1940 November | Aktualisiert am 22.Okt.2024 |
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1. Der Hafen von Tarent vor dem britischen Luftangriff (Operation »Judgement«) |
31.10.– 1.11.40
1.11.1940
Atlantik
Vorstoß der Force H mit dem Schlachtkreuzer Renown, dem Schlachtschiff
Barham und den Zerstörern Forester, Fortune, Firedrake,
Gallant, Greyhound und Griffin entlang der marokkanischen
Westküste gegen vermutete vichy-franz. Schiffsbewegungen.
28.10.– 6.11.40
1.– 6.11.1940
Mittelmeer
Vorstoß der griech. Zerstörer Spetsai und Psara aus
dem Golf von Patras. Hinter der Passage von Korfu beschießen sie ital. Stellungen
an der alban. Küste. — Italienische U-Boot-Operationen. In den Südostzugängen
der Ägäis operieren Zaffiro, Narvalo und Corridoni, südlich
von Kreta Menotti, Settembrini, Dessiè und Tricheco
ohne Feindberührung. In der Ägäis kreuzen Jantina und Delfino.
1.– 26.11.1940
Gewässer um Großbritannien
Luftangriffe dt. Seeflieger auf den Schiffsverkehr.
In der Themsemündung werden versenkt: am 1.11. der brit. Dampfer
Letchworth (1317 BRT) und das Feuerschiff East Oaze, am 8.11.
die niederl. Agamemnon (1930 BRT), am 15.11. die brit. Blue Galleon
(712 BRT) und der Marinetrawler Dungeness (263 BRT, Totalverlust), am
19.11. der Marinetrawler Fontenoy (276 BRT). Vor der englischen Ostküste
wird der brit. Zerstörer Vimiera am 5.11. bei einem Angriff auf Konvoi FN.327 von einem
Lufttorpedo knapp verfehlt. He 115 der Kü.Fl.Gr.506 versenken am 7.11. vor Barrow den brit.
Dampfer Astrologer (1673 BRT) und am 11.11. vor der Teesmündung die norw.
Ravnager (3371 BRT); torpediert wird am 8.11. bei Turk Head die brit.
Fireglow (1261 BRT), bombardiert werden am 11.11. bei Southend die brit. Frachter Colonel
Crompten (1495 BRT), Corsea (2764 BRT) und Corduff (2345 BRT)
und am 18.11. vor Barrow der franz. Dampfer S.N.A. 8 (2569 BRT). Vor
der schottischen Ostküste versenken He 115 der Kü.Fl.Gr.706 am 3.11.
bei Rattray Head die brit. Kildale (3877 BRT) und beschädigen die Eros
(5888 BRT), am 6.11. versenken sie östlich von Wick (Schottland) die Clan
McKinlay (6365 BRT), am 11.11. südöstl. von Aberdeen die brit. Trebartha
(4597 BRT) und mit Torpedo die brit. Creemuir
(3997 BRT), die Harlaw (1141 BRT) wird
ebenda bombardiert, am 13.11. versenken sie bei Rattray Head den belg. Dampfer
Anvers (4398 BRT), und am 14.11. vor Aberdeen mit Torpedos die brit. St. Catherine
(1216 BRT). Am 26.11. verfügt der Obfh. der Luftwaffe eine Sperre des
Einsatzes von Lufttorpedos und nimmt damit den Seeflieger-Staffeln bis März 1941
die Möglichkeit, zu weiteren (starken) T-Erfolgen zu kommen.
(Statt angeblich 150.000 Tonnen wurden 1940 durch Lufttorpedos allerdings nur 30.000
BRT versenkt und 7.000 BRT beschädigt)
1.– 29.11.1940
Norwegen
Operationen alliierter U-Boote vor Norwegen.
Das franz. Rubis (KKpt. Cabanier) setzt am 3.11. im Korsfjord Agenten ab.
Das brit. Sturgeon (Lt. Gregory) greift vor Obrestad 2 dt. Konvois an und
versenkt am 3.11. den dän. Dampfer Sigrun (1337 BRT) und am 6.11. die
norw. Delfinus (1294 BRT). Es wird durch das niederl. U-Boot O.23
abgelöst. O.22 wird am 8.11. vor Südwest-Norwegen durch die dt.
U-Jäger UJ 177 und UJ 1104 mit Wasserbomben versenkt. Vom
16.-29.11. operiert das niederl. U-Boot O.24 vor Egersund.
1.– 30.11.1940
Gewässer um Großbritannien
Luftminenverseuchung durch IX. Fliegerkorps.
Insgesamt 866 Minen werden im November von dt. Flugzeugen in Themse- und
Humbermündung, vor Newcastle, Pembroke, Plymouth, Falmouth, Penzance, Bristol,
Liverpool, Harwich, Milford, Swansea, Cardiff und Llanley abgeworfen. Durch
Minentreffer gehen verloren: Ostküste: In der Themsemündung: Am 1.11.
der norw. Dampfer Hundvaag (690 BRT), am 2.11. im Londoner Hafengebiet
die Schlepper Deanbrook (149 BRT) und Lea (168 BRT), am 8.11. der
Marineschlepper Muria (192 BRT), am 9.11. der brit. Dampfer Baltrader
(1699 BRT), am 11.11. der Marinetrawler Stella Orion (417 BRT), am 12.11.
der Tonnenleger Argus (661 BRT), am 15.11. der Marineschlepper Guardsman
(102 BRT), am 21.11. der Fischdampfer XMas Rose (96 BRT), am 24.11. der
brit. Dampfer Alice Marie (2206 BRT) und das Motorschiff Ryal (367
BRT). Desweiteren am 7.11. vor Orfordness der Marinetrawler William Wesney
(364 BRT), am 22.11. in der Tynemündung der Marinetrawler Ethel Taylor
(276 BRT) und der Schlepper Hercules (82 BRT), am 24.11. vor Great
Yarmouth das Motorschiff Thomas M. (310 BRT), vor der Humbermündung die
Yacht Gael (100 BRT), am 25.11. vor der Tynemündung der Bagger T.C.C.
