderen erzielen keine Erfolge.

3.- 5.8.1944
3.– 13.8.1944
Schwarzes Meer
Von Konstanza laufen mit dt. Genehmigung die kleinen türk. Motorsegler Morina, Bulbul und Mefkure im Geleit von 2 rumän. KFK-U-Jägern mit 913 (nach anderen Angaben 1016) jüdischen Flüchtlingen zur Fahrt nach dem Bosporus aus. Auf der Höhe der rumänisch-bulgarischen Grenze drehen die U-Jäger ab, die Segler setzen ihre Fahrt einzeln fort. In der Nacht zum 5.8. stößt das im Operationsgebiet vor Burgas gegen den dt. und verbündeten Schiffsverkehr vom und zum Bosporus eingesetzte sowj. U-Boot Shch-215 (Kpt. 3.Rg. A.I. Strizak) auf die Mefkure und versenkt sie im Artillerieangriff. Von den an Bord befindlichen rund 320 Flüchtlingen werden am nächsten Morgen nur noch 5, dazu die türk. Besatzung von der Bulbul gerettet. Die Marina trifft am 5.8. morgens im Bosporus ein, die Bulbul läuft Igneada an. Das sowj. U-Boot M-112 operiert vor Konstanza, führt aber keine Angriffe durch. Das dt. U-Boot U 18 (Oblt. Fleige) beschädigt im August vor Poti angeblich einen Frachter und 1 Motorkanonenboot. Diese Erfolge blieben aber unbestätigt.

3.- 6.8.1944
3.– 28.8.1944
Nordsee
Am 3./4.8. und 5./6.8. werden im Skagerrak von den Minenschiffen Ostmark (KKpt. Barthel) und Kaiser (KKpt. Biet), den Zerstörern Karl Galster (FKpt. Harmsen), Friedrich Ihn (KKpt. Richter-Oldekop) und Theodor Riedel (KKpt. Blöse), den Minensuchern M 425, M 470 und M 406 sowie dem Sperrbrecher 23 die deutschen Minenunternehmungen »Kalahari« und »Sambesi« durchgeführt. In der Nacht vom 28./29.8. wirft das Minenschiff Kaiser die Minensperre »Skagerrak XXX«, dabei erstmals Einsatz des neuen Minentyps LMB.

2.-21.8.44
4.8.1944
Nordsee
Vor Walcheren wird am 4.8. der dt. Artillerieträger SAT 12 / Globe durch Bomben versenkt.

4.– 5.8.1944
Westpazifik
Nach vorausgegangener Versorgung der Trägerkampfgruppen in See greift US Task Group TG.58.3 (RAdm. Montgomery) Iwojima, Chichijima und Haha Jima an, während Flugzeuge der TG.58.1 (RAdm. J.J.Clark) mit den Trägern Bunker Hill, Lexington und Cabot sowie 4 Leichten Kreuzern und 7 Zerstörern beider Gruppen als TU.58.1.6 (Rear-Adm Du Bose) am 4.8. etwa 25 Meilen nordwestl. von Muko Jima (Bonin-Inseln) den jap. Konvoi 4804 angreifen. Sie versenken das Landungsschiff T-133 und die Frachter Yayoi Maru (495 BRT), Ryuko Maru (5636 BRT), Unkai Maru No.7 (2182 BRT), Enju Maru (5374 BRT), Tonegawa Maru (4996 BRT) und Shogen Maru (4739 BRT) und beschädigen die Korvetten CD-4 und CD-12. Der jap. Zerstörer Matsu wird durch Geschützfeuer der Zerstörer Ingersoll, Knapp und Cogswell versenkt. Darüber hinaus werden durch die Flugzeuge der TG.58.1 vor Chichijima am 4.8. der Transporter T-4 und am 5.8. der Transporter T-2 versenkt.

4.– 6.8.1944
Luftkrieg Deutschland
Bei einem Luftangriff auf Hamburg am 4.8. wird der in Reparatur befindliche Hilfsminensucher M 5607 versenkt und das Wohnschiff Sierra Cordoba beschädigt. Bei einem 2. Angriff am 6.8. werden mehrere Werften und 3 Dampfer schwer beschädigt und 4 Schwimmdocks versenkt oder beschädigt. 

28.6.– 27.9.1944
4.– 20.8.1944
Nord- und Westatlantik
Das dt. U 300 (Oblt.z.S. Hein) wird auf dem Weg nach Reykjavik am 4.8. von Canso ,F’ der RCAF-Sq. 162, die für den Konvoi UR.130 Sicherung fliegt, beschädigt. Als Ablösung zur Jagd auf die im Funkbild festgestellten deutschen Wetter-U-Boote (siehe 24.7.-2.8.44) trifft ab 4.8. die Task Group 22.2 (Capt. Vosseller) mit dem Geleitträger Bogue und den DEs Haverfield, Janssen, Willis und Wilhoite sowie einer Support Group mit 6 kanad. Fregatten ein. Am 15.8. und 18.8. sichten Nachtflugzeuge der Bogue das anmarschierende Schnorchelboot U 802 (Kptlt. Schmoeckel), das am 16.8. den Träger sichtet, aber nicht zum Schuss kommt, am 20.8. versenken 6 Avengers der VC-42 der USN der Bogue das zum Absetzen von Agenten nach Long Island marschierende U 1229 (KKpt. Zinke). Am 25.8. versorgt U 858 das rückmarschierende U 539.

Bunkeranlage »Keroman« .

5. Angriff brit. Bomberkommandos
auf den U-Boot-Bunker in Lorient

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5.– 11.8.1944
Luftkrieg Frankreich
Die Sq. 9 und 617 (»Dambusters«, die im Mai 1943 die Staudämme der Eder und Möhne zerstörten) des RAF Bomber Command greifen gezielt die dt. U-Boot-Bunker in Brest (5.8.), Lorient (6.8.), La Pallice (9.8.) und Bordeaux (11.8.) u.a. mit 5,45 t - »Tallboy«-Bomben an. Trotz einiger Treffer geht kein U-Boot verloren. 

2.-21.8.44
5.– 20.8.1944
Kanal
Anfang August werden die Kanalinseln zur Festung erklärt. Wehrmachtsbefehlshaber wird zunächst ein Heeresoffizier, Gen.Lt. Graf von Schmettow. Erst im Februar 1945 übernimmt dessen Stellvertreter, der Seebefehlshaber Kanalinseln VAdm. Hüffmeier, das Kommando. Ihm werden die 24. M-Flottille (FKpt. Breithaupt), die 46 M.-Flottille (Kptlt. Armin Zimmermann) und die 2. Vorposten-Flottille (Kpt.z.S. Lensch) direkt unterstellt.

As the Cotentin Peninsula in Allied hands by August 1944, the German High Command in the Channel Islands fully expected an attack on Jersey. In order to counter this, they prepared to transfer two batteries of field guns from Guernsey to Jersey. On 9 August 1944, a German convoy including five heavily armed trawlers carrying field guns and 170 troops left St. Peter Port Harbour.

Im Bereich des Seekommandanten der Kanalinseln (VAdm. Hüffmeier) befürchtet man, nachdem sich die Halbinsel Cotentin in den Händen der Alliierten befindet, einen Vorstoß der Alliierten auf Jersey. Als Gegenmaßnahme befiehlt Hüffmeier die Verlegung von 2 Küstenbatterien von Guernsey nach Jersey. In der Nacht vom 5./6.8. führten die brit. MTB 717, MTB 716, MTB 720, MTB 676 und MTB 677 Gefechte mit Booten der dt. 46. M-Flottille und der 2. Vp-Flottille.  Am 8.8. verlässt ein Geleit mit 2 Frachtern und 5 schwer bewaffneten Trawlers der 46. M-Flottille mit Geschützen und 170 Mann an Bord St. Peter Port. Beim nächtlichen Angriff der brit. Fregatte Maloy mit den US Schnellbooten PT-500, PT-503, PT-507, PT-508 und PT-509 auf das Geleit wird PT-509 versenkt. Am 11./12.8. kommt es zu Gefechten der Fregatte Borum, PT-500 und PT-502, am 13./14.8. der Zerstörer Onslaught und Saumarez, der Fregatte Borum, PT-505 und PT-498 sowie 2 brit. MTBs mit der 24. M-Flottille. Bei einem weiteren Gefecht der 24. M-Flottille am 18./19.8. wird M 432 beschädigt.

Bei Einsätzen der Geleitverbände und der 2. Sicherungs-Division (FKpt. von Blanc) kommt es zu zahlreichen Gefechten. Die 14. R-Flottille (Kptlt. Nordt) führt vor Cap d´Antifer ein Artilleriegefecht mit der Einsatzgruppe PT-510, PT-512 und PT-514 der Fregatte Thornborough (KTB Admirality). In der Nacht vom 6./7.8. kommt es zu einem Gefecht der Thornborough sowie PT 510, PT 512, PT 514 mit Kriegsfischkuttern (Gruppe »B«) der 15. V-Flottille (KKpt. Rall) vor Fécamp. In der Nacht vom 7./8.8. greift Retalick mit vier PT-Booten die 14. R-Flottille an, wobei PT 520 und PT 521 durch Abwehrfeuer beschädigt werden (KTB Admirality). In der Nacht vom 8./9.8. führen Boote der 15. V-Flottille ein Gefecht mit 2 brit. SGB (Grey Shark, Grey Owl) vor Fécamp, dabei wird V 241 / KFK 346 versenkt (Naims, S.133). In den folgenden beiden Nächten kommt es zu weiteren Gefechten zwischen der 14. R-Flottille, der 15. Vp-Flottille und MTB-Gruppen (Naims S.134/135). In der Nacht vom 12./13.8. kommt es bei Minenunternehmungen der 4. R-Flottille vor Etaples und der 38. M-Flottille (FKpt. Palmgren) nördlich von Cap de la Heve zu Gefechten mit MTB-Gruppen. In der Nacht vom 18./19.8. kommt es bei Le Tréport und Cap d´Antifer zu Gefechten von Booten der 36. M-Flottille und der 14. R-Flottille mit Melbreak, MTB 212, MTB 208, MTB 209 und MTB 210. Dabei wird R 218 torpediert und versenkt. In der Nacht vom 19./20.8. schlägt die Gruppe »A« der 38. M-Flottille Angriffe von MTB 321, MTB 322, MTB 473, MTB 479 und MTB 474 vor Cap da la Heve zurück. In der folgenden Nacht werden 2 Boote der 14. R-Flottille und 1 U-Jäger in Gefechten mit MTB 471, MTB 476 und MTB 477 vor Cap d´Antifer beschädigt.