Hopper No.3 (698 BRT) und am 28. und 29.11. vor der Humbermündung die
Marinetrawler Manx Prince (221 BRT) und Calverton (214 BRT). Im
Kanal: Am 2.11. in der Falmouth Bay der Marinetrawler Rinovia (429
BRT) und am 6. und 10.11. bei Plymouth die Marinetrawler Sevra (253 BRT)
und Kingston Alalite (412 BRT), am 13.11. bei Plymouth der brit. Tanker Leon
Martin (1951 BRT). Westküste: Am 1.11. vor Belfast die niederl. Santa
Lucia (379 BRT), am 3.11. vor Milford Haven der belg. Trawler Van der
Weyden (132 BRT), am 21.11. bei Milford Haven der brit. Dampfer Dakotian
(6426 BRT), am 22.11. bei Small’s Light der brit. Dampfer Pikepool
(3683 BRT), am 24.11. südlich Milford Haven der brit. Dampfer Behar
(6100 BRT) und das Bergungsschiff Preserver (630 BRT) und bei
Inishtrahull (Schottland) auf britischer Sperre der Dampfer Alma Dawson
(3985 BRT).
25.10.– 2.12.1940
1.11.– 2.12.1940
Mittel- und Nordatlantik
Verlegung einer vierten Welle ital. U-Boote
nach Bordeaux. Morosini und Marcello operieren zunächst ohne
Erfolg zwischen Vigo und den Azoren. Bianchi und Brin müssen am
4.11. Tanger anlaufen, nachdem Bianchi durch ein London-Flugboot
der RAF-Sq. 202 gebombt und vom Zerstörer Greyhound mit Wasserbomben
belegt und beschädigt wurde.
31.10.- 28.12.1940
1.11.– 28.12.1940
Atlantik / Indischer Ozean
Nachdem in Großbritannien erkannt wird, dass keine Invasionsgefahr
mehr besteht, fällt der Beschluss, weitere Truppen zum Kampf gegen Italien nach
Ägypten zu verlegen. Aus Respekt vor der italien. Flotte wird anstelle der
Route durchs Mittelmeer der gewaltige Umweg über Kapstadt und Ostafrika in Kauf
genommen. Das Versorgungsproblem für Konvois eines so großen Ausmaßes wird
aus der Menge von 19.000 t Treibstoff und 20.000 t Wasser ersichtlich, die in
Durban (Südafrika) gebunkert werden müssen.
Konvoi WS.4A mit Vorauseinheiten und allen Fahrzeuge der 2. brit. Panzerdivision läuft ab 31.10. mit den 4 Truppentransportern Almanzora, Highland Monarch, Scythia und Stirling Castle, 8 MT-Schiffen und den 4 später allein weiterlaufenden Transportern Warwick Castle, Duchess of Richmond, Abosso und Akaroa von Liverpool aus. »Ocean Escort« durch die Kreuzer Cornwall und Cairo. Der Konvoi wird im Gebiet von Freetown vom Hilfskreuzer Pretoria Castle, ab Kapstadt, wo Scythia und Almanzora durch den Transporter Dunera ersetzt werden, vom Hilfskreuzer Kanimbla und im Roten Meer von den Leichten Kreuzern HMS Carlisle, HMAS Perth und 2 Sloops gesichert und trifft am 22.12. in Suez ein.
Konvoi WS.4B läuft am 17.11. mit den 10 Transportern Andes, Empress of Canada, Strathallan, Strathnaver, Reina del Pacifico, Orcades, Strathaird, Otranto, Duchess of Atholl und Viceroy of India und 23.800 Mann der 2. Panzerdivision und der 18. austral. Infanteriebrigade von Liverpool aus. »Western Approaches Escort« durch Flakkreuzer Cairo und 8 Zerstörer. »Ocean Escort« durch die Kreuzer Norfolk und Edinburgh. Der Konvoi wird ab Kapstadt nacheinander von den Kreuzern Devonshire und Cumberland sowie Hawkins, Shropshire, Southampton und Carlisle nach Suez begleitet, wo er am 28.12. eintrifft.
2.11.1940
Kanal
Die brit. Kreuzer Newcastle und Nigeria sowie die Zerstörer
Jersey, Jackal, Jaguar, Jupiter und Kashmir
versuchen einen dt. Zerstörer-Verband abzufangen, der jedoch vor der Erfassung
in Brest einläuft.
2.– 25.11.1940
Biskaya
Britische U-Boot-Operationen: Taku (LtCdr.
Van der Byl) torpediert am 2.11. den Tanker Gedania (8923 BRT), erzielt
aber keine nachhaltigen Schäden. Das ital. U-Boot Veniero wird am 2.11.
von einem feindlichen U-Boot (HMS Tigris ?) angegriffen, bleibt aber
unversehrt. Tigris (LtCdr. Bone) versenkt am 12.11. den franz.
Fischdampfer Charles Edmond (301 BRT). Das brit U-Boot Swordfish,
das vor Brest die Usk ablösen sollte, geht am 7.11. vor der Isle of
Wight auf einer Mine verloren (siehe: RN Submarine Museum, Gosport). Talisman
(LtCdr Francis) erbeutet am 25.11. bei Lorient den franz. Fischkutter Le
Clipper, und setzt ihn vor Bordeaux zur Beobachtung deutscher
U-Boot-Bewegungen ein, bevor er nach Falmouth eingebracht wird.
3.– 5.11.1940
Nordatlantik
Das im Operationsgebiet eingetroffene U 99 (Kptlt. Kretschmer)
trifft nach der Versenkung des brit. Dampfers Casanare (5376 BRT) am
3.11. westlich Irland auf die beiden brit. Hilfskreuzer Laurentic (18.724
BRT) und Patroclus (11.314 BRT). Die zunächst von 1 Torpedo und 30 Min.
später durch Fangschuss getroffene Laurentic bleibt liegen und wird,
nachdem die Patroclus getroffen und mit 3 Fangschüssen zum Wrack
geschossen wurde, am Morgen mit Fangschuss versenkt. Die Patroclus sinkt
erst nach 2 weiteren Treffern. Nach der Versenkung des brit. Tankers Scottish
Maiden (6993 BRT) am 5.11. aus dem Geleitzug HX.83 kehrt U 99 nach
Lorient zurück.
3.– 15.11.1940
Nordatlantik
Einsätze von Fw 200-Bombern der I./KG.40.
Am 3.11. wird westlich von Irland das brit. Fahrgastschiff Windsor Castle
(19.141 BRT) durch Bombentreffer schwer beschädigt, am 6.11. die brit. Nalon
(7222 BRT) versenkt. Am 8.11. wird die schwed. Vingaland (2734 BRT) aus
dem Konvoi HX.84 beschädigt (Forts.
8.-30.11.), desgl. die Empire Dorado (5995 BRT). Am 9.11.
wird der Passagierdampfer Empress of Japan (26.032 BRT) beschädigt, am
11.11. wird die brit. Balmore (1925 BRT) und am 13.11. die Empire
Wind (7459 BRT) versenkt, am 14.11. wird der Einzelfahrer Fishpool
(4940 BRT) beschädigt und am 15.11. die brit. Apapa (9333 BRT) aus dem
Geleitzug SL.53 versenkt, am 18.11. werden südwestlich Fastnet Rock die brit.
Nestlea (4274 BRT) versenkt und die brit. Biela (5298 BRT) beschädigt.
4.– 9.11.1940
Mittelmeer
Britische U-Boot-Operationen: Tetrarch
(LtCdr. Mills) torpediert am 4.11. aus einem Konvoi vor Bengasi die ital. Snia-Amba
(2532 BRT), die auf Strand gesetzt und zum Totalverlust wird. Rorqual
(LtCdr. Dewhurst) legt am 5.11. bei Ras Misurata (Lybien) 50 Minen, am 9.11.
eine weitere Sperre im gleichen Gebiet, im Dezember sinken auf den Minen die
ital. Torpedoboote Calipso und Cairoli, der Frachter Caffaro
(6476 BRT) wird beschädigt. Beginn der Verlegung von Booten der U-Klasse
ins Mittelmeer: Utmost wird am 6.11. westlich Gibraltar vom Zerstörer
Encounter durch Rammung beschädigt, das U-Boot wie auch der Zerstörer
müssen in Gibraltar ins Dock, Ursula muss mit Maschinenschaden zur Reparatur
ebenfalls in Gibraltar verbleiben. Upright läuft am 19.11. als erstes
Boot dieser Klasse von Gibraltar nach Malta aus (Einlaufen am 4.12.).
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2. Conte di Cavour erlitt beim
Angriff auf Tarent |
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4.– 14.11.1940
Mittelmeer
Brit. Flottenoperation mit Trägerangriff auf
Tarent.
Operation »MB.8«: Am 4.11. laufen von Port Said und Alexandria die
Konvois AN.6 und MW.3 in die Ägäis und nach Malta aus. Sie werden von den
Flakkreuzern Calcutta und Coventry sowie die Zerstörer Dainty,
Vampire, Waterhen und Voyager begleitet. Deckung der
Operation durch die Mittelmeerflotte (Adm. Cunnigham) mit den Schlachtschiffen Warspite,
Valiant, Malaya, Ramillies, Träger (KAdm. Lyster) Illustrious,
den Kreuzern Gloucester, York, Orion und den Zerstörern Nubian,
Mohawk, Jervis, Janus, Juno, Hyperion, Hasty,
Hereward, Hero, Havock, Ilex, Decoy und Defender.
Nachdem AN.6 bis zur Suda-Bucht (Kreta) begleitet wurde, läuft der Verband (bis
auf HMS Voyager) mit MW.3 (5 Versorgungsschiffe) weiter Richtung Malta.
Am 5.11. laufen die Kreuzer Ajax und Sydney von Alexandria aus,
laden am 6.11. Versorgungsmaterial in der Suda-Bucht aus und stoßen am selben
Tag zur Mittelmeerflotte hinzu. Von den östlich Malta stationierten ital.
U-Booten Mameli, Corallo, Bandiera, Topazio und Capponi
(KKpt. Romei) kann nur letzteres erfolglos die Ramillies angreifen, als
diese am 10.11. mit Coventry, den Zerstörern und dem Konvoi MW.3 gerade
Malta erreicht. — Am 10.11. läuft Rück-Konvoi ME.3 mit 4 leeren Schiffen und
der Sicherung von MW.3 sowie Ramillies nach Osten aus, gefolgt von dem
Zerstörer Vendetta (auf Malta repariert) und Monitor Terror, der
am 13.11. die Suda-Bucht erreicht. Nach Aufnahme der von Westen her kommenden
Einheiten marschiert der Deckungsverband der Mittelmeerflotte zunächst nach
Osten. Am 11.11. wird Konvoi ME.3 erfolglos vom U-Boot Topazio (KKpt.
Berengan) angegriffen. Am 13.11. erzielen ital. Flugzeuge einen Bombentreffer
auf dem Zerstörer Decoy. Am 14.11. kehrt die brit. Mittelmeerflotte
zusammen mit ME.3 ohne weitere Ausfälle nach Alexandria zurück.
Operation »Coat«: Am 7.11. läuft Force H (VAdm. Somerville) mit Träger Ark Royal, Kreuzer Sheffield und den Zerstörern Faulknor, Duncan, Firedrake, Forester, Fortune und Fury von Gibraltar aus, um Force F (Verstärkung für Mittelmeerflotte) mit Schlachtschiff Barham, den Kreuzern Berwick, Glasgow und den Zerstörern Encounter, Gallant, Greyhound und Griffin bis südlich Sardinien zu begleiten. Die ital. 14. Zerstörer-Flottille (Vivaldi, Da Noli, Pancaldo, Malocello) wird in die Sizilien-Straße entsandt, die von Force F (nun schon von Force H getrennt laufend) in der Nacht 9./10.11. passiert wird. Keine Feindberührung. Am 10.11. vereinigt sich Force F südlich Malta mit der von Osten kommenden Mittelmeerflotte und läuft dann auf Malta ein, um 2150 Soldaten Verstärkung auszuschiffen. Die Zerstörer Faulknor, Fortune und Fury, welche als Minensucher die Force F nach Malta führten, kehren südlich Sardinien um und laufen zur Force H zurück.
Operation »Crack«. Am 9.11. fliegen Swordfish-Flugzeuge der 810., 818. und 820. Sqn. FAA einen Angriff auf Cagliari (Sardinien). Ital. Bomber greifen den Träger-Verband an, es werden jedoch nur leichte Schäden durch Nahtreffer an Ark Royal, Barham und Duncan erzielt. Aufstellung einer ital. U-Boot-Gruppe mit Alagi, Axum, Aradam, Medusa, Diaspro südwestl. Sardinien. Die Boote können aber keinen der Verbände mehr erfassen. Ark Royal startet 3 Fulmar-Flugzeuge nach Malta, danach kehrt Force H nach Gibraltar um. Die ital. Luftfühlungshalter müssen durch Fulmar-Jäger der Illustrious einige Verluste hinnehmen. Am 11.11. dreht Illustrious (Capt. Boyd) mit den Kreuzern Gloucester, Berwick, Glasgow, York und den Zerstörern Hasty, Havock, Hyperion und Ilex zum Angriff auf Tarent, die Kreuzer Orion, Sydney, Ajax mit den Zerstörern Nubian und Mohawk zu einem Vorstoß in die Otranto-Straße nach Norden.