5.8.-30.9.1944
5.8.– 26.8.1944
Nordmeer
Operationen dt. U-Boote auf dem sibirischen Seeweg: Nach U 957 (Oblt.z.S. Schaar) laufen U 362 (Oblt.z.S. Franz), U 278 (Kptlt. Franze), U 711 (Kptlt. Lange), U 739 (Oblt.z.S. Mangold) und U 365 (Kptlt. Wedemeyer) zu Operationen in der Kara-See aus. Am 12.8. greift U 365 den am 8.8. von Archangelsk nach Dikson ausgelaufenen Konvoi BD.5 (Kpt. 1.Rg. Smelev) an und torpediert den einzigen Dampfer Marina Raskova (5685 BRT). Da die Sowjets zunächst an einen Minentreffer glauben, stoppen die Minensucher, so dass U 365 auch die ex-US-Minensucher T-114, T-118 und, mit Fangschuss, die Marina Raskova versenken kann. Nur T-116 entkommt. Am 13.8. kommen der Minensucher T-117 und die U-Jäger BO-203, BO-210 und BO-212 auf dem Weg von Arkhangelsk nach Dikson an die Versenkungsstelle und retten noch 100 Mann, die sie am 19.8. nach Dikson bringen. Am 26.8. versenkt U 957 das Vermessungsschiff Nord. Unternehmen »Schneehuhn«: U 307 (Kptlt. Herrle) sorgt vom 6. bis 19.8. durch wiederholtes Anlanden von Spähtrupps, die militärische Anlagen zerstören, für Aufklärung auf Spitzbergen. Es versenkt dabei am 18.8. vor dem Van-Mijen-Fjord Lennox, ein Motorboot des norweg. Insel-Kommandanten. --- Operationen sowj. U-Boote auf dem Küstenweg vor Nordnorwegen: L-20 (Kpt. 3. Rg. Alekseev) und L-15 (Kpt. 3.Rg. Komarov) legen am 8.8. neue Minensperren vor Makkaur und am 16.8. vor Rolvsöy. Auf einer treibenden Mine vor dem Batsfjord (L-20 ?] wird am 24.10. das Hafenschutzboot NKi 05 / Sperber (ex-norw. Jernbarden) beschädigt und muss am 25.10. von M 322 selbstversenkt werden.

5.8.– 2.9.1944
Biskaya / Bretagne
Nach dem Durchbruch der 1. US-Armee bei Avranches (1.8.) werden vom 7.– 13.8. St. Malo, Brest, Lorient und St. Nazaire durch Teile der 9. US-Armee eingeschlossen, Nantes wird am 13.8. eingenommen. St. Malo wird vom 12.bis 18.8. besonders heftig verteidigt und dabei weitgehend zerstört; nach dem Fall der Stadt hält sich die Marinebatterie Cecembre noch bis zum 2.9., nachdem sie am 1.9. vom Schlachtschiff Malaya beschossen wurde. Lorient (Gen.d.Art. Farmbacher) und St. Nazaire (Gen.Lt. Junck) werden zu Festungen erklärt. Der Komm. Admiral Atlantikküste, VAdm. Schirlitz, verlegt seinen Dienstsitz von Erigné (bei Angers) nach Royan und noch im gleichen Monat nach La Rochelle, das ebenfalls zur Festung erklärt wird, und übernimmt dort das Kommando. In Royan wird (allerdings erst im Oktober 1944) KAdm. Michahelles als Festungskommandant des Bereichs Gironde-Nord ernannt. Das Kommando über die Festung Le Verdon für den Bereich Gironde-Süd dagegen übernimmt wieder ein Heeresoffizier.

Brit. Seestreitkräfte stoßen häufig in die Biskaya vor. Ein Verband mit dem Kreuzer Bellona und den Zerstörern Tartar, Ashanti, Haida (Capt. De Wolf) und Iroquois (Cdr. Hibbard) versenkt in der Nacht zum 6.8. nördlich der Ile d'Yeu bei St. Nazaire aus einem dt. Geleit (Nr. 4121) die Minensucher M 263 und M 486, das Vorpostenboot V 414 und das Küstenmotorschiff Otto (217 BRT). Haida wird leicht beschädigt. Am 12.8. greift die 12th Support Group mit den kanad. Zerstörern Assiniboine (LtCdr. Welland), Skeena (Cdr. Wallace), Qu'Appelle (LtCdr. Russell) und Restigouche (Lt. Roos) und dem brit. Zerstörer Albrighton zwischen Brest und Lorient einem Verband mit Sperrbrecher 157 und 3 Vorpostenbooten der 7. V-Flottille an. V 720 wird in Brand geschossen und bei Penmarch aufgesetzt. Bei La Rochelle vernichtet der Kreuzer Diadem mit den Zerstörern Onslow und Piorun den Sperrbrecher 7 / Sauerland (7078 BRT). Am 14./15.8. greift der brit. Kreuzer Mauritius mit den Zerstörern Iroquois (kanad.) und Ursa einen dt. Verband mit dem Torpedoboot T 24 (Kptlt. Meentzen), dem Flugsicherungsschiff Richthofen, dem Sperrbrecher 157 sowie den Minensuchern M 275 und M 385 an; Sperrbrecher 157 wird versenkt, M 385 (=TS12) wird auf Strand gesetzt, M 275 wird schwer beschädigt aufgegeben, T 24 leicht beschädigt. Am 20.8. greift der Diadem-Verband die Isle d'Yeu an, in der Nacht zum 23.8. versenken Mauritius, Ursa und Iroquois vor Audierne alle Boote der von Brest nach Süden verlegenden 7. Vp-Fltl.: V 702, V 717, V 720, V 729 und V 730, einige Boote werden beschädigt aufgesetzt. Am 18.8. sinkt das Vorpostenboot V 406 / Hans Loh vor der Girondemündung auf einer von dem französischen Minenlege-Unterseeboot Rubis gelegten Mine. 

Durch alliierte Luftangriffe werden in St. Malo am 4.8. der Minensucher M 422 versenkt und M 424 so schwer beschädigt, dass er nicht mehr repariert werden kann. In Pauillac werden am gleichen Tag Sperrbrecher 146 / Havik und am 5.8. M 271, M 325 und V 725 versenkt. Vor Les Sables d´Olonne wird am 6.8. das Geleitschiff SG 3 (ex-franz. Sans Pareil) beschädigt. Am 8.8. werden südlich der Insel Noirmoutier in der Meerenge vor Fromentine M 366, M 367, M 428 und M 438 durch Beaufighters der RAF-Sq. 236 und 404 vernichtet und vor Lorient wird Sperrbrecher 134 / Falke durch Bomben versenkt. Bei einem Luftangriff des RAF Bomber Command auf Brest wird am 9.8. der dt. Tanker Spichern (9323 BRT, ex norw. Krossfonn, 1940 Prise Schiff 21) schwer beschädigt. Am 10.8. wird in La Pallice Sperrbrecher 16 / Tulane versenkt. Am 11./12.8. wird bei einem weiteren Luftangriff auf Le Havre der im Trockendock liegende Minensucher M 84 zerstört. Am 12.8. werden in La Pallice der Zerstörer Z 23 (KKpt. v. Manthey) beschädigt und der Hilfsminensucher M 4204 versenkt, Mosquitos der RAF-Sq. 235 und 248 versenken vor Royan M 370, andere Flugzeuge in der Gironde-Mündung das Vorpostenboot V 410 / Germania. Am 13.8. wird Sperrbrecher 6 / Magdeburg vor Royan durch Bomben so schwer beschädigt, dass er am folgenden Tage sinkt, und am 14.8. wird Sperrbrecher 5 / Schwanheim auf der Reede von Royan versenkt. Ebenfalls am 21.8. vernichten 19 Mosquitos des Coastal Command der RAF in der Gironde-Mündung M 292, andere Flugzeuge vor La Pallice den Zerstörer Z 23 (Forts. 15.-28.8.).

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6. Auch St. Malo wird zur Festung erklärt, aber 
nie als Nachschubhafen verwendet

Bei Räumung der Häfen werden folgende Schiffe selbstversenkt: In der Gironde-Mündung vor Le Verdon am 4.8. der ehemalige Blockadebrecher Tannenfels (7840 BRT) als Blockschiff, in Nantes am 10./11.8. das Wohnschiff Lindau (13.761 BRT, ex belg. Baudoinville), die Tanker Vierlande (14.715 BRT), Monsun (8038 BRT, ex norw. Sandefjord, Prise der Admiral Scheer von 1940), Antarktis (10.711 BRT), Passat (8998 BRT, ex norw. Storstad, Prise Schiff 33 / Pinguin von 1940), Wilhelm A. Riedemann (10.326 BRT, bereits am 2.8. durch Luftangriff beschädigt) und Wangerland (ex fr. Le Loing, 3481 BRT), die Frachter Tenerife II (6150 BRT) und Olinda (6068 BRT) sowie zahlreiche kleinere Schiffe, darunter die Hebeschiffe Wille und Kraft (599 bzw. 597 BRT), der als Sperrbrecher 20 vorgesehene und im Umbau befindliche Frachter Kolentè, das Vorpostenboot V 623, das Minensuchboot M 384 und die unvollendeten T-Boot-Neubauten TA 5 (ex franz. La Farouche), TA 1 (ex franz. Le Fier), TA 2 (ex franz. L’Agile), TA 3 (ex franz. L’Alsacien) und TA 6 (ex franz. Le Corse, schwer beschädigt bei früheren Luftangriffen, nun gesprengt); die Tanker La Mayenne und La Baise werden auf den Helligen zerstört. In Brest wird am 13.8. (durch Geschützfeuer) das Vorpostenboot V 723 und am 28.8. der Sperrbrecher 8 / Neckar und die Vorpostenboote V 221, V 222, V 223, V 224, V 225, V 226 und V 227 versenkt, am 31.8. wird der KM-Tanker Spichern (ex norw. Krossfonn, 9323 BRT, Prise Schiff 21 / Widder von 1940) als Blockschiff selbst versenkt. Vor St. Malo wird am 6.8. das Vorpostenboot V 215 selbstversenkt, am 10.8 und 14.8. werden die Minensucher M 133 und M 206 von der eigenen Besatzung gesprengt, am 13./14.8. werden das Vorpostenboot V 727 und der Hilfsminensucher M 4612 versenkt. In Le Havre werden am 17. bzw. 24.8. die Korvetten PA 3 (ex franz. Sabre) und PA 1 (ex franz. Arquebuse) außer Dienst gestellt. Auf der Seine bei und in Paris werden am 16.8. [KTB Skl: 23.8.] die R-Boote R 182, R 213, R 217, RA 3, RA 4, RA 5, RA 6, RA 7 und RA 8 und am 21.8. bei Rouen der KM-Versorgungstanker Karibisches Meer (6864 BRT) als Blockschiff selbst versenkt. In der Biskaya werden in Bayonne am 21.8. die Vorpostenboote V 401 / Jan Mayen und V 402 / Dr. Adolf Spilker, in Rochefort am 23.8. der Minensucher M 344, in St. Nazaire am 25.8. Sperrbrecher 68 / Flora, Sperrbrecher 122 / Cape Hadid und Sperrbrecher 136 / Phoenix und in La Rochelle am 25.8. der Hilfsminensucher M 4202 selbst versenkt. Auf der Gironde und in Bordeaux werden am 25./26.8. 21 Handelsschiffe mit 70.720 BRT, darunter der KM-Versorgungstanker Nordmeer (5671 BRT) und die ehemaligen Blockadebrecher Dresden (5567 BRT), Elsa Essberger (6103 BRT) und Osorno (6951 BRT), der Zerstörer Z 37 (KKpt. Heppe), die M-Boote M 262, M 304, M 363 und M 4631, Sperrbrecher 14/ Bockenheim (ex norw. Tai Ping), sowie am 28.8. die Vorpostenboote V 404 / Baden und V 407 / Dorum (nach Bombenschäden am 21.8.) und am 30.8. Sperrbrecher 3 / Belgrad sowie der als Wohnschiff genutzte Passagierdampfer De Grasse (19 379 BRT) selbst versenkt (Selbstversenkung von U-Booten siehe 11.8.– 29.10.).

6.– 25.8.1944
Luftkrieg Frankreich / Mittelmeer
Bei Luftangriffen der USAAF auf Toulon werden am 6.8. die dt. U-Boote U 471 (Kptlt. Kloevekorn), U 952 (Kptlt. Curio), U 969 (Oblt.z.S. Dobbert) und der gehobene ex-franz. Zerstörer Mameluck versenkt, U 967 wird beschädigt. Am 18.8. werden das gehobene franz. Schlachtschiff Strassbourg und der Kreuzer La Galissonnière erneut versenkt, am 19.8. werden die nicht einsetzbaren U-Boote U 466 (Kptlt. Thäter) und U 967 (Oblt.z.S. Eberbach) selbst versenkt. Am 21.8. läuft das einzige einsatzbereite U-Boot U 230 (Oblt.z.S. Eberbach) aus, gerät aber auf Grund und muß gesprengt werden. Am 23.8. wird das T-Boot TA 9 (ex franz. La Bombarde, a.D.) durch Bomben getroffen und sinkt. Das unfertige T-Boot TA 13 (ex franz. La Bayonnaise) wird am 25.8. selbstversenkt.

17.5.– 23.9.1944
6.8. – 5.9.1944
Indischer Ozean
Deutsche U-Bootoperationen vor Südostafrika.
Nachdem U 198 (Oblt.z.S. Heusinger v. Waldegg) am 6. und 7.8. bei den Komoren die brit. Frachter Empire City (7295 BRT) und Empire Day (7242 BRT) versenkt hat, wird eine U-Jagd-Gruppe mit den Geleitträgern Begum, Shah und den Fregatten Findhorn, Inver, Lossie und Parret angesetzt. Am 10.8. greift 1 Avenger der Shah (FAA-Sq. 857 ) U 198 an, am 12.8. führen Catalina-Flugzeuge und Shah-Flugzeuge die ind. Sloop Godavari sowie Findhorn und Parret heran, die U 198 mit „Hedgehog" versenken. U 181 hat keine weiteren Erfolge und läuft am 8.8. in Penang ein. Mitte August treffen im Gebiet südostwärts Südafrika und Madagaskar U 862 (KKpt. Timm) und U 861 (KKpt. Oesten) ein. U 862 versenkt am 13.8. im Südeingang der Straße von Mosambik die Radbury (3614 BRT) und im Seegebiet südlich der Komoren am 16.8. die Empire Lancer (7037 BRT) und am 18./19.8. die Nairung (5414 BRT) und die Wayfarer (5068 BRT), schießt am 20.8. eine Catalina der RAF-Sq. 265 ab und entgeht der Träger-U-Jagdgruppe. U 861 versenkt bzw. torpediert am 20.8. östlich von Durban aus dem von 3 A/S-Trawlern gesicherten Konvoi DN.68 die Berwickshire (7464 BRT) bzw. den Tanker Daronia (8139 BRT). U 859 (Kptlt. Jebsen) geht nach einer Verfolgung am 22./23.8. durch Flugzeuge, die Sloop Banff und die Fregatte Tay zum Golf von Aden, versenkt dort am 28.8. die am. John Barry (7176 BRT, an Bord 16 Mio. $ in Silbermünzen) und am 1.9. die brit. Troilus (7422 BRT) BRT und entkommt am 2.9. der Träger-U-Jagdgruppe. Danach verlegt es nach Südwesten an die ostafr. Küste und versenkt am 5.9. östlich von Mombasa die griech. Ionnis Fefalios (5670 BRT).

7.8.1944
China
B-24 der 14. USAAF beschädigen das im September 1843 in Shanghai auf Grund gesetzte ital. Passagierschiff Conte Verde (18.765 BRT).

8.8.1944
Zentralpazifik
Die US-Zerstörer Gansevoort und Bancroft bombardieren zusammen mit Flugzeugen jap. Positionen auf der Insel Taroa des Atolls Maloelap (Marshall-Inseln, südöstl. von Wotje)

8.– 19.8.1944
Mittelmeer / Nördliche Adria
Das dt. Minenschiff Kiebitz (KKpt v. Hansmann) legt am 8.8. zusammen mit TA 38 und TA 40 vor Umago die Sperre »Feh« und am 12.8. und 19.8. zusammen mit TA 37, TA 38, TA 39, TA 40 die Sperre »Chinchilla« südlich von Triest. Am 9.8. wird das dt. T-Boot TA 21 (ex it. Insidioso, Oblt.z.S. Laube) durch Bordwaffenbeschuss brit. Flugzeuge vor Cape Salvore (Istrien) schwer beschädigt. Es wird nach Fiume eingeschleppt und dort bei einem Luftangriff am 5.11.44 zerstört, bevor es repariert werden kann (siehe 1.-20.11.44).Am 10.8. läuft das dt. Räumboot RA 260 (ex-ital. VAS 312) bei Cape Mortula nach einem Navigationsfehler auf Grund. Am 11.8. geht der ital. Frachter Giuseppe Dormio (1008 BRT) durch Minentreffer auf italien. Sperre verloren. Am 12.8. sinkt das Räumboot R 15 in Sebenico nach Kollision mit dem Schnellboot S 629, es wird gehoben und reaktiviert. Am 13.8. versenken Jabos in Parenzo den ital. Frachter Cagliari (2568 BRT). Am 17.8. wird das dt. T-Boot TA 35 (ex ital. Giuseppe Dezza, Oblt.z.S. Dirks) durch einen Minentreffer im Fasana-Kanal stark beschädigt, das Boot wird nicht repariert. Am 18.8. sinkt vor Parenzo der ital. Frachter Numidia (5339 BRT) durch Minentreffer. Am 19.8. versenken die brit. MTB 675, MGB 658 und MTB 653 vor Dubrovnik (Korcula) aus einem Geleitzug mit 6 Schiffen, einigen Marine-Artillerie-Leichtern (MAL) und der 3. S-Flottille (Kptlt. A. Müller) mit 5 Booten als Sicherung das Schnellboot S 57.

8.8.– 24.8.1944
Indischer Ozean
Operationen der brit. »Eastern Fleet« in Indien. Am 8.8. trifft das Schlachtschiff Howe bei der »Eastern Fleet« ein. Am gleichen Tage aber bricht das in Trincomalee liegende Schwimmdock und sinkt mit dem Schlachtschiff Valiant, das dabei schwer beschädigt wird und ausfällt. Am 23.8. wird der Befehlshaber der »Eastern Fleet«, Adm. Somerville, durch Adm. Fraser abgelöst. Zu diesem Zeitpunkt besteht die »Eastern Fleet« aus den Schlachtschiffen Howe, Queen Elizabeth und Richelieu (franz.), dem Schlachtkreuzer Renown, den Trägern Indomitable, Victorious und Illustrious, 11 Kreuzern und 32 Zerstörern. Operation »Banquet«: Am 24.8. führt KAdm. Moody mit den Trägern Victorious und Indomitable, begleitet von dem Schlachtschiff Howe, 2 Kreuzern und 5 Zerstörern, einen Trägerraid gegen Padang (Südwest-Sumatra), bei dem der Frachter Shiretoko Maru versenkt wird und 2 weitere beschädigt werden.

9.8.1944
Zentralpazifik
Eine Liberator der USN VB-116 stürzt beim Start in Eniwetok ab und in ein Trägerflugzeug-Bereitstellungsgebiet; 106 Flugzeuge, darunter Hellcats, Helldivers und Avengers, werden zerstört.

9.– 14.8.1944
Mittelmeer
Aufstellung der Verbände und Konvois für die Landung in Südfrankreich. Am 9.8. läuft von Neapel der Konvoi SS.1 aus; am 10.8. laufen die Konvois AM.1 von Oran und TM.1 von Brindisi aus; am 11.8. laufen die Konvois SPEC.2 von Oran, SY.1 von Neapel und der Unterstützungsverband »Delta« von Tarent aus; am 12.8. laufen der Konvoi TF.1 von Brindisi, der Träger-Verband von Malta und die Konvois SM.1 und SF.2 und der Unterstützungsverband »Sitka« von Neapel aus; am 13.8. laufen der Unterstützungsverband »Alpha« von Malta, der Unterstützungsverband »Camel« von Palermo und die Konvois SF.1 und SM.2 von Neapel aus. Außer zu den genannten Verbänden gehörigen Zerstörern und leichten Streitkräften werden folgende Einheiten zur Sicherung der Konvois eingeteilt: die US-Zerstörer Jouett, Benson, Niblack, Hilary P. Jones, Charles F. Hughes, Frankford, Carmick, Doyle, McCook, Baldwin, Harding, Satterlee und Thompson, die französischen Le Fortuné, Forbin, Simoun, Tempête und L´Alcyon, die brit. »Hunt«-Zerstörer Aldenham, Beaufort, Belvoir, Whaddon, Blackmoore, Eggesford, Lauderdale, Farndale, Atherstone, Brecon, Calpe, Catterick, Cleveland, Haydon, Bicester, Liddesdale, Oakley und Zetland, sowie die griech. Pindos und Kriti, die US-Geleitzerstörer Tatum, Haines, Marsh, Currier, Frederick C. Davis und Herbert C. Jones sowie die franz. Marocain, Tunisien, Hova, Algérien und Somali, die brit. Korvetten Aubretia und Columbine, die franz. Sloops Commandant Dominé, La Moqueuse, Commandant Bory, La Gracieuse und Commandant Delage sowie 6 Minensucher und 6 YMS-Räumboote (Fortsetzung Operation »Dragoon«, 15.8.). Am 12./13.8. führen TA 24 und TA 29 der 10. T-Flottille (FKpt. von Gartzen) einen Aufklärungsvorstoß vor der Küste Südfrankreichs durch.

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7. In den Seeflughäfen an der norwegischen Küste sorgt das technische Personal für die Einsatzbereitschaft der Flugzeuge. Hier eine He115 im Schlepp

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9.-11.8.44
10.8.1944
Norwegen
Ein brit. Verband mit den Trägern Indefatigable, Trumpeter, Nabob (kanad.), den Kreuzern Kent, Devonshire und den Zerstörern Myngs, Vigilant, Verulam, Volage, Virago, Scourge, sowie den kanad. Algonquin und Sioux greift den dt. Flugplatz Gossen bei Kristiansand/Nord an, 6 Me 110 werden zerstört, 3 Dampfer beschädigt. Am gleichen Tag wird das dt. Räumboot R 89 bei einem Luftangriff vor Lepsoe beschädigt und sinkt nach einer Munitionsexplosion, M 560 und M 5620 werden leicht beschädigt.

10.8.1944
Mittelmeer / Ägäis
Das den Dampfer Toni begleitende dt. Räumboot R 34 wird bei Milos von einem Flugzeug versenkt (das Flugzeug wird abgeschossen).