Operation »Judgment«: Ein aus den Trägerstaffeln 813., 815., 819. und 824. FAA von der Illustrious bestehender Verband von 12 Torpedo- und 9 Bombenflugzeugen greift in der Nacht zum 12.11. die im Hafen von Tarent liegende ital. Flotte an. In 2 Wellen (12 Flugzeuge unter LtCdr. Williamson und 9 Flugzeuge unter LtCdr. Hale) erzielen die Swordfish-Flugzeuge 3 T-Treffer auf dem modernen Schlachtschiff Littorio, je 1 T-Treffer auf den älteren Caio Duilio und Conte di Cavour. Letztere sinkt auf Grund, wird später zwar gehoben, jedoch nicht wieder in Dienst gestellt. Der Schwere Kreuzer Trento und der Zerstörer Libeccio werden durch Bombentreffer (Blindgänger) leicht beschädigt. Von den angreifenden Flugzeuge werden 2 durch Flak abgeschossen.
In der Nacht 12./13.11 erfasst das 7. Kreuzergeschwader (VAdm. Pridham-Wippell) mit Orion, Ajax und Sydney in der Otranto-Straße einen von Valona nach Brindisi laufenden Konvoi mit den Dampfern Antonio Locatelli (5691 BRT), Capo Vado (4391 BRT), Catalani (2429 BRT) und Premuda (4427 BRT), gesichert von dem Hilfskreuzer Ramb III und dem alten T-Boot Fabrizi, die entkommen, während alle Transporter versenkt werden.
5.– 8.11.1940
Kanal
Die dt. Zerstörer Paul Jacobi, Theodor Riedel, Friedrich
Eckoldt, Friedrich Ihn und Erich Steinbrinck verlegen von
Brest nach Wilhelmshaven und werden zur Instandsetzung auf verschiedene Werften
verteilt (vgl. 26.10.40). In Brest bleiben vorerst
nur Karl Galster, Richard Beitzen und Hans Lody.
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3. Führte die Jervis Bay in einem ungleichen Kampf - Capt. Fegen |
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5.– 8.11.1940
Mittelmeer
Das vorläufig reparierte franz. Schlachtschiff Provence wird
von Oran nach Toulon verlegt, gesichert durch die Zerstörer Epée, Fleuret,
Le Hardi, Lansquenet und Mameluck. Der Verband wird durch
das Schlachtschiff Strasbourg, die Kreuzer Algérie, Dupleix,
Foch, La Galissonnière, Marseillaise und 5 Zerstörer
aufgenommen.
5.– 17.11.1940
Nordatlantik
Der Schwere Kreuzer Admiral Scheer (Kpt.z. S. Krancke) greift
am 5.11. den von Halifax nach England gehenden Konvoi HX.84 (37 Schiffe)
östlich von Neufundland an, nachdem er zuvor den brit. Einzelfahrer Mopan
(5389 BRT) versenkt hat. Der zur Sicherung des Konvois eingesetzte 14.164 BRT
große brit. Hilfskreuzer Jervis Bay (Capt. Fegen †) gibt dem Konvoi
den Befehl zum Zerstreuen hinter einer Nebelwand und versucht gleichzeitig das
dt. Schiff abzulenken, um Zeit zu gewinnen. Nach dessen Untergang kann die Scheer
bis zum Dunkelwerden 5 Schiffe versenken (Trewellard mit 5201 BRT, Fresno
City mit 4955 BRT, Kenbane Head mit 5522 BRT, Beaverford mit
10.042 BRT und Maidan mit 7908 BRT) und 2 Schiffe beschädigen (San
Demetrio mit 8073 BRT, Andalusian mit 3082 BRT). Auf Hilferuf der Jervis
Bay hin entsendet die Home Fleet die Schlachtschiffe Nelson und Rodney
unter Zerstörersicherung zur Blockade der Island-Färöer-Enge und die
Schlachtkreuzer Hood, Repulse, Renown (letzterer von Force
H angefordert) und die Kreuzer Dido, Naiad, Phoebe des 15.
Kreuzergeschwaders zur Blockade der Biskaya-Zugänge. Zwei nachfolgende
HX-Konvois werden zurückgerufen. Erst mit HX.89, der am 17.11. ausläuft, wird
der normale Verkehr wieder aufgenommen. Die Admiral Scheer läuft in den
Südatlantik weiter.
6.– 11.11.1940
Nordsee
Vorstoß der 1. und 2. Torpedobootflottille (KKpt. von Rennenkampff
bzw. KKpt. Riede) mit T 1, T 4, T 6, T 7, T 8,
T 9 und T 10 gegen die schottische Ostküste. In der Nacht zum
7.11. geht T 6 (Kptlt.
Wolfram) dabei 40sm vor Kinnaird Head durch Minentreffer verloren,
woraufhin das Unternehmen abgebrochen wird. -- Vor Harwich sinkt durch
(Luft-)Minentreffer am 11.11. der britische Zerstörer Vega und fällt für 2
Jahre aus.
7.– 8.11.1940
Mittelatlantik
Frei-franz. Angriff auf Libreville. Die Transporter
Fort Lamy, Nevada und Casamaoce landen am 7.11. Truppen der
Fremdenlegion unter Hptm. Leclerc in der Mondah-Bucht, nördlich von Libreville
(Gabun). Das Sicherungsgeleit besteht aus den Sloops Commandant Dominé
und Savorgnan de Brazza (KKpt. d´Argenlieu), brit. Verbände, darunter
die Kreuzer Delhi und Devonshire, schränken ihre Tätigkeiten auf
die Küstenblockade Gabuns ein. Das vichy-franz. U-Boot Poncelet (KKpt.
de Saussine †), welches den brit. Sloop Milford anzugreifen versucht,
wird von diesem mit Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und muß sich selbst
versenken. Am 9.11., nach mehreren Angriffen frei-franz. Flugzeuge auf die in
Libreville liegende franz. Sloop Bougainville (KKpt. Morin), kommt es zu
einem Gefecht zwischen dieser und Bavorgnan de Brazza, wobei Bougainville
in Brand geschossen wird und sinkt. Bis zum 14.11. fällt ganz
Franz.-Äquatorialafrika in die Hände General de Gaulles. Das vichy-franz.
U-Boot Bévéziers und Sloop d’Iberville, die Poncelet
ablösen sollen, werden nach Cotonou umgeleitet und kehren am 28.11. nach Dakar
zurück.