10.– 25.8.1944
Nordsee
Am 10.8. versenken brit. Bomber den dt. Frachter Santos (5943 BRT) bei Borkum. Am 13.8. werden der Minensucher M 383 von Beaufighters der RAF-Sq. 254 vor Spiekeroog mit Raketen und das Vorpostenboot V 1101 / Preußen bei einem Luftangriff nördlich von Langeoog versenkt. Am 25.8. wird Minensucher M 347 vor dem Hubert-Gat durch Beaufighters der RAF mit Raketen versenkt.

10.8.1944 – 29.3.1945
Südwestpazifik
Operation »Boomerang«: B-29 Superfortess des 20. USAAF Bomber Command fliegen von Trincomalee (Indien) aus 162 erfolgreiche Einsätze, wobei 987 Minen vor Palembang, Singapur und Saigon, in der Camranh Bucht und im Yangtse-Kiang, vor Pakchan, Penang und Goh Sichang sowie der Phan Rang Bucht abgeworfen werden. Kein Flugzeug geht dabei verloren, lediglich 14 Maschinen können wegen schlechten Wetters oder technischer Pannen nicht ihre Minen abwerfen. Die brit. »Eastern Fleet« gewährt soweit wie möglich »Air Rescue Cover«. –– Durch Minentreffer sinkt am 11.8. der Tanker Ikuta Maru (1018 BRT) vor der Küste Sumatras, der Frachter Kyoei Maru No. 7 wird vor Palembang beschädigt.

11.– 22.8.1944
Allgemeine Lage / Schweden
Ab 11.8. werden aufgrund der Bedrohung durch alliierte Luftangriffe und Luftminen schwed. Schiffe, die dt. Nordseehäfen anlaufen, nicht mehr versichert. Am 22.8. wird diese Maßnahme auch auf Schiffe, die dt. Ostseehäfen anlaufen, ausgedehnt. Dies bedeutet praktisch eine Ende der in dt. Diensten laufenden Fahrten schwedischer Erzschiffe und eine bedeutende Erhöhung der Beanspruchung der dt. Handelsflotte mit den wichtigen Erztransporten.

2.-21.8.44
11.– 26.8.1944
Nordsee
Am 11./12.8. verlegt die 10. S-Flottille (Kptlt. Müller) mit S 183, S 184, S 185, S 186, S 191 und S 192 von Ijmuiden nach Ostende. In der Nacht vom 13./14.8. führt die Flottille eine Minenunternehmung vor Orfordness durch, dabei wird sie von brit. Radar erfasst und es kommt zu einem Gefecht mit dem Zerstörer Walpole und mehreren MGB. S 191, S 183 und S 184 erleiden etliche Trefferschäden, 1 Mann fällt. Das Vorhaben wird abgebrochen. Bei einer weiteren Minenunternehmung am 15./16.8. nördlich von Margate gerät die Flottille wiederum unter Beschuß brit. Seestreitkräfte. Die Operation wird dennoch durchgeführt.

Am 14./15.8. verlegt die 8. S-Flottille (KKpt. Zymalkowski) mit S 195, S 196, S 197, S 198, S 199 und S 701 von Rotterdam nach Boulogne. In der Nacht vom 17./18.8. greifen Boote der Flottille einen Geleitzug vor Dover an, dabei kommt es zu Gefechten mit dem Zerstörer Opportune sowie MTB 433 und MTB 432, später mit dem Zerstörer Walpole sowie MTB 359, MTB 353 und MTB 363. Der Frachter Fort Gloucester (7127 BRT) wird getroffen, aber nicht ernstlich beschädigt. In der Nacht zum 21.8. wird ein gemeinsamer Angriff der 8. und 10. S-Flottille (S 184, S 186) auf einen brit. Küstenkonvoi bei Hastings abgebrochen. In der Nacht zum 25.8. bleibt ein Angriff der 8. S-Flottille auf ein Geleit bei Beachy Head erfolglos, S 701 erhält 10 cm-Treffer im Vorschiff und fällt bis Dezember 1944 aus.

Vorstöße der 2. S-Flottille mit S 174, S 176, S 177, S 180, S 181 in die Bucht von Le Havre werden in den Nächten 12./13.8. und 17./18.8. wegen schlechter Sicht, am 20./21.8. wegen Abdrängens durch Zerstörer abgebrochen. In der Nacht zum 25.8. wird die Flottille von der Fregatte Seymour und den US-Schnellbooten PT 520, PT 511 und PT 514 abgedrängt. In der darauf folgenden Nacht wird ein gemeinsamer Angriff der 2. (S 174, S 177) und 8. S-Flottille (S 195, S 196, S 197) auf ein Küstengeleit wegen schlechter Sicht abgebrochen, ein Rückzug nach Le Havre durch dauernde MGB-Gefechte vereitelt, die Boote geraten in ein Gefecht zwischen Zerstörern und dt. Artillerieträgern, es folgen Fehlschüsse auf Zerstörer  und Torpedoversager beim Versuch, einen brennenden AFP zu versenken, S 174 schleppt AF 109 nach Fécamp ein, S 177 rettet mehr als 100 Überlebende versenkter AFPs.

Bei einem Torpedoangriff der brit. MTB 687, 684, 723, 769 und 763 auf einen Kriegsschiffverband in der Nacht zum 25.8. wird vor Schouwen das dt. Vorpostenboot V 2009 / Niedersachsen versenkt. 

11.– 29.8.1944
Nordatlantik
Die in Biskaya-Häfen liegenden, nicht voll einsatzbereiten und überwiegend noch nicht mit Schnorcheln ausgerüsteten U-Boote U 548, U 228, U 993, U 650, U 309, U 190, U 763, U 437, U 547, U 534, U 857, U 853, U 256, U 260, U 155, U 382, U 673 und U 267 verlegen sukzessive nach Norwegen. Beim Ausmarsch geht nur U 445 in der Biskaya durch den brit. DE Louis (Cdr. Majendie) verloren. U 534 (Kptlt. Nollau) schießt am 27.8. den Wellington-Bomber ,B’ der RAF-Sq. 172 ab. In Lorient werden am 19.8. die bereits außer Dienst gestellten U 123 und U 129, in Bordeaux am 25.8. U 178 (Kptlt. Spahr), U 188 (Kptlt. Lüdden) und UIT 21 (ex-ital. Finzi, Oblt.z.S. Steinfeldt) selbstversenkt. U 766 ist nicht einsatzbereit und wird am 21.8. in La Pallice außer Dienst gestellt. 

12.8.1944
Kanal
Operation »Pluto« ("Pipe Lines Under The Ocean"): Mit einer Versorgungsleitung für Treibstoff zwischen der Insel Wight und Cherbourg soll der Nachschub für Militäroperationen der Alliierten in Westeuropa beständig und reibungslos vorangetrieben und gesichert werden. Zu diesem Zweck werden riesige Trommeln von Schleppern über den Kanal gezogen und dabei Kunststoffleitungen über eine Länge von 67 Seemeilen abgewickelt, miteinander verbunden und über den Meeresgrund verlegt. Die See-Operation ist nach sorgfältigen Vorbereitungen innerhalb von nur 10 Stunden vollzogen. Doch um die Leitung über den Strand an die Küste zu ziehen, muß noch eine altertümliche Dampfmaschine aus England herbeigeschafft und aufgestellt werden. Die Leistung der Pipeline liegt noch im Januar 1945 bei enttäuschenden 300 Tonnen Treibstoff pro Tag, wächst dann aber rasch auf mehr als 4000 Tonnen pro Tag. Insgesamt werden bis zum Tag der deutschen Kapitulation auf diesem Weg 172 Mio. Tonnen Treibstoff an die Front geliefert.

12.– 16.8.1944
Norwegen
Am 12.8. geht der dt. Minensucher M 468 westlich von Namsos auf einer Mine verloren. Am 16.8. sinkt der kleine Motortanker Brinkum (117 BRT) in der Lepsoe-Rinne nach Minentreffer.

2.-21.8.44
12.– 25.8.1944
Kanal
Artillerieangriffe brit. Schlachtschiffe zur Unterstützung der Invasionstruppen: Am 12.8. beschießt Rodney die Insel Alderney, am 19.8. der Monitor Erebus Honfleur und am 25.8. beschießt Warspite Brest (Fortsetzung 1.-12.9.44).

13.8.1944
Ostsee
Sowj. Torpedoflugzeuge versenken vor Nidden das dt. Torpedofangboot TF 11.

13.8.1944
Südwestpazifik

Fairmile-Patrouillenboote der RAN beschädigen bei Biak das neue jap. U-Boot I-365 (Kptlt. Nakamura). Eine spätere Untersuchung der Schäden in Singapur ergibt, dass das Boot dort nicht repariert werden kann. Daher kommt es erst im November 1944 in Fahrt.

13.– 24.8.1944
Westpazifik
B-24 Bomber der 14. Luftflotte der USAAF versenken am 13.8. südöstlich von Hongkong die Asahi Maru No.2 (1322 BRT). Am 14.8. sinkt der jap. Frachter Miikesan Maru (3179 BRT) vor Takao (Formosa) auf einer von der 14. USAAF gelegten Mine. Am 20.8. versenken B-24 der 14. Luftflotte den Tanker Chuko Maru (1068 BRT) vor Hongkong und am 24.8. den Hilfs-U-Jäger Shonan Maru No. 5 bei Chichi Jima.

14.8.– 21.9.1944
Schwarzes Meer
Letzte Unternehmungen sowj. U-Boote: Es laufen aus am 14.8. L-4, am 16.8. S-31 und S-33, am 17.8. M-111, am 19.8. M-113, am 20.8. M-62, am 24.8. A-4, am 26.8. M-120, und am 1.9. Shch-209. Von diesen verfehlt nur M-113 (Kptlt. Volkov) am 22.8. einen dt. Kriegstransporter, und das noch im Operationsgebiet stehende Shch-215 (Kptlt. Strizhak) versenkt am 24.8. das bulg. Segelschiff Vita (180 BRT). Alle Boote kehren zwischen Ende August und dem 21.9. zu ihren Stützpunkten zurück. 

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8. Operation »Dragoon«: 
Landung an der französischen Südküste

15.8.1944
Mittelmeer
Operation »Dragoon«: Landung alliierter Streitkräfte (7. US-Armee, LtGen. Patch mit dem VI. US-Korps, MajGen. Truscott und dem II. franz. Korps, General de Lattre de Tassigny) an der franz. Mittelmeerküste zwischen Cannes und Toulon. Eingesetzt werden die »Western Task Force« (VAdm. Hewitt) mit der Führungsgruppe (Flaggschiff Catoctin, Zerstörer Plunkett und 6 Minensucher) sowie den Ablenkungsverbänden »West« (Zerstörer Endicott, 4 ML, 8 PT und 12 ASRC) und »Ost« (Kanonenboote Aphis und Scarab, 4 ML, 4 PT und 2 FDS). Nach permanenten Luftangriffen durch 1300 landgestützte Flugzeuge erfolgt der Angriff beim ersten Tageslicht: 396 Transportflugzeuge landen mit Fallschirmen 5000 Mann der 1st Airborne Group.

Task Force TF.86 (»Sitka«, RAdm. Davidson) landet mit 4 LSI, 5 APD, 24 PT, 5 AM, 4 ML und einem Bojenleger die 1st Special Force auf der Insel Levante. Feuerunterstützung durch das franz. Schlachtschiff Lorraine, die Kreuzer Augusta (Flaggschiff), Omaha und Cincinnati (US) sowie die brit. Dido und Sirius, die US-Zerstörer Somers und Gleaves, die brit. Lookout und die griech. Themistokles.

TF.84 (»Alpha«, RAdm. Lowry an Bord des US Küstenwachkutters Duane) landet die 3. US Div. (MajGen. Daniels) in der Bucht von Cavalaire mit 1 LCI, 1 FDS, 2 APA, 2 AP, 3 AKA, 31 LST, 45 LCI, 10 LCT, 20 LCM, 2 LCG, 2 LCF, 13 LCS, 2 LCC, 27 AM, 10 YMS, 10 PC, 12 SC sowie 11 Schleppern und Bergungsschiffen. Feuerunterstützung (RAdm. Mansfield) durch das brit. Schlachtschiff Ramillies, die Kreuzer Orion, Aurora, Ajax und Black Prince (brit.), Quincy (US) und Gloire (franz.) und die Zerstörer Livermoore, Eberle, Kearny und Ericsson (US) und Terpsichore und Termagant (brit.).

TF.85 (»Delta«, RAdm. Rodgers an Bord des Führungsschiffes Biscayne) landet die 45. US Inf. Div. (MajGen. Eagles) in der Bucht von Bugnon mit 6 AP, 2 AKA, 1 LSP, 1 LSI, 1 LSG, 23 LST, 34 LCI, 52 LCT, 2 LCG, 2 LCF, 12 LCS, 2 LCM(R), 9 LCM, 5 LCC, 52 LCVP, 1 PC, 5 SCs, 1 FT, 8 AM sowie 10 Schleppern und Bergungsschiffen. Feuerunterstützung (RAdm. Bryant) durch die Schlachtschiffe Texas und Nevada (US), die Kreuzer Philadelphia (US), Montcalm und Georges Leygues (franz.), die Groß-Zerstörer Le Fantasque, Le Terrible und Le Malin (franz.) und die Zerstörer Forrest, Ellyson, Rodman, Emmons, Fitch, Hambleton, Macomb und Hobson (US).

Die TF.87 (»Camel«, RAdm. Lewis an Bord des Führungsschiffes Bayfield) landet die 36. US Div. (MajGen. Dahlquist) beiderseits von Rade d´Agay mit 2 APA, 3 AP, 3 AKA, 1 LSI, 1 LSD, 1 LSF, 10 LST, 32 LCI, 46 LCT, 21 LCS, 2 LCG, 4 LCF, 7 LCC, 10 LCM, 32 LCVP, 6 ML, 11 PC, 17 SC, 16 AM, 12 YMS sowie 10 Schleppern und Bergungsschiffen. Feuerunterstützung (RAdm. Deyo) durch das Schlachtschiff Arkansas (US), die Kreuzer Tuscaloosa, Brooklyn und Marblehead (US), Argonaut (brit.) und Duguay Trouin und Emile Bertin (franz.), die Zerstörer Parker, Kendrick, Mackenzie, McLanahan, Nields, Ordronaux, Woolsey, Ludlow, Boyle und Champlin (US).

Luftsicherung durch TF.88 (RAdm. Troubridge) mit den Kampfgruppen TG.88.1, mit den Geleitträgern Khedive, Emperor, Searcher, Pursuer und Attacker mit je 24 Jägern, den Kreuzern Royalist und Delhi und den Zerstörern Troubridge, Tuscan, Tyrian, Teazer, Tumult und Wheatland (alle brit.) und Navarinon (griech.) und TG.88.2 (RAdm. Durgin) mit den Geleitträgern Tulagi, Kasaan Bay (US), Hunter, Stalker (brit), den Kreuzern Colombo und Caledon (brit.) und den Zerstörern Butler, Gherardi, Herndon, Murphy, Jeffers und Shubrick (US). Dazu 6 ML und insgesamt 216 Jagdflugzeuge.

Die Landung gelingt in allen Punkten, die meisten Divisionen werden bereits am ersten Tag an Land gebracht. Nur sehr geringe Verluste: LCI 1588, LCI 1590, YMS 24, ML 563, PT 202, PT 218 und BYMS 2022 gehen durch Minen verloren, LST 51, LST 282 sowie 16 LCI’s und LCT’s werden durch Minen oder Küstenbatterien beschädigt, LST 282 sinkt durch eine von einem dt. Flugzeug abgeworfenen Gleitbombe. Am Nachmittag des 15.8. besucht der brit. Premierminister Churchill an Bord des Zerstörers Kimberley die Landungsflotte. Bis zum Abend des 17.8. werden 86.575 Soldaten, 12.250 Fahrzeuge und 46.140 Tonnen Material an Land gesetzt. Bis zum 2.9. werden 190.565 Soldaten, 41.534 Fahrzeuge und 219.205 ts Material gelandet. Am 25.9. sind es im Vergleich dazu 324.069 Soldaten, 68.419 Fahrzeuge und 490.237 Tonnen Material. Alles in allem werden 881 Landungsfahrzeuge und 1370 Landungsboote eingesetzt.

15.– 18.8.1944
Mittelmeer
US-Zerstörer sichern nach der Landung die Küste der Provence. Am 15.8. versenkt Somers die Korvette UJ 6082 (ex-ital. Antilope) 70 sm südlich von Cannes. Auch das Geleitschiff SG 21 (ex-franz. Amiral Sénès) wird versenkt, 99 Überlebende werden gerettet. Am 17.8. wird der US-Kreuzer Tuscaloosa von einer Küstenbatterie beschossen (nur Nahtreffer), US-Zerstörer Endicott und die brit. Kanonenboote Aphis und Scarab versenken die Korvette UJ 6081 (ex-ital. Camoscio) südlich von Port Cros bei Toulon und den U-Jäger UJ 6073 (ex-Yacht Nimet Allah) in der Bucht von Le Ciotat. 211 Überlebende werden gerettet. Ein Enterkommando erbeutet vor dem Untergang von UJ 6081 Karten und Befehle. -- Erste Reaktion des »Kommandos der Kleinkampfmittel« (Kpt.z.S. Friedrich Böhme) auf die Landung in Südfrankreich. 5 deutsch bemannte MAS-Boote (SA 12, 13, 15, 17, 18) geraten in einen Schutzschirm der US Zerstörer Harding, Satterlee, Carmick und Frankford. Nach alliierten Angaben werden 3 Boote versenkt, USS Frankford (DD 497) wird beschädigt (Kobelt, 2016, S.94).

15.– 28.8.1944
Luftkrieg Frankreich
Das RAF Bomber Command setzt seine Tagesangriffe gegen die franz. Häfen in der Biskaya fort: Brest wird angegriffen am 15.8. (Tanker Sudetenland [ex brit. Canadolite, 11.309 BRT] und Hilfsminensucher M 4001 versenkt), am 17.8., am 18.8. (M 4618 versenkt), am 19.8. (M 4023 versenkt), am 24.8. (M 4004 versenkt), am 25.8. (M 4040 und Sperrbrecher 162 / Delia versenkt), am 26.8. (Sperrbrecher 1 / Saar und Sperrbrecher 135 / Adolph Kirsten zerstört) sowie am 27.8. (Rumpf des nicht fertiggestellten franz. Schlachtschiffs Clemenceau und Frachter Oakland werden versenkt). Am 28.8. letzter Angriff im August. La Pallice wird am 18.8. mit 23 Maschinen angegriffen, am 19.8. mit 52. Am 21.8. vernichten Flugzeuge vor La Pallice den Zerstörer Z 23. Bei einem Luftangriff auf Les Sables d`Olonne am 20.8. werden der Hilfsminensucher M 4214 und das Vorpostenboot V 409 / August Bösch versenkt. Bei Angriffen auf Le Verdon werden durch Beaufighter (SqLdr. Tacon) der Sqn. 236 (RAF) und 404 (RCAF) am 24.8. das Torpedoboot T 24, am 25.8. der Zerstörer Z 24 und am 26.8. das Vorpostenboot V 411 / Saarland versenkt. Bei Bayonne wird am 21.8. V 413 / Ferdinand Niedermeyer versenkt.

Nabob (ca CVE) torpedoed .

9. Geleitträger HMCS Nabob nach einem FAT-Treffer.

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15.8.– 6.9.1944
Nordmeer
Konvoi-Operation JW.59. Am 15.8. läuft der JW.59 mit 33 Schiffen, einem Rettungsschiff und 11 US U-Jägern (des Typs SC) für die sowj. Nordflotte aus (Lend-Lease-Abkommen). Sicherung durch VAdm. Dalrymple-Hamilton auf Geleitträger Vindex (F), Striker, Kreuzer Jamaica, einer Nahsicherungs- gruppe mit den Zerstörern Milne, Marne, Meteor, Musketeer und Caprice, die während des größten Teils der Fahrt beim Konvoi bleibt, sowie Geleitschutz durch die 20. und 22. EG mit den Zerstörern Keppel und Whitehall, den Sloops Cygnet, Kite, Mermaid, Peacock, der Fregatte Loch Dunvegan und den Korvetten Bluebell, Camellia, Charlock, Honeysuckle und Oxlip. Nördlich des Konvois marschiert ein sowj. Überführungsverband (Adm. Levchenko, Kpt. 1.Rg. Fokin) mit dem Schlachtschiff Arkhangelsk (ex-brit. Royal Sovereign) und den Zerstörern Zharki, Zhivuchi, Zhyuchi, Zhestki, Derzki, Doblestny, Dostoyny und Deyatelny, der am 17.8. ausgelaufen ist.
Die Home Fleet (Adm. Moore) operiert in 2 Gruppen, um Vorstöße gegen das im Kaafjord liegende Schlachtschiff Tirpitz zu führen: RAdm. McGrigor mit den Trägern Indefatigable, Formidable, Furious, dem Schlachtschiff Duke of York, den Kreuzern Devonshire, Berwick und 14 Zerstörern, darunter Myngs, Vigilant, Sioux, Algonquin (kanad.), Stord (norw.), Kempenfelt und Zambesi, ferner eine zweite Gruppe mit den Geleitträgern Trumpeter, Nabob (kanad.) und der 5. Escort Group (Cdr. MacIntyre) mit den Geleitzerstörern Bickerton, Aylmer, Bligh, Garlies, Kreats und Kempthorne.
Die sowj. Nordflotte unterstützt die Unternehmung durch den Einsatz von U-Booten: L-15 (Kpt. 3. Rg. Komarov) wird zum Laksfjord, S-51 nach Nordkyn, S-104 nach Makkaur, S-103 zum Kongsfjord, S-15 zum Tana-Fjord and M-201 zum Syltefjord entsendet. Am 15.8. verfehlt L-15 vor dem Laksfjord einen Zerstörer, am 19.8. versenkt M-201 (Kptlt. Balin) das Vorpostenboot V 6112 / Friese.