7.– 8.11.1940
Pazifik
Auf den vom 29.10.-2.11. in der Bass-Straße (Australien) durch
Hilfsminenschiff Passat (Kptlt. (S) Warning) geworfenen Minensperren
sinken am 7.11. der brit. Frachter Cambridge (10.846 BRT) und am 8.11.
das amerik. Motorschiff City of Rayville (5883 BRT).
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4. Aufnahme vom Deck des dt. Hilfsminenlegers Passat |
8./9.11.1940
Kanal
Vorstoß des F.d.Z. (Kpt.z.S. Bey) mit Karl Galster, Richard
Beitzen und Hans Lody von Brest gegen die engl. Südküste muss wegen
Maschinenschaden auf Hans Lody und wegen schlechtem Wetter abgebrochen
werden.
8.– 30.11.1940
Nordatlantik
Im Gebiet westlich des Nordkanals operieren U 137, U 138,
U 93, U 100, U 103, U 123 und U 104, weiter
westlich als Wetterboote U 29 und U 47 (am 8.11. beschädigt es
mit Artillerie den portug. Dampfer Gonçalo Velho, 1595 BRT) sowie die
ital. U-Boote Baracca, Finzi und Marconi. Dagegen wird Faa'
di Bruno beim Ausmarsch am 8.11. durch den brit. Zerstörer Havelock
versenkt. Bei dem Versuch, am Konvoi HX.84 Fühlung zu halten, gelingt es Marconi
(KKpt. Chialamberto) am folgenden Tag, den von einer Fw 200 des I./KG.40
angegriffenen und in Brand geworfenen schwed. Frachter Vingaland (2734
BRT) mit Fangschuss zu versenken.
Am 13.11. versenkt U 137 (Oblt.z.S. Wohlfarth) den brit. Dampfer Cape St. Andrew (5094 BRT), einen Nachzügler des Geleitzugs OB.240, am 16.11. die brit. Planter (5887 BRT), am 17.11. aus dem Geleitzug HG.46 die schwed. Veronica (1316 BRT) und die brit. Saint Germain (1044 BRT). Auf seine Meldung hin kommen am 18.-19.11. U 100 und U 47 kurz an den Konvoi heran, haben aber keinen Erfolg. Eines der beiden Boote wird von einem Sunderland-Flugboot der RAF mit einem ASV-I Radar-Gerät geortet. Dies ist die erste Radar-Ortung eines U-Bootes von einem Flugzeug. U 93, U 103, Finzi und Marconi stehen zu weit ab. Baracca (KKpt. Bertarelli) versenkt am 18.11. den brit. Einzelfahrer Lilian Moller (4866 BRT).
Am 20.11. sichtet U 103 (KKpt. Schütze) den OB.244 und versenkt daraus am 21.11. die brit. Daydawn (4768 BRT) und die griech. Victoria (6085 BRT), wird aber von der brit. Korvette Rhododendron durch Verfolgung mit Wasserbomben abgedrängt. Am 22.11. versenkt U 123 (Kptlt. Moehle) den brit. Einzelfahrer Cree (4791 BRT), tags darauf gewinnt es an dem sich auflösenden Konvoi OB.244 Fühlung und versenkt die brit. Dampfer Oakcrest (5407 BRT), King Idwal (5115 BRT), Tymeric (5228 BRT) und die schwed. Anten (5135 BRT).
Aus dem einlaufenden Konvoi SC.11 (Geleitsicherung durch Sloop Enchantress) versenkt U 100 (Kptlt. Schepke) in der Nacht vom 22./23.11. insgesamt 7 Frachter, die brit. Justitia (4562 BRT) und Bradfyne (4740 BRT), die norw. Bruse (2205 BRT, eingebracht aber Totalverlust) und Salonica (2694 BRT), die niederl. Ootmarsum (3628 BRT) und Bussum (3636 BRT), die brit. Leise Maersk (ex-dän., 3136 BRT). U 93 kommt nicht heran, ebensowenig können U 29, U 43 und Finzi den OB.244 noch erreichen.
U 104 (Kptlt. Jürst) geht wahrscheinlich am 28.11. nordwestlich von Irland auf der brit. Minensperre SN.44 verloren. Die Meldung, wonach das Boot am 21.11. durch die Korvette Rhododendron am Konvoi OB.244 versenkt wurde, ist wohl falsch und es muss U 104 gewesen sein, das am 27.11. die brit. Diplomat (8240 BRT) versenkt und den Tanker Charles F. Meyer (10.516 BRT) beschädigt hat (Quelle A. Niestlé)
9.– 16.11.1940
Indischer Ozean
Der Handelskreuzer Schiff 16 / Atlantis (Kpt.z.S. Rogge)
bringt am 9. bzw. 10.11. die norw. Tanker Teddy (6748 BRT) und Ole
Jacob (8306 BRT) auf, der erste wird am 14.11. versenkt, der zweite am
16.11. als Prise nach Japan entlassen. Am 11.11. wird der brit. Frachter Automedon
(7528 BRT), auf dem wertvolle Geheimdokumente sichergestellt werden können,
versenkt.
10.– 29.11.1940
Mittelatlantik
Das am 15.10. ausgelaufene U 65 (KKpt. v. Stockhausen)
operiert nach einer Versorgung aus dem Troßschiff Nordmark vom
15.-29.11. vor Freetown und versenkt 4 Schiffe: am 15.11. die brit. Kohinur
(5168 BRT) und den norw. Tanker Havbör (7614 BRT), am 16.11. die brit. Fabian
(3059 BRT) und am 18.11. den Tanker Congonian (5065 BRT).
13.11.1940
Nordmeer
Das sowj. U-Boot D-1 geht mit der gesamten Besatzung bei einer
Tauchübung vor der Motovski Bucht verloren.
13.11.1940
Mittelmeer
Das brit. Kanonenboot Aphis beschießt Mektila.
14.– 20.11.1940
Mittelmeer
Truppentransporte nach Griechenland. Vom 14.-16.11 bringen die Kreuzer
Berwick, Glasgow, Gloucester und York 3400 Mann, vom 15.-20.11.
die Kreuzer Orion, Ajax und Sydney 4000 Soldaten von Alexandria
nach Piräus und kehren ohne Zwischenfälle zurück. Am 17.11. läuft Kreuzer Newcastle
mit 200 Mann RAF-Personal und wichtigen Ersatzteilen nach Malta aus und erreicht
am 19.11. die Insel.