Am 20.8. meldet eine Ju 88 des Fliegerführers 5 einen Kriegsschiffsverband ostwärts von Jan Mayen. Am 21.8. früh erreicht der Konvoi den Vp.- Streifen der Gruppe »Trutz« mit U 344 (Kptlt. Pietsch), U 668 (Kptlt. v. Eickstaedt), U 394 (Kptlt. Borger), U 363 (Kptlt. Nees) und U 997 (Kptlt. Lehmann). Zuerst greift U 344 die 22nd Escort Group mit T-5 erfolglos an und versenkt dann mit FAT-Fächer die Sloop Kite, meldet als Versenkungserfolg allerdings einen Kreuzer der Dido-Klasse. Auf seine Meldung hin wird für den 22.8. ein Vp.- Streifen mit den neu ausgelaufenen U 703 (Oblt.z.S Brünner), U 354 (Oblt.z.S. Sthamer) und den aus der Kara-See kommenden U 365 (Kptlt. Wedemeyer) und U 711 (Kptlt. Lange) gebildet. U 344 wird von einer Swordfish der FAA Sqn.825 (Lt Bennett) der Vindex (Capt Bayliss) gesichtet und mit Raketen versenkt. Die brit. Flottenträger haben am 20.8. den ersten Angriffsversuch gegen die Tirpitz wegen der Wetterlage abbrechen müssen. Bei einem 2. Angriff am 22.8. wird der Anflug der Barracuda- und Corsair-Staffeln rechtzeitig geortet und durch Zonenschießen der schweren Artillerie und Me 109 des JG.5 vereitelt. Dabei gehen 11 alliierte Flugzeuge verloren. Das eingenebelte Schiff wird nicht getroffen. Die britischen Flugzeuge versenken allerdings im Seefliegerhorst Kolvik 4 Bv 138, 1 He 115 und 2 Ar 196. Am Nachmittag des 22.8. trifft U 354 auf die Geleitträger-Gruppe, die sich gerade zur Versorgung der DEs mit Treibstoff klarmacht, und torpediert mit einem FAT-Fächer die Nabob und mit einem T-5 die Bickerton (Cdr. MacIntyre), die aufgegeben und von der Aylmer mit Torpedo versenkt wird. Ein zweiter Angriffsversuch gegen die schon stark krängende Nabob wird durch Avenger-Bomber vereitelt, die auch weiterhin von dem bereits sehr geneigten Flugdeck starten. Der Träger wird eingeschleppt, jedoch nicht wieder repariert. Am Konvoi werden U 363, U 668, U 703, U 394 und nach Abwehr von je 3 Swordfishs und Martlets der Vindex und Striker sowie einer sowj. Catalina des 118. Aufkl. Regt. auch U 997 zum Tauchen gezwungen und abgedrängt. Am 23.8. können nur U 394, U 711 und U 365 den vorgesehenen Vp.- Streifen der Gruppe »Trutz« besetzen, die anderen Boote sind zu weit achteraus. U 394 peilt mit Grenzwellenpeiler den Sprechverkehr der Escorts. U 363 und U 703 werden am Konvoi, die anderen Boote achteraus von der Luftsicherung und Escorts unter Wasser gedrückt. U 711 (Kptlt. Lange) schießt einen FAT-Fächer auf die Arkhangelsk und einen T-5 auf die Zharki, die sich jedoch als Frühdetonierer erweisen. Der Zerstörer Derzki greift ein U-Boot an, das aber entkommt. Bis zum 24.8. versuchen die Boote vergeblich, gegen die Luft- und Seesicherung nach vorn zu kommen, dabei schießen U 668, U 363, U 997 je 2 T-5 ohne Erfolg gegen Escorts, U 354 wird durch die Sloops Mermaid (LtCdr. Moss), Peacock (LtCdr. Stannard), die Fregatte Loch Dunvegan (Cdr. Wheeler) und das Führerboot der 20th Escort Group, den Zerstörer Keppel (Cdr. Tyson), versenkt. Am 24.8. verstärkt eine sowj. Geleitgruppe mit den Zerstörern Baku, Gremyashchi, Gromki und Razyarenny, 2 Wachschiffen, 4 Minensuchern and 4 U-Jägern den Geleitschutz. Nachdem der Konvoi am 25.8. einläuft, wird die dt. Operation abgebrochen.

Gegen den Konvoi RA.59A wird die U-Gruppe »Trutz« nun in die Bären-Enge gezogen. Dabei bleiben Angriffe von U 711 gegen eine Zerstörergruppe und ein angetroffenes sowj. U-Boot erfolglos. Die Flottenträger führen am 24.8. einen weiteren Angriff gegen die Tirpitz, bei dem 2 unbedeutende Treffer erzielt werden, und am 29.8. einen vierten Angriff, bei dem nur Z 31 und Z 34 durch Bordwaffenfeuer leicht beschädigt werden. Insgesamt werden bei den Angriffen auf Tirpitz 247 Einsätze geflogen. Der RA.59A läuft am 28.8. mit 9 Dampfern und der Sicherung des JW.59 aus, weder die dt. Luftaufklärung noch die U-Boote der Gruppe »Trutz« kommen heran. Am 2.9. wird U 394 von einer Swordfish (LtCdr. Sheffield) der FAA Sq 825 der Vindex beschädigt und von den Zerstörern Keppel, Whitehall (LtCdr. Cowell) und den Sloops Mermaid und Peacock mit einem massiven »Schleichangriff« versenkt. Am 6.9. trifft der Konvoi wohlbehalten in Loch Ewe ein.

16./17.8.1944
Luftkrieg Deutschland
Das RAF Bomber Command greift mit 461 Maschinen Stettin und mit 348 Maschinen Kiel an. In Stettin werden 5 Schiffe mit 3721 BRT, darunter Artushof (1478 BRT) und Otto Alfred Müller (1589 BRT), versenkt und 8 Schiffe mit 15.000 BRT beschädigt. Die Hafenanlagen in beiden Städten werden schwer beschädigt. 10 Flugzeuge gehen verloren.

16.– 31.8.1944
Nordmeer
Sowj. kombinierte Operation gegen dt. Geleite an der Polarküste. Am 17.8. schwerer sowj. Luftangriff auf Kirkenes, trotz starker Jägerabwehr durch JG.5 werden die Dampfer Peter Bornhofen (1349 BRT) und Sebu (1894 BRT) vernichtet. Am 18.8. wird ein Konvoi von 6 Dampfern mit M 251, M 252, M 202, M 154, M 35, M 31, K 3, V 6102, V 6104, V 6111, V 6112, R 160, R 202, UJ 1224, UJ 1219, UJ 1220, UJ 1222 und UJ 1211 im Geleit von sowj. Aufklärern erfasst. Von den aus ihren Wartepositionen (siehe 15.8.-6.9.) angesetzten U-Booten S-15, S-51, S-103 und M-201 kommt nur M-201 (Kptlt. Balin) um Mitternacht 18./19.8. (bei Helligkeit!) zum Schuss und versenkt V 6112 / Friese vor dem Persfjord. Dann Ansatz der Torpedokutter (Kpt. 1.Rg. Kuzmin): 3 TKA (Oblt. Pavlov) legen Minen südlich des Bussesundes. Eine Vorausabteilung mit 4 TKA (Kptlt. Reshetko) unterstützt den Angriff der Hauptstoßgruppe mit 5 TKA (Kpt. 3.Rg. Korshunevich) durch Einsatz von Nebelwänden, 2 TKA (Kptlt. Efimov) klären in der Nacht bis zum Persfjord auf. Bei einem Angriff am 19.8. versenken entweder TKA-205 oder TKA-206 Vorpostenboot V 6102 / Köln und den Dampfer Colmar (3946 BRT), M 202 und M 31 versenken je 1 TKA, einer davon ist TKA-203. Am 23.8. führen sowj. Fliegerverbände schwere Luftangriffe auf Vardö und Vadsö. Gegen ein dabei erfasstes Westgeleit werden die auf Warteposition stehenden U-Boote S-15, S-51 und S-103 angesetzt. Angriffe von S-15 und S-103 (Kpt. 3.Rg. Nechaev) vor Makkaur, bei dem erstmalig russische ET-80-Torpedos verwendet werden, schlagen fehl und bleiben unbemerkt. S-15 (Kptlt. Vasilev) torpediert am 24.8. vor Nordkyn ebenfalls mit E-Torpedo den Dampfer Dessau aus einem Geleit (5 Dampfer, M 251, M 252, M 202, M 154, M 35, M 31, K 3, V 6110, R 160, R 202, UJ 1219, UJ 1211, UJ 1220, UJ 1224 und UJ 1222). Die Dessau (5983 BRT) wird nach Mehamn eingeschleppt. Am 28.8. verfehlt S-103 das Westgeleit Nr.128 (3 Transporter und 7 Geleitfahrzeuge) unter der Führung des Kanonenboots K 3 und wird anschließend mit Wasserbomben angegriffen.

18.8.1944
Ostsee
U 1054 (Kptlt. Riekeberg) wird bei einer Kollision mit dem norw. Motorschiff Peter Wessel vor Hela schwer beschädigt. Es wird als irreparabel am 6.9. in Kiel außer Dienst gestellt.

18./19.8.1944
Luftkrieg Deutschland
Angriff des RAF Bomber Command mit 288 Flugzeugen auf Bremen, 1 Maschine geht verloren. Der dt. Sperrbrecher 152 / Fauna wird kurz vor Fertigstellung durch Bomben versenkt, 18 weitere Fahrzeuge, darunter die Frachter Leda (1283 BRT), Olbers (1236 BRT), Philip Heineken (2042 BRT) und Vesta (1620 BRT), werden versenkt und viele weitere beschädigt.

18.– 21.8.1944
Mittelmeer
Bei Angriffen dt. Flugzeuge gegen die Landungsflotte vor der südfranzösischen Küste werden am 18.8. das Flaggschiff Catoctin und der Frachter Albert A. Michelson beschädigt. Am 19.8. beschießen die Schlachtschiffe Nevada (US) und Lorraine (franz.) und der US-Kreuzer Augusta den Hafen von Toulon und die Küstenbatterie St.Mandrier, die mit den 340 mm-Geschützen des Schlachtschiffs Provence ausgerüstet ist. Der Kreuzer Quincy beschießt Küstenbatterien auf der Isle Port Cros. Am 21.8. befreit der US-Zerstörer Eberle 140 armenische Kriegsgefangene auf der Ile de Proquerolles.

19.– 22.8.1944
Schwarzes Meer
Bei sowj. Luftangriffen auf die Sulina-Mündung am 19.8. werden die dt. Schnellboote S 26 und S 40 versenkt, S 72 wird beschädigt. Am 20.8. greifen 62 Bomber sowie 80 Jäger und Schlachtflugzeuge der sowj. Schwarzmeerflotte nach vorhergegangenen Nebelangriffen zur Ausschaltung der Flak den Hafen von Konstanza an und versenken das U-Boot U 9 (Oblt.z.S. Klapdor), die Schnellboote S 42, S 52 und S 131, das Räumboot R 37, den MFP F 568, das rumän. T-Boot Naluca und zahlreiche kleinere Fahrzeuge. Die rumän. Zerstörer Regele Ferdinand und Marasesti, das Kanonenboot Stihi, das Minenschiff Dacia, die U-Boote U 18 (Oblt.z.S. Fleige) und U 24 (Oblt.z.S. Lenzmann) und die S-Boote S 28, S 45, S 47, S 49 und S 51 sowie weitere Fahrzeuge werden beschädigt. Am 22.8. geht S 148 vor Burgaz durch eine Mine verloren.