14.– 22.11.1940
Mittelmeer
Im Anschluß an den brit. Vorstoß nach Tarent (siehe
4.-14.11.) operieren die ital. U-Boote Millelire und Jalea
zur Deckung italien. Konvois in der Otranto-Straße. Kreuzer und Zerstörer
werden nach Brindisi verlegt und in Bereitschaft versetzt.
14.– 30.11.1940
Nordmeer
Die zur Handelskontrolle operierenden dt. Sonderschiffe Schiff 4,
Schiff 18 und Schiff 47 bringen mehrere Dampfer zur weiteren
Untersuchung nach Tromsö und Vardö ein, u.a. Schiff 47 am 14.11. den
finn. Dampfer Figge (696 BRT) und am 22.11. die finn. Kuurtanes
(2795 BRT).
15.11.1940
Westatlantik
Beginn von Erkundungsflügen der mit Tender George E. Badger
auf Bermuda stationierten Flugboote der USN Patron 54.
15.– 17.11.1940
Mittelmeer
Operation »White«: Force H (VAdm. Somerville) mit Träger Ark
Royal, Schlachtkreuzer Renown, Kreuzern Despatch und Sheffield
und den Zerstörern Faulknor, Fortune, Fury, Wishart,
Forester, Firedrake, Duncan und Foxhound geleitet
den Träger Argus ins Gebiet südwestlich Sardinien, wo 12 Huricane-Jäger
und 2 Skua-Bomber zum Flug nach Malta gestartet werden. Wegen starken
Gegenwinds erreichen nur 4 Hurricane und 1 Skua Malta. Ein für
den 17.11. geplanter Vorstoß mit Flugzeugen der Ark Royal gegen Alghero
(Sardinien) muß wegen der Wetterlage aufgegeben werden. Der Ansatz der
italienischen U-Boote Aradam, Alagi und Diaspro kann die
Force H nicht erfassen.
15.– 17.11.1940
Mittelmeer
Operation »White«:
Force H (VAdm. Somerville) mit Träger Ark Royal, Schlachtkreuzer
Renown, Kreuzern Despatch und Sheffield und den Zerstörern
Faulknor, Fortune, Fury, Wishart, Forester,
Firedrake, Duncan und Foxhound geleitet den Träger Argus
ins Gebiet südwestlich Sardinien, wo 12 Hurricane-Jäger und 2 Skua-Bomber
zum Flug nach Malta gestartet werden sollen. Die Operation wird jedoch von der
italienischen Aufklärung wahrgenommen, woraufhin die Schlachtschiffe
Vittorio Veneto (Adm. Campioni) und Giulio Cesare, die Kreuzer
Pola, Fiume, Gorizia, Trieste, Trento, Bolzano sowie Zerstörer des 9., 12.
und 13. Geschwaders dem britischen Verband entgegenlaufen. VAdm. Somerville
sieht sich daher gezwungen, die Flugzeuge bereits nördl. Philippeville, also
viel weiter westlich als geplant, zu starten. Nur 4 Hurricane und 1
Skua erreichen Malta, die anderen Flugzeuge stürzen wegen Brennstoffmangel
ab. Ein für den 17.11. geplanter Vorstoß mit Flugzeugen der Ark Royal
gegen Alghero (Sardinien) muß wegen der Wetterlage aufgegeben werden. Der Ansatz
der italienischen U-Boote Aradam, Alagi und Diaspro kann
die Force H nicht erfassen.
16.11.1940
Nordmeer
Brit. Kreuzer Naiad und APC Trawler Elm und Westoria
versenken bei Jan Mayen das deutsche Wetterbeobachtungsschiff WBS 4 / Hinrich
Freese.
. | |
5. Schiff 33 / Pinguin unter Geleitschutz |
. |
16./17.11.1940
Luftkrieg Deutschland
RAF Bomber Command greift mit 127 Flugzeugen Hamburg an.
16.– 18.11.1940
Westatlantik
Die dt. Frachter Phrygia, Idarwald und Rhein versuchen von
Tampico (Mexiko) nach Westfrankreich durchzubrechen. Von den US Zerstörern Plunkett,
McCormick und Broome beschattet, versenkt sich die Phrygia
in der Annahme, dem Gegner nicht entkommen zu können, selbst; die beiden
anderen Schiffe kehren nach vergeblichen Versuchen, die Verfolger
abzuschütteln, wieder um.
18.– 30.11.1940
Indischer Ozean
Am 18.11. beschießt der brit. Kreuzer Dorsetshire Zante in
Italienisch-Somaliland. Dt. Hilfskreuzer Schiff 33 / Pinguin (Kpt.z.S.
Krüder) versenkt im Indischen Ozean mit Unterstützung seines Hilfsschiffes Passat
(ex norw. Storstad) und seines Bordflugzeugs 4 britische Frachter mit
wertvollen Ladungen: am 19.11. die Nowshera (7920 BRT), am 20.11. die Maimoa
(10.123 BRT), am 21.11. die Port Brisbane (8739 BRT) und am 30.11. die Port
Wellington (8303 BRT).
19./20.11.1940
Nordsee
Vorstoß der dt. 3. S-Boot-Flottille (Kptlt. Kemnade) mit S 54, S 57
und S 38 (von der 1. S-Boot-Flottille) von Rotterdam ins Gebiet östlich
Lowestoft. Bei einem Überraschungsangriff der brit. Zerstörer Garth und
Campbell im Nebel sinkt S 38 (Oblt.z.S. Detlefsen) nach Rammstoß
und Artilleriebeschuß der Campbell. Erster Verlust eines dt.
Schnellboots in einem Gefecht. S 38 war erst wenige Tage zuvor, am
8.11.40, in Dienst gestellt worden. — Der Einsatz der 2. S-Flottille
mit S 34, S 30, S 33, S 36, S 55 und S 56
aus Ostende muss wegen dichten Nebels abgebrochen werden.
20.11.1940
Norwegen
Im westl. Byfjord bei Bergen läuft der der norw. Dampfer Snorre I
(277 BRT) auf eine dt. Minensperre und sinkt.
20.11.1940
Mittelmeer
Das ital. Torpedoboot Confienza sinkt nach einer Kollision mit
dem Patrouillenboot Cecchi vor Brindisi.
20.11.1940
Australien
Der austral. Hilfsminensucher Goorangai sinkt mit der gesamten
Besatzung nach Kollision mit dem Dampfer Duntroon in der Bucht von Port
Phillip. Erster australischer Kriegsschiffsverlust.