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10. Schwerer Kreuzer Prinz Eugen beschießt 
die Kurland-Küste.

19.– 24.8.1944
Kanal
In der Seinebucht gehen durch Minentreffer der brit. Frachter Harpagus (7271 BRT, zerbrochen, Achterschiff aufgesetzt und eingeschleppt) und der Tanker Empire Roseberry (2370 BRT) verloren.

20.– 21.8.1944
Ostsee
Ansatz der 2. Kampfgruppe (VAdm Thiele) mit Schwerem Kreuzer Prinz Eugen (Kpt.z.S. Reinicke), den Zerstörern Z 25, Z 28, Z 35, Z 36 und den T-Booten T 23 und T 28 gegen die durchgebrochenen sowj. Spitzen am Rigaer Meerbusen bei Tukkum. Prinz Eugen wird dabei durch die 2. Torpedobootsflottille mit T 1, T 4, T 8, T 9 und T 10 direkt gesichert. Mit Unterstützung der Schiffsartillerie wird eine Landverbindung zur abgeschnittenen Heeresgruppe Nord wiederhergestellt.

20.8.- 21.10.44
20.– 22.8.1944
Norwegen
Intensivierung der brit. Angriffe gegen den dt. Geleitverkehr an der norweg. Westküste. Am 20. und 22.8. greift das U-Boot Satyr (LtCdr. Westen) vor Skudesnes und Egeröy 2 dt. Geleite an (das erste mit den Dampfern Bochum, Emily Sauber und Sicherung durch V 5101, das zweite mit 6 Transportern und Sicherung durch UJ 1109, UJ 1709, UJ 1712, M 437, M 5807 und R 220) und meldet Torpedoerfolge. Doch die Fächerschüsse detonieren an den Felsen, eine häufige Ursache für Fehlmeldungen in Norwegen (Fortsetzung 1.9.-21.10.44).

20.– 28.8.1944
Südfrankreich / Mittelmeer
Selbstversenkung dt. Fahrzeuge an der franz. Südküste: das unfertige Geleitschiff SG 22 (ex-franz. Enseigne Ballande) am 20.8. in Port de Bouc, SG 16 (ex-franz. La Curieuse), SG 24 (ex-franz. Ampère) und SG 25 (ex-franz. Les Espargues, unfertig) am 22.8. in Marseille. Am 28.8. wird Marseille wird von den Deutschen geräumt, dabei werden M 6062 / SG 12 und M 6063 / SG 13 selbstversenkt.

20.– 31.8.1944
Nordmeer
Der sowj. Konvoi DB.5 läuft mit 6 Transportern und Geleitschutz durch den Zerstörer Uritski, die Minensucher T-112, T-115, und T-117, die U-Jäger BO-203 und BO-210 sowie die Wachschiffe SKR-13 und SKR-30 von Oshmarino und Dikson durch die Jugor-Straße nach Arkhangelsk. Erfolgloser Angriff eines U-Boots wird gemeldet, ist aber nicht zu klären.

21.8.1944
Kanal
Die brit. Korvette Orchis wird nach einem Minentreffer vor Courseulles (Normandie) auf Strand gesetzt und zum Totalverlust. 

23.8.-7.10.44
21.8.– 1.9.1944
Nordatlantik
Einsatz von Schnorchel-U-Booten in brit. Küstengewässern. Vor der schottischen Ostküste operiert U 680 (Oblt.z.S. Ulber), wird nach Angriff auf einen Geleitzerstörer am 24.8. durch eine U-Jagdgruppe verfolgt, angegriffen und muss beschädigt nach Bergen zurückkehren. In der Minch, vor den Hebriden und im Nordkanal werden für jeweils 6-12 Tage eingesetzt: U 482, U 484, U 743, U 398, U 296, U 285, im September werden die Patrouillen fortgesetzt. Am 21.8. läuft U 743 (Oblt.z.S Kandzior) von Drontheim nach den Hebriden aus und geht anschließend aus unbekannter Ursache verloren. Vor Erreichen des Nordkanals müssen U 248 (Oblt.z.S. Emde) und U 309 (Oblt.z.S. Loeder) wegen starker Abwehr umkehren. Am 30.8. führt U 482 (Kptlt. Graf v. Matuschka) Angriff auf den Konvoi CU.36 und versenkt den US Tanker Jacksonville (10.448 BRT), am 1.9. auch noch die Korvette Hurst Castle. Der anschließenden Verfolgung durch eine U-Jagdgruppe kann das Boot entkommen (Fortsetzung 1.9.-7.10).

22.8.1944
Mittelmeer
Die dt. Räumboote RA 255 (ex-ital. VAS 304) und RA 259 (ex-ital. VAS 311) werden vor Antibes bei einem Gefecht mit brit. Einheiten versenkt. Das dt. R-Boot RA 251 (ex-ital. VAS 306) wird nach einem Gefecht im Golfe de Juan selbst versenkt.

23.– 27.8.1944
Mittelmeer / Adria
Das Torpedoboot TA 20 und zwei Siebelfähren legen in der Nacht 23./24.8. eine Minensperre südlich von Fiume und zwei weitere Siebelfähren eine Sperre nordöstlich von Venedig. Das dt. Minenschiff Kiebitz legt in den Nächten 25./26.8. und 26./27.8. zusammen mit 2 U-Jägern bzw. 2 TA-Booten vor der ital. Ostküste die Minensperren »Nerz« und »Cattolica«.

23.– 29.8.1944
Rumänien / Bulgarien
Rumänien kapituliert am 23.8. und schließt einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion und den Westalliierten. Am 25.8 erklärt Rumänien nach einem von Hitler befohlenen Luftangriff auf Bukarest Deutschland den Krieg. Am 26.8. erklärt auch Bulgarien den Rückzug aus dem Krieg und seine Neutralität. Deutsche Truppen werden aufgefordert, das Land bis zum Monatsende zu verlassen.

23.– 30.8.1944
Schwarzes Meer / Donau
Leichte Einheiten der sowj. Donau-Flottille (KAdm. Gorshkov) unterstützen am 23./24.8. den Übergang von Teilen der 46. Armee über den Dnestr-Liman und dringen in den folgenden Tagen in die Donaumündung ein. Von den Einheiten der Schwarzmeer-Flotte sind die U-Boote S-31, S-33, Shch-215, M-62, M-111 und M-113 an der rumän.– bulgar. Küste eingesetzt, führen aber nur 2 erfolglose Angriffe. Von den eingesetzten Torpedokuttern führen TKA-221, TKA-223, TKA-227 und TKA-233 ostwärts Konstanza am 22.8. ein kurzes ergebnisloses Gefecht mit 2 U-Jägern. An der kampflosen Besetzung von Konstanza am 30.8. beteiligen sich 30 Torpedokutter und 6 Wachkutter, ferner werden Minensucher verlegt.

Literaturhinweis ... .

11. Der Rückzug aller verfügbaren deutschen Seestreitkräfte in die Donau wird von Führerhauptquartier untersagt.

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23.8.– 11.9.1944
Schwarzes Meer / Donau
Räumung der deutschen Stützpunkte. Am 24.8. werden die nicht fahrbereiten Kriegsschiffe, darunter die U-Boote U 18 und U 24, die S-Boote S 28, S 49, S 72 und S 149 und die U-Jäger UJ 115 / Rosita, UJ 301 und UJ 302 in Konstanza selbst versenkt. S 45, S 47 und S 51 laufen aus, um den bulgarischen Hafen Varna zu erreichen. UJ 105 / KT 24 geht am 25.8. vor Varna auf einer Mine verloren, zwischen 26.8. und 30.8. werden die U-Jäger UJ 101 / KT 39, UJ 103 / KT 37, UJ 107 / KT 34, UJ 116 / Xanten und UJ 118 / F 368 vor Kaliakra (Bulgarien) selbst versenkt.

Die ehemals ital. Klein-U-Boote CB-3, CB-4 and CB-6, die von der rumänischen Marine übernommen, aber nicht genutzt wurden, werden am 25.8. selbst versenkt oder zerstört. Die Boote CB-1 und CB-2 werden am 30.8. durch das sowj. 143. and 384. Marineinfanterie-Bataillon in Konstanza besetzt und als TM-4 und TM-5 in die sowj. Marine übernommen. Das rum. U-Boot Delfinul wird am 27.8. in Sulina besetzt, die beiden anderen Boote Requinul and Marsuinul am 29.8. in Konstanza. (Am 20.10. werden sie als TS-3, TS-1 und TS-2 ebenfalls in die sowj. Marine übernommen).

Da es nach Kapitulation Bulgariens für sie kein Entkommen mehr gibt, werden am 29./30.8. die letzten im Raum Varna verbliebenen Kriegsschiffe außerhalb der bulgar. Hoheitsgewässer selbst versenkt. Unter den rund 200 Fahrzeugen befinden sich u. a. die S-Boote S 45, S 47 und S 51, die R-Boote R 163, R 164, R 165, R 166, R 196, R 197, R 203, R 205, R 206, R 207, R 209, R 216, R 248, die U-Jäger UJ 2301 und UJ 2305, die Artilleriefährprähme AF 51, AF 52, AF 53, AF 54, AF 55 und die Marinefährprähme F 570, F 572 und F 582.

Ein Teil der in der Donaumündung befindlichen Einheiten, vor allem Fährprähme, laufen ab 25.8. unter Führung von KAdm. Zieb gegen intensiven rumänischen Widerstand donauaufwärts. F 316 wird schon am 27.8. bei Corabia, F 591 am 29.8. bei Turnu Magurele auf der Donau von rumän. Monitoren versenkt. Am 5.9. werden in Prahovo die U-Jäger UJ 106 und UJ 110 selbstversenkt.

Die letzten 3 dt. U-Boote im Schwarzen Meer U 19 (Oblt.z.S. Ohlenburg), U 20 (Oblt.z.S. Grafen) und U 23 (Oblt.z.S. Arendt) operieren ab 25.8. im Raum vor Konstanza. U 23 feuert am 1.9. einen Fächer in den Hafen Konstanza, dabei wird der der rumän. Zerstörer Regele Ferdinand verfehlt und der beschädigte Frachter Oituz (2686 BRT) getroffen (nicht repariert). Am 2.9. versenkt U 19 vor Konstanza den sowj. Minensucher BTShch-410 / Vrzyv. Nach Aufbrauch ihres Brennstoffes und Ablehnung eines Verkaufsangebotes durch die Türkei werden die drei U-Boote am 10.9. bei Erekli vor der türk. Küste von den Besatzungen selbst versenkt.

24.8.1944
Luftkrieg Niederlande
Tagesangriff der Group No. 5 RAF Bomber Command gegen die S-Boot-Bunker in Ijmuiden: das Vorpostenboot V 1401 und der Artilleriefährprahm AF 41 werden versenkt (letzterer wird später gehoben und wieder in Dienst gestellt). Der Bunker selbst wird schwer beschädigt, Torpedoersatzteile, die Torpedoregelstelle und Versorgungsanlagen werden zerstört.