20.–
25.11.1940
Mittelmeer / Palästina
Jüdische
Flüchtlingstransporte. Unter dem Eindruck eines Ansturms jüdischer
Flüchtlingstransporte (vor allem aus Osteuropa) verkündet die britische
Mandatsregierung in Palästina, alle Personen, die versuchten illegal nach Palästina
einzuwandern, auf die britische Kolonialinsel Mauritius zu deportieren, wo sie
bis zum Kriegsende verbleiben sollten. Um ein Exempel zu statuieren, werden noch
am gleichen Tag die Passagiere des in Haifa angekommenen Flüchtlingstransporters
Atlantic an Bord des internierten französ. Passagierdampfers Patria
(11.885 BRT) getrieben. Um die Deportation zu verhindern, bringt ein Kommando
der jüdischen Flüchtlingsorganisation »Haganah« Sprenladungen am Rumpf der Patria
an. Sie detonieren am 25.11., kurz nachdem die ersten Passagiere der Atlantic
an Bord gebracht worden sind. Die Patria kentert daraufhin und sinkt auf
den Grund des Hafenbeckens. 254 Personen verlieren bei der Katastrophe ihr
Leben. Nach eigenen Angaben hatte die »Haganah« die Detonationskraft ihrer Bombe
falsch eingeschätzt. — Am 8.12. werden 1584 jüdische
Soldaten an Bord eines Passagierschiffes von Haifa nach Mauritius gebracht und
dort bis August 1945 in Internierungslagern untergebracht (Rohwer, Flüchtlingsschiffe,
S.32-33).
20.– 30.11.1940
Mittelmeer
Italienische U-Boot-Patrouillen. Onice
operiert nordwestl. von Alexandria (nur bis 24.11.), Narvalo in der
Kaso-Straße und Delfino in der nördlichen Ägäis. Atropo führt
(vom 23.-27.11.) eine Versorgungs-Unternehmung von Tarent nach Leros durch. In
der Otranto-Straße operieren (ab 23.11.) die ital. U-Boote Sirena und Nereide.
21.11.1940
Australien
Auslaufen des austral. Truppen-Konvois US.7 mit den Transportern Orion,
Strathmore, Stratheden und Batory in den Mittleren Osten.
Wechselnde Sicherung, u.a. durch den ins Mittelmeer verlegenden austral. Kreuzer
Perth und im späteren Verlauf durch Kreuzer Carlisle und die
Zerstörer Kandahar und Kingston.
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6. Erich Bey - |
22./23.11.1940
Biskaya
Brit. Luftangriff mit 32 Bombern auf den dt. Flugplatz
Bordeaux-Merignac, 2 Fw 200 des KG.40 werden zerstört.
22.– 28.11.1940
Rotes Meer
Die ital. U-Boote Archimede und Ferraris suchen vergeblich nach
einem gemeldeten brit. Konvoi.
23./24.11.1940
Luftkrieg England
Schwerer dt. Luftangriff auf Southampton. Im Hafen wird u. a. der
Passagierdampfer Llandovery Castle (10.640 BRT) schwer beschädigt.
23.11- 13.12.1940
23.– 30.11.1940
Nordatlantik
Westlich des Nordkanals operieren die U-Boote U 43, U 47, U 103
(Wetterboote). U 103 (KKpt. Schütze) versenkt am 27.11. die brit. Glenmoor
(4393 BRT), am 28.11. die griech. Mount Athos (3578 BRT) und die brit.
St. Elwyn (4940 BRT). Außerdem U 52, U 94, U 95
(Kptlt. Schreiber, versenkt am 27.11. die brit. Irene Maria mit 1860
BRT und beschädigt am folgenden Tag die norw. Ringhorn mit 1298 BRT),
U 99, U 101 (Kptlt Frauenheim, versenkt am 29.11. die brit. Aracataca
mit 5378 BRT) und U 140, weiter westlich die ital. Boote Giuliani,
Tarantini und Argo (Forts. 1.-15.12.).
24.11.1940
Mittelmeer
Die beiden letzten für Operationen im Atlantik vorgesehenen
ital. U-Boote Mocenigo und Vellela verlegen vom Mittelmeer aus
um Südafrika herum nach Bordeaux (Forts.
1.-26.12.).
24.11.1940
Nordatlantik
Dt. Schwerer Kreuzer Admiral Scheer versenkt den brit.
Frachter Port Hobart (7448 BRT).
24./25.11.1940
Kanal
Vorstoß des F.d.Z. (Kpt.z.S. Bey) mit den Zerstörern Karl
Galster, Hans Lody und Richard Beitzen ins Seegebiet vor
Plymouth. Dabei werden der niederl. Tanker Apollonia (2086 BRT) versenkt
und der norweg. Dampfer Stadion II (629 BRT) schwer beschädigt. —
Vorstoß der 2. S-Flottille mit S 30, S 33, S 34, S 55
und S 56 gegen Cross Sand, keine Ziele gesichtet, Rückmarsch wegen
schlechter Wetterlage.
24.– 27.11.1940
Mittelmeer
Operation »Collar« und Seeschlacht bei Cap
Teulada (Sardinien).
24.11.: Von Alexandria läuft Force D mit Schlachtschiff Ramillies
und den Kreuzern Newcastle und Berwick zum Marsch nach Gibraltar,
und Kreuzer Coventry mit den Zerstörern Defender, Greyhound,
Griffin, Gallant, Hereward zur Aufnahme eines von Gibraltar
kommenden Konvois südwärts Sardinien aus. Sie wird bis südlich Malta von Force
C mit den Schlachtschiffen Malaya, Barham und dem Träger Eagle gedeckt.
25.11.: Die Mittelmeer-Flotte (Force A, Adm. Cunningham) mit den Schlachtschiffen Warspite, Valiant, dem Träger Illustrious, dem 7. Kreuzergeschwader mit Orion, Ajax, Sydney und Zerstörern läuft zur Deckung eines Konvois von Alexandria zur Suda-Bucht (Kreta) aus. Dabei führt Illustrious am 26.11. einen Vorstoß gegen Rhodos (siehe 26.11.40). Außerdem geht der Versorgungskonvoi MW.4 für Malta mit dem 3. Kreuzergeschwader (Force E) mit Glasgow, Gloucester, York in See. — Vor Gibraltar wird der zur Passage nach Osten bestimmte Konvoi ME.4 von Force F (VAdm. Holland) mit den Kreuzern Manchester, Southampton (je 700 Mann an Bord), Zerstörer Hotspur, den Korvetten Peony, Salvia, Gloxinia, Hyacinth und den Transportern Clan Forbes, Clan Fraser und New Zealand Star aufgenommen. Als Deckungsgruppe operiert Force B (VAdm. Somerville) mit Schlachtkreuzer Renown, Träger Ark Royal, den Kreuzern Sheffield, Despatch und den Zerstörern Faulknor, Firedrake, Forester, Fury, Encounter, Duncan, Wishart, Kelvin, Jaguar.
7. Ark Royal im Bombenhagel italienischer
Flugzeuge |
26.11.: Italienisches I. Geschwader (Flottenchef Geschw.-Adm. Campioni) mit den Schlachtschiffen Vittorio Veneto und Giulio Cesare, der 13. Zerstörer-Flottille (Granatiere, Fuciliere, Bersagliere, Alpino) und der 7. Zerstörer-Flottille (Freccia, Saetta, Dardo), und II. Geschwader (Geschw.-Adm. Iachino) mit der 1. Kreuzer-Div. (Pola (F), Fiume, Gorizia) und der 9. Zerstörer-Flottille (Alfieri, Oriani, Carducci, Gioberti) laufen von Neapel aus. Die 3. Kreuzer-Div. (DivAdm. Sansonetti) mit Trieste, Trento, Bolzano und die 12. Zerstörer-Flottille (Lanciere, Ascari, Carabiniere) laufen von Messina aus. Sie wollen die von Westen kommenden Verbände abfangen. Aus Trapani werden Boote der 10. T-Flottille (Vega, Sagittario, Alcione und Sirio) in die Sizilien-Straße entsandt. Sirio feuert in der Nacht zum 27.11. unbemerkt Torpedos auf Force D.
27.11.: Nachdem am Morgen Aufklärer der Ark Royal Teile der ital. Flotte gesichtet haben, vereinigt sich Adm. Somerville 2 Stunden später mit der von Osten herankommenden Force D, läßt den Konvoi ME.4 mit den 4 Korvetten, den Zerstörern Duncan und Wishart sowie dem von Force D kommenden Kreuzer Coventry und ihren Zerstörern nach Südosten marschieren, und läuft selbst mit Renown, Ramillies, den Kreuzern Manchester, Sheffield, Newcastle, Berwick und den Zerstörern der ital. Flotte entgegen. Angriffe der von Kelvin und Jaguar gesicherten Ark Royal mit Torpedoflugzeugen gegen Vittorio Veneto und Pola werden ausmanövriert. In einem etwa 1-stündigen Gefecht der Kreuzer und Schlachtschiffe erzielen die Italiener einen Treffer auf Kreuzer Berwick, der ital. Zerstörer Lanciere wird mit einem schweren Treffer in Schlepp genommen. Dann bricht Adm. Campioni das Gefecht ab, da er auf Grund unzureichender Luftaufklärung annimmt, überlegenen feindlichen Kräften gegenüberzustehen. – Zwei letzte Angriffsversuche der ital. U-Boote Tembien und Deesiè in der Nacht vom 27./28.11. gegen die zur Unterstützung des Konvois in die Sizilienstraße entsandte Force E bleiben erfolglos.
25.– 27.11.1940
Pazifik
Hilfskreuzer Schiff 45 / Komet (Kpt.z.S. Eyssen) und Schiff 36 / Orion
(FKpt. Weyher) versenken gemeinsam nordöstl. Auckland (Neuseeland) am 25.11.
den brit. Frachter Holmwood (546 BRT) und am 27.11. den brit.
Passagierdampfer Rangitane (16.712 BRT).
26.11.1940
Mittelmeer
Brit. Träger Illustrious bombardiert mit 15 Swordfish-Flugzeugen
der 815. und 819. Sqn. Port Laki auf Leros, Sicherung des Trägers durch die
Kreuzer Gloucester, Glasgow und die Zerstörer Janus, Juno,
Nubian und Mohawk. Träger Eagle unternimmt am selben Tag,
gesichert von den Kreuzern Berwick, Ajax, Orion, Sydney und einigen
Zerstörern, mit 8 Swordfish-Flugzeugen einen
Vorstoß gegen Tripolis. — Das brit. U-Boot Regulus
(LtCdr. Currie) sinkt auf einer Mine vor Otranto..
. | |
8. Italienische Zerstörer - |
27.– 29.11.1940
Kanal
Operation »Seydlitz«: Erneuter Versuch des F.d.Z.
(Kpt.z.S. Bey), mit den drei in Brest liegenden Zerstörern Karl Galster,
Hans Lody und Richard Beitzen gegen die britische Südküste vorzustoßen,
muss in der Nacht zum 28.11. wegen schlechter Wetterlage nach kurzer Zeit abgebrochen
werden. Zweiter Vorstoß in der Nacht zum 29.11. ist erfolgreich. Vor Plymouth
werden Schlepper Aid (134 BRT) und Leichter B.H.C.10 (214 BRT)
sowie das Lotsenboot Stroomloodsvaartuig No.4 versenkt, der Schlepper
Abeille 14 (126 BRT) wird beschädigt. In einem Artillerie- und Torpedogefecht
mit der brit. 5. Z-Flottille (Capt. Lord Louis Mountbatten mit Javelin,
Jupiter, Kashmir, Jackal, Jersey) wird Javelin
vorn und achtern torpediert und verliert Bug und Heck, kann aber vom Schlepper
Caroline Moller am 30.11. nach Plymouth eingebracht werden.
28.11.1940
Mittelmeer
Die ital. 15. Zerstörer-Flottille mit Pigafetta, Da Recco,
Pessagno, Riboty und den angehängten T-Booten Bassini und Prestinari
beschießt griech. Stellungen nordostwärts Korfu mit rund 1600 Schuß der 12cm-
und 10,2cm-Artillerie.
28.– 29.11.1940
Kanal
Dt. Küstenartillerie beschießt im November mehrfach brit. Konvois
und den Hafen von Dover, am 28.11. wird der brit. Dampfer Skipjack (1167
BRT) und am 29.11. die franz. Fermain (759 BRT) beschädigt.
29.11.1940
Indischer Ozean
Der neuseel. Kreuzer Leander beschießt Mogadischu in Somalia.
30.11./1.12.1940
Luftkrieg England
Schwerer dt. Luftangriff mit 128 Bombern auf Southampton.
30.11./1.12.1940
Kanal
Minenunternehmung »Luise« der 6. T-Flottille mit zwei Booten gegen
brit. Geleitweg südl. Brighton. Erfolgloser Einsatz der 2. S-Flottille mit drei
Booten gegen Cromer.
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