24.– 28.8.1944
Mittelmeer

Drei Nacht-Einsätze der 1. Sturmboot-Flottille (KKpt. Kurt Haun) mit MTSMA- und MTM Sturmbooten von Villefranche (bei Nizza) gegen südfranzösische Landeköpfe und die zu ihrer Sicherung abgestellten alliierten Zerstörer bleiben ohne Erfolg. Dabei gelingt es der 15. US Schnellboot-Flottille (PT 210, 213, 552) mehrfach Gruppen abzuwehren. Mit der Rückeroberung der französischen Südküste durch alliierte Truppen muss Villefranche geräumt werden und San Remo wird neuer Stützpunkt der 1. Sturmboot-Flottille (Kobelt, 2016, S.130-141).

24.– 31.8.1944
Kanal
Räumung von Le Havre. In der Nacht zum 24.8. verlegt die 15. V-Flottille (KKpt. Rall) mit 2 Trawlern, 1 U-Jäger, 16 KFKs, 2 R-Booten und 2 weiteren im Schlepp von Le Havre nach Dieppe. Vor Cap d´Antifer und Fécamp werden die Boote zuerst von der Fregatte Thornborough (Lt. Brown), dem »Hunt«-Zerstörer Talybont (Lt. Holdsworth) und einer Schnellbootgruppe (Lt. Marshall) mit MTB 695, MTB 694 und MTB 692, später von der Fregatte Retalick (Lt. Brownrigg), dem »Hunt«-Zerstörer Melbreak (Lt. Kirby) und einer Schnellbootgruppe (Lt. Forster) mit MTB 212, MTB 208 und MTB 205 angegriffen. V 716 und R 229 werden beschädigt, R 219 wird von Jagdbombern beim Einlaufen in den Hafen versenkt. In der Nacht vom 24./25.8. verlegen die 15. V-Flottille und die 38. M-Flottille (FKpt. Palmgren) mit 5 Trawlern, 16 Loggern, 3 KFKs sowie R 117 und F 840 weiter von Dieppe nach Boulogne.

Die 8. Artillerieträger-Flottille (Oblt.z.S. Schneider, RK) unternimmt in den folgenden Nächten Versorgungsmissionen nach Le Havre. Am 24./25.8. werden die dt. Schiffe mehrmals nacheinander angegriffen: und zwar von den US Schnellbooten (Lt. Saltsman) PT 250, PT 511 und PT 514, dann von DE Seymour (LtCdr. Parry) mit den Schnellbooten (Lt. Shaw) MTB 257, MTB 256, MTB 254 und MTB 252, von einer weiteren MTB-Gruppe (Lt. Yock) mit MTB 452, MTB 447 und MTB 453, und schließlich von DD Talybont, Retalick und MTB 205, MTB 209 und MTB 210. Von der zur Unterstützung angesetzten 6. S-Flottille (Kptlt. Matzen) wird S 91 von Talybont und Retalick schwer beschädigt und selbst versenkt, außerdem wird M 3857 / Rotherbaum versenkt. V 243 wird beschädigt und AF 103 geht auf einer Mine verloren. Der Zerstörer Bleasdale greift als letzter in das Gefecht ein. Die gegen einen Konvoi vor Beachy Head angesetzte 8. S-Flottille wird von den SGBs Grey Wolf und Grey Goose abgedrängt.

In der Nacht vom 25./26.8. wird die 8. Artillerieträger-Flottille bei Fécamp von der Fregatte Thornborough mit einer Schnellbootgruppe (Lt. Dixon) mit MTB 450, MTB 481 und MTB 482, dem franz. Zerstörer La Combattante (Cdr. Patou) mit einer Schnellbootgruppe (Lt. Shaw) mit MTB 253, MTB 257 und MTB 254 sowie von der Fregatte Seymour mit einer US Schnellbootgruppe mit PT 519, PT 513 und PT 516 angegriffen. AF 110, AF 97, AF 105 und AF 111 gehen verloren, S 174 und S 177 retten 120 Überlebende, AF 101 und AF 109 werden eingebracht, letztere im Schlepp von S 174. In der Nacht vom 26./27.8 greifen Retalick (Lt. Brownrigg) mit MTB 208 und MTB 210, sowie Middleton (Lt. Cox) mit MTB 252, MTB 256, PT 520, PT 511 und PT 514 erneut Boote der 8. Artillerieträger-Flottille und der 14. R-Flottille an. AF 98 und AF 108 werden versenkt (siehe auch 27.8.44). In der Nacht vom 27./28.8. wirft die 14. R-Flottille (Kptlt. Nordt) mit 7 Booten Minen in der Seine Mündung bei Le Havre und marschiert mit 2 U-Jägern nach Fécamp. Vor Cap d´Antifer Gefechte mit Thornborough, MTB 450, MTB 447, MTB 482 und La Combattante mit MTB 693, MTB 692 und MTB 695 sowie PT 519 und PT 512. Dabei wird UJ 1433 / KUJ 9 von MGB 252, MGB 254, MGB 256 and MGB 257 versenkt und R 231 beschädigt eingeschleppt.

In der Nacht vom 29./30.8. verlegen 9 R-Boote, 6 Artilleriefähren, 1 MFL, 1 KFK, 1 U-Jäger und 1 Schlepper von Le Havre nach Fécamp. Sicherung durch Boote der 8. S-Flottille. Angriffe von Retalick und des »Hunt«-Zerstörers Cattistock (Lt. Keddie †) werden abgewehrt, letzterer wird beschädigt. In den folgenden zwei Nächten verlegen die restlichen einsatzbereiten Boote der 2. Sicherungsdivision (FKpt. von Blanc) von Dieppe, Boulogne und Calais durch die Straße von Dover nach Osten.

26.6.– 4.9.1944
25.8.– 4.9.1944
Ostsee
Wegen der kritischen Lage in Karelien Einsatz finn. und dt. U-Boote im inneren Finnenbusen. Die 3 großen finn. Boote operieren bereits seit Mitte Juni südlich Koivisto, die 2 kleinen bei Tiurinsaari. –– Iku-Turso operiert auf dem Weg nach Lavansaari (August), hat aber ebenso wie Vesikko und Saukko keinen Erfolg, im August treffen zusätzlich die dt. Boote U 1001, U 745 und U 717 ein. Bei Seiskari versenkt U 242 (Oblt.z.S. Pancke) am 25.8. das sowj. Hilfsschiff KKO-2 mit einem Leichter, U 745 (Kptlt. v. Trotha) am 26.8. den Minensucher T-45 / Antikainen in der Narwa-Bucht. Am 4.9. endet der Einsatz der finnischen Boote wegen des Waffenstillstands Finnlands mit der Sowjetunion.

26.– 29.8.1944
Mittelmeer
Am 26.8. wird der dt. U-Jäger UJ 2226 (ex-ital. Artemide) in einer Kollision mit dem Transporter KT 36 beschädigt und nach Genua zur Instandsetzung eingebracht. Am 27.8. sinkt das Räumboot R 38 durch einen Minentreffer bei Paros (Ägäis). — Am 29.8. wird die ital. Lucrino (5536 BRT) südlich von Cagliari (Korsika) durch Minentreffer beschädigt.

26.– 30.8.1944
Luftkrieg Deutschland
Am 26./27.8. greifen die RAF Bomber Command Groups No. 1, 3 und 5 mit 382 Flugzeugen Kiel an, 17 Maschinen werden abgeschossen. Der dt. Minensucher M 266 wird versenkt, später aber gehoben und repariert. Das Kriegsmarinearsenal wird weitgehend zerstört. Eine zweiten Angriff fliegt die Group No. 5 in derselben Nacht mit 174 Maschinen auf Königsberg, 4 Maschinen gehen verloren. Am 29./30.8. greifen die Groups No. 1, 3, 6 (RCAF) und 8 Stettin mit 402 Bombern an, 23 gehen verloren. M 553 (ex-ndl. Abraham van der Hulst), das Räumboot R 193 und 5 Frachter mit 15.430 BRT, darunter Finnland (5251 BRT) und Alexandra (592 BRT), werden versenkt und 4 Frachter mit 21.452 BRT werden beschädigt. Bei einem Tagesangriff auf Kiel wird der Passagierdampfer St. Louis (16.772 BRT) getroffen und brennt aus (Verlusttabelle).  

27.– 29.8.1944
Kanal
Nach Versicherung, dass sich keine eigene Kräfte in dem Gebiet befinden, greift die RAF Tactical Air Force am 27.8. mit Typhoons versehentlich die brit. 1. Minensuch-Flottille bei Cap d`Antifer an. Die Minensucher Britomart und Hussar werden versenkt (77 Tote), Salamander wird so stark beschädigt, dass eine Reparatur sich nicht mehr lohnt, Jason und der Trawler Colsay werden beschädigt. -- In der Nacht vom 28./29.8. verlegen 5 dt. Hilfsminensucher von Dieppe nach Boulogne, durch Luftangriff vor Berck-sur-Mer wird M 3800/ Stoomloodsvaartuig 16 versenkt, M 3820 durch Nahtreffer beschädigt.

27.– 30.8.1944
Griechenland / Ägäis
Am 27.8. befiehlt Hitler aufgrund der militärischen Lage an der südlichen Ostfront, die den Einsatz weiterer dt. Truppen erfordert, die Räumung Süd- und Mittelgriechenlands mit Ausnahme Kretas. Diese beginnt am 29.8. auf dem Peloponnes und den Inseln des Dodekanes. Am gleichen Tag werden die britischen Geleitträger, Kreuzer und modernen Zerstörer aller Task Forces aus den »Dragoon«-Verbänden (siehe 15.8.44) herausgelöst, mit ihnen wird ab 30.8. in Alexandria die »British Aegean Force« gebildet. Ob die britische Aktion eine durch »Ultra«-Erkenntnisse ausgelöste Reaktion war, ist noch ungeklärt.

28.8.1944
Nordpazifik
US-Flugzeuge beschädigen vor Petropavlovsk (Kamtschatka) irrtümlich den sowj. Tanker Emba (10.448 BRT). 

28.– 31.8.1944
Zentralpazifik
Vorstoß der TF.38 (VAdm. Mitscher) im Zusammenhang mit der Palau-/Morotai-Operation (siehe 15.9.44) von Eniwetok aus. (Beteiligte Kampfgruppen siehe 1.-24.9.) TG.38.4 (RAdm. Davidson) führt bereits am 30./31.8. erste Angriffe gegen Iwojima und Chichijima durch. Dabei versenken F6F Hellcats des Trägers Franklin bei Iwojima den Hilfsminensucher Tochi Maru No.8 und den Frachter Suruga Maru.

29.– 30.8.1944
Nordsee
Sperrbrecher 176 / Valeria wird am 29.8. vor der Elbe durch einen Lufttorpedo versenkt, das Vorpostenboot V 802 wird bei diesem Luftangriff beschädigt. Am 30.8. wird bei einem Luftangriff der RAF auf die Elb-Reede der Sperrbrecher 26 / Mosstrand durch Bomben und Torpedos versenkt.

31.8.1944
Luftkrieg China

Bomber der 14. Luftflotte der USAAF versenken auf dem Yangtsekiang die jap. Frachter Fengyang Maru (3977 BRT) und Tokuhei Maru (3439 BRT)

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Fortsetzung im Text